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Veröffentlicht am 04.08.2022

Toller Auftakt eines neuen Südtiroler Ermittlerduos

Der Banker
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"Der Banker" ist der erste Band einer neuen Krimireihe, die in Meran angesiedelt ist.
Der Chefinspektor der Meraner Kriminalpolizei Lukas Farner muss gezwungenermaßen mit dem Chef der Carabinieri Giovanni ...

"Der Banker" ist der erste Band einer neuen Krimireihe, die in Meran angesiedelt ist.
Der Chefinspektor der Meraner Kriminalpolizei Lukas Farner muss gezwungenermaßen mit dem Chef der Carabinieri Giovanni Terranostra zusammenarbeiten, um den Mord an dem Bankier Waldner aufzuklären. Pikanterweise bekriegen sich Lukas und Giovanni schon seit Kindertagen, was die ohnehin schon problematische Zusammenarbeit dieser beiden rivalisierenden Behörden zusätzlich erschwert, aber auch einen gewissen Pep in die Handlung bringt.
Als man tiefer gräbt, kommt ans Licht, dass der ehrenwerte Banker einigen Leuten auf die Zehen getreten ist. Farner hat außerdem den ungeklärten Selbstmord eines verschuldeten Bauern auf dem Schreibtisch, der unter Umständen Verbindungen mit dem Mordopfer hatte.
Die Handlung wird zügig erzählt, es gibt lebhafte Dialoge und die Antipathie der beiden Chefermittler gibt allem die letzte Würze.
Es ist sehr angenehm, wie präzise die Ortsangaben sind. Wenn man sich ein wenig in Meran auskennt, kann man sich alles sehr gut vorstellen.
Obwohl es relativ viele wichtige Personen gibt, verliert man nie den Überblick. Jeder hat so seine Eigenarten, sodass man schnell mit allen vertraut ist.
Mir hat der Schreibstil des Autors gut gefallen, und auch weil das Buch durch sein handliches Format gut in der Hand liegt, gebe ich gern alle fünf Lesesterne. 

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Rasante urban Fantasy

Sense of Danger
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Charlotte Locke arbeitet als Analystin in einer geheimen Regierungsbehörde, die sich mit übernatürlichen Verbrechen befasst. Nach außen hin ist sie eine graue Büromaus, aber im Verlauf der Handlung werden ...

Charlotte Locke arbeitet als Analystin in einer geheimen Regierungsbehörde, die sich mit übernatürlichen Verbrechen befasst. Nach außen hin ist sie eine graue Büromaus, aber im Verlauf der Handlung werden ihre wahren Begabungen offenkundig.
Zusammen mit dem attraktiven Desmond, einem neuen Kollegen aus einer anderen Sektion, sucht sie einen Maulwurf in den eigenen Reihen. Eine skrupellose Erfinderin von magischen Waffen muss unbedingt zur Strecke gebracht werden.
Die Handlung läuft im hohen Tempo vor dem inneren Auge des Lesers ab. Die unterschiedlichen übernatürlichen Fähigkeiten der Agenten und Kriminellen sind wie farbige Tupfer im Erscheinungsbild. Eine aufkeimende Romanze zwischen Charlotte und Desmond rundet das Geschehen perfekt ab.
Ja, eigentlich ist der Plot sehr simpel gestrickt, aber dennoch hält einen die Raffinesse der Autorin in permanenter Spannung. Alles ist viel aufregender als in einem normalen Agentenroman, irgendwie frisch aufbereitet durch die Fantasy-Elemente.
Mir hat das Buch hundertprozentig gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Wenn das Lügen schwer fällt

Einsame Entscheidung
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Der so geniale, aber auch so spezielle Kommissar Lost muss sich mit seinem Team um den Mord in einem Ferienhaus kümmern. Die Handydaten beweisen glasklar, es kann nur die Reisebegleitung als Täterin infrage ...

