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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2023

Die Doyles

Vier Schafe und ein Todesfall
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Das Cover lässt schon erahnen, dass der Inhalt des Buches nicht so ganz konventionell ist.
Im malerischen Südengland hält die Familie der Doyles eng zusammen. Komme, was wolle. In diesem Fall kommt ein ...

Das Cover lässt schon erahnen, dass der Inhalt des Buches nicht so ganz konventionell ist.
Im malerischen Südengland hält die Familie der Doyles eng zusammen. Komme, was wolle. In diesem Fall kommt ein Mord an einem reichen Verleger dem beschaulichen Landleben in die Quere. Leider steht für die Polizei eine lang verschollen geglaubte Tante ganz oben auf der Liste der Verdächtigen. Da muss die Familie handeln und selbst Recherche betreiben, wenn die Polizei nur einseitig ermittelt.
Es wird nicht bei dem einen Opfer bleiben. Ja, es wird sogar ganz blutig, aber trotzdem wird das Cosy-Crime-Genre nicht verlassen. Vier schlaue Schafe sorgen immer wieder für eine beschauliche Atmosphäre und bringen eine Prise Humor ins Geschehen.
Der Sprecherin Astrid Kohrs hört man gerne zu, mit ihrer angenehmen Stimme und ihrem Talent, den trockenen Humor des Autors wiederzugeben.
Ich habe das Buch gerne gehört, aber einige Schwächen muss ich doch bemängeln. Gerade zu Anfang wird der Hörer mit viel zu vielen Personen konfrontiert, die zu sortieren etwas schwierig sind. Und ganz ehrlich: manchmal ist es mir mit den Schafen einfach zu viel geworden. Zu viel Wissen, aber auch zu viel Vermenschlichung. Trotzdem kann ich diese 8 Stunden Krimi für die Ohren empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Backfische

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Das Cover mit der historischen Fotografie stimmt den Leser schon auf Ort und Zeit der Handlung ein: Lübeck zur Jahrhundertwende.
Es ist eine Ära der strengen Konventionen, ganz besonders für die Frauen. ...

Das Cover mit der historischen Fotografie stimmt den Leser schon auf Ort und Zeit der Handlung ein: Lübeck zur Jahrhundertwende.
Es ist eine Ära der strengen Konventionen, ganz besonders für die Frauen. Selbst in den sogenannten besseren Kreisen wurde ihnen nur ein Minimum an Bildung zuteil. In erster Linie sollten sie zu gut funktionierenden Hausfrauen und Müttern erzogen werden.
Dieses Schicksal ist auch für die vier jungen Damen im Lübecker Mädchenpensionat am Holstentor vorgesehen. Etwas Wind in die angestaubte Schulstube bringt die junge Lehrerin Gesche hinein, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Schülerinnen unterstützt und fördert. Zu Nora hat sie eine ganz besondere Bindung, denn Gesche liebt Noras Bruder und Nora liebt den Stallknecht. Beides Beziehungen, die für die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse undenkbar waren.
Die Autorin beschreibt sehr lebhaft, was die jungen Frauen erleben, aber auch, was sie erdulden müssen. Vieles kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen, darum ist es eigentlich auch wichtig, dass einem diese strengen Zeiten noch einmal per Buch vor Augen geführt werden. Erst recht, wenn, wie in diesem Fall, die Personen so hautnah beschrieben werden und zugleich auch sehr sympathisch sind.
Natürlich liegt auf allem ein Hauch von Kitsch, aber egal, die Liebesromanzen sind einfach nett zu lesen und auch ansonsten machen 'Die Frühlingstöchter' neugierig auf eine Fortsetzung. Hoffentlich wird das nächste Hörbuch auch wieder von Jana Kozewa vorgetragen. Sie hat eine angenehme Stimme und liest sehr lebendig.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Episodenhaft

Treacle Walker
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Das wunderschöne Cover sagt schon viel über den Inhalt aus. Das Profil eines hübschen Jungen bildet den Hintergrund einer kleinen ländlichen Szene.
Bei dem Kind handelt es sich um den kleinen Joe Coppock, ...

