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Veröffentlicht am 19.02.2022

Mit Nachhall

Zusammenkunft
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Natasha Brown zeichnet in ihrem Debüt-Roman das Leben einer jungen Person of Colour nach, die sich beruflich in der Finanzwelt bewegt. Offenbar bringt die Protagonistin alle Eigenschaften mit, die sie ...

Natasha Brown zeichnet in ihrem Debüt-Roman das Leben einer jungen Person of Colour nach, die sich beruflich in der Finanzwelt bewegt. Offenbar bringt die Protagonistin alle Eigenschaften mit, die sie für eine steile Karriere benötigt. Begleitet von Alltagsrassismus und versteckten Sticheleien in Bezug auf ihre Hautfarbe, kämpft sie sich Schritt für Schritt nach oben.
Neben der Protagonistin und ihrer Suche nach Herkunft und Heimat wird auch der generelle Umgang mit Migrant*innen thematisiert.
Insgesamt schafft die Autorin mit sehr poetischer Sprache ein sehr gewaltiges Gesamtbild aus Gedanken und Erinnerungen, die einen nachhaltig nachdenklich stimmen.
Ich habe mich anfangs etwas schwer mit dem unterschiedlichen Stil und wechselnden Erzähweisen von Abschnitt zu Abschnitt getan - außerdem blieb mir die Protagonistin bis zum Schluss etwas distanziert. Dennoch greift das Buch Themen auf, über die gesprochen und diskutiert werden muss. Ein Werk mit Nachhall.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Der Kaugummi-Krimi

Die siebte Zeugin
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Kennt ihr das? Diese Kaugummis, früher, als man auf dem Weg zur Grundschule war.. bunt, groß, rund und verheißungsvoll schlummerten sie in den roten Drehautomaten. Und wenn man dann mal 10 Groschen hatte ...

Kennt ihr das? Diese Kaugummis, früher, als man auf dem Weg zur Grundschule war.. bunt, groß, rund und verheißungsvoll schlummerten sie in den roten Drehautomaten. Und wenn man dann mal 10 Groschen hatte und sich einen erdrehte, biss man 2-3 Mal drauf und hatte letztlich nur ein zähes Stück Gummi im Mund.
Ähnlich ging es mir mit dem neuen Justiz-Krimi von Schwiecker und Tsokos.. Eine tolle neue Reihe, die Justiz und Rechtsmedizin vereint. "Klasse!", dachte ich. Doch leider lässt die Umsetzung ziemlich zu wünschen übrig.
In vielen kurzen Kapiteln versuchen die Autoren, Schwung und Tempo in die Geschichte zu bringen. Grundsätzlich kein schlechter Ansatz, ein angenehmer Lesefluss entstand bei mir dadurch aber nicht. Ständig wird man in wechselnde Szenerien reingeschmissen - Auch die Protagonisten wurden eher oberflächlich beleuchtet, der Rechtsmediziner nimmt maximal eine Nebenrolle ein. Grundsätzlich fehlte es mir dadurch an Tiefe. Schade um das verschenkte Potenzial!
Leider ist man als Leser auch durchgehend etwas schlauer, als Rocco Eberhart und Co. So kommt wenig Spannung auf.
Letztlich ist es wie beim Kaugummi: Man beißt auf 2-3 spannende Stellen, doch der Rest ist zäh und erwartbar. Für mich leider kein Page-Turner!

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Fernweh garantiert!

The Great Escape
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Das Buch The Great Escape - Fotografien von der Seefahrt 1950-1970 ist ein hochwertig gestalteter Bildband in einem ungewöhnlichen Format. Dadurch, dass es etwas kleiner daherkommt, wird es handlich und ...

