Der Vorleser von Bernhard Schlink ist ein Klassiker der Weltliteratur und behandelt wichtige geschichtliche und soziale Themen. Der Schreibstil hat mir wenig gut gefallen und so war das Leseerlebnis eher schleppend.

Vox von Christina Dalcher ist im September 2019 als Taschenbuch bei Fischer erschienen. Der Roman handelt von Jean McClellan, die als Wissenschaftlerin die medizinische Bekämpfung der Aphasie erforscht. Als von der Regierung dann für Frauen Armbänder ausgegeben werden, die täglich überprüfen, dass sie nicht mehr als hundert Worte sagen, steht sie vor einer Mauer. Nicht nur ihre Wissenschaft und Forschung werden unterdrückt, sondern allgemein das Ansehen der Frauen. Als es zu einem Vorfall kommt, wird sie von der Regierung verpflichtet und so gerät alles aus der Bahn.

Die Autorin hat hier einen großartigen Roman geschrieben, der mit seiner Brisanz und Aktualität fasziniert und schockiert. Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen und die Pace der Erzählung sowie den Spannungsbogen positiv unterstützt. Der Verlauf der Handlung ist spannend und hat mich bis zuletzt in Atem gehalten.

Sehr zu empfehlen!

Das Café am Rande der Welt von John Strelecky wurde mir von vielen lieben Menschen ans Herz gelegt, und so kam ich nicht umhin, es zu lesen. Er erzählt hier von einem Café, auf dessen Speisekarte drei Gedanken vermerkt sind, die sich je nachdem, wer sie liest, verändern und somit dem Betrachter anpassen. Er nutzt dies als Grundlage, um über grundlegende Werte und Gedanken zu philosophieren und so dem Leser gedanklichen Input zu geben, sein eigenes Leben zu reflektieren.

Viele interessante Gedanken, jedoch nicht ganz mein Schreibstil, für viele Menschen aber sicher eine schöne Inspiration.

Sag's nicht weiter, Liebling! ist im August 2019 neu von Goldmann aufgelegt worden und stammt aus der Feder von Sophie Kinsella. Es geht hier um Emma Corrigan, die in ihrer Firma das erste Mal die Gelegenheit erhält, bei einem Kunden ihr Produkt vorzustellen und dabei kläglich scheitert. Auf dem Rückflug kommt es zu Turbulenzen und sie erzählt deswegen ihrem Sitznachbarn all ihre Geheimnisse, die sehr pikant und intim sind. Später stellt sich heraus, dass er niemand geringeres als ihr Chef ist - und sie total in ihn verknallt ist. Doch er scheint sie auszunutzen, denn für das Marketing eines neuen Produkts stellt er die Zielgruppe genau so vor, wie sie ist und erzählt der ganzen Welt quasi ihre Geheimnisse. Und das, wo er ihr geraten hat, bloß niemandem von ihrem Treffen zu erzählen! Für Emma bricht eine Welt zusammen...

Der Schreibstil von Sophie Kinsella gefällt mir richtig gut in diesem Roman und auch die Protagonistin Emma ist herrlich naiv und komisch. Doch gerade diese Naivität finde ich zeitweilig auch sehr nervig und ihre Handlungen nicht nachvollziehbar. Daher zog sich der Roman für mich sehr in die Länge und der Spaß am Lesen blieb aus.

Insgesamt eine süße Idee, auch gut umgesetzt, aber nicht mein Geschmack.

Hauptsache nichts mit Menschen ist der zweite Geschichten-Band des Berliner Humoristen Paul Bokowski. Er hat neue Geschichten aus seinem Arbeits- und privaten Alltag zusammengestellt und erzählt sie mit einem unglaublich tollen Humor.

Sehr zu empfehlen!