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Veröffentlicht am 07.05.2023

Ein Buch über den Verlust der Heimat und das Finden der Hoffnung

Zuhause - Eine Geschichte über das Verlieren und Finden von Heimat
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Wo gehöre ich hin, wenn meine Heimat verloren geht?

Von einem auf den anderen Moment muss die kleine Kala ihr Zuhause verlassen. Zurück bleiben ihre Großeltern, ihr kleiner Stoffhase und das Haus, in ...

Wo gehöre ich hin, wenn meine Heimat verloren geht?

Von einem auf den anderen Moment muss die kleine Kala ihr Zuhause verlassen. Zurück bleiben ihre Großeltern, ihr kleiner Stoffhase und das Haus, in dem sie glücklich war. Die Gründe versteht sie nicht, aber dass es dramatische sind, fühlt sie genau. Der Weg ist lang und beschwerlich, begleitet von der Angst vor dem Ungewissen und der Trauer um das Verlorene. Kala vermisst ihre Großeltern sehr, spürt aber die ganze Zeit, dass sie da sind und aus der Ferne auf sie aufpassen - und ihr mit dieser überwältigenden inneren Verbundenheit und Liebe Kraft geben, das, was vor ihr liegt, zu meistern. (Quelle: Amazon)

Es ist ein Umstand der existiert, seitdem es Menschen auf der Erde gibt. Dann und wann verlassen manche Menschen ihr zu Hause und ihre Heimat. Manche, die sehr Priviligierten, tun es, weil sie es wollen, doch leider gibt es auch immer wieder Familien oder Einzelpersonen, die es tun, weil sie es müssen. Um letztere Gruppe geht es hier in diesem Buch.

Erzählt wird die Geschichte von Kala, die von jetzt auf gleich mit ihren Eltern das Land verlässt und ihre Großeltern zurücklassen muss. Vermutlich verrät ihr niemand die Gründe, um sie zu schützen - doch nimmt sich auch niemand die Zeit mit ihr darüber zu sprechen um herauszufinden, dass sie es wissen wollen würde, da es für sie absolut unverständlich ist.

Irgendwann gibt es für Kala eine Wende und aus ihrer Angst wird Zuversicht und Mut. Besonders an dieser Stelle muss man beim Vorlesen mit den Kindern ins Gespräch gehen und viel erklären, weil es sonst zu phantastisch und unverständlich sein kann.

Insgesamt finde ich es eine schöne Geschichte mit sehr passenden Illustrationen. Erst als Kala wieder Hoffnung hat, werden auch die Bilder wieder bunter und fröhlicher und unterstreichen so auch optisch ihre Gefühlswelt. Ich bin mir nicht sicher, in wie weit sich dieses Buch zur Arbeit mit geflüchteten Kidnern eignet, aber man kann es definitiv nutzen, um mit Kindern allgemein ins Gespräch über Flucht und Heimatverlust zu kommen und ihnen so vieles begreiflich machen, was damit zusammenhängt.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Starker Anwärter auf mein Jahreshighlight!

Gameshow – Der Preis der Gier
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Buchinfo
Gegen wen spielst du wirklich?

2126, New London: Als die siebzehnjährige Cass in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, weiß sie, dass es nur einen Weg gibt, dieser Hölle zu entkommen: ...

Buchinfo
Gegen wen spielst du wirklich?

2126, New London:
Als die siebzehnjährige Cass in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, weiß sie, dass es nur einen Weg gibt, dieser Hölle zu entkommen: Sie muss es in die nächste Gameshow schaffen. Wer an der Gameshow teilnimmt, kann ein Ticket nach ganz oben gewinnen – oder bezahlt die Chance mit dem Leben. Cass bekommt unerwartet Hilfe von Jax, dem besten Gamer in der Arena. Die beiden werden Verbündete im großen Spiel um ihr eigenes Leben und gesellschaftlichen Aufstieg. Doch ihr Deal und auch ihre Gefühle füreinander beruhen auf einer Lüge, die alles, was sie sich gemeinsam erkämpft haben, zum Einsturz bringen könnte. (Quelle: Amazon)

Anfang
Die Stille war jedes Mal ohrenbetäubend. In ihr hallten all die Geheimnisse nach, die Schreie, jedes gequälte Aufstöhnen und jedes Flehen, dass es endlich vorbei sein möge.

