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Veröffentlicht am 27.08.2017

Märchen aus Tausend und einer Nacht

Ein Kuss aus Sternenstaub
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Wie so oft, beginne ich ja einen Großteil meiner Rezensionen mit dem, was mir als Leser zwangsläufig als erstes in die Augen fällt - nämlich dem Cover. Diesmal war es komischerweise nicht direkt das Cover, ...

Wie so oft, beginne ich ja einen Großteil meiner Rezensionen mit dem, was mir als Leser zwangsläufig als erstes in die Augen fällt - nämlich dem Cover. Diesmal war es komischerweise nicht direkt das Cover, dass mich irgendwie fasziniert hat, sondern ein Teil dessen - nämlich der Titel.
Ein Kuss aus Sternenstaub klang für mich sofort nach Magie, Gefühlen und einer fremden Welt, ja und es hat mich (warum auch immer) an den Film Der Sternenwanderer erinnert, was wahrscheinlich an dem "Sternenstaub" lag. Das Cover an sich ist schlicht in einem Nachtblau gehalten, im Hintergrund ist die Silhouette eines Mädchens zu erkennen und der Titel ist in einem wunderschön verschnorkelten goldenen Schriftzug großflächig darüber gelegt. Es ist seit langem eines der schlichtesten und daher auch schönsten Cover, die ich gesehen habe und eigentlich bin ich ja eher eine Coverkäuferin, also soll das schon was sagen!

Allerdings, und das tut mir irgendwie dann doch in der Seele weh, habe ich auch etwas Kritik in Bezug auf Cover und insbesondere den Titel einzuwenden. Ich weiß, dass sich die Verlage viele Gedanken machen, was die Umsetzung für den deutschen Markt angeht, aber manchmal ist weniger mehr und das leider auch bei diesem Buch. Aus Neugier habe ich nach dem Originalcover gesucht und dieses wirklich zauberhafte Exemplar gefunden. Und wahrscheinlich werden einige schon erkennen, worauf ich hinaus will. Grundsätzlich wurde das Konzept Nachtblau, Silhouette und goldener Schriftzug ja eingehalten, allerdings, und das ist leider schade, wurde das Thema im deutschen Cover nicht widergespiegelt. Hier im Original kann man gut die Lampe erkennen um die es ja auch in der Geschichte geht, man erahnt, dass das Mädchen wohlmöglich die besagt Dschinny ist und dass es irgendwie um einen verbotenen Wunsch geht. Auch wenn das deutsche Cover wunderschön ist, so glaube ich trotzdem, dass das Original einfach besser zum Buch gepasst hätte.

Worum genau geht es denn nun in dem Buch?!
Die Handlung entführt uns in ein fremdes Land aus Tausend und einer Nacht, in der man mit fliegenden Teppichen, magischen Lampen und sprechenden Papageien rechnet, wenn man wie ich zu viel Disney's Aladdin als Kind geschaut hat. Und tatsächlich gibt der auch einige Parallelen, denn der tollkühne Held der Geschichte ist niemand anderes als der gewitzte Dieb namens (ratet mal) Aladdin! Durch einen magischen Ring, der ihn immer wieder zu einem bestimmten Ort ruft, macht er sich schließlich auf die Suche nach eben diesem Ort und er findet sich bald in der vergessenen und untergegangen Königsstadt Neruby wieder. Diese Stadt birgt eine dramatische und von vielen verdrängte Geschichte, die schon viele viele viele Jahrzehnte zurück liegt. In ebendieser Stadt findet Aladdin eine mysteriöse Lampe, eine Lampe, die ein Wesen enthält, dass älter ist als die Zeit und mächtiger als jeder König auf dieser Welt - eine Dschinny! Und nicht irgendeine, sondern die Mächtigste unter ihnen, doch all das weiß der junge Dieb zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er weiß nur, dass er an der magischen Lampe reibt und im nächsten Moment ein Mädchen ihm gegenüber steht und ihm drei Wünsche erfüllen möchte. Doch die Ruhe ist kurz, denn schon tauchen seine Verfolger, Prinz Darian und seine Gefolgschaft, auf, ebenfalls auf der Suche nach der magischen Lampe und umso entsetzter als sie realisieren, dass diese bereits gestohlen wurde. Aladdin unterdessen kann nichts anderen tun um der ausweglosen Situation zu entkommen, als sich von der Dschinny Zahra seinen ersten Wunsch erfüllen zu lassen - nach Hause zu kommen. Und damit beginnt das Rad der Zeit sich langsam zu drehen, alte Feinde tauchen auf, neue Freunde werde gewonnen und über all dem schwebt ein bedrohlicher verbotener Wunsch.

