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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2018

Etwas langweilig

Das Geräusch der Dinge, die beginnen
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"Das Geräusch der Dinge, die beginnen" von Evita Greco ist ein sehr ruhiger Roman. Es hat relativ lange gedauert, ehe ich mich einlesen konnte. Das liegt vor allem in der Hauptperson Ada begründet. Sie ...

"Das Geräusch der Dinge, die beginnen" von Evita Greco ist ein sehr ruhiger Roman. Es hat relativ lange gedauert, ehe ich mich einlesen konnte. Das liegt vor allem in der Hauptperson Ada begründet. Sie ist eine merkwürdige junge Frau, die als kleines Kind von der Mutter verlassen und von einer überfürsorglichen Großmutter aufgezogen wurde. Großmutter Teresa liegt nun todkrank in einer Klinik und Ada richtet ihr ganzes Leben nach den Besuchszeiten aus. Ada macht auf mich einen leicht zurückgebliebenen Eindruck, emotional instabil, dabei zugleich extrem stark sämtliche Dinge und Begebenheiten des Alltags reflektierend, weit über das normale Mass hinaus. Sie freundet sich mit der behandelnden Krankenschwester Giulia an und beginnt eine komplizierte Liebesbeziehung zu dem Handelsvertreter Matteo. Der Roman beschreibt die Entwicklung der Beziehungen untereinander, kann aber den Leser nicht wirklich einfangen. Meines Erachtens liegt das an Ada, zu deren Gedankenwelt man nur schwer Zugang findet. Allein des zauberhaften Sprachstils der Autorin, die immer wieder mit leisen poetischen Wahrheiten und fast schon philosophischen Gedanken aufwartet, ist es zu verdanken, dass man das Buch dann doch bis zu Ende liest. Mich persönlich konnte es nicht fesseln, aber es wird Leser geben, die begeistert sein werden.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Wasserleichen

Dezembermord
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Moritz Kepplinger kommt gut erholt aus dem Urlaub in die Mordkommission zurück. Sofort wird er zum Leiter der Ermittlung an einem rätselhaften Todesfall ernannt: eine Leiche liegt im Göppinger Stauferbrunnen...

Kepplinger, ...

Moritz Kepplinger kommt gut erholt aus dem Urlaub in die Mordkommission zurück. Sofort wird er zum Leiter der Ermittlung an einem rätselhaften Todesfall ernannt: eine Leiche liegt im Göppinger Stauferbrunnen...

Kepplinger, und ihm zur Seite die junge Kollegin Lea, haben gedanklich schwere Rätsel zu knacken. Der Tote hatte ein Doppelleben, und auch andere Beteiligte sind nicht immer unter ihrem richtigen Namen aufgetreten. Es beginnt ein Verwirrspiel von Identitäten und Motiven, die Aufklärung kommt nur mühselig voran. Da der Autor selbst im Polizeidienst tätig ist, wird die oft frustrierende Ermittlungsarbeit authentisch dargestellt.

Lea und Moritz sind ein sympathisches Paar, das sich gut ergänzt. Ihr Beziehungsstatus hängt absolut in der Schwebe, hoffentlich erfährt man die Weiterentwicklung im Folgeband.

Der Plot ist eigentlich recht spannend, aber zugleich auch sehr verwirrend. Jetzt im Nachhinein könnte ich nicht mehr sagen, wie die Personen untereinander zusammenhängen und wer welche Motive hatte. Deswegen gibt es leichten Punktabzug, obwohl ich das Buch gern gelesen habe. Und wie immer bin ich von der Emons-Covergestaltung mit dem hohen Wiedererkennungswert begeistert.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Amore

Der Himmel über Positano
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Das malerische Cover bereitet den Leser schon auf das italienische Bilderbuch-Ambiente vor. Die deutsche Lara fährt zur Hochzeit ihrer italienischen Freundin, verliert ihr Herz an den Bruder der Braut ...

Das malerische Cover bereitet den Leser schon auf das italienische Bilderbuch-Ambiente vor. Die deutsche Lara fährt zur Hochzeit ihrer italienischen Freundin, verliert ihr Herz an den Bruder der Braut und sofort gibt es natürlich jede Menge Schwierigkeiten, ehe das Paar zueinander finden kann.

Dieser Roman ist als Urlaubslektüre ein guter Griff. Man verliert sich beim Lesen in die Schönheit der italienischen Landschaft und mit zugegebenermaßen nur mäßiger Spannung verfolgt man das künstlich aufgebauschte Drama der beiden Liebenden. Die Handlung ist absolut realitätsfern, aber wer den Schwerpunkt auf Romantik und HappyEnd legt, der ist mit diesem Buch gut bedient.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Marisas Geheimnis

Nelkenliebe
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Das wunderschön gestaltete Cover stellt eine gelungene Überleitung zum Inhalt dar. Herrliche Fliesen als Zeichen für Lissabon, Nelken weisen auf die Nelkenrevolution hin und das appetitliche Gebäck taucht ...

