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Veröffentlicht am 18.05.2021

Der Schöne und der Hässliche

Emanio – Der Schöne und das Biest
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Dieses Buch ist eine schöne, queere Geschichte, die vom Märchen „Die Schöne und das Biest“ inspiriert ist. Emanio hält sich für einen guten Herrscher, doch plötzlich mehren sich die Vorwürfe, er würde ...

Dieses Buch ist eine schöne, queere Geschichte, die vom Märchen „Die Schöne und das Biest“ inspiriert ist. Emanio hält sich für einen guten Herrscher, doch plötzlich mehren sich die Vorwürfe, er würde junge Frauen verführen. Emanio selbst kann sich an diese Taten nicht erinnern und doch ist er unsicher, da er Gedächtnislücken hat. Dann wird er von einer Hexe verflucht und in eine Bestie, einen Panther verwandelt. Gelingt es ihm nicht, seine wahre Liebe bis zur Wintersonnenwende zu finden, wird er für immer ein Tier bleiben.

Das Buch liest sich richtig schön flüssig und man taucht direkt in die Geschichte ein. Emanios Fluch lässt nicht lange auf sich warten und es wird schnell klar, dass hier eine größere Verschwörung im Gange ist und der Fluch nicht das einzige Problem ist. Es sorgt für viel Spannung, beim Lesen eigene Vermutungen anzustellen und zu sehen, inwieweit man richtig liegt. Dabei macht es einem die Autorin nicht gerade leicht.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Emanios und Lerios Perspektive. Lerio ist ein Wildhüter und Gestaltwandler, dessen Schwester auch verführt worden sein soll. Zu seiner Überraschung soll er sich um Emanio kümmern. Will er diesen eigentlich hassen, so entwickelt sich doch eine besondere Freundschaft zwischen den Männern.

Die Liebesgeschichte in diesem Buch entwickelt sich ganz zart und zurückhaltend und rückt sich nicht in den Vordergrund. Die Charaktere sind alle so greifbar und man weiß schnell, wen man nicht leiden kann und wen man schnell ins Herz schließt. Und trotzdem misstraut man auch den sympathisch erscheinenden Menschen, sicher kann man sich nie sein.

Das Ende ist hier richtig schön geworden, es gibt noch einige Überraschungen und es bleiben keine Fragen offen. Das Magiesystem wird nebenher erklärend mit eingeflochten und notfalls gibt es ein Glossar hinten im Buch.

Das Buch vermittelt auch eine schöne Botschaft, denn was bedeutet es schön zu sein, wenn man innerlich hässlich ist? Emanio muss nämlich lernen, dass viele "Freunde" diesen Begriff gar nicht verdienen, während Lerio lernen muss, dass er nicht hässlich ist und so viel mehr in ihm steckt.

Klare Empfehlung, wenn man märchenhafte und queere Geschichte mag, ich fand diese Geschichte einfach zauberhaft.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Noch spannender und genialer

Das Gold der Krähen
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Der zweite Band hat es tatsächlich geschafft, noch spannender als der erste zu sein. Man will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, denn die Krähen müssen hier so einige schwierige Herausforderungen ...

Der zweite Band hat es tatsächlich geschafft, noch spannender als der erste zu sein. Man will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, denn die Krähen müssen hier so einige schwierige Herausforderungen bewältigen, sodass sogar ein Kaz Brekker fast an seine Grenzen gelangt. Während es zuerst natürlich gilt, Inej aus Jan van Ecks Fängen zu retten, entpuppt sich dieser als gerissener Gegner, der selbst so einige Überraschungen für die Krähen auf Lager hat.
Die Charaktere wechseln sich wieder in den Kapiteln ab und diesmal hat auch Wylan seine eigenen. Obwohl man ja schon grob weiß, wie seine Geschichte verlaufen ist, bekommt man doch einen genaueren Einblick in diese und kann nun das wahre Ausmaß der Grausamkeiten seines Vaters erfassen. Ja, man lernt hier Jan van Eck so richtig zu hassen.
Auch die anderen haben noch Einblicke in ihre Vergangenheit in petto und wenn man sie vorher schon mochte, dann wachsen sie einem hier nur noch mehr ans Herz. Kaz läuft hier zu Hochtouren auf und man ist immer wieder erstaunt darüber, wie er es schafft, selbst in den ausweglosesten Situationen das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden.
Der zauberhafte Schreibstil trägt einen erneut angenehm durchs Buch und gegen Ende kann man einfach nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Für mich sind die Krähen daher ein wahres Jahreshighlight!

