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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2021

Mehr Roman als Krimi

Klippentod
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Trotz zwei toter und einer verschwundenen Frau empfinde ich "Klippentod" nicht als Krimi, sondern eher als Roman. In anschaulichen Sätzen beschreibt der Autor die wunderbare Landschaft Cornwalls und das ...

Trotz zwei toter und einer verschwundenen Frau empfinde ich "Klippentod" nicht als Krimi, sondern eher als Roman. In anschaulichen Sätzen beschreibt der Autor die wunderbare Landschaft Cornwalls und das Seelenleben der Protagonisten. Insgesamt ist es ein gut lesbares Buch, vor allem, wenn man sich für diese Ecke Englands begeistern kann.
Leider empfinde ich die dargestellten Personen als nicht so recht glaubhaft. Jenkins als ehemaliger Elitesoldat mit schwerem körperlichen Handicap kommt um vor Sorge um die verschwundene Mary, für die er Gefühle entwickelt hat. Davon abgesehen bleibt er recht phlegmatisch, ergibt sich oft seinen Schmerzen; dann von einem Moment zum anderen kann er mit Schmerzmitteln erstaunliche Strecken bewältigen, doch sinnvolles Ermitteln scheint er verlernt zu haben. Mary dagegen fühlt sich verfolgt und bedrängt, lehnt es aber ab, ihre Haustür zu verschließen. Einerseits hat sie Todesangst, dann wieder lebt sie vertrauensselig weiter wie gewohnt.
Dennoch ist "Klippentod" ein netter Roman, der gegen Ende sogar etwas Spannung bietet.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Adventlich

Geld oder Lebkuchen
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Sylt zur Weihnachtszeit: Das ganze Jahr über organisiert eine kleine Rentnertruppe die Betreuung von Schulkindern. Es gibt kostenlose Mittagessen, Bastel-und Chorprojekte und vieles mehr. Doch das diesjährige ...

Sylt zur Weihnachtszeit: Das ganze Jahr über organisiert eine kleine Rentnertruppe die Betreuung von Schulkindern. Es gibt kostenlose Mittagessen, Bastel-und Chorprojekte und vieles mehr. Doch das diesjährige Weihnachtsfest, ja das ganze Betreuungsprogramm steht auf der Kippe: Die Spendengelder sind verschwunden, die Stadt will die Zuschüsse kürzen.
Die Not macht die munteren Senioren erfinderisch. Sie schrecken auch vor Bankraub nicht zurück ...
Von der Handlung hat mich Dora Heldt diesmal etwas enttäuscht. Bis zum letzten Drittel ist wenig los. Allerdings skizziert sie wieder einmalig die skurrilen Charaktere der Hauptpersonen. Das ist immer wieder ein Genuss bei dieser Autorin. Erst gegen Ende kommt Fahrt in die Geschichte und auch der Humor nimmt deutlich zu.
Mein Highlight allerdings ist die Sprecherin Katja Danowski. Sie ist einfach perfekt für dieses Buch, denn sie haucht den Protagonisten Leben ein, ohne zu übertreiben. Und der Humor kommt knochentrocken rüber. Einfach herrlich.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Mehr als ein Krimi

Der Tod und das dunkle Meer
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Im 17. Jahrhundert segelt eine kleine Flotte der Ostindien-Kompanie von Indonesien nach Amsterdam. Eins der Schiffe hat eine rätselhafte, sehr kostbare Fracht, von der keiner weiß, um was es sich handelt. ...

Im 17. Jahrhundert segelt eine kleine Flotte der Ostindien-Kompanie von Indonesien nach Amsterdam. Eins der Schiffe hat eine rätselhafte, sehr kostbare Fracht, von der keiner weiß, um was es sich handelt. Die Besatzung besteht aus gesetzlosen Matrosen, kampferprobten Musketieren und vielen Passagieren. Es ist eine explosive Mischung; Gewalt ist an der Tagesordnung.
Die Handlung kreist in erster Linie um den Generalgouverneur und seinen Anhang. Er ist ein brutaler Mann, den seine Vergangenheit auf dem Schiff einzuholen scheint. Vom ersten Tag an geschehen unerklärliche Dinge an Bord. Es sieht aus, als würde der Teufel höchstpersönlich mitsegeln, um alle ins Verderben zu reißen.
Erwartet habe ich bei diesem Buch einen Kriminalroman, wenn auch einen historischen. Doch so einfach lässt es sich nicht in ein Genre packen. Genauso gut mag man es in die Sparte Abenteuerroman einordnen. Zwischendurch glaubt man, sich in einem Fantasy-/Gruselthriller zu befinden. Kurz gesagt, die Handlung ist sehr vielschichtig. Zwar ist die große Personenanzahl etwas unübersichtlich, doch sie wird gebraucht, um diese dichte, geheimnisvolle Atmosphäre entstehen zu lassen. Immer wieder gibt es neue Wendungen, immer wieder dreht sich alles um 180°, sodass man als Leser mit dem Mitraten einfach nicht hinterherkommt. Wie gesagt, vieles ist so unglaublich, dass man selbst an einen Dämon an Bord zu glauben anfängt.
Die Protagonisten werden gut beschrieben, sowohl äußerlich als auch vom Charakter her. Man erhält zudem Einblicke in ihre Vergangenheit, was auch nötig ist, um sie in einen Kontext zu setzen und die Auflösung zu verstehen.
Weil das Geschehen auf diesem Schiff von Anfang an so unglaublich und rätselhaft ist, bleibt die Spannung gleichbleibend hoch, obwohl es ein ziemlich umfangreicher Roman ist.
Ich jedenfalls bin begeistert und kann eine hundertprozentige Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Erinnerungsschau