Meine Meinung
Eine Zivilisation in nicht ganz so ferner Zukunft. Eine Stadt, die in verschiedene Bezirke eingeteilt ist, in deren Bewohner:innen auf- und absteigen können. Eine gewisse Willkür, mit der all das passiert und Spiele um Leben und Tod, an denen sich die Reichen ergötzen. Du bekommst dabei Panem- oder Bestimmungs-Vibes? Damit liegst du verdammt richtig!

Cass ist eine Purpurne, die in der Platinzone lebt. Ihr Vater greift nach Höherem und möchte mit ihr in die weiße Zone. Ihre Mutter hat das Spiel bereits vor Jahren verlassen und ist "ausgestiegen" - Cass ist also Halbwaise.

Immer wieder gelingt es den Eltern ihrer Freund:innen Wetten so geschickt zu platzieren, dass sie genug Coins gesammelt haben um aufsteigen zu können. Und auch Cass wünscht sich dieses Leben. In der weißen Zone muss nämlich niemand mehr wetten. Gewettet wird auf die Menschen, die in der roten Zone leben. Ausgestoßene. Stellenweise dort geboren, manche mal mehr oder weniger selbst verschuldet dort hingelangt, müssen sie bei Spielen in Arenen nicht nur überleben, sondern ihren Marktwert durch Kills erhöhen.

Cass vertraut ihrem Vater, als er eine All-in-Wette anmeldet und sie einen Teil ihrer Coins dazu beitragen soll. Doch das war der vermutlich größte Fehler ihres Lebens...

Zugegeben, die Idee von einer Dystopie, in der Menschen in verschiedenen Kasten oder ähnlichem eingeteilt sind, ist nicht neu. Auch nicht der Zusatz, dass sie zur Erheiterung der anderen bei Spielen um ihr Leben kämpfen müssen und schon gar nicht, dass eine junge Frau plötzlich in dieses System hineingerät...aber holy moly, dieses Buch ist so verdammt gut und ich kann absolut verstehen, warum es unter Bloggern gerade viral geht!

Der Schreibstil von Franzi Kopka hat mir so gut gefallen, dass ich förmlich durch die (digitalen) Seiten geflogen bin. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch sicherlich in einem Rutsch durchgelesen. Auch die Charaktere erscheinen auf mich realistisch und machen stellenweise gute Wandlungen durch. Besonders in mein Herz geschlossen habe ich Enzo ♥

Ich kann und will gar nicht viel mehr dazu sagen, da ich nicht ein kleines Zipfelchen spoilern möchte. Ihr müsst dieses Buch einfach selber lesen und wenn euch Geschichten wie Die Tribute von Panem oder Die Bestimmung gefallen haben, werdet ihr diese Geschichte lieben!

Leider endet der erste Teil mit einem sehr bösen Cliffhanger und der nächste Band kommt erst am 11. Oktober 2023 (also in guten 6 Monaten). Wenn ihr eher nicht der Mensch für so etwas seid, dann würde ich euch definitiv raten mit dem Lesen noch zu warten, bis die Dilogie vollständig ist.

Fazit
Du magst Geschichten wie Die Tribute von Panem oder Die Bestimmung? Herzlichen Glückwunsch, du hast eine neue Dilogie für dich gefunden!
Du bist eher nicht der Fan von solchen dystopischen Büchern? Ach dann versuche es doch nochmal hiermit - die Story ist wirklich gut.

Wenn du nach Cliffhangern allerdings keine Geduld hast, auf den nächsten Band zu warten, dann solltest du dieses Buch erst in etwa einem halben Jahr lesen, damit du beide Teile hintereinander lesen und die Geschichte direkt abschließen kannst.

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Veröffentlicht am 05.05.2023

66 Jahre Olga Blum und die deutsche Geschichte - ein wunderbares Buch!

Der Ruf des Eisvogels
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Buchinfo
21 Gramm, so viel wiegt eine Seele, weiß Olga. Ungefähr so viel wie der Eisvogel, in dem die Seele ihrer Mutter fortlebt, ewig und drei Tage. Das zumindest behauptet ihr Großvater, obwohl er Arzt ...

