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Veröffentlicht am 19.11.2021

Die Schönheit der Kunst

Die Frau im Musée d'Orsay
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Antoine Duris bewirbt sich als Saalaufsicht im Musée d`Orsay in Paris, obwohl er eigentlich Kunstprofessor in Lyon ist. Absolut überqualifiziert, und außerdem stimmt irgendetwas nicht mit ihm. Er sitzt ...

Antoine Duris bewirbt sich als Saalaufsicht im Musée d`Orsay in Paris, obwohl er eigentlich Kunstprofessor in Lyon ist. Absolut überqualifiziert, und außerdem stimmt irgendetwas nicht mit ihm. Er sitzt still vor einem Bild von Modigliani und genießt die heilende Schönheit der Kunst. Nur die Personalchefin Mathilde Mattel erkennt das Besondere in Antoine.
Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt, die Antoines aktuelles Leben in Paris, Antoines voriges Leben in Lyon und Camilles Entwicklung beschreiben. Der Epilog rundet das ganze Buch ab. David Foenkinos hat ein ruhiges und trotzdem beeindruckendes Buch geschrieben. Er macht der Kunst und besonders dem Musée d`Orsay eine Liebeserklärung, die bestimmt nicht für jedermann verständlich ist. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Fäden zusammenlaufen und sich alles erklärt, wird dem Leser die Kraft des Buches noch einmal verdeutlicht.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Guter Humor

Irgendwo zwischen Liebe und Musterhaus
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In Susanne Hasenstabs Buch "Irgendwo zwischen Liebe und Musterhaus" geht es um Katja, die sich in ihrer gepflegten Langeweile mehr oder weniger gut eingerichtet hat. Auf der Flucht vor der "Langen Nacht ...

In Susanne Hasenstabs Buch "Irgendwo zwischen Liebe und Musterhaus" geht es um Katja, die sich in ihrer gepflegten Langeweile mehr oder weniger gut eingerichtet hat. Auf der Flucht vor der "Langen Nacht der Musterhäuser", zu der sie ihr Freund Jonas überreden will, geht sie zu Heinrichs "Soiree", bei dem sie außer merkwürdigen, selbsternannten Künstlern auch den Krimiautor Robert Klotzky kennenlernt. Dieser Abend wird ihr weiteres Leben entsprechend beeinflussen...
Mir gefällt der Humor der Autorin, ich habe mich sehr amüsiert über "Vorsicht Spoiler!": die Mittagspausenpartnerschaft mit Herrn Böhmann, die Hundeschranke, die lange Medikamentenliste für die Online-Apotheke und die Insassen des Frauengefängnisses, die in der AOK-Kantine arbeiten. Da hatte ich direkt Bilder vor Augen und musste schmunzeln. Aber meine absolute Lieblingsstelle (auch hier "Vorsicht Spoiler!") ist: ... "der Gedankenberg, der sich in meinem Hirn auftürmt, übersteigt anscheinend die Tragkraft meines Nackens." Dieser Humor ist sehr unterhaltsam und entschädigt für den doch sehr abrupten Schluss.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Ein Leben für die Bücher

Eine Bibliothek in Paris
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„Eine Bibliothek in Paris“ von Janet Skeslien Charles handelt von Odile im Paris des 2. Weltkriegs und von Lily im Montana der 80er Jahre. Odile bekommt die Stelle als Bibliothekarin in der American Library ...