Witness X – Deine Seele ist der Tatort
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Kyra ist Neuropsychologin. Zusammen mit ihrem Kollegen hat sie eine geniale Maschine entwickelt, die es ihr ermöglicht, die Erinnerungen einer Person wie einen Film zu betrachten. Kyra sieht in ihr die ...

Kyra ist Neuropsychologin. Zusammen mit ihrem Kollegen hat sie eine geniale Maschine entwickelt, die es ihr ermöglicht, die Erinnerungen einer Person wie einen Film zu betrachten. Kyra sieht in ihr die Möglichkeit, den Mörder ihrer kleinen Schwester zu überführen. Der Blick in den Kopf anderer Personen schädigt zugleich ihre eigene Psyche. Ihr Wesen verändert sich so stark, dass sie für die Polizei unglaubwürdig wird. Wie es von einem Thriller erwartet wird, kommt es zum Ende des Buches zu einem Kampf auf Leben und Tod.
Dieser SF-Thriller spielt zwar in der Zukunft, aber ist weitestgehend identisch mit unserer Realität. Nur die Handys heißen anders und können mehr. Leider sind mir alle Beteiligten fremd geblieben, selbst Kyra die Hauptperson. Vielleicht hätte ich auch die Handlung spannender empfunden, wenn sie straffer erzählt worden wäre. So gab es immer Passagen, die mir zäh vorgekommen sind, vor allem wenn Kyra in Erinnerungen an die kleine Schwester badet. Für mich ist es etwas zu dick aufgetragen. Gepackt von der Story wurde ich erst, als Kyra den entscheidenden Hinweisen nachgeht. Dann endlich jagt eine Action die andere, und wenn man sich die Räumlichkeiten vorstellt, dann kommt sogar Gänsehaut dazu.

Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Agentenjagd im Nordeis

Gejagt im Eis
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Autor Odd Harald Hauge kennt sich aus, denn er hat selbst schon etliche Expeditionen unter anderen in Grönland geleitet. Schnee und Eis sind sozusagen sein Metier. 
Sein Hauptcharakter, Martin Moltzau, ...

Autor Odd Harald Hauge kennt sich aus, denn er hat selbst schon etliche Expeditionen unter anderen in Grönland geleitet. Schnee und Eis sind sozusagen sein Metier. 
Sein Hauptcharakter, Martin Moltzau, scheint ihm ähnlich zu sein. Martin arbeitet auf Spitzbergen als Touristenguide. Seine neueste Truppe ist eine reiche amerikanische Familie, die ihm eigentlich nur Scherereien verursacht. Direkt zu Anfang der Tour verletzen sie sein Bein schwer. Martin macht trotz höllischer Schmerzen weiter, doch die Reise scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Es dauert nicht lange und die Gruppe wird von russischen Elitesoldaten verfolgt.
Die Story ist wirklich richtig spannend. Man fiebert mit Martin mit. Er kommt viel später als der Leser darauf, dass an seinen Kunden etwas faul ist. Geradezu atemberaubend meistert er die gefährlichsten Situationen. Doch neben den Actionszenen kommen auch die Naturbeschreibungen nicht zu kurz. Wer einmal in der Gegend war, weiß, wie gut Hauge die Stimmung einfängt. 
Mein einziger Kritikpunkt ist die etwas unwirkliche Charakterisierung: Martin ist so etwas wie ein Superheld, der Schmerzen und unmenschliche Temperaturen überwindet, und die Agenten dagegen sind etwas unbedarft.
Egal!
Ich fand das Hörbuch klasse. Erst recht durch den tollen Sprecher Sebastian Dunkelberg, der auch noch die kompliziertesten russischen und norwegischen Namen fließend aussprechen kann.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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