Der so geniale, aber auch so spezielle Kommissar Lost muss sich mit seinem Team um den Mord in einem Ferienhaus kümmern. Die Handydaten beweisen glasklar, es kann nur die Reisebegleitung als Täterin infrage kommen. Doch Lost nervt permanent mit der Frage, warum der Tote keinerlei Schuhe bei sich hatte, und genau diese Frage lenkt die Ermittlung in die richtige Richtung. Die Polizei kommt auf die Spur eines ganz großen Firmenskandals, der um jeden Preis vertuscht werden soll. Lost kommt an seine Grenzen, denn als Autist ist er nicht fähig zu lügen, aber muss einen Weg finden, mit seiner Informantin im Untergrund zu bleiben. Ihrer beider Leben steht auf Messers Schneide. Ein intelligenter Plot mit einer hochbrisanten, aktuellen Thematik sorgt fortwährend für Spannung auf hohem Niveau. Gleichzeitig ist es herzerwärmend, wie seine Freunde und Kollegen Losts Autismus als Bereicherung und nicht als Behinderung empfinden. Ganz besonders aus diesem Grund gefällt mir die Lost-Reihe mit ihrem feinsinnigen Humor immer wieder gut.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Deutsch-dänisches Erfolgsduo

Gezeitenmord
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Bei einer Wattwanderung verlaufen sich ein Lehrer und sein Schüler im Nebel. Eigentlich tief im Sand vergraben, stolpern sie über eine freigespülte Leiche. Im selben Moment wird der Lehrer bewusstlos geschlagen ...

Bei einer Wattwanderung verlaufen sich ein Lehrer und sein Schüler im Nebel. Eigentlich tief im Sand vergraben, stolpern sie über eine freigespülte Leiche. Im selben Moment wird der Lehrer bewusstlos geschlagen und der Junge entführt.
Lykke Teit ist eine sehr unkonventionelle dänische Kommissarin, die in diesem Fall endlich die Ermittlung eigenständig führen darf. Allerdings muss sie mit dem deutschen Polizisten Rudi Lehmann zusammenarbeiten. Glücklicherweise sind die beiden sofort auf einer Wellenlänge und können sehr effizient zusammen ermitteln. Der einheimische Polizist dagegen ist nicht sehr kooperativ, doch Rudis schlagfertige Art lässt ihn oft ins Leere laufen. Die Suche nach dem Mörder wird zunehmend kompliziert, denn schon bald stellt sich ein Zusammenhang mit anderen Morden und Vermisstenfällen her. Das Geschehen ist wunderbar komplex. Man kann als Leser eigentlich den Täter nicht selbst erraten. Für diesen Handlungsaufbau ein großes Lob an den Autor, denn man verliert trotzdem nie den Überblick, ebenso wenig wie die Spannung nachlässt. Gerade die Hauptpersonen werden einem schnell vertraut, aber auch die mürrischen Dorfbewohner sind alles andere als 08/15. Es bleibt zu hoffen, dass Rudi Lehmann noch mal mit seinem Spezial-Wohnmobil angetuckert kommt, um mit Lykke einen weiteren Fall zu lösen.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Ein Dorf zum Verlieben

Fishergirl's Luck
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Dieses winzige schottische Fischerdorf Crovie existiert tatsächlich. Genau hier hat sich Sharon Goslings Hauptfigur Anna ein winziges altes Häuschen gekauft. Man kann es ruhig als Tiny-House bezeichnen, ...

Dieses winzige schottische Fischerdorf Crovie existiert tatsächlich. Genau hier hat sich Sharon Goslings Hauptfigur Anna ein winziges altes Häuschen gekauft. Man kann es ruhig als Tiny-House bezeichnen, denn es ist absolut minimalistisch. Auch wenn sie es sich anfangs gar nicht vorstellen konnte, so wird sie doch schnell heimisch in der herzlichen Nachbarschaft. Aus der Not geboren, startet sie eine kleine Mittagsküche, die durch Qualität und ihre einzigartige Location schnell zum Geheimtipp avanciert.
In diesem Roman geht es turbulent zu, denn es gibt natürlich neben herzerfrischenden Freundschaften auch attraktive Männer, einen missgünstigen Ex-Freund, einen zauberhaften kleinen Jungen und einen bösartigen alten Nachbarn. Es passiert viel in diesem rauen schottischen Klima, aber die Natur selbst sorgt für eine große Katastrophe, die dann doch alles in richtige Bahnen lenkt.
Die Handlung ist natürlich ziemlich vorhersehbar.  Aber dennoch werden alle Personen so liebevoll charakterisiert, dass sie einem schnell ans Herz wachsen. Sogar dieses kleine, baufällige Häuschen Fishergirl's Luck entsteht vor dem inneren Auge des Lesers und gewinnt durch seine Historie seinen eigenen Charme. 
Das Buch möchte man am liebsten in einem Rutsch durchlesen und hinterher wünscht man sich noch eine Fortsetzung!

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