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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2021

Ärger mit dem Erbe

Juno Browne und der Tote im Antiquitätenladen
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Dieser englische Krimi spielt in einem kleinen Städtchen in Devon am Rande des Dartmoors. Hier hält sich die sympathische Juno mit den unterschiedlichsten Aushilfsjobs über Wasser. Sie putzt in verschiedenen ...

Dieser englische Krimi spielt in einem kleinen Städtchen in Devon am Rande des Dartmoors. Hier hält sich die sympathische Juno mit den unterschiedlichsten Aushilfsjobs über Wasser. Sie putzt in verschiedenen Haushalten, betätigt sich frühmorgens als Hundesitterin, hilft in einem Kostümverleih aus und arbeitet schließlich in einem heruntergekommenen Antiquitätenladen. Sein Besitzer, Old Nick, ist ein regelrechtes Schlitzohr, das keine reine Weste hat und sogar schon im Gefängnis war. Als er stirbt, vermacht er Juno sein Geschäft. Von da an wird es turbulent in ihrem Leben, weil Juno von verschiedenen Personen bedroht und überfallen wird. Anscheinend hat Old Nick ein gefährliches Geheimnis mit ins Grab genommen.
An diesem Roman gefällt mir einfach alles: Es geht so turbulent zu, dass Langeweile gar nicht aufkommen kann. Die Menschen sind liebenswert skurril und die Atmosphäre des kleinen Städtchens erinnert stark an TV-Serien wie "Inspector Barnaby". Der Plot selbst ist nun nicht wahnsinnig ausgefeilt, aber das gleicht die Autorin mit ihrer lebhaften Schreibweise aus. Sie erzählt so bildhaft, dass Land und Leute vor dem inneren Auge Gestalt annehmen können.
Ich gehe stark davon aus, dass noch weitere Folgen herausgegeben werden, und ich freue mich schon darauf.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Duval geht seinen Weg

Intrigen an der Côte d'Azur
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Es geht weiter mit Commissaire Duval. Zu seinem eigenen Team hat er mittlerweile einen guten Draht, aber innerhalb der Behörde muss er seinen Platz noch finden. Das wird deutlich, als der spektakuläre ...

Es geht weiter mit Commissaire Duval. Zu seinem eigenen Team hat er mittlerweile einen guten Draht, aber innerhalb der Behörde muss er seinen Platz noch finden. Das wird deutlich, als der spektakuläre Mord an einem Journalisten an seinen Kollegen gegeben wird, der stets im Sinne seiner Vorgesetzten schnelle Resultate präsentiert, die sich dann leider hinterher als vorschnell herausstellen. Duval soll sich stattdessen mit einer Art Unglücksserie in einem zauberhaft altmodischen Hotel befassen, auf den ein skrupelloser Investor ein begehrliches Auge geworfen hat, wie sich schnell herauskristallisiert.
Duval ermittelt wieder zügig und clever, genauso, wie wir ihn aus seinem ersten Fall kennengelernt haben. Der Plot ist raffiniert aufgebaut und der Schauplatz Cote d' Azur tut sein Übriges, um diesen Krimi perfekt zu machen. So wird es dem Leser nie langweilig, der Schluss wartet dann auch noch mit einer überraschenden Steigerung auf. 
Meiner Meinung nach wurde diesmal zu viel Augenmerk auf Duvals Essen gelegt: welche Gänge es gab, wie es geschmeckt hat...
So ausführlich möchte ich das gar nicht wissen, aber ansonsten hat mich das Buch wieder sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Kampf

Kingdoms of Smoke – Brennendes Land
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Wie schon das wunderschöne Cover andeutet, geht es in diesem letzten Band der Trilogie um die Krone, beziehungsweise will Brigant seine Nachbarländer Pitoria und Calidor unterwerfen. Hierbei tut sich besonders ...

Wie schon das wunderschöne Cover andeutet, geht es in diesem letzten Band der Trilogie um die Krone, beziehungsweise will Brigant seine Nachbarländer Pitoria und Calidor unterwerfen. Hierbei tut sich besonders der junge brigantische Prinz Herold hervor. Er ist zwar erst 14 Jahre alt, aber kaltblütig und abgebrüht wie ein alter Tyrann. Er schart ein Heer von Knaben um sich herum, das von allen Feinden als Kindersöldnerschar unterschätzt wird. Dabei entwickeln gerade diese Kinder durch Einatmen des Dämonenrauchs unmenschliche Kräfte und werden dadurch unbesiegbar.
Es wäre natürlich besser gewesen, wenn ich Band 1 und 2 schon gekannt hätte, aber auch so hatte ich keine Verständnisprobleme. Hilfreich ist auch eine Landkarte und ein Personenregister jeweils am Anfang und Ende des Buches.

