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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2023

Putzfrau mit Herz

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Janice ist eine sowohl tüchtige als auch allseits begehrte Reinigungskraft. Leider ist ihr Mann ein sich selbst überschätzender Tunichtgut, der im Prinzip nur Schaden anrichtet. In erster Linie geht Janice ...

Janice ist eine sowohl tüchtige als auch allseits begehrte Reinigungskraft. Leider ist ihr Mann ein sich selbst überschätzender Tunichtgut, der im Prinzip nur Schaden anrichtet. In erster Linie geht Janice putzen, um die durch ihren Ehemann entstandenen Finanzlöcher zu stopfen.
Janice pflegt sehr persönlichen Kontakt mit ihren Kunden, aber ihre neueste Putzstelle ist bei einer widerborstigen alten Dame (Mrs.B), die dennoch eine Art Faszination ausstrahlt. Das Glück von Mrs. B ist allerdings in Gefahr, weil deren rücksichtsloser Sohn sie aus ihrem Zuhause vertreiben will.
Janice schafft endlich die Trennung von ihrem Mann und zusammen mit ihrem neuen Freund stehen sie Mrs. B zur Seite.
Hier reihen sich viele persönliche Geschichten aneinander. Nie werden die Erzählungen langweilig. Vor allem sind sie berührend, denn immer steht ein menschliches Schicksal dahinter. Schnell gewinnt Janice das Herz des Lesers, der einfach permanent die Daumen drückt, dass sie die Machenschaften ihres Mannes und die von Mrs. Bs Sohn kontern kann.
Endlich mal ein berührender Roman, der ohne Längen auskommt. Im Gegenteil, die Handlung wird flott erzählt und ständig passiert wieder etwas Interessantes. Dass es ein schönes Happy End gibt, wird natürlich keinen überraschen.
Sandra Voss liest das Buch sehr einfühlsam in der Hörbuchversion vor, die ich absolut empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Netter Krimispaß

Mord & Croissants
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Ian Moore lässt seinen fiktiven Landsmann Richard eine kleine Frühstückspension im Loire-Tal führen. Richard ist zwar erst Mitte 50, aber er hat das Gemüt eines alten Mannes. Seine Antriebslosigkeit findet ...

Ian Moore lässt seinen fiktiven Landsmann Richard eine kleine Frühstückspension im Loire-Tal führen. Richard ist zwar erst Mitte 50, aber er hat das Gemüt eines alten Mannes. Seine Antriebslosigkeit findet ein Ende, als Valérie in sein Leben schneit. Sie ist eine Femme fatale, ein Wirbelwind, der Richard vollständig überrollt. Kurzerhand übernimmt sie das Kommando, als ein Pensionsgast spurlos verschwindet. Die ganze Affäre weitet sich zu einer rasanten Agentenkomödie mit Slapstick-Charakter aus. Eigentlich etwas, was man noch lieber als Film auf der Leinwand sehen möchte.
Die Handlung lebt von den skurrilen Charakteren, wobei nicht zuletzt die missmutige Haushälterin Madame Tablier wunderbare Akzente setzt.
Ja, Ian Moore ist ein Meister des dezenten Wortwitzes. Auch wenn die Handlung ziemlich wild wird, so bleibt er sprachlich immer im Rahmen. Als Leser behält man auch in den größten Turbulenzen den Überblick, hat aber unweigerlich ein Lächeln im Gesicht. Moores Humor ist immer feinsinnig, nie plump oder albern.
Johannes Steck liest mit viel Engagement und Können, und ist somit das Tüpfelchen auf dem i für einen perfekten Hörgenuss.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Crowdsolving

Wisting und die Tote am Wegesrand
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Dies ist mein vierter 'Wisting'. Genaugenommen sind wir fast schon so etwas wie alte Bekannte. Tatsächlich ist es sehr angenehm, dass sich in Wistings engstem Umfeld nichts ändert und man immer wieder ...

