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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2019

Berührend!

Gut gegen Nordwind
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Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer ist im Goldmann Verlag erschienen und im Zuge der Verfilmung im September 2019 neu aufgelegt worden.

Emmi Rothner möchte das Abonnement einer Zeitschrift kündigen ...

Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer ist im Goldmann Verlag erschienen und im Zuge der Verfilmung im September 2019 neu aufgelegt worden.

Emmi Rothner möchte das Abonnement einer Zeitschrift kündigen und schreibt daher eine E-Mail an den Verlag. Doch anscheinend ist die Adresse nicht korrekt und die Nachricht landet stattdessen bei Leo Leike, einem Linguistikprofessoren. Sie beginnen während der Weihnachtsfeiertage miteinander zu schreiben, sich voneinander zu erzählen, sich durch ihre Dialoge immer näher zu kommen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die physiologische Nähe und Intimität, doch keiner von ihnen will aus der Blase ausbrechen, die sie sich allmählich aufgebaut haben. Darüber hinaus ist Emmi verheiratet und hat zwei Kinder – aber ist es schon Betrug, wenn man sich in das geschriebene Wort eines anderen verliebt?



Der Roman ist ein Dialog von Emmi und Leo in Form eines Briefwechsels, aufgeteilt in zehn Abschnitte ihrer virtuellen Beziehung. Dadurch ist der Roman sehr klar strukturiert und die Erzählgeschwindigkeit enorm. Der Spannungsbogen baut sich allmählich auf, bis er zum Ende des Romans mit einem offenen Ende den Höhepunkt erreicht. Das sprachliche Geschick des Autors zeigt sich im lockeren Wechsel der anspruchsvollen Redensart des Professors und der dynamischen, toughen Entgegnungen der jungen Emmi. Die Dynamik der beiden Protagonisten ist fesselnd und hat mir gut gefallen. Der allgemeine Verlauf der Geschichte ist aufregend, wenn auch manchmal in die Länge gezogen trotz des schnelllebigen Aufbaus. Leo und Emmi sind mir als Protagonisten schnell ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie ihre unter Umständen gemeinsame Zukunft weitergehen wird.



Insgesamt hat mir Gut gegen Nordwind sehr gut gefallen, es ist ein bemerkenswerter Roman mit modernem Stil, der bewegt und berührt.



Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos zur Rezension vom Verlag zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!

Veröffentlicht am 29.09.2019

Nette Geschichte für Zwischendurch

Idol - Gib mir deine Liebe
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Idol - Gib mir deine Liebe von Kristen Callihan ist der dritte Band der Rockstar-Reihe rund um die Band Kill John und handelt von Stella Grey, die als professionelle Freundin arbeitet. Sie lernt beim Einkaufen ...

Idol - Gib mir deine Liebe von Kristen Callihan ist der dritte Band der Rockstar-Reihe rund um die Band Kill John und handelt von Stella Grey, die als professionelle Freundin arbeitet. Sie lernt beim Einkaufen Jax Blackwood kennen, den Leadgitarristen der Band, weiß jedoch nicht, dass er er ist. Als sie schließlich von Scotty dafür engagiert wird, die Wohnung von Killian zu beaufsichtigen, werden die beiden plötzlich zu Nachbarn und sie kommen sich näher. Doch können sie beide mit ihren jeweiligen Geheimnissen umgehen und die Vergangenheit hinter sich lassen?

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen und die moderne Popkultur hat sie optimal eingebaut. Die Protagonisten sind sympathisch und haben eine angenehme Dynamik miteinander. Dieser Aspekt wird durch die wechselnden Point of Views noch zusätzlich verstärkt, da man so einen noch besseren Einblick in die jeweilige Gedankenwelt erhält.

Insgesamt hat mich das Buch leider eher enttäuscht. Die Geschichte ist war interessant, aber sehr langatmig und verfahren, es gibt keinen klaren roten Faden und so verlaufen sich Pace und Spannungsbogen in einer Berg- und Talfahrt aus Interesse und Langeweile.

Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf die weiteren Schicksale der Bandmitglieder und freue mich auf die Folgebände!

Veröffentlicht am 29.09.2019

Leider eher enttäuschend

Flying High
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Flying High ist der zweite Band der Dilogie rund um Chase und Hailee und steht in direkter Nachfolge zum ersten Band Falling Fast.

