Profilbild von fmWinkel

fmWinkel

Lesejury Profi
offline

fmWinkel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fmWinkel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2023

Spannend geschrieben, aber mit passiven weiblichen Opferrollen

Wir Töchter von Sparta
0

𝕎𝕚𝕣 𝕋𝕠𝕖𝕔𝕙𝕥𝕖𝕣 𝕧𝕠𝕟 𝕊𝕡𝕒𝕣𝕥𝕒 von Claire Heywood

[Für all diejenigen, die sich halbwegs in griechischer Mythologie und Historie auskennen, erhält die Rezension keine Spoiler, da der Ablauf der Geschichte der ...

𝕎𝕚𝕣 𝕋𝕠𝕖𝕔𝕙𝕥𝕖𝕣 𝕧𝕠𝕟 𝕊𝕡𝕒𝕣𝕥𝕒 von Claire Heywood

[Für all diejenigen, die sich halbwegs in griechischer Mythologie und Historie auskennen, erhält die Rezension keine Spoiler, da der Ablauf der Geschichte der Helena und Klytämnestra ja bekannt ist]

Ich liebe griechische Mythologie und finde es super, dass es hierzu mittlerweile immer mal wieder etwas in Romanform gibt.
Troja kenne ich nur als Film und aus Homers Illias. Deshalb finde ich es toll, dass wir hier einmal nicht nur vom Krieg lesen, sondern aus der Perspektive von Helena, der Auslöserin des trojanischen Krieges, und ihrer Schwester Klytämnestra. Die Mädchen wurden mit kaum 15 an die mehr als doppelt so alten Brüder Agamemnon und Menelaos verheiratet. Diese wiederum ziehen dann im namen Griechenlands in den 10jährigen trojanischen Krieg, um Helena zurückzuholen und sich zu rächen.
Die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive der Mädchen geschrieben, vom Kleinkindalter bis ins Alter von etwa 30, der Roman umfasst also etwa 20 Jahre.
Das war richtig interessant, auch in der historischen Einordnung und den familiären Zusammenhängen. Ich fand es toll, dass die Autorin diese beiden Perspektiven gewählt hat, die Frauen der beiden griechischen Kriegshelden im Kampf um Troja.
Leider waren sie letztlich nur das: Die Frauen ihrer Männer.
Ich hätte mir von einer Nacherzählung mehr Emanzipation und Selbstbewusstsein gewünscht. Natürlich steht der Verlauf der Handlung fest, aber das Innenleben der Frauen historisch gesehen sicher nicht. Deshalb hätte ich es gut gefunden, wären Helena und Klytämnestra mehr für sich selbst eingestanden, hätten eine eigene Meinung gehabt und wären nicht nur als passive Objekte dargestellt worden. Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht seitens einer jungen modernen Autorin.
Sie arbeitet mit Aussagen wie "Welche Freude wird Helena in ihrem Leben haben, wenn sie nicht heiratet? Wenn sie keine Kinder hat?"
Mit kaum 15 Jahren muss Helena den 20 Jahre älteren Agamemnon heiraten und ihre Heimat verlassen. Sie darf nicht sprechen, wenn er sie nicht dazu auffordert, muss ihr Gesicht verschleiert halten, darf nicht reisen oder ihre Familie besuchen, nicht in die Sonne, muss sich stets gerade halten. Das alles und noch viel mehr zeichnet "eine gute Frau von Sparta" aus. Die Mädchen glauben das und bemühen sich, in den Augen der Gesellschaft und ihrer Familie perfekt zu sein. "Frausein war merkwürdig und schmerzhaft und entwürdigend."
Agamemnon übt Kontrolle über Nestra aus, indem er sie sozial komplett isoliert, ihr keine Informationen über ihre Familie zukommen lässt, ihr seine Gesellschaft gibt und entzieht wie es ihm in den Kram passt und sie dadurch voll und ganz psychisch wie physisch von sich abhängig macht. Keine der beiden Frauen widerspricht oder widersetzt sich oder denkt auch nur innerlich, dass diese dauerhafte Demütigung nicht rechtens ist.
Klytämnestra wird unselbstständig hoch 10, als sie ihre eigene Tochter zum Opferalter führt und sich einredet, ihr Mann, der die Jungfrauenopferung erst initiert hat, würde diese beenden. Sie versucht ihre Tochter keinen Moment lang zu retten. Ich weiß, dass sie das nicht konnte, nach historischer Überlieferung, aber man hätte sie dennoch nicht derart passiv darstellen müssen, während sie schweigend dabei zusieht, wie man ihr Kind tötet. Fast am Ende des Buches sagt Klytämnestra noch
"Ohne Mann war eine Frau nichts". Und leider scheint das die Message des Buches zu sein, was ich schade finde, weil es einfach wahnsinnig gut recherchiert wurde von der Historikerin und mir auch der Schreibstil sehr gut gefallen hat. Selbst wenn die Frauen bei der nun einmal vorgegebenen Handlung gegen das Patriarchat scheitern, hätten sie zumindest innerlich aufbegehren oder das alles hinterfragen können. Wenn man Mythologie oder historische Ereignisse neu in Romanform schreibt, hätte man genau diese Chance, es so zu schreiben, wie ich es mir als Frau und Leserin gewünscht hätte.
Helena fand ich hier etwas stärker, weil sie sich gegen Kinder entschied und Griechenland verließ, letztlich aber nur für einen Mann, der sie kaum als wertvoller erachtete als der erste. Dass sie dann auch noch ihre einzige Freundin gefesselt und missbraucht sitzen ließ...puh. Irgendwie wurde das Ende des Krieges dann auch mit einem plötzlich leicht zu behebenden Kommunikationsproblem zwischen Helena und Menelaos abgetan. Hinter ihnen brennt eine riesige Stadt, tausende Menschen sind tot und die beiden blicken besonnen in den Sonnenuntergang, obwohl sie so unbedingt von ihm weg wollte, dass es zu einem 10jährigen Krieg kam? Ich weiß nicht 🙈