„Eine Bibliothek in Paris“ von Janet Skeslien Charles handelt von Odile im Paris des 2. Weltkriegs und von Lily im Montana der 80er Jahre. Odile bekommt die Stelle als Bibliothekarin in der American Library in Paris, bevor der Krieg ausbricht. Es geht um das Leben der Menschen in der Bibliothek und was sie alles getan haben, um die Bibliothek und deren Leser zu schützen und zu versorgen, aber auch um die harten Kriegsjahre außerhalb Deutschlands, von denen man viel zu wenig weiß. Dazwischen „springt“ man ins Montana der 80er Jahre, in denen Teenager Lily auf die „alte“ Odile trifft. Die beiden lernen sich kennen und profitieren im Laufe der Zeit voneinander.
Durch die Schlagwörter „Bibliothek“ und „Paris“ im Titel fühlte ich mich direkt angesprochen. Auch das Cover mit dem Eiffelturm im Hintergrund, Flugzeugen, die auf den Krieg hinweisen und einer Frau mit Hochsteckfrisur und einem Stapel Bücher im Arm ist sehr ansprechend gestaltet.
Anfangs hatte ich mit den „Dewey-Klassifikationen“ und den sperrig zu lesenden Fremdwörtern wie „Subskribenten“ oder „Kongestion“ zu kämpfen, kam nicht so richtig ins Buch. Ich frage mich, ob das der Übersetzung ins Deutsche geschuldet ist oder ob es die Absicht der Autorin ist, diese Fremdwörter zu benutzen? Denn eigentlich ist der Schreibstil klar und deutlich, so dass man alles Szenen vor sich sieht.
Insgesamt gefällt mir die Geschichte und die Personen, die real existiert haben wie Miss Reeder, sehr gut. Auch wenn das Buch, wie viele Kriegsgeschichten, an manchen Stellen verstörend und schwer zu verkraften ist. Was aber am an sich schweren Thema und den leider wirklich so passierten Ereignissen liegt.
Meine Lieblingsstelle ist eindeutig: „Ich lebe, um zu lesen.“ Das kann ich nur unterschreiben.
Im Nachwort schreibt die Autorin, dieses Buch soll ihre Liebeserklärung an Bibliotheken & Bibliothekare sein. Dieses Ziel hat sie für mich geschafft und mir einige neue Erkenntnisse und Eindrücke verschafft.
Merci beaucoup!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Eine starke Frau

Schwarz auf weiß
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Nikeata Thompson ist eine leidenschaftliche, starke Frau. Wer hätte gedacht, "Vorsicht Spoiler!" dass auch sie Gewalt erfahren hat? Mit dem Rassismus hat man gerechnet, leider. Aber dass eine solch starke ...

Nikeata Thompson ist eine leidenschaftliche, starke Frau. Wer hätte gedacht, "Vorsicht Spoiler!" dass auch sie Gewalt erfahren hat? Mit dem Rassismus hat man gerechnet, leider. Aber dass eine solch starke Frau wie Nikeata Gewalt in der Beziehung erdulden musste, hätte ich niemals geglaubt. Wenn man sie im Fernsehen sieht, wirkt sie tough, on point, stark. Wie sie so geworden ist, erzählt sie ungeschönt in ihrem Buch „Schwarz auf Weiß: Trau dich zu träumen & schaff das Unmögliche“. Das ist nicht nur unterhaltsam geschrieben, es ist auch Motivation pur. Jeder kann es schaffen, egal, ob du eine „Person of Color“ bist, ob du in der Familie oder in der Beziehung Gewalt erlitten hast – befreie dich und gehe deinen eigenen Weg, bleib dir selbst treu. Eine tolle Botschaft, die Nikeata Thompson vorgelebt hat. Außerdem klärt Nikeata auch noch über Rassismus auf und gibt weiteren Stoff zum Nachdenken und besser machen.
Danke dafür!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Wer war "Miss Hollywood"?

Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe
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In Emily Waltons Roman geht es um die Stummfilmdiva Mary Pickford. Zuerst lebt und arbeitet sie in New York, dann zieht sie nach Hollywood. Sie kommt Douglas Fairbanks, ebenfalls Schauspieler, viel näher ...

In Emily Waltons Roman geht es um die Stummfilmdiva Mary Pickford. Zuerst lebt und arbeitet sie in New York, dann zieht sie nach Hollywood. Sie kommt Douglas Fairbanks, ebenfalls Schauspieler, viel näher als geplant und muss sich entscheiden, wie ihr weiteres Leben aussehen soll. Dazu kommt der große Umbruch in Hollywood, der einiges dazu beiträgt, dass Mary ihr Leben selbst in die Hand nimmt.
Es handelt sich um einen fiktiven Roman, aber man kann sich gut vorstellen, dass sich Marys Leben so ähnlich wirklich zugetragen haben könnte. Trotzdem bleibt die Hauptfigur, Mary Pickford, seltsam farblos, man kommt nicht an sie heran, "spürt" sie nicht richtig. Ich konnte mich nicht wirklich in Mary hineinversetzen oder mich mit ihr identifizieren.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und man kann sich auch die Szenarien gut vorstellen, sie sind gut beschrieben. Trotzdem bleibt die Distanz zur Hauptfigur. Wenn man das Buch gelesen hat, kann man sich die Filmindustrie und Hollywood in der Zeit rund um den 1. Weltkrieg gut vorstellen, aber es fehlt das Gefühl, der Hauptfigur nähergekommen zu sein, dass sie einem sympathisch oder unsympathisch ist. Deshalb gibt es von mir drei Sterne für das Buch. Das Cover ist schön gestaltet und passt sehr gut zu Titel und Inhalt.

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