Das wunderschön gestaltete Cover stellt eine gelungene Überleitung zum Inhalt dar. Herrliche Fliesen als Zeichen für Lissabon, Nelken weisen auf die Nelkenrevolution hin und das appetitliche Gebäck taucht ständig in der Erzählung auf. Katharinas Vater Gerd ist nämlich Bäcker und hat in seiner Jugend längere Zeit in Lissabon gearbeitet. Nun ist er todkrank. Hinter dem Rücken seiner Frau soll Katharina ihm einen letzten Wunsch erfüllen und in Portugal nach seiner ersten großen Liebe forschen, die ihn damals ohne jede Erklärung verließ. Katharina macht sich mit ihrem Verlobten auf den Weg, Gerd stößt trotz seiner Krankheit noch zu den beiden und wider Erwarten lässt sich ein roter Faden zur Vergangenheit finden....

Außer dem schönen Cover hat der Roman einiges, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Einmal die Location selbst: Portugal und ganz speziell Lissabon, aber auch die Beschäftigung mit einer Zeit, über die ich in der Schule eigentlich nie etwas gehört habe. Doch leider enttäuschen mich die Protagonisten, denn oft kann ich ihre Emotionen und auch ihre Beweggründe nicht nachvollziehen. Zum Beispiel ist Katharina eine berufstätige Frau, aber sie himmelt ihren Paps immer noch an wie eine Zwölfjährige, selbst in Hinblick auf die tödliche Krankheit ist das nicht normal. Marisas damalige Entscheidung gegen ihren Verlobten halte ich ebenso für nicht realistisch, vor allem, dass sie ihm die Gründe verschweigt. So gibt es einige Stellen in dem Buch, die mich stören. Es fehlt eine gewisse Leichtigkeit, die man bei einer Romanze im Süden erwartet, stattdessen empfinde ich Katharinas Liebesglück von der ersten Sekunde an vorhersehbar und das Ende ist ein viel zu dick aufgetragenes Happy-End. Der Leser bekommt gar nicht die Chance, selbst Schlüsse zu ziehen und mal zwischen den Zeilen zu lesen. Aber weil mir, wie oben schon erwähnt, auch einiges gefallen hat, vergebe ich gut gemeinte drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Turbulentes Gefühlschaos

Und jetzt auch noch Liebe
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Emma, Ende 20, ist die Hauptperson dieses turbulent chaotischen Romans. Sie verdient als Regieassistentin beim Film den Unterhalt für sich und ihren lebensuntüchtigen Freund Ned, der lauter nicht realisierbare ...

Emma, Ende 20, ist die Hauptperson dieses turbulent chaotischen Romans. Sie verdient als Regieassistentin beim Film den Unterhalt für sich und ihren lebensuntüchtigen Freund Ned, der lauter nicht realisierbare Geschäftsideen im Kopf hat, aber nichts zur Haushaltsführung beisteuert. Als sich ungeplant Nachwuchs ankündigt, trennt sich Emma von Ned, fast zeitgleich aber auch von ihrer Arbeitsstelle. Die Erbschaft der verstorbenen Oma verschafft erstmal ein Dach über den Kopf, aber ansonsten lässt Emma sich treiben. Der Roman lebt von verschiedenen Situationen mit ihrer absolut schrägen Verwandtschaft und schließt mit der Geburt des neuen Erdenbürgers ab. 

Wahrscheinlich hatte die Autorin vor, einen humorvollen Liebesroman zu schreiben. Für meinen Geschmack ist ihr das nicht gelungen. Was witzig scheinen soll, kommt bei mir nur grotesk und unglaubwürdig an. Emmas komplette Verwandtschaft und ihr Freundeskreis besteht nur aus hyperaktiven, schrillen Personen, von denen keine einzige lebensecht wirkt. Auch wenn Emma eine sehr sympathische Hauptperson ist, so kann man ihr zum Teil verantwortungloses Handeln weder verstehen noch gutheißen. Eigentlich kann ich für dieses Buch keine Kaufempfehlung geben, aber Catherine Bennetto konnte mich doch durch ihren mitreißenden Sprachstil bei Laune halten, so dass ich trotz der unrealistischen, skurrilen Handlung bei der Stange geblieben bin und doch neugierig bis zur letzten Seite ausgehalten habe.