Die Handlung an sich ist sehr unruhig, denn es wechselt ständig die erzählende Person und der Handlungsort.
Meistens geht es ums Kämpfen und um Kriegsführung. Leider kommt dadurch keine richtige Spannung auf.

Romantisch geht es rund um Catherine zu, die sich zwischen ihrem Verlobten und ihrer großen Liebe entscheiden muss.

Am besten gefallen hat mir alles rund ums Dämonenreich. Hier kann man mal eine andere Welt kennenlernen, in der alles fremd ist.

Wenn man bedenkt, dass die Altersempfehlung schon bei 14 Jahren ansetzt, finde ich das Buch zu grausam. Die Gewaltexzesse der berauschten Kinder sind mir zu ausführlich beschrieben.

Insgesamt hätte ich mir für diesen Roman mehr Fantasie, mehr Inhalt und weniger Krieg gewünscht.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Filmreif

Mörderische Côte d'Azur
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Kommissar Léon Duval ist Polizist mit Leib und Seele. Daran ist seine Ehe zerbrochen. Er sucht nun Abstand von seinen privaten Problemen, indem er sich ins mondäne Cannes versetzen lässt. Sein Amtseintritt ...

Kommissar Léon Duval ist Polizist mit Leib und Seele. Daran ist seine Ehe zerbrochen. Er sucht nun Abstand von seinen privaten Problemen, indem er sich ins mondäne Cannes versetzen lässt. Sein Amtseintritt verläuft turbulent, zeitgleich mit den berühmten Filmfestspielen, und ausgerechnet jetzt wird auch noch ein berühmter Dokumentarfilmer erschossen, der sich sehr für die indigenen Völker des Regenwaldes engagiert hat. Von der ersten Sekunde an steht Duval unter enormen Druck, denn die Reputation des Festivals darf keinen Schaden nehmen. Dabei werden ihm auch zunehmend Steine in den Weg gelegt, denn hinter dem Toten stehen Leute, die sowohl Geld und Einfluss haben, aber auch jede Menge zu vertuschen.
Von Anfang an baut die Autorin Spannung auf, aber sie fängt auch geschickt die aufgeheizte Stimmung der Stadt ein. Duval ist ein typischer Franzose, der gern mal einen Pastis trinken geht. Zum Glück verzichtet Christine Cazon auf epische kulinarische Ergüsse, wie sie so oft als Zeilenfüller in anderen französischen Krimis auftauchen. Stattdessen gibt sie Einblicke in die Situation des Regenwaldes, der unaufhörlich stirbt und die indigenen Völker heimatlos macht. Es wird erklärt, wie Firmen, die die Umwelt zerstören, sich durch Spenden für den Urwald ein sauberes Image verpassen, ohne dass die fortschreitende Rodung auch nur ansatzweise gestoppt wird.
Es ist immer wieder faszinierend, wie ein Buch mit eigentlich reinem Unterhaltungswert durch eingestreute Informationen doch unter Umständen mehr Nachdenklichkeit erzeugen kann als ein ausführlicher Bericht mit erhobenem Zeigefinger. 
Deshalb, aber nicht nur deswegen, vergebe ich gerne 5 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Nicht alles verjährt

Nordwestzorn
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In dieser zweiten Folge der Soko St. Peter-Ording trifft man die netten Protagonisten aus dem ersten Band wieder, aber leider ist der aufgeblasene Frauenbegrapscher und Exkollege Paulsen noch nicht von ...

In dieser zweiten Folge der Soko St. Peter-Ording trifft man die netten Protagonisten aus dem ersten Band wieder, aber leider ist der aufgeblasene Frauenbegrapscher und Exkollege Paulsen noch nicht von der Bildfläche verschwunden, sondern soll noch für einigen Ärger sorgen. Außerdem kann er auf alte Seilschaften zurückgreifen, die ihn bislang vor den schlimmsten Folgen seines Handelns bewahren konnten. 
Anna Wagner dagegen konnte sich mit Norbergs Hilfe fest in SPO etablieren. Ihr erster Fall betrifft einen Cold Case. Vor Jahren ist aus dem Schullandheim der neunjährige Florian spurlos verschwunden. Die Ermittlungen wurden schlampig geführt und das Leben der unter Verdacht stehenden Personen für immer zerstört, weil man den wahren Schuldigen nie finden konnte. Auch hier geht es um alte Seilschaften und falsche Kumpanei unter Kollegen, die nicht erfreut über die Wiederaufnahme des Falls sind.
Die Autorin hat einen spannenden Plot entworfen. Lange dringt kein Licht in Anna Wagners neuen Fall. Kein Wunder, denn nach so langer Zeit sind einfach alle Spuren kalt. Die Spannung der Ermittlung in Verbindung mit der herrlichen Umgebung und den Einblicken in das Privatleben der Kommissare ergibt erneut eine perfekte Mixtur für einen schönen Küstenkrimi.

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