Direkt zu Beginn der Geschichte lernen wir Aladdin und Zahra kennen, die auf unorthodoxe Weise ihre Wege miteinander kreuzen. Während Zahra die letzten gut 500 Jahre eingesperrt in ihrer magischen Lampe verbracht hat, hat sich Aladdin als talentierter und gewitzer Dieb einen Namen in seiner Heimat gemacht. Beide können nicht unterschiedlicher sein und doch scheint es von anfang an als wenn das Schicksal sie zueinander geführt hätte. Er, der Draufgänger mit großer Klappe und einem unglaublichen Talent sich an jede Situation anzupassen, mit einer traurigen Vergangenheit, die ihn nur eines sehen lässt - Rache nehmen für den Tod seiner Eltern. Sie, die Mächtigste aller Dschinny, die einst für den Untergang einer ganzen Stadt, eines ganzen Königreiches, verantwortlich war und in diesem Kampf nicht nur ihre Freiheit sondern auch ihre Habiba verloren hat. Denn sie hat etwas getan, was allen Dschinny untersagt ist - sie hat geliebt!

Genug zum ganzen Drumherum, kommen wir zu den eigentlich interessanten Dingen! Fakt ist, dass ich bereits nach dem ersten Kapitel, oder vielmehr den ersten Seiten, wahnsinnig fasziniert von der Geschichte war. Vor allem hat mich der unmittelbare Einstieg in die Handlung und die konsequente Erzählung aus Zahras Sicht in den Bann gezogen. Allein schon die ersten Seiten, in denen sie beschreibt wie es ihr nach all den Jahren in der Lampe geht, wie bilderreich ihre Situation und ihre Gefühle von der Autorin Jessica Khoury beschrieben werden - einfach grandios. Der Schreibstil ist etwas vollkommen anderes, ausschweifend und detailreich und dadurch auch bildermalend vor meinem inneren Auge. Für mich ist das ja immer ein sehr positives Zeichen, wenn mein Kopfkino direkt anspringt. Vor allem wenn die Art des Schreibens eine so außergewöhnliche ist und man allein dadurch schon so fasziniert ist.
Auch die Handlung hat mich dementsprechend vom ersten Wort an gefesselt und ich konnte gar nicht schnell genug weiter lesen. Es gab Stellen an denen es unheimlich spannend wurde, aber auch sehr traurig und durch eben den tollen Schreibstil super rübergebracht wurde. Manchmal musste ich auch über die beiden so unterschiedlichen Hauptfiguren schmunzeln, denn manchmal war es wirklich wie Katz und Maus und dann doch als wenn sie sich schon ein Leben lang und länger kennen würden.
Obwohl von Anfang an das Ende irgendwie schon vorhersehbar war, denn nicht umsonst heißt das Buch ja (im Original) "Der Verbotene Wunsch" - "The Forbidden Wish", so war es dann doch auch ein sehr überraschendes Ende und doch nicht gänzlich vorhersehbar wie anfangs vermutet!

Nun noch ein paar Worte zur Thematik. Ich finde ja, dass dieses Thema ein eher seltenes Thema für ein Buch ist, denn bisher habe ich noch nicht viele Bücher gelesen in denen es um Geschichten aus Tausend und einer Nacht und Dschinnys geht. Schade eigentlich, denn dieser Bereich bietet so viele tolle Geschichten, die erzählt werden könnten und die einen an einen so fremden magischen Ort entführen können. Ich bin definitiv für mehr Arabische Nächte!!

Fazit

Mir hat Ein Kuss wie Sternenstaub wirklich gut gefallen, im Grunde ist das eine Untertreibung, denn ich fand es sagenhaft!! Es hatte alles, was ich mir von einem wirklich guten Buch wünsche - Spannung, Gefühl, Überraschungen!! Obwohl mir die Cover- und Titelumsetzung im Deutschen letzten endes nicht allzu gut gefallen hat, ändert dass nichts an meiner Meinung!! Definitiv eine Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 25.06.2017

Durch die Spiegelwelt - Eine Wahnsinnsfortsetzung

Rebell
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Endlich endlich endlich habe ich den zweiten Band Rebell - Gläserne Stille von Mirjam H. Hüberli gelesen. Am liebsten würde ich direkt mit meiner Lobeshymne loslegen, aber ich halte mich vornehm zurück.
Wiedereinmal ...