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Noch spannender als One True Queen

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Laire will ihren Verlobten Desmond retten, denn er wurde verwünscht und ist nun im Daemareich gefangen. Nur, wenn man vor den Lord dieses Reiches tritt, kann man um die Freilassung eines geliebten Menschen ...

Laire will ihren Verlobten Desmond retten, denn er wurde verwünscht und ist nun im Daemareich gefangen. Nur, wenn man vor den Lord dieses Reiches tritt, kann man um die Freilassung eines geliebten Menschen bitten. Hilfe erhält Laire dabei von ihrer besten Freundin Vika und dem Paladin Jero. Unterwegs trifft die Gruppe allerdings auf den einzigen Menschen, den Laire niemals wiedersehen wollte: Alaric, der ihr in der Vergangenheit das Herz gebrochen hat und doch wichtige Hilfe anbietet.
Die Geschichte wird uns aus drei Perspektiven erzählt. Im Vordergrund steht hierbei Laire, dicht gefolgt von Alaric. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit und durch Alarics Perspektive erfährt man so einiges, dass Laire nicht weiß und dass ihn einem direkt sehr sympathisch macht. Alaric trägt eine große Bürde mich sich herum, kann aber nicht darüber sprechen. Laire hingegen sieht so nur seine schlechten Seiten und es macht einen als Leser ein wenig verrückt, dass man so viel mehr weiß.
Die dritte Perspektive kommt von Desmond, der allerdings nicht so oft dran ist. Aber man erfährt durch ihn einiges über den Daemalord und seine Pläne und, dass auch Desmond sein eigenes Geheimnis hat.
Jeder der Charaktere hat hier sein eigenes Päckchen zu tragen, sein kleines Geheimnis und trotzdem müssen sie in diesem gefährlichen Reich einander vertrauen können. Dabei strahlt hier Jero ein Ruhe und Zuversicht aus, dass die anderen ohne ihn wohl schon direkt am Anfang gescheitert wären.
Das Daemareich ist ein wirklich faszinierender Ort und man weiß nie, was die Gruppe als nächstes erwarten wird. Es gibt unzählige Gefahren, aber auch schöne Orte. Die Geschichte bleibt durchweg spannend und das Ende hält einige Überraschungen bereit. Es ist ziemlich fies und man möchte direkt den zweiten Band in der Hand haben, da muss man sich aber leider noch ein wenig gedulden.
Wer "One true Queen" mochte, wird dieses Buch lieben, ich kann es nur jedem ans Herz legen, es gefiel mir sogar noch besser als sein Vorgänger. Die Reihen sind übrigens auch unabhängig voneinander lesbar, sie spielen einfach nur in derselben Welt, aber in unterschiedlichen Ländern.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Einfach nur genial

Das Lied der Krähen
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In diesem Buch kommen so unterschiedliche Charaktere zusammen, dass allein diese Tatsache schon sehr interessant ist. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der einzelnen Krähen, die Namen stehen ...