Trotzdessen der Schreibstil von Bianca Iosivoni wirklich toll ist, hat ...

Flying High ist der zweite Band der Dilogie rund um Chase und Hailee und steht in direkter Nachfolge zum ersten Band Falling Fast.

Trotzdessen der Schreibstil von Bianca Iosivoni wirklich toll ist, hat mich dieses Buch nicht überzeugt. Die Geschichte geht so ihren Lauf und ist eher wenig ereignisreich. Es kam mir vor wie eine erzwungene Fortsetzung ohne viel Einfallsreichtum - ganz anders als der erste Band, von dem ich begeistert war!
Man muss dem Buch aber zugute halten, dass die Triggerthemen Selbstmord und psychologische Hilfe bzw Betreuung hier gut beschrieben wurden und sicherlich - nach den Geschehnissen des ersten Bandes - im Fokus lagen.

Der Verlauf der Geschichte war angenehm zu lesen und in der Weise aber leider auch eher vorhersehbar, sodass mir teils die Motivation zum Weiterlesen fehlte.

Insgesamt eine gut geschriebene, wenn auch eher enttäuschende Fortsetzung und damit Abschluss der Geschichte von Hailee und Chase.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Sehr amüsant!

Alleine ist man weniger zusammen
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Paul Bokowski hat mit seinem ersten Buch einen Volltreffer gelandet. Er erzählt Geschichten aus seinem Leben, seinem Alltag, seiner Familie und nutzt dabei das gesamte Potpourri lyrischer und literarischer ...

Paul Bokowski hat mit seinem ersten Buch einen Volltreffer gelandet. Er erzählt Geschichten aus seinem Leben, seinem Alltag, seiner Familie und nutzt dabei das gesamte Potpourri lyrischer und literarischer Werkzeuge. Es wechseln sich Kapitel im Dialogstil mit Briefen, Anekdoten und Kurzgeschichten ab, die von einem großartigen Humor und einer brillianten Erzählkunst zeugen.

Ich hatte große Freude bei der Lektüre und sofort die anderen Bücher Bokowskis bestellt!

Veröffentlicht am 29.09.2019

Unglaublich tiefgründig und bewegend

Wir von der anderen Seite
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Wir von der anderen Seite von Anika Decker ist im Juli 2019 im Ullstein Verlag erschienen. Die junge Drehbuchautorin Rahel Wald wacht im Krankenhaus aus dem Koma auf und kann sich an nichts erinnern. Was ...

Wir von der anderen Seite von Anika Decker ist im Juli 2019 im Ullstein Verlag erschienen. Die junge Drehbuchautorin Rahel Wald wacht im Krankenhaus aus dem Koma auf und kann sich an nichts erinnern. Was ist passiert? Warum hat sie überall diese Schläuche? Langsam beginnt sie sich zu erinnern und konstruiert aus den Geschichten, die ihre Familie und ihr Freund ihr erzählen alles zusammen. Doch der Entzug der Medikamente und die Rückkehr ins normale Leben gestalten sich als schwierig und so findet sie sich wieder zwischen Halluzinationen, Lügen und Wahrheit auf dem Weg zur Normalität. Dabei wird ihr klar, dass ihr Leben so, wie sie es bislang geführt hat, nicht bleiben kann.

Die Geschichte rund um Rahel hat mich berührt, amüsiert und erschrocken. Durch meine Arbeit als Physiotherapeutin im Krankenhaus bin ich mit den dortigen Abläufen vertraut und so war es umso interessanter, einmal den Blick "von der anderen Seite" zu erhalten. Die Autorin hat mit Rahel eine sympathische und toughe Protagonistin geschaffen, deren Schicksal einem von Beginn an ans Herz geht und so schnell nicht mehr loslässt. Der Schreibstil ist flüssig und modern, eine angenehme Pace und ein optimal konstruierter Spannungsbogen unterstützen dabei zusätzlich den Lesefluss. Die gesellschaftskritischen Themen, die der Roman behandelt, sind gut ausgearbeitet und in die Geschichte eingebunden.

Das Buch hat mich begeistert, fasziniert und ergriffen, und gleichzeitig mit seinem Humor amüsiert - große Empfehlung!