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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2020

Ausreisser

Amissa. Die Verlorenen
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Es gibt ein neues Ermittlerduo am Thrillerhimmel. Mit der zierlichen Rica, einer begnadeten Hackerin und ihrem Ehemann Jan, bärenstark und hitzköpfig, ist dem Autor Frank Kodiak eine gute Kombination gelungen. ...

Es gibt ein neues Ermittlerduo am Thrillerhimmel. Mit der zierlichen Rica, einer begnadeten Hackerin und ihrem Ehemann Jan, bärenstark und hitzköpfig, ist dem Autor Frank Kodiak eine gute Kombination gelungen. Einerseits schon außergewöhnlich, aber nicht krampfhaft mit Schrullen versehen, nur um die Charaktere interessanter zu gestalten. Beide engagieren sich für eine ehrenamtliche Organisation, die nach verschwundenen Teenagern sucht. Sie entdecken bei drei Teenie-Mädchen, dass sie sich nicht mit dem Umzug in eine neue Stadt abfinden konnten. Halt fanden sie in einer Whatsapp-Gruppe bei dem überaus verständnisvollen Peer, der sie in den Abgrund zieht. Bei den Ermittlungen geht es für Rica und Jan lebensgefährlich zu, aber was sie letztendlich aufdecken, das übersteigt jedes Vorstellungsvermögen und fast genauso schockiert sie die Identität der Drahtzieher.
Mir persönlich haben es Rica und Jan sehr angetan. Charakterlich integer, furchtlos und intelligent geben sie eine gute Figur in dem Thriller ab. Die Handlung selbst ist zwar durchgängig spannend, wirkt aber auf mich zu konstruiert, um wahr zu sein. Außerdem sind mir die Gewaltszenen viel zu detailliert. Trotzdem bin ich gespannt auf den zweiten Teil der Trilogie, denn Kodiak hat schon ein Händchen dafür, den Leser an die Seiten zu fesseln.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Gefährliche Fahrt

Mord im Santa-Express
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Man kann sich gut in die Situation im letzten ICE Hamburg -München an Heiligabend hineinversetzen. Es ist nur ein versprengtes Grüppchen Leute, die noch auf der Schiene sein müssen. Unter anderem die hübsche ...

Man kann sich gut in die Situation im letzten ICE Hamburg -München an Heiligabend hineinversetzen. Es ist nur ein versprengtes Grüppchen Leute, die noch auf der Schiene sein müssen. Unter anderem die hübsche Melanie mit großem Liebeskummer und der attraktive geschiedene Kinderarzt Bruno. In meinen Augen unnachvollziehbar schnell entwickelt sich zwischen diesen beiden Fremden eine Liebesromanze, denn ein plötzlicher Todesfall im Abteil wirkt hier als beschleunigender Faktor. Es gibt einige interessante Mitreisende wie ein behäbiger Weihnachtsmann, ein gesprächiger Eisenbahnfan oder eine strickende Omi, die sich erst im Verlauf der Handlung zu Verdächtigen mausern, als aus dem anfänglichen Herzversagen doch ein verdächtiger Todesfall wird. Die Handlung ist relativ anspruchslos: Während die Liebesgeschichte absolut vorhersehbar ist, kann der Tote doch noch für Überraschung sorgen. Ich denke, man kann diesen kleinen Krimi wirklich nur in der Weihnachtszeit lesen, aber man sollte keine großen Erwartungen daran knüpfen. Er ist eher ein kleines Lesehäppchen für zwischendurch.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2020

Was fürs Herz

Aller guten Dinge sind zwei
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Laurie ist erfolgreich als Anwältin und glücklich in ihrer langjährigen Beziehung mit Dan. Zusammen haben sie sich ein gemütliches Haus gekauft und in absehbarer Zeit soll die Babyplanung starten. Immerhin ...

Laurie ist erfolgreich als Anwältin und glücklich in ihrer langjährigen Beziehung mit Dan. Zusammen haben sie sich ein gemütliches Haus gekauft und in absehbarer Zeit soll die Babyplanung starten. Immerhin hat die biologische Uhr angefangen zu ticken. Wie aus dem Nichts zerschlagen sich all ihre Träume, als Dan sie wegen einer anderen verlässt. Als Leser bekommt man hautnah ihre Verzweiflung und ihre Wut mit. Laurie will Dan unbedingt zurückerobern. Sie ist sich nicht zu schade, zusammen mit einem attraktiven Kollegen eine Scharade aufzuführen. Dan soll so richtig eifersüchtig werden. Doch es kommt alles ganz anders. Ja, man kann es sich schon denken. Trotzdem, die Handlung ist spannend und einfühlsam geschrieben. Laurie wächst einem sehr ans Herz. Zu keinem Zeitpunkt wird es langweilig oder langatmig. Die Autorin kann ihre Leserschaft mitreißen, die Gefühle lebensecht transportieren.

Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen. Nicht nur die Beziehungsgeschichte ist lebendig und spannend, auch der Büroalltag mit den fiesen Intrigen der Kollegen konnte mich fesseln. Da vergebe ich gerne 5 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Praktisch und sinnvoll

Deliciously Ella. Quick & Easy
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Die Foodbloggerin Ella Mills ist überzeugte Veganerin und hat schon einige Kochbücher veröffentlicht. Ihr Neuestes zeigt, dass veganes Kochen nicht kompliziert und schwierig sein muss. Ihre Rezepte sind ...

Die Foodbloggerin Ella Mills ist überzeugte Veganerin und hat schon einige Kochbücher veröffentlicht. Ihr Neuestes zeigt, dass veganes Kochen nicht kompliziert und schwierig sein muss. Ihre Rezepte sind unterteilt in: Frühstück / Dips & Dressings / Lunch in 10-15 Minuten / Lunch in 20-30 Minuten / Vorrat / Dessert / Wochenende

Ich habe mich in erster Linie für die schnellen Lunchrezepte interessiert. Eigentlich finde ich die Zutatenliste oft etwas lang, also keine Rezepte, die man mal ebenso mit dem zaubert, was Kühlschrank und Vorratsregal bietet. Aber die Zubereitung ist einfach und schnell, und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Im Dessertteil findet sich allerhand Kleingebäck wie Muffins und Kekse. Das gefällt mir gut, gerade solche einfachen Backwaren finde ich praktisch, wenn an der Kaffeetafel auch Nichtveganer sitzen.

Dieses Kochbuch ist liebevoll gestaltet. Hier werden nicht einfach nur Rezepte aneinandergereiht, sondern die Autorin stellt jedem Kapitel ein paar persönliche Gedanke bezüglich einer nachhaltigen Lebensweise voran.

Ein schönes Buch für Menschen, die sich Gedanken über das Leben und die Welt machen.

Veröffentlicht am 29.10.2020

Feuertod im Münsterland

Rauchland
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Der Autor Tom Finnek hat mit seinem sympathischen Ermittlerduo Tenbrink / Bertram eine sehr authentische Regional-Krimi-Reihe kreiert. Die Charaktere, auch die der Kollegen, sind sehr eigenständig. Jeder ...

Der Autor Tom Finnek hat mit seinem sympathischen Ermittlerduo Tenbrink / Bertram eine sehr authentische Regional-Krimi-Reihe kreiert. Die Charaktere, auch die der Kollegen, sind sehr eigenständig. Jeder hat so seine kleinen Macken, Schrullen und Befindlichkeiten, doch hierbei wird nichts überzeichnet. Alle Personen werden sehr glaubhaft dargestellt.

Das Kommissariat muss sich nun mit dem Mord an einem sehr eigenbrötlerischen Mitmenschen befassen, der noch unter vorsintflutlichen Bedingungen auf seinem einsamen Gehöft gelebt hat. Dieser Bauer Harking starb durch Gewalteinwirkung, der Hof brannte in der Nacht vollständig aus. Die Beziehung zu seinen wenigen Freunden sowie zur Verwandtschaft werden durchleuchtet, die Spur des Geldes wird verfolgt und schließlich gibt es eine überraschende Aufklärung.

Tenbrink als Pensionär kann sich mittlerweile nur ins Randgeschehen mit einbringen, doch seine Ergebnisse können sich sehen lassen.

Neben dem Mordfall steht auch das Privatleben von Tenbrink und Bertram im Fokus. Angenehm, aber nicht zwingend fürs Verständnis, wenn man die Vorgeschichte kennt. Jedenfalls bereiten Frauen den beiden einiges an Kopfzerbrechen.

Tom Finnek hat eine leichte und nette Art, das Wesen des Münsterlandes und seiner Bewohner einzufangen. Er hebt das Knurrige im Münsterländer hervor, der nicht durch Redseligkeit und Aufgeschlossenheit besticht, eher durch das genaue Gegenteil. Seine Menschen sind Originale, sie wirken lebensecht. Unterstrichen wird alles durch Redewendungen im Dialekt.

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