Das wunderschöne Cover sagt schon viel über den Inhalt aus. Das Profil eines hübschen Jungen bildet den Hintergrund einer kleinen ländlichen Szene.
Bei dem Kind handelt es sich um den kleinen Joe Coppock, der mutterseelenallein in einem Haus wohnt und anscheinend keine sozialen Kontakte hat.
Er verbringt seine Tage mit dem Lesen von Comicheften, obwohl er sehbehindert ist.
Eines Tages begegnet ihm ein fahrender Händler, Treacle Walker, bei dem er im Tausch einen Reibstein und einen wundersamen Tiegel erhält. Das ist der Kern dieser phantastischen Geschichte, die man mit immer größerer Verwirrung liest. Vielleicht kann man sich die Handlung wie eine Aneinanderreihung bunter Bilder im Drogenrausch vorstellen. Logik darf man dabei nicht erwarten, genauso wenig einen tieferen Sinn (das ist allerdings meine ganz persönliche Meinung).
Nichts ist mehr real, alles ist verändert.
Ich habe mich in dem Buch nicht wohlgefühlt, denn ich habe nach Erklärung und Deutung gesucht, aber leider nicht gefunden.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Wie muss eine Mutter sein?

Mika im echten Leben
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Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut, weder die Farben noch das Motiv können mich ansprechen. Doch es trifft die Situation der Hauptperson Mika Suzuki sehr gut: Eine Frau an einem Wendepunkt in ...

Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut, weder die Farben noch das Motiv können mich ansprechen. Doch es trifft die Situation der Hauptperson Mika Suzuki sehr gut: Eine Frau an einem Wendepunkt in ihrem Leben.
Mika ist eine Mittdreißigerin, die aber irgendwie in der Pubertät steckengeblieben zu sein scheint. Keinen Job kann sie behalten, ewig Geldprobleme und ihre Wohnung ist das reinste Chaos.
Als sie noch sehr jung war, musste sie ihr Baby direkt nach der Geburt zur Adoption freigeben. Jetzt, nach sechzehn Jahren, nimmt das Kind Kontakt auf. Eine Zeitlang kann Mika ihre Defizite vor Penny geheim halten, doch das sorgfältig konstruierte Lügengebäude fällt krachend in sich zusammen. Das ist in Wahrheit die Chance für die beiden, sich von Grund auf kennenzulernen.
Man liest hier eine interessante Unterhaltungsgeschichte, die trotz einiger kleinerer Längen zu fesseln weiß. Aber auf den zweiten Blick offenbaren sich signifikante Probleme, die viele Leser wohl schon am eigenen Leib erfahren haben.
Vielleicht sind es nicht gerade die Schwierigkeiten, die eine Adoption mit sich bringt oder aber auch, wie es sich in einer gemischtrassigen Familie lebt. Doch jeder hat einen Bezug zu seiner Mutter, sogar wenn sie nicht vorhanden ist. Und jeder muss sich selbst erkennen und seinen Platz im Leben finden.
Insofern gibt die Handlung Denkanstöße und verbirgt hinter angenehmer Unterhaltungslektüre jede Menge Tiefgang.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Drang nach Freiheit

Die Wölfe von Pompeji
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Das Cover ist zwar sehr modern gestaltet, aber passt hervorragend zum antiken Inhalt.
Amara ist eine griechische Arzttochter, die zwar frei geboren wurde, aber wegen Armut auf dem Sklavenmarkt gelandet ...

Das Cover ist zwar sehr modern gestaltet, aber passt hervorragend zum antiken Inhalt.
Amara ist eine griechische Arzttochter, die zwar frei geboren wurde, aber wegen Armut auf dem Sklavenmarkt gelandet ist. Ausgerechnet Felix, ein ausgesprochen brutaler und kaltherziger Mann, wird ihr Zuhälter.
Das Leben als Prostituierte ist hart. Mit ihren Kolleginnen verbindet Amara eine tiefe Freundschaft, aber unablässig sucht sie Wege, um ihre Freiheit wiederzuerlangen. Freiheit ist ihr das wichtigste Gut im Leben, wichtiger als Liebe.
Die Sprache der Autorin ist unverschnörkelt, manchmal derb, aber leider auch manchmal unpassend neumodisch. Gekonnt wird jeder voyeuristische Ansatz trotz der schlüpfrigen Thematik vermieden.
In die Atmosphäre des antiken Pompeji konnte Harper mich gut hineinversetzen, aber manche Passagen hätten mehr Spannung nötig gehabt.
Zwar war der Roman interessant zu lesen, aber mich persönlich hat er nicht neugierig auf das zweite Buch der Trilogie gemacht.

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