Endlich endlich endlich habe ich den zweiten Band Rebell - Gläserne Stille von Mirjam H. Hüberli gelesen. Am liebsten würde ich direkt mit meiner Lobeshymne loslegen, aber ich halte mich vornehm zurück.
Wiedereinmal ist die Buchgestaltung der Hammer!! Und das wirklich ganz ohne Übertreibung. Diesmal war der Einband in einem intensiven Rot-Braun-Gold gehalten und auch der bereits bekannte und inzwischen als Kronenspiegel identifizierte Spiegel auf dem Cover sind wieder mit dabei. Ich kann es nicht anders sagen, aber es ist ein rundum und darüberhinaus gelungenes Cover, dass mich sofort gefesselt hat. Spannend auch die Wendeltreppe im Hintergrund, die im weiteren Verlauf ja auch eine wichtige Rolle spielt. Und auch diesmal habe ich das Gefühl, dass das Cover perfekt zum Titel passt, denn er strahlt neben dem rebellischen auch eine unfassbare Ruhe aus!

Im zweiten Teil der Rebell-Trilogie treffen wir wieder auf die junge Willow, die immernoch in der geheimnisvollen Spiegelwelt gefangen ist. Gemeinsam mit ihrem mysteriösen Begleiter Bo konnten sie den entführten Niven aus den Fängen der Loge befreien. Doch kaum sind sie entkommen befinden sich die Drei auch schon wieder auf der Flucht und überleben nur mit der viel Glück einen gezielten Anschlag, bei dem das wertvollste Relikt - der Kronenspiegel - in viele tausend Splitter zerbricht. Jegliche Hoffnung für Willow zurück in ihre Welt zu kommen zersplittern wortwörtlich in diesem einen Augenblick. Doch das Abenteuer ist insbesondere für Willow und Bo noch lange nicht vorbei, im Gegenteil - es hat gerade erst begonnen. Sie hat noch so viele Fragen und das Gefühl, dass ihr der Rebell einige Antworten liefern kann, veranlasst Willow schließlich mit ihm zusammen gegen die Loge vorzugehen. Schließlich ist das auch ihr einziger Weg zurück in ihre Welt zu finden.

Fakt ist: Ich war bereits nach dem Prolog, der aus einer vollkommen anderen Sichtweise - nämlich Nivens - geschildert wurde, schon so dermaßen gefesselt und fasziniert, dass ich gar nicht wusste, was danach noch kommen soll. Eines war klar, es würde mich definitiv aus den Socken hauen und schnurstrakt in eine andere Welt (vielleicht auch nach Vella) katapultieren.

Die beiden Hauptfiguren Willow und Bo gefallen mir weiterhin wirklich sehr sehr SEHR.
Willow wird zunehmend ernster und ruhiger, was keine Frage an ihrer ziemlich vertrakten Gesamtsituation liegen mag. Sie erkennt langsam die Zusammenhänge und wie tief eigentlich die ganze Sache mit der Loge und den Seelenzwillingen geht und dich weiß sie längst nicht alles. Trotzallem behält sie sich ihre herrlich spritzige und humorvolle Art, die mich schon im ersten Teil begeistert hat. Sie hat ihren eigenen kleinen Sturkopf und rasselt damit regelmäßig gegen ihren Begleiter, aber es zeigt sich auch immer mehr, wie sehr sie sich nach so etwas wie "Familie" sehnt. Und auch diesmal zauberte mir der nachwievor von sich total überzeugte Bo mehr als nur ein Grinsen aufs Gesicht. Obwohl er Willow weiterhin mit einer ziemlich arroganten und herablassenden Art behandelt, zeigt sich immer wieder ein sehr verletzlicher unsicherer junger Mann, der ebenso wenig weiß, wo er eigentlich hin gehört, hinter der Fassade. Vor allem zum Ende hin habe ich immer mehr gehofft, dass die beiden irgendwie zueinander finden, und wenn es nur eine klitzekleine Annäherung war. Ich habe sie innerlich mit einer Parade gefeiert! Mein emotionaler Höhepunkt und gleichzeitig der tiefste Absturz war, wie kann es anders sein, das Ende, besser gesagt der Prolog, der aus Bos Sicht das letzte Kapitel noch einmal erzählt. Ein Satz ist mir im Gedächtnis geblieben, vor allem weil mir dabei fast das Herz zersprungen wäre. Diesen einen Satz möchte ich diesmal (untypischerweise) mit euch teilen:

Ich muss es mir endlich eingestehen: Ich habe mein Herz an Willow verloren!

