Ein Gedicht, das es in sich hat
Sein oder TotseinNachdem Robert Mondrian sein aufregendes Leben als Geheimagent hinter sich gelassen hat, genießt er nun sein geruhsames Buchhändlerdasein im beschaulichen Remslingen. Nachdem er schon einmal der Polizei ...
Nachdem Robert Mondrian sein aufregendes Leben als Geheimagent hinter sich gelassen hat, genießt er nun sein geruhsames Buchhändlerdasein im beschaulichen Remslingen. Nachdem er schon einmal der Polizei bei der Aufklärung eines Mordes geholfen hat, hofft Kommissar Neher auf erneute Hilfestellung. Die schöne Paketzustellerin Sandra ist nämlich gewaltsam zu Tode gekommen. Auf ihrer Brust hinterließ der Mörder ein umgestaltetes Shakespeare-Sonett. Zwar kann Mondrian den tieferen Sinn enthüllen, aber die Lösung darf auf keinen Fall an die Öffentlichkeit geraten, denn dann würde sein geheimes Vorleben publik werden.
Ich persönlich finde, daß Jürgen Seibold einen sehr tiefsinnigen Schmunzelkrimi geschrieben hat. Der Code des Gedichts ist richtig kompliziert, die Anspielungen auf Shakespeare sehr feinsinnig. Da es sich aber hier in erster Linie um einen netten Regionalkrimi handelt, lockern witzige Situationen und eigenwillige Charaktere die Mördergeschichte munter auf. Es macht Spaß, sich in die heile Welt von Remslingen zu begeben, wo man noch echte Nachbarschaft pflegt und der Dorfklatsch Blüten treibt. Von allzu grausligen Gewaltdarstellungen wird man dankenswerterweise verschont. Mir hat dieser humorvolle Krimi gut gefallen und ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.