Für Schreibstil, Spannung, Wordbuilding, Authentizität in der Wiedergabe eines historischen Ereignisses und die top Recherchearbeit dahingehend würde ich 5 Sterne geben. Dahingehend hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite wahnsinnig gefesselt - vor allem zum Showdown in Troja hin war es soooo spannend, obwohl das Ende ja klar ist, aber das war wirklich richtig gut gemacht und dargestellt! Aber dieses sehr drastische Wiederbeleben weiblicher Objektivierung und der passiven Opferrolle der Frau, und deren stummes Tolerieren von psychischer und physischer Gewalt, Missbrauch, Demütigung und Kindsmorden macht mir das wirklich nicht möglich :/ Das hätte man einfach komplett anders lösen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2023

Spannung von Anfang bis Ende

Der Knochenwald
0

🌲REZENSION🌲

𝔻𝕖𝕣 𝕂𝕟𝕠𝕔𝕙𝕖𝕟𝕨𝕒𝕝𝕕
𝑽𝒆𝒓𝒍𝒂𝒈: Penhaligon
𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆𝒏: 368
20.09.23

🦴 Die Geschichte beginnt sehr spannend mit Martha, die gemeinsam mit ihrem wesentlich älteren Mann in einer einsamen Hütte im Wald ...

🌲REZENSION🌲

𝔻𝕖𝕣 𝕂𝕟𝕠𝕔𝕙𝕖𝕟𝕨𝕒𝕝𝕕
𝑽𝒆𝒓𝒍𝒂𝒈: Penhaligon
𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆𝒏: 368
20.09.23

🦴 Die Geschichte beginnt sehr spannend mit Martha, die gemeinsam mit ihrem wesentlich älteren Mann in einer einsamen Hütte im Wald lebt und auf mysteriöse Tierleichen stößt. Schon bald wird die Gefahr deutlich, die nicht nur außerhalb, sondern auch in der Hütte lauert...
☠ Die Spannung zieht sich durch das gesamte Buch, genau so, wie man es von Christina Henry erwartet. Sie wird wirklich permanent aufrechterhalten und flacht kein einziges Mal ab!
🌲Zunächst nahm ich an, wir befänden uns in einer grimmschen Märchenwelt oder zumindest in einer früheren Zeit, weil es in der Hütte keinen Strom gab, Marthas Kleidung sehr altmodisch ist und das Heteropatriarchat auf strengem Katholizismus fußt. Dann aber crashte die Moderne durch Wanderer meine Vorstellung und ich habe erst gemerkt, dass wir uns in der Gegenwart befinden 🤭
🦴 Ich habe mir gewünscht, dass sich Martha behauptet oder zumindest flieht - doch nach und nach wurde ihr Schicksal eröffnet und es wurde klar, weshalb sie derart verschreckt und fügig agiert. Ich hatte selbst beim Lesen Angst vor William 🙈
☠ Die Handlung selbst war mir leider etwas zu wenig. Es gab nur das Setting Wald und Marthas Flucht. Das hatte für mich etwas von diesem Stephen King Roman, wo sich das Mädchen hunderte Seiten lang im Wald verirrt. Das hat mir leider nicht gereicht. Gerade den Aspekt mit dem Monster im Wald hätte man deutlich mehr ausbauen können und auch die Wanderer etwas stärker ausbauen.
🌲 Auch das Ende war sehr abrupt und offen, sodass ich mit vielen Fragezeichen zurückblieb. Was ist mit Heather? Was wird aus Martha? Und was hat es mit der Bestie auf sich?
🦴 Deshalb würde ich den Roman eher auf metaphorischer Ebene betrachten, vor allem eben die Frage, wer das eigentliche Monster ist. Marthas Geschichte war gleichermaßen erschreckend wie aufrührend und verstörend. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil mich die Spannung einfach sooo gepackt hat!
☠ Dennoch war der Roman für mich leider bislang der schwächsten der Autorin - obwohl ich ein großer Fan von ihr bin! Die Märchenadaptionen haben mich aber einfach etwas mehr in den Bann gezogen, Rotkäppchen, Peter Pan, die Alice-Reihe, Sleepy Hollow. Diese kann ich wirklich nur empfehlen! Hier waren mir einfach die Plottwists und vor allem eben die Handlung zu wenig. Trotzdem war die Martha-William Spannung wie gesagt wirklich gewaltig, weil es einfach derart erschreckend und authentisch geschildert war, ohne hier spoilern zu wollen 🙈