Buchinfo
21 Gramm, so viel wiegt eine Seele, weiß Olga. Ungefähr so viel wie der Eisvogel, in dem die Seele ihrer Mutter fortlebt, ewig und drei Tage. Das zumindest behauptet ihr Großvater, obwohl er Arzt ist und doch eigentlich an Wissenschaft glaubt. Er ist es auch, der Olga die Wunder der Natur erklärt und in ihr die Liebe zur Medizin weckt. Denn der kühle, distanzierte Vater hat kein Verständnis dafür, dass Olga die Welt mit eigenen Augen sieht.
Dann bricht der zweite Weltkrieg in die Idylle der Uckermark ein. Die Achtzehnjährige muss fliehen, und nichts ist mehr, wie es war. Erst fünfzig Jahre später kehrt sie mit Tochter und Enkelin zurück.(Quelle: Amazon)

Anfang
Das Unglück war genauso plötzlich da wie das Glück.
In dem Moment, in dem Olga ihren ersten Schrei tat, um das Leben zu begrüßen, tat Elli Blume ihren letzten, lautlos, das eingefallene Gesicht wie in stummer Anklage zu ihrem Mann gedreht.

Meine Meinung
Olgas Geburtstag am 01. April 1925 ist auch gleichzeitig der Todestag ihrer Mutter, denn Elli Blume stirbt bei der Geburt ihrer Tochter. Otto Blume, Olgas Vater und Ellis Mann, ist nicht ganz unschuldig an der Sache und kann deswegen keine Beziehung zu seiner Tochter aufbauen.

Olga wächst zu einem fröhlichen Kind und Teenager heran, denn sie hat ja ihren Großvater Pa und die Medizin. Gemeinsam mit ihm versorgt sie seine Patienten in Ginsterburg und der Umgebung. Je älter sie wird, umso mehr darf sie assistieren und selbstständig übernehmen, wordurch in ihr der Wunsch heranwächst, ebenfalls Medizin zu studieren und Ärztin zu werden. Doch mit der Machtergreifung durch die Nazis, kommt auch der Zweite Weltkrieg - wenn auch etwas zeitverzögert - in die beschauliche und ländliche Uckermark und alles ändert sich.

Da sie nie viel von ihrer frühen Vergangenheit erzählt hat, aber ihre Tochter Becki und ihre Enkelin Sara gerne mehr wissen wollen, entführen sie Olga 1991 zu einem Geburtstagswochenende von Plön nach Ginsterburg und wissen nicht, was sie damit anrichten...

Wie ihr euch schon ausrechnen könnt, umfasst dieses Buch ziemlich viele Jahre. 66 um genau zu sein. Blickt man auf die deutsche Geschichte zu dieser Zeitspanne, wird deutlich, dass da zeimlich viel passiert ist. Die Machtübernahme der Nazis, der Zweite Weltkrieg, der Bau der Berliner Mauer und deren Fall mit anschließender Wiedervereinigung - um mal die größten Ereignisse zu nennen. Und all diese Dinge erleben wir gemeinsam mit Olga und den Menschen an ihrer Seite.

Anne Prettin ist es gelungen, Olga unter den Augen der Lesenden und mit den Herausforderungen ihrer Zeit realistisch erwachsen werden zu lassen. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendetwas zu konstruiert zusammengeschrieben wurde, nur damit es passt. Es hat einfach immer gepasst und alle Zahnrädchen haben ineinandergegriffen, um die Geschichte lebensecht voran zu bringen. Das beinhaltet aber leider auch, dass in Olgas Leben nicht immer alles reibungslos verlief und ich beim Lesen stellenweise sehr mitgelitten, oder mich geärgert habe. Aber genauso konnte ich mich eben auch mit Olga und ihren Wegbegleiter:innen freuen.

Fazit
Ein Buch, dass nicht nur viel Inhalt, sondern auch eine Menge zu erzählen hat. Zwischen den Buchdeckeln verbirgt sich eine Familiengeschichte, die mich auch nach dem Lesen immer mal wieder beschäftigt hat.

Die nicht chronologischen Sprünge in den verschiedenen Jahrzehnten sind nicht für alle etwas und benötigen durchaus Konzentration beim Lesen, aber ich für meinen Teil war eigentlich nie verwirrt oder hätte mich neu in die Geschichte einfinden müssen.

Ein tolles Buch über Freundschaft, Familiensinn und die Liebe, dass ich allen ans Herz legen möchte, die diese Art der (Familien)Geschichten und Bücher über starke Frauen mögen und zu schätzen wissen!

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Vermutlich wird die Autorin die gewünschte Zielgruppe nicht erreichen - schade!

