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Veröffentlicht am 18.10.2022

Hier muss man lieber vom rechten Weg abkommen

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Auf der Welt breitet sich eine Krankheit aus, die Menschen husten sich zu Tode. Reds Familie beschließt, nicht brav in ein Quarantäne-Camp zu gehen, sondern zur Großmutter aufzubrechen.
Red, eigentlich ...

Auf der Welt breitet sich eine Krankheit aus, die Menschen husten sich zu Tode. Reds Familie beschließt, nicht brav in ein Quarantäne-Camp zu gehen, sondern zur Großmutter aufzubrechen.
Red, eigentlich Cordelia, ist schon lange davon überzeugt, endlich aufzubrechen und hat sich schon bestens vorbereitet. Sie ist wirklich ein sehr organisierter Mensch und hat das meiste Wissen aus Endzeit- und Horrorfilmen. Außerdem weiß sie genau, was alles mit auf eine Wanderung quer durchs Land muss und welche Wege man besser meiden sollte.
Die Geschichte erzählt abwechselnd von Reds aktuellem Weg (den sie allein beschreitet) und der Vergangenheit (wie die Krankheit ausbrach und wie sie nach und nach ihre Familie verlor). Dabei wird hier nichts übertrieben dargestellt, ich finde, das alles sehr realistisch wirkt. Red begegnet unterwegs allerdings nicht der böse Wolf, sondern sie muss sich ab und an mit Menschen auseinandersetzen, die keine netten Absichten haben. Für solche Fälle hat sie ein Beil parat und es kann dann etwas blutig werden.
Der Erzählstil weiß, wie er den Leser ans Buch fesseln kann und macht einen Red sehr sympathisch. Ihre inneren Diskussionen und Gedankengänge sind einfach super und lassen einen teilweise schmunzeln.
Im Groben fand ich dieses Buch sehr unterhaltsam und spannend, allerdings bin ich mit dem Ende nicht ganz so zufrieden. Es ist nicht wirklich das Ende an sich, sondern die offen gelassenen Dinge. Regierungsgeheimnisse leiben hier geheim und man muss alles so hinnehmen, wie es ist.
Man sollte hier kein Happy End erwarten, wo die Welt wieder in Ordnung kommt, denn schließlich geht es hier nur um ein Mädchen, dass viel Horror erlebt, weil sie sich zu ihrer Großmutter durchschlagen möchte. Und ob diese überhaupt noch lebt und nicht selbst vom Husten oder Schlimmerem erwischt wurde, tja, das ist die ganze Zeit auch ungewiss.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Wenn totgelaubte Feinde wieder auf den Plan treten

Das geheime Gewölbe
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In diesem Band rund um die Bibliothekarin Irene Winters geht es direkt ziemlich rasant zu. Irene und ihre Freunde sind immer wieder damit beschäftigt, Anschlägen auf ihr Leben zu entfliehen und genau dort ...

In diesem Band rund um die Bibliothekarin Irene Winters geht es direkt ziemlich rasant zu. Irene und ihre Freunde sind immer wieder damit beschäftigt, Anschlägen auf ihr Leben zu entfliehen und genau dort setzt auch die Handlung dieses Buches schnell an. Doch macht Irene hier auch eine ganz beunruhigende Entdeckung und entdeckt eine Tür, die zu jemanden führt, den sie eigentlich für tot gehalten hat. Und während sich auch für Vale ein absolut passender Gegenspieler auftut, muss Irene sich zusätzlich noch um Catherine, eine Elfe und Lord Silvers Nichte, kümmern.
Die Handlung dreht sich immer wieder um gefährliche Situationen und hält einen in Atem, und doch gibt es auch immer ruhige Passagen zum Verschnaufen. Der eigentlich tote Feind ist den Lesern aus den vorherigen Bänden bekannt, allerdings bleibt es nicht bei diesem. Eigentlich mag ich es nicht wirklich, wenn Tote wieder lebendig werden, aber hier wurde es wirklich gut gemacht und ergibt absolut Sinn. Zusammen mit Irene entwirrt man hier ein ziemlich gut durchdachtes Komplott und beginnt zu zweifeln, ob Irene auch dieses Problem unbeschadet lösen kann.
Neu dabei ist Catherine, die unbedingt Bibliothekarin werden will, aber nicht sehr zufrieden mit den ganzen gefährlichen Situationen ist. Während niemand ihr so wirklich zu trauen scheint, war sie mir persönlich direkt sympathisch und ich konnte ihren Wunsch sehr gut verstehen. Wirkt sie anfangs noch wie ein unfähiges, meckerndes Kind, so entwickelt sie sich im Fortlauf der Geschichte sehr gut weiter.
Auch von Kais Familie lernen wir erneut jemanden kennen und dieser Jemand war für mich undurchschaubar. Wirklich sympathisch ist diese Person mir nicht geworden und ich stand da gänzlich auf Irenes Seite.
Auf jeden Fall hat mich dieser Band wieder wundervoll unterhalten und am Ende kommt ein Geheimnis ans Licht, mit dem man so gar nicht gerechnet hat. Ich bin wirklich gespannt, wie es nun weitergehen wird, leider ist der nächste Band ja schon das Finale.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Spannende Fortsetzung