Die Autorin Mirjam H. Hüberli hat es wieder einmal geschafft!! Sie hat mich in eine fremde Welt katapultiert aus der ich definitiv nur gemeinsam mit den Hauptfiguren entkommen wollte. Ich habe das Gefühl, dass die liebe Mirjam sogar noch eine ganze Schippe draufgelegt hat [Du hast ja schon versprochen, dass es rasant weiter gehen würde ?]. Schon von der ersten Seite war es ein Feuerwerk an Worten nach dem anderen, dass sich im rasanten Tempo zu einer ganzen bilderreichen Geschichte zusammengesetzt hat. Auch mein geliebtes Kopfkino war noch vor der ersten Sekunde dabei, schon beim in die Hand nehmen des Buches war ich wieder in Vella. Die Steigerung der Handlung war... der Wahnsinn! Ich habe schon lange nicht mehr so sehr mitgefiebert, war sprachlos, habe gelacht über die teils witzigen teils ziemlich slapstickmäßigen Unterhaltungen zwischen Bo und Willow. Und wie habe ich mich über jede kleine Annäherung zwischen den Beiden gefreut, gequiekt wie ein Schweinchen hab ich vor Freude als sie sich geküsst haben!! Und dann am Ende... ich dachte "Ja! Endlich! Genau so!"... und dann kommt der tiefe Sturz in den unendlichen Abgrund und ich denke mir nur... "NEIIIIIIIIIIN!". Der Cliffhanger hat eine neue Meisterin gefunden!!!

Fazit

Ich bin, wieder einmal, sprachlos!!! Rebell - Gläserne Stille ist eine grandiose Fortsetzung, bei dir man das ganze Paket an Buchwünschen erfüllt bekommt. Spannung, Action, Drama und sogar Romantik!! Ganz ehrlich, ich weiß nicht wie ich die Zeit bis zum Erscheinen von Band Drei Rebell - Gläsernes Herz (Erscheinungsdatum: Herbst 2017) überstehen soll! Es wird definitiv sehr sehr hart! Aber vorher muss ich euch dieses Buch unbedingt ans Herz legen! ABSOLUTE LESEEMPFEHLUNG! Mirjam, du bist eine Buchgöttin!!

Veröffentlicht am 23.06.2017

Spannende Fortsetzung mit überraschender Wendung

Secret Elements 2: Im Bann der Erde
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Endlich habe ich Secret Elements [Im Bann der Erde] von der talentierten Johanna Danninger fertiggelesen und da die Erinnerungen gerade noch so frisch sind, lasse ich es mir nicht nehmen auch direkt die ...

Endlich habe ich Secret Elements [Im Bann der Erde] von der talentierten Johanna Danninger fertiggelesen und da die Erinnerungen gerade noch so frisch sind, lasse ich es mir nicht nehmen auch direkt die Rezension zu schreiben!
Irgendeine Verwechslungsgefahr gab es diesmal glücklicherweise nicht mehr. Ich wusste ganz genau welches Buch und welche Reihe ich in der Hand halte und in welche fantastische Welt ich eintauchen werde. Auch diesmal gefällt mir das Cover sehr, denn diesmal ist es, passend zum Titel, in einem kräftigen Erdgrün gehalten und erinnert ein bisschen an ein moosbewachsenes Waldfleckchen. Außerdem strahlt es auch irgendwie eine gewisse Ruhe aus und genau das verbinde ich mit dem Element Erde.