Das Buch The Great Escape - Fotografien von der Seefahrt 1950-1970 ist ein hochwertig gestalteter Bildband in einem ungewöhnlichen Format. Dadurch, dass es etwas kleiner daherkommt, wird es handlich und wirkt ansprechend.
Auf vielen Bildern, die teilweise bereits farbig aufgenommen wurden, sind das rege Treiben an Bord, Blicke in fremde Welten und private Momente der Seefahrenden abgebildet. So bekommt man als Betrachter einen sehr emotionalen Eindruck, der im ersten Moment unkommentiert bleibt.
Weiter hinten finden sich Texte in deutscher und englischer Sprache, was ich persönlich sehr gut finde.
Weniger praktisch sind die Untertitel der einzelnen Fotografien, die erst am Ende des Buches mit Seitenzahlen notiert sind. Dadurch muss man viel blättern.
Letztlich habe ich das Buch sehr gerne angeschaut und würde es auch jedem empfehlen, der sich für die Seefahrt interessiert oder einfach einmal gedanklich in die Ferne schweifen will. Ein Buch, das ich sicherlich noch häufiger aus dem Bücherregal nehmen werde. Fernweh garantiert!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Absolute Empfehlung

Zerrissen
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"Zerrissen" ist bereits der 4. Band um den Rechtsmediziner Dr. Fred Abel und ich muss sagen, dass meine Vorfreude absolut berechtigt war.
Ich hatte die drei Vorgänger gelesen, doch gebraucht hätte es das ...

"Zerrissen" ist bereits der 4. Band um den Rechtsmediziner Dr. Fred Abel und ich muss sagen, dass meine Vorfreude absolut berechtigt war.
Ich hatte die drei Vorgänger gelesen, doch gebraucht hätte es das nicht, da alle Protagonisten zu Anfang kurz eingeleitet werden.
Tsokos versteht es, seine rechtsmedizinische Expertise gekonnt in spannende Erzählstränge einzuflechten und schafft es, für die Lesenden eine äußerst plastische Umgebung aufzubauen.
Abel hat es direkt zu Anfang mit einem besonders verstörendem Fall von Kindesmisshandlung zutun. Ein kleines Mädchen wird schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Als Abel hinzugebeten wird, um ein Gutachten zu erstellen, erfährt er, dass es sich um die Nichte seiner Kollegin Sabine Yao handelt. Im Laufe der Ermittlungen gerät Yaos Schwerster unter Verdacht, das eigene Kind misshandelt zu haben. Unter diesen Umständen leidet auch das sonst gute Verhältnis von Abel und Yao.
Auch ein zweiter Fall hält die Rechtsmediziner auf Trapp. Im Boxclub von Abels Kumpel Lars Moewig wird eine Leiche, eingenäht in einen Boxsack, gefunden. Drogen, Waffen und weitverstrickte Clan-Kriminalität sorgt für ermittlerische Turbulenzen.
Neben den beiden Hauptfällen werden gekonnt weitere Todesfälle im Obduktionssaal eingestreut, die es ebenfalls in sich haben. Langeweile kommt bei diesem Band jedenfalls nicht auf. Freunde des True Crime werden von "Zerrissen" jedenfalls nicht enttäuscht werden. Für mich eine absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Top aktuell

Kreuzberg Blues
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Im neuen Dengler-Krimi von Wolfgang Schorlau geht es abermals um ein brandaktuelles Thema, Gentrifizierung. Schauplatz ist meine ehemalige Heimat Berlin Kreuzberg. Das Buch traf also schon mit dem Klappentext ...

Im neuen Dengler-Krimi von Wolfgang Schorlau geht es abermals um ein brandaktuelles Thema, Gentrifizierung. Schauplatz ist meine ehemalige Heimat Berlin Kreuzberg. Das Buch traf also schon mit dem Klappentext einen Nerv bei mir.
Steigende Mieten, ängstliche Bewohner, skrupellose Immobilienkonzerne und deren Machenschaften. In unterschiedlichen Erzählsträngen verknüpft Schorlau geschickt Handlungen und schafft so ein authentisches Bild der Lage.
Auch, als mitten in der Handlung Corona nach Deutschland gelangt und die Handlung sich nach Stuttgart verlagert, gewinnt das Buch nur an Aktualität. Ins Spiel kommen Verschwörungstheorien, Maskenverweigerer und Impfgegner.
Das Buch hat mir viel Freude bereitet, da es durch Aktualität, gute Recherche und die Schauplätze bestach. Für mich eine Leseempfehlung an alle, die sich für politisierte Krimis interessieren.

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