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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2023

Cold Case

Treue hat ihre Grenzen
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Bei diesem Südtirol Krimi, dem 10. Band einer Reihe um Fabio Fameo, haben sich die Schwerpunkte verschoben. Fameo ist mittlerweile zum Vicequestore aufgestiegen. Das bedeutet weniger Zeit für die Familie ...

Bei diesem Südtirol Krimi, dem 10. Band einer Reihe um Fabio Fameo, haben sich die Schwerpunkte verschoben. Fameo ist mittlerweile zum Vicequestore aufgestiegen. Das bedeutet weniger Zeit für die Familie und viel Stress in der Einarbeitungszeit. Leider liegt auch die von ihm so geliebte Ermittlungsarbeit jetzt rein in den Händen seiner früheren Kollegen. Die haben alle Hände voll zu tun, weil ein bekannter Weinerzeuger mitten in seinen Weinbergen brutal erschossen worden ist. Ob Erbstreitigkeiten oder Querelen innerhalb der Winzerschaft der Grund sind, das muss noch herausgefunden werden.
Wieder schafft es der Autor, seine Personen sehr lebendig zu schildern. Auch die Liebe zu der Landschaft rund um Bozen liest sich aus jeder Zeile heraus, denn die Straßen, Orte und Gebäude sind real. Eigentlich möchte man sofort dort Urlaub machen.
En passant erfährt man hier wichtige Fakten rund um den Wein und seine Erzeugung, aber alles sehr dezent. Man wird nicht mit Fakten erschlagen, sondern mit Wissen unterhalten.
Der Krimi an sich ist stimmig und spannend bis zum Schluss. Lange ahnt man nicht, wer der Schuft ist.
Auch wenn Fameos Vorgesetzte jetzt kurz vor der Pensionierung stehen, darf man hoffen, dass noch ein, auch für seine Leserschaft, spannendes Arbeitsleben vor sich hat.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Krimi für Feingeister

Dämonen im Vatikan
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Ein Geburtstagsgeschenk lässt Weihbischof Gian Carlo Montebello und seine Freunde vermuten, dass unter dem Grab des hl. Petrus auch seine Frau beerdigt worden ist. In diesem Fall würde ein Beben durch ...

Ein Geburtstagsgeschenk lässt Weihbischof Gian Carlo Montebello und seine Freunde vermuten, dass unter dem Grab des hl. Petrus auch seine Frau beerdigt worden ist. In diesem Fall würde ein Beben durch die katholische Kirche gehen: Das Zölibat oder auch das Verbot von Frauen zur Priesterweihe, um nur zwei Punkte zu nennen, würden damit infrage gestellt. Die Neugier ist geweckt und vier hochgestellte Persönlichkeiten machen sich auf, um die Wahrheit zu finden.
In Rom wird im Hochsommer eine tiefgekühlte Leiche gefunden. Ein weiteres Rätsel, dessen Aufklärung zunächst allerdings in Händen der Polizei liegt.
Dieser Krimi ist mehr als entschleunigt. Wer sich mit auf die Spurensuche in Rom begibt, muss ein Faible für Kunstgeschichte, für die Geschichte der katholischen Kirche und auch für die Kurie im Allgemeinen haben. Der Autor besitzt nämlich profunde Kenntnisse, die er gerne mit dem Leser teilt und das auch gerne sehr ausführlich.
Der normale Krimifreund wird sich mit den Dämonen im Vatikan schwertun, aber wer die oben genannte Interessen besitzt, wird mit detaillierten Schilderungen belohnt, die das Gefühl vermitteln, mitten im Vatikan zu sein.

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Von allem etwas

Ingenium
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Was für ein Cover! Erst im Nachhinein erkennt man, wie genial der Verlag die Idee der Autorin als Bild umgesetzt hat.
Mike Brink war in seiner Jugend als Footballspieler auf der Überholspur. Talentscouts ...

Was für ein Cover! Erst im Nachhinein erkennt man, wie genial der Verlag die Idee der Autorin als Bild umgesetzt hat.
Mike Brink war in seiner Jugend als Footballspieler auf der Überholspur. Talentscouts waren schon auf ihn aufmerksam geworden, als ein Schlag auf den Kopf sein ganzes Leben umkrempelte.
Zwar wurde es für ihn seitdem schwerer, soziale Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, aber dafür überschritt sein Gehirn alle Grenzen. Er erkannte in allem das Grundmuster, konnte schneller als ein Computer kalkulieren und wurde zu einem herausragenden Uni-Absolventen. Doch der Ruhm wurde ihm zuviel. Mike entschied sich für ein Leben als Rätseldesigner und endlich konnte er mit seinen neuen Fähigkeiten Frieden schließen.
Die zweite Hauptfigur in "Ingenium" ist Jess Price. Sie war Housesitterin in einem herrschaftlichen Anwesen, als dort rätselhafte paranormale Phänomene zum Tod ihres Freundes führten. Seitdem sitzt sie als seine Mörderin unschuldig im Gefängnis. Weil sie keinem trauen kann, spricht sie auch kein Wort, denn sie fürchtet um ihr Leben. Allerdings sorgt sie dafür, das Mike Brink mit ihr in Kontakt tritt.
Damit eröffnet sich ein Strudel an Ereignissen. Die Dinge überschlagen sich, weil jemand diese übersinnlichen Ereignisse erforscht, um eine Formel für ewiges Leben zu finden. Dieser Jemand geht dabei über Leichen.
Trussoni hat verwegene Einfälle, wie Jäger und Gejagter durch die Handlung hetzen. Atemlose Spannung wäre garantiert, doch leider hat sie nicht das richtige Mass gefunden, um wichtige Fakten geschickt in den Kontext einfließen zu lassen. Der Leser wird erschlagen mit langen Passagen über mathematische Berechnungen, religiöse Hintergründe oder medizinische Diagnosen.
Deswegen ist dieser von mir mit so großer Spannung erwartete Thriller etwas enttäuschend und ich kann nur wirklich sehr gut gemeinte vier Lesesterne vergeben.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Ein riskanter Auftrag

Bridge Kingdom – Der Schwur der Spionin
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Ithicana ist ein Königreich, das vom Handel lebt, denn das Land selbst kann nichts anbauen und nichts produzieren. In erster Linie aber füllt der Brückenzoll die Staatskasse, denn die umliegenden Länder ...

Ithicana ist ein Königreich, das vom Handel lebt, denn das Land selbst kann nichts anbauen und nichts produzieren. In erster Linie aber füllt der Brückenzoll die Staatskasse, denn die umliegenden Länder sind auf diese Verbindung angewiesen. Ithicana wird auch regelmäßig von seinen Feinden überfallen, die in Besitz der Brücke kommen wollen. Nur mit dem Erzfeind Maridrina existiert seit 15 Jahren ein Friedensvertrag, der in die Vermählung der beiden Königskinder gipfeln soll. Lara, die maridrinische Prinzessin, ist seit ihrem fünften Lebensjahr auf dieses Ereignis vorbereitet worden. Ihre Ausbilder pflanzten Hass in ihr Herz, schulten sie in psychologischer Raffinesse und stählten ihren Körper mit einer übermenschlichen Ausbildung. Lara wurde zu einer gefährlichen Waffe im Körper einer begehrenswerten Frau.
Als sie nach der Vermählung ihren Ehemann Aren nach und nach besser kennenlernt, muss sie erkennen, dass vieles von ihrem Wissen skrupellose Lügen sind, doch sie hat ihren Auftrag, ihrem Volk aus der Armut zu helfen und Ithicana von innen heraus zu zerstören. Täglich vergrößern sich ihre Zweifel, denn sie beginnt Land und Leute zu lieben.
So ein spannendes Buch: Abenteuer, Kämpfe und sehr viel Romantik. Ein total gelungener Mix, durch den der Leser mit flüssiger Feder durch die Autorin getragen wird. Man fiebert mit den Protagonisten mit und ebenso fiebert man einem Ende entgegen, bei dem alle glücklich und zufrieden sind. Doch dieser Gefallen wird dem Leser nicht getan. Man sieht das Unheil schon aufziehen und das erhöht die Spannung auf den Fortsetzungsband.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Zäh und verwirrend

Lukkas Erbe
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Irgendwo ein Hinweis, dass es sich um die Fortsetzung eines anderen Romans handelt, wäre hilfreich gewesen. So aber wird man unvermittelt mit sehr vielen Personen und diversen Verwandtschaftsverhältnissen ...

Irgendwo ein Hinweis, dass es sich um die Fortsetzung eines anderen Romans handelt, wäre hilfreich gewesen. So aber wird man unvermittelt mit sehr vielen Personen und diversen Verwandtschaftsverhältnissen konfrontiert. Weil vielleicht der Durchblick fehlt, gelingt es auch nicht, von der Handlung gefesselt zu werden.
Mein Highlight, und warum ich überhaupt drei Lesesterne vergebe, ist der geistig behinderte Ben. Jemand versucht, ihm die Untaten in die Schuhe zu schieben, dabei ist er einfach nur ein friedlicher, liebenswerter Kerl. Sein sympathisches Wesen zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und macht ihn überhaupt lesens-, beziehungsweise hörenswert.
Vielleicht ist die Printversion ja einfacher zu verstehen, aber als Hörbuch braucht man Durchhaltevermögen, obwohl die Sprecherin Christina Pucciata sehr routiniert, wenn auch leider zu wenig mitreißend liest.

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