Dies ist mein vierter 'Wisting'. Genaugenommen sind wir fast schon so etwas wie alte Bekannte. Tatsächlich ist es sehr angenehm, dass sich in Wistings engstem Umfeld nichts ändert und man immer wieder auf das gleiche Setting trifft. Auch freut man sich darauf, wie ein Ermittler wie Wisting jedesmal mit derselben Ruhe und demselben Scharfsinn seine Fälle angeht, und dabei nicht den gewollt unangepassten, durch seinen Beruf verschliessenen Detektiv abgibt.
Diesmal geht es um einen merkwürdigen Vermisstenfall. Eine Australierin sucht per Internet Hinweise zu dem Mord an ihrer Freundin in Spanien. Unter ihrer Regie hat sich eine kleine Gemeinde von Hobbydetektiven gebildet, die eifrig recherchiert und postet. Ihre eifrigste Followerin, die Norwegerine Astria, ist plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Und hier setzt die Suche von Wisting an und er bringt Erstaunliches ans Tageslicht.
Wie immer hat Jørn Lier Horst einen zwar unaufgeregten, actionarmen Krimi geschrieben, der aber viel Mitdenken einfordert, vor allem aber sehr logisch und übersichtlich bleibt.
Und ebenfalls wie immer gibt es bei mir mit Vorfreude auf das nächst Buch die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Vampir-Internatsgeschichten

Youngbloods
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Das Cover mit dieser edlen Rose ist ein richtiger Hingucker. Mir gefällt es gut, auch wenn es wenig Rückschlüsse auf den Inhalt gibt.
Kat ist eine junge Vampirin, die mit ihrer Mutter finanziell knapp ...

Das Cover mit dieser edlen Rose ist ein richtiger Hingucker. Mir gefällt es gut, auch wenn es wenig Rückschlüsse auf den Inhalt gibt.
Kat ist eine junge Vampirin, die mit ihrer Mutter finanziell knapp über die Runden kommt. Sie ist es leid, ihr Vampirsein vor den Freunden verbergen zu müssen, und trotz guter Schulnoten sehen ihre Zukunftsaussichten düster aus. Doch ganz unerwartet erfüllt sich ihr großer Traum und sie bekommt gegen den Willen ihrer Mutter ein Stipendium für ein exklusives Vampirinternat.
Kat erlebt hier die typischen Schulgeschichten mit Intrigen und Liebeleien wie man sie aus anderen Mädchenbüchern schon kennt. Abgesehen davon natürlich, dass es hier um Vampire geht und -ganz modern-, dass es sich teilweise um queere Beziehungen handelt.
Die Autorin hat einen leichten, gut verständlichen Schreibstil. Ich kann mir gut vorstellen, dass junge Mädchen sich mit den Hauptpersonen identifizieren können.
Vielleicht hätte man manche Stellen etwas straffer erzählen können, aber ansonsten hat mich dieses Jugendbuch gut unterhalten.


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Veröffentlicht am 20.08.2023

Historischer Krimi rund um die frühe Kernspaltung

1942 – Das Labor
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1942 gab es den ersten atomaren Störfall, als bei Forschungen mit der sogenannten Uranmaschine ein gefährlicher Nuklearbrand entstand.
Das ist der geschichtliche Hintergrund, in den der Autor die begabte ...

1942 gab es den ersten atomaren Störfall, als bei Forschungen mit der sogenannten Uranmaschine ein gefährlicher Nuklearbrand entstand.
Das ist der geschichtliche Hintergrund, in den der Autor die begabte (fiktive) Physikerin Margarete von Brühl setzt, die als Frau quasi als Pionierin in der männerdominierten Welt der Naturwissenschaften agiert.
Für sie ist die Kernspaltung ein vielversprechender Energielieferant der Zukunft, doch hinter ihrem Rücken benutzt das Hitlerregime die Forschungsdaten zum Bau einer Atombombe. Durch Sabotage fliegt die ganze Versuchseinheit in die Luft. Margaretes Kollege, der Vater ihres ungeborenen Kindes, stirbt, und sie selbst muss fliehen, weil die Gestapo ihr die Schuld anhängen will.
Vielleicht ist der Anfang des Romans ein wenig zu schleppend, aber dann wird die Handlung immer schneller und actionreicher. Margarete muss nämlich nicht nur ihr eigenes Leben retten, sondern sie will auch verhindern, dass diese gewaltige Bombe in die Hände der Nazis gerät. Mit von der Partie ist ein gewiefter Ex-Freund und ein brummiger Feuerwehrmann mit seiner psychisch gestörten Frau.
Alle bieten sehr viel Raffinesse auf, um sich immer wieder aus schier ausweglosen Situationen zu retten.
Jasmin Shaudeen macht einen sehr guten Job als Sprecherin. Durch sie wird die Story erst richtig lebendig.

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