Die Geschichte setzt kurz nach den Geschehnissen von Band 1 an. Die junge Jay hat ihr Schicksal als Auserwählte und somit Trägerin des Orinion angenommen und ist inzwischen schon dem Geist des Wassers begegnet um ihn um seine Energie zu bitten. Doch die Suche ist noch lange nicht vorbei, denn immerhin gibt es noch weitere drei Elementgeister zu finden bevor Jay wirklich stark genug ist um die Welt vor der Dunkelheit zu retten. Den einzigen Kampf, den sie allerdings erst einmal ausfechten darf, ist der Kampf mit den Kräften des Wassers, denn die kann sie überhaupt nicht kontrollieren. Und so findet sie sich schnell in einem für sie ungewohnten Trainingsprogramm aus wirklicher körperlicher Betätigung und Meditation wieder. Schon bald kann sie erste kleine Erfolge erzielen und auch bei der Suche nach dem Geist der Erde öffnen sich für Jay ungeahnte Wege. Ihr zur Seite stehen weiterhin Lee und sein Team 8, wobei sie zu letzteren eine wesentlich bessere Verbindung aufbauen konnte als zu dem arrogant wirkenden Tuatha, der sie einfach nur zu trietzen und zu nerven scheint.

Widererwarten bin ich diesmal ohne große Schwierigkeiten in die Handlung eingestiegen und konnte das Buch relativ zügig durchlesen. Das wurde durch den wunderbar flüssigen und unkomplizierten Schreibstil der Autorin wiedereinmal begünstigt. Wieder einmal war ich von der ausdrucksstarken Sprache begeistert, die mir die Geschichte quasi auf einer Filmrolle präsentierte und mir damit auch das schnelle Lesetempo ermöglichte. [Ich erinnere mich an ähnliches bei Band 1]

Die Hauptfiguren haben mir auch diesmal gut gefallen. Jay macht eine plausible Wandlung durch, nimmt ihr Schicksal trotz bleibender Zweifel an und versucht so gut sie kann mit der Situation umzugehen. Leider gelingt ihr das nicht so gut, wie sie es sich wünscht und oft kommt sie sich auch einfach unnütz vor. Denn während Team 8 weiter ihrer Arbeit als Special Agents nach geht, verbringt Jay die Zeit in der Agency ohne wirkliche Aufgabe. Verständlich, dass sie sich dadurch minderwertig fühlt und dankend jede Abwechslung annimmt. Auch ihre Beziehung zu Lee scheint erst einmal unter keinem guten Stern zu stehen, denn Sarkasmus und dumme Bemerkungen scheinen auf der Tagesordnung des Captains zu stehen. Allerdings ist deutlich zum Ende des Buches eine kleine Veränderung was das angeht zu bemerken, denn Lee verhält sich hin und wieder (eher hin als wieder) wesentlich netter Jay gegenüber als er müsste.

Auch wenn der grundsätzliche Aufbau der Geschichte weiterhin klar durch die vier Elemente vorgegeben ist und die Handlung sich hauptsächlich mit der Suche nach den Geistern beschäftigt, gelingt es Johanna Danninger trotzdem eine spannende und vor allem überraschende Fortsetzung abzuliefern. Es macht viel Spaß Jay bei ihren Bemühungen Kontrolle über das Wasser zu erlangen, zu beobachten. Ihr innerer Kampf all das wirklich anzunehmen, sich von ihrem Verstand zu lösen und sich einer solchen geistigen Sache hinzugeben sind unglaublich interessant zu verfolgen. Jeder, der selbst schon mal meditiert hat oder auch einfach nur eine Traumreise miterlebt hat, weiß, wie schwierig es ist dieses "Nicht-denken" umzusetzen. Und wie man sieht, gelingt es Jay mit mal zu mal besser.

Was ich allerdings, neben all der positiven Dinge, noch nicht so ganz einordnen kann, ist das Ende von Band 2.
[ACHTUNG: SPOILER]
Ich habe mir ja schon gedacht, dass die Füchsin und der rote Orden spätestens bei dem Besuch am Ätna auf der Suche nach dem Geist des Feuers auftauchen würden. Das war schon vorprogrammiert und völlig in Ordnung, allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass die Füchsin tatsächlich gefangengenommen werden würde. Auch wenn es mehr oder weniger durch die Minderkontrolle des Wassers von Jay passiert ist und es eigentlich nicht beabsichtigt war, sie einzufrieren, so war es wirklich eine spannende und überraschende Wendung. Denn ab jetzt ist wirklich die große Frage, wie es nun in Band 3 weiter geht!!

