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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2021

Romantasy

Crave
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Von einem Tag zum anderen wird Grace durch den Unfalltod ihrer Eltern zur Vollwaise. Deswegen bleibt ihr nichts anderes übrig, als für ihren Schulabschluss auf das Internat ihres Onkels zu wechseln, dem ...

Von einem Tag zum anderen wird Grace durch den Unfalltod ihrer Eltern zur Vollwaise. Deswegen bleibt ihr nichts anderes übrig, als für ihren Schulabschluss auf das Internat ihres Onkels zu wechseln, dem einzigen Verwandten, der ihr geblieben ist neben seiner Tochter, der hilfsbereiten Macy. Allerdings steht besagte Schule im tiefsten Alaska. Nicht nur die ungewohnte Kälte ist gewöhnungsbedürftig, nein, auch alle Schüler begegnen ihr mehr oder minder offen feindselig. Der allergrößte BadBoy dort, Jaxon, warnt sie sogar, dass ihr Leben bedroht ist. Zu Jaxon fühlt sie sich sofort unwiderstehlich hingezogen, und der Charme dieses Buches entwickelt sich zum größten Teil aus dem Wechselbad ihrer Gefühle zueinander. Die Spannung dagegen wächst von Tag zu Tag, weil Grace immer neue unglaubliche Tatsachen entdeckt und außerdem öfter nur knapp gut platzierten Mordanschlägen entgehen kann. 
Mir hat dieses Buch gut gefallen, weil ich es mit Teenieaugen gelesen habe. Die Schwärmerei kommt sehr authentisch rüber, ebenso die quirlige Mädchenfreundschaft mit Cousine Macy. Für die "fantastischen" Passagen hat die Autorin sich viel einfallen lassen, man konnte es sich gut bildlich vorstellen. Absolut sagenhaft ist der Cliffhanger zum Schluss. Auch wenn die Story völlig in sich abgeschlossen ist, freut man sich über die Aussicht auf einen Folgeband.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Spuren der Vergangenheit

Lange Schatten über der Côte d'Azur
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In diesem achten Band um Kommissar Léon Duval geht es um einen unbekannten Toten, der auf einer jüdischen Gedenktafel auf dem Friedhof von Cannes aufgefunden wird. Sehr zum Missvergnügen der Staatsanwaltschaft ...

In diesem achten Band um Kommissar Léon Duval geht es um einen unbekannten Toten, der auf einer jüdischen Gedenktafel auf dem Friedhof von Cannes aufgefunden wird. Sehr zum Missvergnügen der Staatsanwaltschaft scheint ein Zusammenhang mit der jüdischen Gemeinde wahrscheinlich. Und hier setzt Duval seine Ermittlungen an, obwohl seine Direktiven anders lauten.

Von seinem Privatleben erfährt man, dass er nun noch einmal Vater geworden ist. Das zahnende Baby ist für ihn eher eine Belastung als größtes Glück, vielleicht auch, weil seine Lebensgefährtin ihn in eine Elternzeit zwingen will, die er als Polizist weder leisten kann noch will.

Neben der Aufklärung des Mordes rücken die historischen Vorkommnisse während der deutschen Besatzung in den Vordergrund. Ja, es gab die Résistance, aber es gab auch viele Unterstützer in der Bevölkerung, die halfen oder wegsahen, als die Juden deportiert wurden. Einerseits ist es in meinen Augen wichtig, solche Fakten aus der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, aber in diesem Fall ist der Exkurs zu trocken und lang geraten. Besonders in der Unterhaltungsliteratur müssen solch schwere Themen mit sehr geschickter Hand eingewoben werden, um den Plot nicht auszubremsen.

Insgesamt jedoch erwartet den Leser wieder ein spannender Fall in einer wunderschönen Urlaubsregion. Absolut lesenswert.


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Veröffentlicht am 22.07.2021

Liebesentzug

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Dieser Roman wird aus wechselnde Perspektiven geschrieben. Hier ist Felix die einzig normale Person ohne besondere Gaben. Er ist der beste Freund von Xenia, die bei der Berührung von Menschen Geräusche ...