Das Reich der Schatten, Band 2: His Curse So Wild (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Im zweiten Band dieser Dilogie müssen sich die Charaktere jeder ihren eigenen Problemen stellen, während sie zeitgleich aber auch noch ihr Land retten müssen.
Nach der überraschenden Enthüllung, dass Alarics ...

Im zweiten Band dieser Dilogie müssen sich die Charaktere jeder ihren eigenen Problemen stellen, während sie zeitgleich aber auch noch ihr Land retten müssen.
Nach der überraschenden Enthüllung, dass Alarics Schwester Calea sein Schuldherr war, ist Alaric nun ein Gefangener des Fürsten von Nemija.
Dabei muss er sich selbst zusätzlich damit auseinandersetzen, nun der neue Daemalord zu sein und sein neues Ich akzeptieren.
Laire versucht zusammen mit den anderen einen Plan zu ersinnen, um Alaric zu retten. Doch sie entdeckt auch ein altes Erbe in sich und muss lernen, ihre Magie anzunehmen.
Vika hingegen darf sich einem ganz anderen Problem stellen, denn ihre Eltern haben das arrangiert, wovor sie sich am meisten immer gefürchtet hat: eine Hochzeit.
Desmond hingegen rückt hier sehr in den Hintergrund und ist nicht oft mit von der Partie.
Und damit die Freunde es nicht einfach haben, marschiert eine Horde Daema nach Nemija und Calea möchte einen Krieg anzetteln.
Somit haben die Freunde viel zu tun, wobei eigentlich alles überwiegend an Laire und Alaric hängenbliebt. Die beiden müssen hier ziemlich viel ertragen und sich auf eine Reise begeben, die hoffentlich die Rettung bringt.
Ich habe diesen Band wieder sehr genossen, insbesondere Vikas Weg hat mir hier sehr gut gefallen. Vika ist ein Charakter, von dem ich gerne noch mehr lesen würde, ich mag sie einfach total gerne.
Als kleines Highlight gibt es hier übrigens einen Gastauftritt von bekannten Charakteren und auch ein Wiedersehen mit Lyaskye.
Der Abschlussband bietet erneut Spannung, Gefühl und eine faszinierende Welt voller Magie, aber auch harte Prüfungen für die Charaktere. Eine gute Unterhaltung ist somit wieder garantiert.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Voller Witz und spannenden Abenteuern

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Emily gehört zur bekannten Nekromanten-Familie Seymour, die in der Anderswelt besonders bekannt und angesehen ist. Ihre Familie liegt seit Jahren im Zerwürfnis mit den Goodwins und nun soll endlich ein ...