Fazit

Auch die Fortsetzung Secret Elements [Im Bann der Erde] hat mich gefesselt und mir zwar ein paar wenige, aber dafür spannende Lesestunden geschenkt! Die Geschichte um Jay und das mysteriöse Orinion finde ich so spannend, dass ich am liebsten nicht auf die Erscheinung der Taschenbücher warten möchte, sondern mir die Ebook-Box kaufen möchte ?! Aber wie heißt es so schön? Vorfreude ist die schönste Freude!

Veröffentlicht am 21.06.2017

Meer, Strand und die große Liebe

Brausepulverherz
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Brausepulverherz von der wundervollen Leonie Lastella war eine der Neuerscheinung im Mai, die sofort mit Erscheinen auf meinem SUB gelandet ist und auf die ich mich sehr, sehr gefreut habe. Ich habe ...


Brausepulverherz von der wundervollen Leonie Lastella war eine der Neuerscheinung im Mai, die sofort mit Erscheinen auf meinem SUB gelandet ist und auf die ich mich sehr, sehr gefreut habe. Ich habe das Glück gehabt, das Buch direkt an dem Tag, an dem es gerade frisch in der Buchhandlung meines Vertrauens, ausgepackt wurde zu ergattern. Danach wollte ich es für den richtigen Moment aufgeheben, wenn die Sonne scheint und ein gewisses Sommerfeeling in der Luft liegt. Zum Glück musste ich nicht allzu lange darauf warten.

Was hat mich bei diesem Buch wohl als erstes fasziniert?! War es der witzige Titel, die tollen sommerlichen Farben, bei denen ich unweigerlich an Sommer, Sonne, Strand und Meer denken muss?! Es war glaube ich, eine Mischung aus Beiden, denn das Cover mit seiner positiven Ausstrahlung hat mich sofort in seinen Bann gezogen und den Titel fand ich vom ersten Lesen her so witzig und originell, dass ich wusste: "Musst du unbedingt lesen!"

Die Geschichte handelt von der jungen Jiara (übrigens ein toller Name, wie ich finde), die ihre Sommer in der Quasi-Familientrattoria in dem kleinen Ort Finale in Italien verbringt. In dieser idyllischen Umgebung, die nur von Meer, Sonne, Strand und jede Menge Gelato geprägt ist, fühlt sich die junge Frau frei. Dort kann sie ihrem sonst durchstrukturierten Alltag in Hamburg entfliehen und einfach nur sie selbst sein, wenn sie wüsste wer sie denn wirklich sein möchte. Als der Musiker Milo plötzlich in ihr Leben tritt, verändert sich mit einem Mal alles und alles ist noch wortwörtlich untertrieben. Es ist wie eine Explosion, die ihre Grundfesten erschüttert und zum Einsturz bringt, denn nach diesem Sommer ist nichts mehr wie es vorher war.

Ich könnte jetzt schon anfangen eine Lobeshymne auf das Buch zu schreiben!! Aber ich halte mich noch etwas zurück und beginne bei den Hauptfiguren. Da wären einmal die junge Studentin Jiara, die von allen um sich herum immer wieder zuhören bekommt, dass sie ohne ihre Familie und besonders ohne ihren Freund Jonas nicht überlebensfähig sei. Eigentlich geht es der lebensfrohen Frau wie vielen Frauen in ihrem Alter, denn sie weiß einfach noch nicht wohin der Weg sie führen wird und was sie mit dem Rest ihres Lebens anfangen soll. Für ihren Freund, der ihr keine Frage irgendwie gut tut und den sie auch irgendwie liebt, ist das Leben ein Plan, der am besten zehn Jahre im Voraus erstellt wird. Er hat genaue Vorstellungen und Erwartungen an sich, seine Zukunft und auch an Jiara. Die fühlt sich dadurch allerdings immer mehr wie ein Vogel im Käfig, der vergessen hat in Freiheit zu fliegen. Sie hat Ideen und Träume, doch durch ihr Umfeld wurde sie immer klein gehalten, die Träume im Keim erstickt. Erst als sie auf Milo trifft ändert sich ganz langsam ihre Sichtweise. Der attraktive Italiener lebt seinen Traum Musik zu machen, doch auch er ist nicht wirklich glücklich mit seinem Leben wie es ist. Er wohnt, wo die Auftritte ihn hinziehen, hat nichts weiter als die Gitarre und ein paar Klamotten in einem zerschlissenen Seesack bei sich. Sein Leben ist vollkommen planlos und ohne Ziel, allerdings ist dies auch etwas, dass dem jungen Mann nach und nach immer mehr bewusst wird. Und ihm wird bewusst, dass er so eigentlich nicht auf Dauer leben möchte. Auch er hat Träume, doch der Verwirklichung stehen noch die Familie und die Gefühle im Weg.