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2023

Slow Romance mit Hollywood Background

Infinity Falling - Mess Me Up
0

🌆 Durch die Thematik des Stalkings begann der Roman recht spannend. Ich hätte mir gewünscht, dass es hierbei zu vielen weiteren Spannungsmomenten gekommen wäre, die Bedrohung durch Sophie habe ich nicht ...

🌆 Durch die Thematik des Stalkings begann der Roman recht spannend. Ich hätte mir gewünscht, dass es hierbei zu vielen weiteren Spannungsmomenten gekommen wäre, die Bedrohung durch Sophie habe ich nicht wirklich gespürt, da sie nur zweimal auflauert und trotz der üblen Grenzüberschreitung recht "freundlich" wirkt. Das Potential war da!
🌇 Das Setting von Infinity Falling hat mir gut gefallen - Die Filmkulisse, die Dystopie, die Interaktion SchauspielerInnen und vor allem der Einblick in das Leben als Berühmtheiten.
🌆 Spoiler: Die Lovestory war schön, weshalb sie sich aber jahrelang wegen einer vertuschten SMS nicht gesehen und dann so angezickt haben, fand ich nicht wirklich nachvollziehbar, zumal die beiden ein wirklich tolles Paar abgegeben haben. Es war schön zu sehen, wie sie füreinander da waren und sich unterstützten.
🌇 Hayes' Anorexie war ein schwerwiegendes Thema, von dem ich es toll finde, dass es Berücksichtigung fand, auch aus männlicher Perspektive. Es wurde wirklich gut auserzählt und recherchiert.
🌆 Die beiden Manager haben meiner Meinung nach etwas übertrieben mit ihrem hardcore Angegifte, der Folgeband mit ihnen in den Hauptrollen hat es sicher in sich! Zwischen Haupt- und Nebenfiguren hingegen gab es kaum spannende Interaktion, eigentlich waren alle einfach nur super nett zueinander, sodass mir präsente Gegenspieler gefehlt haben.
🌇 Die Illus im Buch haben mir richtig gut gefallen und die prägnanten Szenen wundervoll abgerundet.
🌆 Die Einschübe aus der Vergangenenheit aus beiden Perspektiven waren super, um die Gegenwart nochmal etwas besser verstehen zu können.
🌇 Leider konnte der Funke letztlich nicht ganz auf mich überspringen und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, zu den Dialogen vorzublättern, um zumindest für mich die Handlung etwas in Schwung zu bringen. Leider hat mir einfach die erwartete Spannung gefehlt, das Prickeln, die Tiefe (außer bei Hayes). Trotz des Hypes und der hohen Platzierung auf der Bestsellerliste konnte mich der Roman leider nicht ganz für sich gewinnen :(

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2023

Super Idee mit etwas vielen Wdh aus Band 1

Daisy Haites
0

💙REZENSION💙

𝑨𝒖𝒕𝒐𝒓𝒊𝒏: @jessa.hastings
𝑻𝒊𝒕𝒆𝒍: Daisy Haites
𝑽𝒆𝒓𝒍𝒂𝒈: @droemerknaur @knaurromance
𝑮𝒆𝒏𝒓𝒆: New Adult Romance
𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆𝒏: 544
01.08.23

🥿 In Bd.2 erleben wir einen Einblick in das Leben als Schwester ...

💙REZENSION💙

𝑨𝒖𝒕𝒐𝒓𝒊𝒏: @jessa.hastings
𝑻𝒊𝒕𝒆𝒍: Daisy Haites
𝑽𝒆𝒓𝒍𝒂𝒈: @droemerknaur @knaurromance
𝑮𝒆𝒏𝒓𝒆: New Adult Romance
𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆𝒏: 544
01.08.23

🥿 In Bd.2 erleben wir einen Einblick in das Leben als Schwester des berüchtigsten Gangsterbosses Englands.
Daisy ist eine wahnsinnig starke Protagonistin. Ihrer Vergangenheit wie ihrem stets bewaffneten Gangster-Umfeld bietet sie taff die Stirn. Gleichzeitig glänzt sie durch Nächstenliebe und ihre Intelligenz als anstrebende Ärztin.
Ihr Engagement, ihre Prinzipien und ihre harte Vergangenheit machten sie mir sympathischer und greifbarer als Magnolia aus Bd.1.