Emily gehört zur bekannten Nekromanten-Familie Seymour, die in der Anderswelt besonders bekannt und angesehen ist. Ihre Familie liegt seit Jahren im Zerwürfnis mit den Goodwins und nun soll endlich ein Friedensvertrag zustande kommen. Nur dumm, dass Emily den Vertreter, Ashton Goodwin, versehentlich ins Jenseits befördert.
Emily ist ein totaler Tollpatsch und dazu noch völlig ohne nekromantische Kräfte. Um ihren Fehler wieder gut zu machen, holt sie Ash mithilfe ihrer Hexenfreundin Santana und einem verbotenen Zauber zurück in ins Leben, nur hat dieser seinen Preis. Ashton ist davon nicht so begeistert, aber da trotzdem noch jemand nach dem Leben der beiden trachtet, tut er sich mit Emily zusammen und es beginnt eine Jagd quer durch die Zwischenwelt.
Die Zwischenwelt ist wirklich faszinierend und befindet sich verteilt in zahlreichen Raumfalten. Jede Raumfalte befolgt dabei ihre eigenen Gesetzte und hat teilweise völlig unterschiedliche Bewohner. Doch auch das Haus der Seymours hat mich sehr fasziniert, ist es doch ein Ort voller Geheimverstecke und einer skurillen Familie, insbesondere der Großmutter, bei der man nie so genau weiß, was von ihren Ratschlägen wirklich zu gebrauchen ist.
Das Buch unterhält nicht nur durch seine spannende Handlung, sondern auch durch seinen tollen Humor. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen und mit Emily in dieses Abenteuer zu stürzen. Ashton ist anfangs ein ziemlich mürrischer Kerl, wird aber im Verlauf immer aufgeschlossener.
Am Ende scheint es eine Lösung von allem zu geben, doch sollte man dem Schein nicht trauen. Der fiese Cliffhanger sorgt für eine Überraschung und ich warte nun sehnsüchtig auf Band 2, schließlich müssen auch noch ein paar Fragen geklärt werden.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Aufstieg und Fall im Swinging London

Disney Cruella: Hello, wildes Herz!
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Das Buch beginnt wie der Film: Estella erzählt von dem verhängnisvollen Tag, an dem ihre Mutter ums Leben kam und wie sie Jasper und Horace traf und bei ihnen unterkam.
Dabei trifft die Autorin exakt Estellas ...

Das Buch beginnt wie der Film: Estella erzählt von dem verhängnisvollen Tag, an dem ihre Mutter ums Leben kam und wie sie Jasper und Horace traf und bei ihnen unterkam.
Dabei trifft die Autorin exakt Estellas Ton und man hat schon die Stimme aus dem Film im Kopf. Es wird auch alles auch Estellas Perspektive dargestellt, allerdings nicht in der Ich-Form. Trotzdem hat man einen guten Einblick in ihre Gefühle, kann aber auch gut das Verhalten ihrer Mitmenschen studieren.
Anders als im Film wird hier eine Episode aus Estellas 16-jährigem Teenagerleben erzählt. Cruella ist eine Stimme in ihrem Hinterkopf, die sich gerne in bestimmten Situationen zu Wort meldet und selten komplett hervortritt.
Estella befasst sich hier bereits viel mit Mode und stiehlt sich die benötigten Stoffe. Auf einem ihrer Diebeszüge trifft sie auf die reichen Geschwister Magda und Richard, die völlig hingerissen von Estella sind und sie unter ihre Fittiche nehmen. Für Estella eröffnet sich plötzlich eine ganz neue Welt und man kann sehr gut verstehen, dass sie total begeistert ist und sich mehr für ihr Leben wünscht. Doch einem selbst ist schon klar, dass diese Phase in ihrem Leben nicht von langer Dauer sein wird.
Von daher erzählt das Buch von einem kurzem, aber berauschendem Wechsel von Estellas Lebensstil, von der Welt der sorglos reichen Jugend, der ersten Liebe, aber auch der bitteren Einsicht, dass nicht alles von Dauer ist und man erkennen sollte, wer seine wahre Familie ist.
Somit gibt es nicht viel Cruella-Time und man sollte keinen großartigen Schurkenroman erwarten.
Das Buch hat mich recht gut unterhalten, aber auch nicht vom Hocker gerissen. Dies liegt allerdings eher daran, dass es einfach nicht ganz meinem Genregeschmack entsprach und zu wenig Cruella enthalten war.
Für Disney- und Cruella-Fans aber sehr zu empfehlen.

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