Beide Figuren haben mir wirklich gut gefallen, obwohl mir Jiaras "Ah Hilfe, ich kann das nicht"-Art manchmal wirklich genervt hat und ich sie am liebsten nur noch geschüttelt hätte. Ich glaube allerdings, dass ich mich da selber in ihr wiedergefunden habe, Träume zu haben, aber sie nicht verwirklichen können, weil einem einfach der Mut dazu fehlt. Ich bewundere sie dafür, dass sie schließlich diesen Schritt gegangen ist und ihre Träume verwirklicht hat ohne etwas auf das zu geben, was die Menschen um sie herum sagen. Spannend fand ich auch die Entwicklung von Milo, der mir zu Beginn des Buches wie ein kleiner Vagabund mit Gitarre vorkam, der überall und nirgends zu Hause ist. Er wirkte sehr verloren auf mich und auch wenn er sich immer irgendwie selbstbewusst und schlagfertig gegeben hat, hat man doch gemerkt, dass er ein großer Softy im Inneren ist. Ich konnte seinen Zwiespalt bezüglich seiner Gefühle für Jiara teilweise allerdings nicht ganz nachvollziehen. Manchmal wäre es einfacher miteinander zu reden, statt zu schweigen und wegzulaufen. Manchmal ist Abstand aber auch ganz gut, denn wie man sieht, konnte Milo durch die Zeit, die er mit Jiara verbracht hat, sein Leben neu ordnen, Prioritäten setzen und seinen Traum verwirklichen.
Um noch ein Wort zu den Nebencharakteren zu sagen insbesondere zu Jonas: Ich hatte von Anfang an ein Bild von einem Schnösel in Hemd, Chino- oder Anzughose und glattgeleckten Haaren im Kopf und er war mir sofort unsympathisch!! Vielleicht tue ich ihm damit auch etwas unrecht, denn er hat ja nach Jiaras Rückkehr irgendwie schon gemacht und getan damit es funktioniert. Allerdings dann diese Art und Weise mit der anderen Frau nur damit Jiara einen besseren Grund hat entgültig einen Schlussstrich zu ziehen, fand ich unterste Schublade. Mich gruselt es jetzt beim Schreiben noch, auch dass er sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht hat ob sie überhaupt das will was er will?! Gut, dass sie sich letztendendes gegen ihn entschieden hat, denn sie wäre nie mit ihm glücklich geworden.

Das mir die Figuren gefallen haben ist nun, glaube ich, mehr als deutlich geworden! Aber auch der Schreibstil von der zauberhaften Leonie Lastella ist fantastisch!! Sie entführt den Leser mit jedem Wort an die italienische Riviera und erzählt frei und unkomliziert eine wundervolle Geschichte über die große Liebe! Ihr flüssiger Schreibstil vereinfacht das Lesen noch mal zusätzlich und das Kopfkino war bei mir die ganze Zeit da! Ein toller Film mit Meer, Strand, jeder Menge Herzschmerz und Gelato, den ich immer wieder sehen bzw. lesen würde.

Fazit

Brausepulverherz hat mir alles gegeben, was ich mir von einem guten Buch wünsche. Es hat mich entführt in ein anderes Land, mich zum Lachen gebracht, mir die Tränen in die Augen gezaubert. Ich habe mit Jiara gelitten und habe Jonas verflucht und sehnlichst gewünscht, dass sie ihren Traum irgendwann lebt!! Vielleicht sollten wir das alle - ein bisschen mehr unsere Träume leben!! ABSOLUTE LESEEMPFEHLUNG!!!

Veröffentlicht am 19.06.2017

Es ist nur ein Spiel...

Caraval
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Caraval ist eines meiner meist ersehntesten Neuerscheinungen im März überhaupt. Ich habe mich lange lange zusammengerissen und habe nicht, wie wahrscheinlich viele andere, das englische Original gelesen. ...