In diesem Buch kommen so unterschiedliche Charaktere zusammen, dass allein diese Tatsache schon sehr interessant ist. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der einzelnen Krähen, die Namen stehen immer unter der Kapitelzahl und man bekommt so einen sehr guten Einblick in ihre Vergangenheit, denn es gibt immer wieder Rückblenden in diese. Jeder Charakter hat hier seine ganz spezielle Geschichte und man weiß nie so genau, wie vertrauenswürdig jeder einzelne von ihnen ist.
Allen voran ist da Kaz Brekker, der ein genialer Dieb ist, zu den Dregs gehört und für fast alles eine Lösung hat. Er führt die Truppe an und verfolgt nebenbei noch ganz andere Ziele. Gerade die Enthüllung seiner Geschichte fand ich unheimlich spannend, denn er ist am undurchsichtigsten von allen.
Dann ist da noch Inej, die eine wahre Kletterkünstlerin ist und wegen ihrer geräuschlosen Bewegung von allen das Phantom genannt wird. Sie ist eine Meisterin darin, Geheimisse für Kaz zu sammeln und liebt ihre Messer.
Jesper ist ein absoluter Waffennarr und trennt sich nur ungern von seinen Pistolen. Sein Laster ist seine Spielsucht, er kann dieser nur schwer wiederstehen.
Nina ist eine Grisha und hat ihre Gründe, warum sie nicht zurück nach Ravka will. Sie ist eine Entherzerin und das Gelingen der Mission liegt ihr besonders am Herzen.
Wylan ist ein Ausreißer aus gutem Hause, hat ein Händchen für Sprengstoff und als Einziger keine eigenen Kapitel. Warum das so ist, wird aber am Ende des Buches klar.
Matthias ist ein Fjerdan und ausgebildeter Drüskelle, jagt also Grisha, und soll für seine Freiheit sein Land verraten. Somit gehört er als Einziger nicht zu der Bande der Dregs. Außerdem verbindet ihn noch eine gemeinsame, nicht ganz erfreuliche, Vergangenheit mit Nina. Er macht im Laufe der Geschichte die größte Entwicklung durch und gehört zusammen mit Kaz zu meinen absoluten Lieblingen.
Die Mission der Gruppe ist eigentlich unmöglich und doch hat Kaz den perfekten Plan und man fiebert die ganze Zeit so richtig mit. Es gilt, eine Person aus dem sichersten Gefängnis der Welt zu befreien. Dabei geht natürlich nicht alles glatt über die Bühne, sondern der Plan muss ab und zu angepasst werden und es ergeben sich so einige überraschende Wendungen.
Die Geschichte lebt vor allem durch die sehr authentischen Charaktere und ihrer Beziehung zueinander. Auch fallen hier eine Menge guter Sprüche und oft genug wird man zum Lachen gebracht.
Defintiv ein durchweg spannendes Buch, in dem Kaz Brekker immer noch ein Ass im Ärmel hat.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Spannender und fulminanter Abschluss der Trilogie

Lodernde Schwingen
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Der dritte Band dieser Trilogie hat es bei mir nun zu fünf Sternen gebracht, wo die Vorgänger durch ihre Längen im Mittelteil nur vier erlangen konnten. Die Spannung hat sich diesmal durchgehend gehalten ...

Der dritte Band dieser Trilogie hat es bei mir nun zu fünf Sternen gebracht, wo die Vorgänger durch ihre Längen im Mittelteil nur vier erlangen konnten. Die Spannung hat sich diesmal durchgehend gehalten und es passierten oft unvorhergesehene Dinge, sodass man nie wusste, wieviel Pause den Charakteren vergönnt sein würde. Auch wartete die Geschichte mit einem überraschenden Plot Twist auf und gegen Ende war das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.
Die Charaktere sind mir in diesem Teil richtig ans Herz gewachsen, auch wenn sich hier eine neue Gruppe gebildet hat und Nebencharaktere mehr in den Vordergrund gerückt sind. Sie alle waren durch die Gegebenheiten auf besondere Art miteinander verbunden und jeder musste seine eigene Entwicklung durchmachen. Aber gerade diese Schicksalsschläge haben sie greifbarer und sympathischer gemacht.
Auch Alina hat sich stark weiterentwickelt und ist in ihren Handlungen reifer geworden. Der Liebesgeschichtenteil geht hier wieder eine bessere Richtung, drängt sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund.
Das Ende verläuft hier dann auch ganz anders als gedacht und war für mich persönlich einfach nur perfekt und so nicht vorhersehbar. Ich fand es sehr passend und bin gespannt darauf zu erfahren, ob man einige Charaktere in den anderen Reihen des Grishaverse wiedersehen wird. Alles in einem ein mehr als würdiger Abschluss für diese Trilogie.

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