Im Namen der Venus
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Buchinfo
Auf ihrem TikTok-Kanal stellt Jessica Firlej fast täglich neue Clips ein, in denen sie frei von der Leber weg über das spricht, was sie und ihre Community am allermeisten beschäftigt: das Liebesleben. ...

Buchinfo
Auf ihrem TikTok-Kanal stellt Jessica Firlej fast täglich neue Clips ein, in denen sie frei von der Leber weg über das spricht, was sie und ihre Community am allermeisten beschäftigt: das Liebesleben. Sind denn alle beziehungsunfähig? Warum ist es so schwer, die wahre Liebe zu finden? Was muss Frau eigentlich tun (oder lassen), damit Mann sie so liebt und begehrt, wie sie es verdient? Welche Fehler muss sie auf jeden Fall vermeiden, um den Fisch am Haken nicht wieder zu verlieren, und was darf sie eigentlich erwarten in der Liebe, der Beziehung, beim Sex? Unverblümt bis schonungslos nimmt Firlej in ihrem ersten Buch das Liebes- und Datingleben aufs Korn und bietet dabei beste Unterhaltung. (Quelle: Amazon)

Anfang
Wir lieben alles an euch.
Wir lieben eure Abenteuerlust. Wir lieben eure ausgeprägten Kieferknochen, die starken, sehnigen Hände, mit denen ihr uns beschützen und leidenschaftlich packen könnt. Wir lieben eure kratzigen Bartstoppeln. Wir lieben, wie ihr Sachen repariert und unsere Autoreifen aufpumpt, obwohl ihr wisst, dass wir es auch selbst könnten.

Meine Meinung
Ich muss gestehen, dass mir der Name Jessica Firlej kein Begriff war (und prinzipiell auch jetzt nicht ist). Ich bin nicht auf TikTok unterwegs, lese nicht die Bild und höre keine Podcasts, wo sie auch mal als Gast auftritt. Angelockt haben mich das Cover und die Beschreibung des Buches - so konnte ich ganz unbefangen an die Sache rangehen.

Zu Beginn gibt es quasi eine "Triggerwarnung", in der die Autorin erklärt, dass dieses Buch Verallgemeinerungen enthält, der Unterhaltung dient und sie sich für die Heteronormativität entschuldigt. Ich bin etwas zwiegespalten was das betrifft. Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn man so selbstreflektiert ist und weiß, dass im eigenen Werk nicht alles politisch korrekt abläuft und manche Dinge mit einem Augenzwinkern gesehen werden sollten. Auf der anderen Seite ist das natürlich eine perfekte Entschuldigung, falls sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, denn dann kann man auf den Anfang verweisen und der Person mit einem Achselzucken ein "Selbst Schuld, wenn du dich angegriffen fühlst, ich habe doch ganz vorne gesagt, dass alles nur Spaß ist" entgegenwerfen.

Und wenn Frauen Männer nicht mehr brauchen, dann müssen sie sie wollen, und sie wollen sie nur noch dann, wenn sie ein wirklich guter und liebenswerter Partner sind. Und so steht der Mann von heute vor der Herausforderung, seine Rolle als Ehemann, Vater und Liebhaber zu überdenken. Vieles, was für ihre Väter und Großväter noch galt, gilt heute nicht mehr.
(Seite 14, f.)

Ich habe jetzt gar nicht vor großartig auf den Inhalt einzugehen und genau zu beschreiben, bei welchen Themen ich ihren Ausführungen zustimme und bei welchen nicht. Bei einem Buch mit 199 Seiten hat man sonst auch schnell etwas zu viel erzählt.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass mich dieses kurzweilige Buch gut unterhalten hat. Natürlich stimme ich nicht immer 100%ig mit der Autorin überein - aber das muss man ja auch gar nicht, um Freude an der Lektüre zu haben.

Etwas problematisch sehe ich allerdings den Fakt, dass die gewünschte Zielgruppe dieses Buch sicherlich nicht lesen wird. Sowohl das Cover, als auch der Titel und die Art des Buches, wird vermutlich eher die Damen als Leser:innen anlocken. So erkennen wir zwar viele beschriebene Situationen wieder, aber an den Männern, die diese Ratschläge unbedingt mal bekommen sollten, wird das Buch ungelesen vorbeigehen. Schade!