Caraval ist eines meiner meist ersehntesten Neuerscheinungen im März überhaupt. Ich habe mich lange lange zusammengerissen und habe nicht, wie wahrscheinlich viele andere, das englische Original gelesen. Ich genieße lieber die Vorfreude, bis ich dann das lang ersehnte Buch endlich in Händen halte. Meine Erwartungen also waren exorbitant hoch.

Der erste äußere Eindruck hat mich schon vom Hocker gerissen. Ich hatte mir das Buch vorbestellt und durfte es sogar noch bevor es in der Buchhandlung ausgepackt und verräumt wurde, in den Händen halten. ? Das Cover ist mystisch magisch aber wirkt auch sofort bedrohlich und gefährlich. Es spiegelt also all das wieder wofür Caraval letztendlich steht. Auch bei der Gestaltung der Seiten schwingt immer ein Funken Magie mit.

Die Geschichte um das junge Mädchen Scarlett Dragna beginnt mit einer Reihe von Briefen an den den Caraval-Master Legend, die jahrelang unbeantwortet blieben. Umso aufgeregter ist sie, als dann nach fast sieben Jahren doch die langersehnte Antwort samt drei Einladungskarten zum berühmt berücktigten magischen Caraval bei ihr eintreffen. Sie schwankt, denn ihr Leben ist geprägt von Sicherheit und den strikten Regeln ihres grausamen Vaters. Sie schwankt und hat Angst alles zu verlieren, auch die bevorstehende Verlobung zu einem Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ihre Schwester Donatella hingegen sieht in dieser Einladung eine Chance für die beiden Schwestern. Eine Chance, ihrem bisherigen Leben zu entfliehen und irgendwo neuanzufangen. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Julian entführt sie ihre Schwester Scarlett und bringt sie in die magische Welt Caraval. Was hier auf sie dort wartet, hätten sie in ihren künsten Träumen nicht erwartet.

Ich bin immer noch verzaubert von Caraval. Stephanie Garber hat eine grandiose Welt geschaffen und hat dabei ganz offensichtlich ihrer Fantasie absolut keinerlei Grenzen gesetzt. Unweigerlich musste ich bei vorallem bei den Erwähnungen von Hutmacher- und Herrenausstatterhäusern an Alice im Wunderland denken und irgendwie passt die Atmosphäre, die in dort herrscht, auch zu Caraval. Alles ist bunter, greller, fantastischer, unglaublicher aber auch dunkler, geheimnisvoller und gefährlicher.
Caraval ist absolut nicht vorhersehbar. Bei der ersten Seite des Buchen hätte ich niemals mit diesem Ausgang gerechnet. An vielen Stellen war ich regelrecht über die offene Brutalität erschrocken, aber auch über die Abgründe, die sich auftun wenn dem Menschen ein Rahmen gegeben wird, in dem er sich angeblich frei und unbeobachtet bewegen kann. Ich muss unweigerlich an den Satz "Was in Caraval geschieht, bleibt in Caraval" denken.

Die Hauptfiguren sind einfach grandios dargestellt. Die vermeidende Art von Scarlett, die immer mehr an Selbstvertrauen gewinnt und beginnt ihr Leben in die Hand zu nehmen. Während der erste Kapitel hätte ich sie am liebsten durchweg geschüttelt und sie gefragt, ob sie wirklich glaubt eine arrangierte Heirat würde die Situation zu ihrem Vatern auch nur im entferntesten ändern. Ihre unheimlich devote Art ging mir anfang auch etwas auf die Nerven. Das komplette Gegenteil ist dagegen Donatella, die schlichtweg tut was ihr gefällt, nach einem anderen Leben strebt und liebend gerne Risiken eingeht um zu erreichen was sie möchte. Und dann noch der junge Seemann Julian, der irgendwie Teil der ganzen verworrenen Geschichte zu sein scheint und ein kleines, großes Geheimnis mit sich herumträgt.
Fazit

Caraval ist mein absolutes Highlight im März! Es ist spannend und unvorhersehbar, mit vielen Wendungen, die man niemals so erwartet hätte. Ich bin immer noch total fasziniert und wünsche mir nichts sehnlicher als eine Einladungskarte für Caraval von Master Legend.