🥿 Die Liebesgeschichte zu Christian konnte mich leider nicht 100%ig überzeugen, da ich genau wie Daisy fast bis zum Ende das Gefühl hatte, er würde Magnolia ihr vorziehen. Tatsächlich holte mich ihre flirty-freundschaftliche Beziehung zu Taller ein klein wenig mehr ab.

🥿 Die Story ist aus der Sicht Daisys, Julians und Christians verfasst.
Julians Perspektive fand ich neben der Daisys am spannendsten, der Einblick in seine Welt eines gleichzeitig gutherzigen und knallharten Gangsterbosses faszinierte mich, sodass ich hoffe, er erhält auch in Band 4 wieder eine Perspektive 🧡

🥿 Christians Perspektive hingegen war hauptsächlich eine Wiederholung der Ereignisse aus Band 1, sodass innerhalb der ersten 300 Seite für mich in seinen Kapiteln leider kaum Spannung aufkam - man wusste ja schon, wie es verläuft und endet.
Stattdessen hätte ich mir mehr Gangster-Plot & Setting gewünscht. Hier kam für mich nämlich die meiste Spannung auf.

🥿 Der Schreibstil war wie bei Bd. 1 flüssig mit einem Touch Poesie, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Die teils sehr kurzen Kapitel tragen hierzu bei. In diesem Band wurde mit zahlreichen Fußnoten gearbeitet, die mich leider ziemlich aus dem Lesefluss gebracht haben und eher etwas überflüssige Kommentare enthielten als wirklich Relevantes. Hier hat mir der tolle Stil von Bd. 1 etwas besser gefallen.

➡️ Ich liebe die Idee, hätte mir aber mehr spannende Gangster-Szenen als die vielen Wdh. von Bd.1 gewünscht. Daisy mochte ich als Person super gern, die Lovestory holte mich leider nicht so ab :/

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2024

Wundervolle Idee, wunderschöne Gestaltung, etwas weinerliche Protagonistin

Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex
0

Die Gestaltung des Romans sticht sofort positiv hervor, ich liebe die frühlingshaften Pastellfarben und den dazu passenden Schnitt 🧡
Die Geschichte beginnt slow, jedoch ist man sofort in der Handlung, ...

Die Gestaltung des Romans sticht sofort positiv hervor, ich liebe die frühlingshaften Pastellfarben und den dazu passenden Schnitt 🧡
Die Geschichte beginnt slow, jedoch ist man sofort in der Handlung, der Einstieg hat mir richtig gut gefallen. Die Lovestory steht vor dem Plot im Fokus.
Die Protagonistin ist ihren eigenen Gefühlen gegenüber eher unsicher und scheint nicht so recht die Verantwortung für ihr Gefühlsleben übernehmen zu wollen, weil sie die durch das Elternhaus entstandene Verlustangst auf potenzielle Partner überträgt. Erst zum Ende hin konnte sie sich dahingehend richtig weiterentwickeln. Die Telefon-🌶-Szenen waren mir persönlich letztlich wirklich zu lang und haben den Plot nicht unbedingt weitergebracht, das Vokabular fand ich ehrlich gesagt teilweise einfach nur vulgär und manche Stellen einfach nur...eklig, sorry.
Seth ist der positive Gegenpart, sein Handeln war für mich stets nachvollziehbar, weshalb man ihm zT etwas mehr gewünscht hat als Molly, da er sich so sehr bemühte und sie immer wieder wegläuft. Letzteres machte die Lovestory leider etwas anstrengend, es gab wahnsinnig viel Hin und Her, was durch klare Kommunikation lösbar gewesen wäre.
Der Sprachstil hat mir hingehen richtig gut gefallen, war bildlich, gefühlvoll und flüssig. Allerdings bin ich der Meinung, dass man 2024 nun wirklich nicht mehr Farben nach Geschlechtern differenzieren sollte ("Die unglaublich unmännliche lachsfarbene Hose", S. 402) & diese spezifischen veralteten Männlichkeitsbilder hypen, während Molly oft als ängstlich, jammernd, weinend betitelt wird. Schön wäre einfach eine selbstbewusstere Protagonistin gewesen oder zumindest eine reflektiertere. Sie wusste, was sie Seth antut, war aber zu gefangen in ihrem eigenen Drama, um ehrlich mit ihm umzugehen.
Die Idee selbst finde ich super interessant, die Umsetzung konnte mich jedoch leider nicht wirklich überzeugen.
2.5 ⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere