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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2023

Schwesternliebe

22 Bahnen
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Tilda ist ein Mathegenie. Nach dem Abi verschwinden ihre Freunde in die weite Welt, doch sie bleibt auch während ihres Studiums zu Hause wohnen. Nebenbei arbeitet sie an einer Supermarktkasse, denn auf ...

Tilda ist ein Mathegenie. Nach dem Abi verschwinden ihre Freunde in die weite Welt, doch sie bleibt auch während ihres Studiums zu Hause wohnen. Nebenbei arbeitet sie an einer Supermarktkasse, denn auf ihr lastet die ganze Verantwortung für ihre kleine Schwester Ida und die alkoholkranke Mutter.
Die Gesamtsituation ist sehr bedrückend, auch wenn Ida ein tolles kleines Mädchen ist und Tilda nicht mit ihrem Leben hadert. Die Mutter sorgt immer wieder für unschöne Szenen. Es ist zwar eine ausweglose Situation, aber Tilda arbeitet daran, für eine Promotion nach Berlin zu ziehen.
Es gibt auch eine Liebesgeschichte mit dem Bruder eines verstorbenen Freundes, aber die konnte mich nicht überzeugen.

Die Autorin schreibt in abgehackten, kurzen Sätzen. Ihr Hauptstilmittel sind Wiederholungen, aber wenn man ein Werkzeug zu oft einsetzt, dann wird es wirkungslos. Die Art und Weise, wie die Dialoge im Hörbuch gestaltet sind, ist ziemlich nervig. Mir tut die Sprecherin Carolin Haupt leid, denn sie macht einen wirklich guten Job.
Wahrscheinlich würde mir die Printausgabe bedeutend besser gefallen, deswegen vergebe ich für den Inhalt 4 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Kampfmaschine

Die Stimme der Lüge
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Auch Band 4 dieser Ackermann-Reihe ist problemlos ohne Vorkenntnisse verständlich.
Ich hatte schon das Vergnügen, Band 3 zu lesen. Deshalb ging es für mich nahtlos weiter. Allerdings im wahrsten Sinne ...

Auch Band 4 dieser Ackermann-Reihe ist problemlos ohne Vorkenntnisse verständlich.
Ich hatte schon das Vergnügen, Band 3 zu lesen. Deshalb ging es für mich nahtlos weiter. Allerdings im wahrsten Sinne des Wortes, denn weder im Stil noch von der Handlung her hat sich groß etwas geändert.
Das Duell Ackermann gegen Demon geht in eine neue Runde. Es wird noch spannender, noch blutiger, noch grausamer, auch wenn man sich das fast nicht vorstellen kann.
Ackermann und eine Handvoll unschuldiger Menschen werden von Demon auf einen Hindernisparcours geschickt, bei dem an jeder Ecke neue tödliche Gefahren lauern: Menschen und Tiere, die Demon mittels chirurgischer Eingriffe und chemischer Cocktails in Horrorbestien verwandelt hat. Es gibt tödliche Fallen, die Ackermann nur durch seinen herausragenden Intellekt überlebt.
Ja, dieses Buch ist superspannend, aber mir persönlich war es auf Dauer zu langweilig, dass der Held nur von einer Prüfung in die nächste gestolpert ist, auch wenn sie noch so ausgeklügelt war. Ich glaube, hiermit ist für mich die Ackermann-Reihe zu Ende, aber sicher werden echte Ethan Cross-Fans bei der Stange bleiben.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Love-Scamming

Nordwestschuld
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Schön, dass die Nordwest-Bücher von Svea Jensen durch ihre einheitliche Covergestaltung so einen hohen Wiedererkennungswert haben. Auch diesmal zeigt die Vorderseite eine schöne Strandszene, allerdings ...

Schön, dass die Nordwest-Bücher von Svea Jensen durch ihre einheitliche Covergestaltung so einen hohen Wiedererkennungswert haben. Auch diesmal zeigt die Vorderseite eine schöne Strandszene, allerdings in düsterer Stimmung.
In dem beschaulichen St. Peter-Ording wird eine Buchhändlerin vermisst. Anna Wagner und Hendrik Norberg kennt man ja schon seit 3 Folgen als sympathisches und erfolgreiches Ermittlerteam mit privaten Problemen, die sich wie ein roter Faden durch alle Bände ziehen.
Jetzt also bearbeiten sie den Vermisstenfall, als am Strand Leichenteile angespült werden, die zu einem länger zurückliegenden Fall passen. Auch hier ist eine Frau spurlos verschwunden. Bei beiden Fällen haben die einsamen Frauen Liebe bei einer Internetbekanntschaft gefunden, für die sie einiges an Geld haben springen lassen. Doch gibt es auch im privaten Umfeld einige Personen, die durch die Tode profitieren.
In einigen Ländern, vor allem aber in Nigeria, gibt es mafiöse Strukturen, die sich auf alleinstehende solvente Frauen spezialisiert haben. Mit Fakeprofilen auf den gängigen Social-Media-Kanälen erobern sie deren Herzen und ergaunern unglaubliche Mengen an Geld durch herzergreifende Lügen und emotionale Erpressungen.
Svea Jensen geht sehr intensiv auf diese Thematik ein, was die Handlung diesmal leider deutlich zäher werden lässt.
Nur die interessante Weiterentwicklung von Anna und Hendriks Privatleben hat den Krimi vor einer Drei-Sterne-Bewertung bewahrt.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Betuliche Fantasy

Magie und Milchschaum
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Ich bin nicht so ganz sicher, ob „Magie und Milchschaum" nicht eine Persiflage auf die ständig aus dem Boden schießenden „Die kleine Bäckerei..." hier oder „Der kleine Laden..." dort, darstellt.
Jedenfalls ...

Ich bin nicht so ganz sicher, ob „Magie und Milchschaum" nicht eine Persiflage auf die ständig aus dem Boden schießenden „Die kleine Bäckerei..." hier oder „Der kleine Laden..." dort, darstellt.
Jedenfalls ist eine Orkkriegerin kampfesmüde geworden. Jetzt will sie sich mit ihrem Ersparten als Caféhausbesitzerin zur Ruhe setzen. Ein magischer Gegenstand soll ihr außerdem noch Glück für ihr Projekt bringen. Der Autor erzählt nun sehr ausführlich, wie sie ihre Ideen in die Tat umsetzt und sie, die Einzelgängerin, Freunde findet.
Der Witz dabei ist, dass das Worldbuilding eigentlich eher in der Ära des Mittelalters liegt, aber das Kernstück des Cafés eine funkelnde Kaffeemaschine mit Gnomtechnik ist. Überhaupt zeigt der Autor jede Menge Humor. Seine fantastischen Protagonisten sind sehr eigenwillige Typen. Die Handlung selbst ist ziemlich oberflächlich gestrickt. Aber sie liest sich einfach nett, und ist mal etwas ganz anderes.
Auch wenn es sich um einen leichten Unterhaltungsroman handelt, bleibt doch eine Essenz haften:
Was ist Glück? Wie bekommt man es? Wie behält man es?
Also eigentlich doch ein ganz lohnenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Unappetitlich!

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Dass das Internet ein gefährlicher Ort ist, weil sich hier auch anonym jede Menge perverse Charaktere tummeln können, ist eine bekannte Tatsache. Wie gefährlich es tatsächlich werden kann, muss eine Reihe ...

Dass das Internet ein gefährlicher Ort ist, weil sich hier auch anonym jede Menge perverse Charaktere tummeln können, ist eine bekannte Tatsache. Wie gefährlich es tatsächlich werden kann, muss eine Reihe von Frauen erfahren, die in die Hände eines Psychopathen geraten und mit ihrem Leben unter grausamer Folter bezahlen müssen.
Tom Bachmann, einer der besten Profiler überhaupt, fängt gemeinsam mit seinen Kollegen an zu ermitteln. Tom selbst hat eine traumatische Kindheit bei einem psychopathischen Vater erlebt, die aber sein großes Geheimnis bleibt.
Die Suche nach dem Killer ist spannend, selbst nachdem klar ist, in welchem Umfeld man die Suche konzentrieren muss.
Allerdings sind einige Fakten und Darstellungen schockierend und bewusst reißerisch. Hier arbeitet der Autor mit reinen Showeffekten, um künstlich die Spannung zu erhöhen. Der Leser erfährt mehr über Nekrophilie und ihre Spielarten als ihm lieb ist und auch mehr, als für den Plot notwendig ist.
Diesen Kunstgriff hat der Autor gar nicht nötig, denn seine Grundidee birgt schon allein jede Menge Schockmomente.
Sein Handlungsaufbau und auch sein Schreibstil sind angenehm strukturiert. Man kann die einzelnen Personen gut auseinanderhalten und auch der hektische Szenenwechsel, den manche Autoren so sehr lieben, vermeidet er.
„Follower“ ist ein wirklicher Thriller, aber mir persönlich ist er etwas zu unappetitlich, deswegen wird es bei mir mit dieser ersten Begegnung mit Tom Bachmann bleiben.

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