Dieser Roman wird aus wechselnde Perspektiven geschrieben. Hier ist Felix die einzig normale Person ohne besondere Gaben. Er ist der beste Freund von Xenia, die bei der Berührung von Menschen Geräusche hören muss. Erst als eine Gruppe junger Leute in die Nachbarschaft zieht, erlebt sie zum ersten Mal völlige Stille bei ihnen. Sie sind allerdings auch eine sehr spezielle Truppe. Sie gehören einer Geheimorganisation (Partem) an, die den Menschen Liebe entziehen will. Menschen wie Xenia sind ganz besonders rare Exemplare für sie, die auf einem Altar geopfert werden müssen. Im Prinzip handelt nun das ganze Buch vom Wirken dieser Personengruppe und von zwei Romanzen, die eigentlich nicht stattfinden dürften. Der Leser wird von Anfang an unwissend in das Geschehen geworfen. Bis zur letzten Seite hat sich für mich nicht geklärt, wer hinter Partem steht, beziehungsweise, warum diese Sekte das tut, was sie tut. Auch weshalb Xenia so außergewöhnlich ist, bleibt ungeklärt. Abgesehen von den Mystery-Elementen ist "Partem" ein ganz normaler Teenie-Roman frei nach dem Motto: Er liebt mich, er liebt mich nicht ... Vielleicht klärt sich alles im zweiten Band auf, aber dann ist es für mich zu spät.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Superheld auf Krücken

Die Verlorenen
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Jonah Colley hat vor 10 Jahren seinen vierjährigen Sohn verloren. Seine Ehe zerbrach daran. Die Umstände des Unglücks waren mysteriös, und so ganz kann er die Theorie eines Unfalltodes nicht akzeptieren. ...

Jonah Colley hat vor 10 Jahren seinen vierjährigen Sohn verloren. Seine Ehe zerbrach daran. Die Umstände des Unglücks waren mysteriös, und so ganz kann er die Theorie eines Unfalltodes nicht akzeptieren. Ein Verdächtiger von damals ist ihm ganz besonders im Gedächtnis geblieben. Als Colley von seinem ehemals besten Freund in einen Fall mit mehreren Leichen hineingezogen wird, und auch dieser Verdächtige irgendwie involviert ist, betreibt er seine Ermittlungen in der Hoffnung, Neues von seinem Sohn zu erfahren. Ab einem gewissen Zeitpunkt fragt man sich als Leser, ob dieser naive Jonah Colley wirklich Mitglied einer Spezialeinheit ist und wieso dieser naive Mann da hineingekommen ist. Er tappt in jede Falle; nimmt sich keinen Anwalt, obwohl er unter Mordverdacht steht und fällt auf eine skrupellose Journalistin zweifach rein. Aber Kämpfen kann der Mann! Selbst auf Krücken ist er unbesiegbar und Hiebe mit einem Totschläger steckt er weg ...
Jonah Colley kann dem Vergleich mit David Hunter aus den früheren Beckett-Thrillern nicht standhalten. Der Plot ist simpel und die Charaktere ziemlich blass und eindimensional. Allein Becketts Schreibstil ist auf hohem, mitreißenden Niveau.
Was mich dann aber dennoch zu der vier Sterne-Bewertung bewogen hat, ist der absolut fantastische Sprecher Johannes Steck. Er ist ein Meister der Spannung mit einer großen Wandlungsfähigkeit. Ich glaube, durch ihn wird jedes Buch absolut lebendig!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Nicht so ganz lustig

Erben wollen sie alle
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Bianca ist für ihr Alter fit und jung geblieben. Sie lebt als Witwe allein in einem wunderschönen Haus auf Mallorca. An ihrem 75. Geburtstag tauchen überraschend ihre beiden Kinder mit Anhang auf. Vornehmlich ...

Bianca ist für ihr Alter fit und jung geblieben. Sie lebt als Witwe allein in einem wunderschönen Haus auf Mallorca. An ihrem 75. Geburtstag tauchen überraschend ihre beiden Kinder mit Anhang auf. Vornehmlich um ihr eine Freude zu bereiten, in Wahrheit aus Sorge um ihr Erbe, denn Bianca möchte es noch mal so richtig krachen lassen: eine Weltreise mit einem jüngeren Mann!
Die Beziehungen untereinander sind schon lange fadenscheinig, aber diese paar Tage auf der schönen Insel, aber vor allem längst überfällige Wahrheiten, die ans Tageslicht kommen, wirken auf alle heilsam.
Ja, das Buch liest sich nett, aber so alles ist ziemlich vorhersehbar. Man wird an keiner Stelle so richtig überrascht, aber man bleibt auch nach der letzten Seite nicht unzufrieden zurück. 
Mir fehlt die Leichtigkeit, die mir die Autorin in anderen Büchern gezeigt hat. Es fehlt mir der Humor und die nette Komik. Schön ist, dass ernste Themen wie Demenz und Einsamkeit des Alters mit eingeflochten werden, doch auch dabei fehlt die leichte Hand. Mir kommen diese Passagen zu belehrend herüber. Schade eigentlich, aber dennoch kann ich das Buch als nette Urlaubslektüre empfehlen.

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