Fazit
Ja, das Buch konnte mich durchaus unterhalten, allerdings gab es auch Abschnitte, die mir nicht so gut gefallen haben. Manchmal war es mir dann doch zu klischeehaft und/oder übertrieben.

Leider vermute ich auch, dass Jessica Firlej nicht den Personenkreis als Lesende gewinnen wird, an die sich dieses Buch eigentlich richtet und so wird es viele Menschen geben, die die beschriebenen Situationen zwar kennen (und stellenweise hassen), aber ändern wird sich dadurch eben leider trotzdem nichts.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Das Ende hat mir die Geschichte leider madig gemacht

Andere Sterne
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Buchinfo
Ronja, ihre große Schwester Melissa und ihr Vater leben in Tøyen, einem Arbeiterviertel in Oslo. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Nun steht Weihnachten vor der Tür – und Ronja wünscht ...

Buchinfo
Ronja, ihre große Schwester Melissa und ihr Vater leben in Tøyen, einem Arbeiterviertel in Oslo. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Nun steht Weihnachten vor der Tür – und Ronja wünscht sich endlich einen eigenen Tannenbaum. Nur hat ihr Vater, der viel zu oft viel zu viel trinkt, leider gerade mal wieder seinen Job verloren. Ronja besorgt ihm mit Hilfe eines Freundes, dem Hausmeister, eine neue Anstellung auf dem Weihnachtsbaummarkt. Für ein paar Tage scheint sich alles zum Guten zu wenden: Ihr Vater bleibt nüchtern, es gibt anständiges Essen und vielleicht sogar Weihnachtsgeschenke. Doch als er wieder zu trinken beginnt, ist seine Arbeit – und damit das Einkommen der Familie – erneut in Gefahr. Melissa sieht keinen anderen Ausweg, als auf dem Weihnachtsbaummarkt einzuspringen. Ronja unterstützt ihre große Schwester nach Kräften. Die Arbeit ist hart, der Chef streng und das Wetter eisig. Aber da sind auch drei weise Männer, ein Stern und ein magischer Wald … (Quelle: Amazon)


Anfang
Manchmal stelle ich mir Tøyen vor. Dann sehe ich es bildlich vor mir.

Meine Meinung
Ronja und ihre ältere Schwester Melissa leben mit ihrem Vater in einem Arbeiterviertel in Oslo. Eine Muter gibt es nicht und da der Vater oft und viel trinkt, sind die beiden Mädchen auf sich allein gestellt. Doch so arg viel macht ihnen das gar nicht aus, denn sie haben bereits Übung darin.

Kurz vor Weihnachten ist der Vater mal wieder trocken und hat sogar einen Job. Es gibt genug Essen im Haus und Ronja kann es sich erlauben, von einem Weihnachtsbaum zu träumen. Immerhin hat ihr Vater ihr dieses Jahr einen versprochen!

Doch es kommt wie es kommen muss - die alten Freunde des Vaters schlagen wieder auf, er trinkt und verliert mal wieder seinen Job. Nun liegt es an Melissa die Familie durchzubringen. Sie erbettelt sich den verlorenen Job ihres Vaters (zu viel schlechteren Konditionen) und versucht ihrer Schwester ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten.

Dabei ist es das Schlimmste, wenn sich jemand kümmert. Das wusste ich schon immer.
(Position 814)

Ich muss gestehen, dass diese Geschichte nicht so richtig mein Geschmack war. Das Buch hat sich gut lesen lassen und ich kam auch erstaunlich gut voran, aber der Inhalt hat mir nicht wirklich zugesagt.

Beworben wurde dieses Buch als "kitschfreie Weihnachtsgeschichte" - und das war es tatsächlich auch. Kitsch, weihnachtliche Romantik und Szenen, in denen einem beim Lesen warm ums Herz wird, sucht man hier vergebens. Stattdessen gibt es vernachlässigte Kinder und zerplatzende Träume.

Das Ende fand ich ziemlich verwirrend und auch absolut unpassend. Im Endeffekt hat es mir die bis dahin "ganz gute Geschichte" dann eben doch zerstört.

Fazit
Kein Buch für mich. Fand ich die Geschichte eigentlich ganz okay soweit, hat das Ende all das für mich zerstört.

Ich habe aber auch Rezensionen gelesen, in denen die Lesenden das Buch feiern - ihr solltet euch also lieber selbst ein Bild davon machen!