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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2019

Celeste in tödlicher Gefahr

Der Zug aus Enfield
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Dies ist der zweite Band um die amerikanische Detektivin Celeste Summersteen und dem jungen Scotland Yard Inspector Edwards.
Die beiden verstehen sich besser, als sie es sich selbst eingestehen können. ...

Dies ist der zweite Band um die amerikanische Detektivin Celeste Summersteen und dem jungen Scotland Yard Inspector Edwards.
Die beiden verstehen sich besser, als sie es sich selbst eingestehen können. Celeste musste ihre Heimreise verschieben, weil sie den Mord an einem Immobilienmakler aufklären möchte. Edwards bearbeitet den Überfall auf einen Waffentransport. Beide Vorfällen hängen eng zusammen, wie sich später herausstellt. Die Drahtzieher sind skrupellos, und besonders Celeste entkommt nur um Haaresbreite dem Tod. Aber sie gibt sich weiterhin zäh und unerschrocken ....
Diesmal geht es wesentlich rauer zu als noch bei "Das Geheimnis der Madame Yin". Es gibt fast schon westernreife Schussszenen und auch Summersteen muss derbe Prügel einkassieren. Die sozialen Gegensätze rücken mehr in den Vordergrund. Insofern hat sich der Autor und mit ihm seine Hauptpersonen weiterentwickelt. Es ist spannend zu lesen, aber für mich persönlich ist jetzt auch schon die Grenze der Gewalt erreicht. Ich habe nicht gern so detaillierte Actionszenen, mir gefällt normale Ermittlungstätigkeit und logische Denkarbeit in Verbindung mit ansprechender Milieuschilderung in viktorianischen Krimis besser. Trotzdem habe ich dieses Buch gerne gelesen und wäre einer Fortsetzung nicht abgeneigt.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Mutter?

Blood Orange - Was sie nicht wissen
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Schon auf den ersten Blick besticht das optisch schöne Cover, und nach dem Lesen muss ich sagen, dass in diesem Fall das Bild und der Titel hundertprozentig zum Inhalt passen.
Die Hauptperson ist die dynamische, ...

Schon auf den ersten Blick besticht das optisch schöne Cover, und nach dem Lesen muss ich sagen, dass in diesem Fall das Bild und der Titel hundertprozentig zum Inhalt passen.
Die Hauptperson ist die dynamische, erfolgreiche Anwältin Alison, die Karriere machen kann, weil ihr Mann sich gut um die Tochter und den Haushalt kümmert, denn er ist beruflich nicht sonderlich erfolgreich. Alison ist eine durch und durch unsympathische Person. Sie taumelt von einem Alkoholexzess in den nächsten, und ihre knappe Freizeit nutzt sie lieber für eine Hardcore-Affäre mit einem Kollegen. Mit ihrem Schreibstil fesselt die Autorin ihre Leser an die Seiten, aber nach einiger Zeit beginnt man sich doch zu fragen, wieso dieser Roman unter Thriller gelistet wird. Auch als Alison die Verteidigung einer verstörten Frau übernimmt, die ihren Mann erstochen haben soll, ändert sich nichts im Spannungsbogen. Erst im letzten Drittel bricht Alisons Welt zusammen und ein wahres Horrorszenario kommt unter der Oberfläche zum Vorschein. Jetzt weiß man endlich, woher der Thrill kommt. Der Überraschungsmoment ist perfekt. Da man aber auch schon vorher das Buch kaum aus der Hand legen konnte, vergebe ich 4 Lesesterne und empfehle diesen Thriller gerne weiter.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Gereizter Kommissar

Soko Sandbank
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Der Einstieg in diesen Küstenkrimi verläuft etwas schleppend, doch nach einigen Seiten nimmt einen das Geschehen gefangen.
Ein Doppelmord auf einem Boot auf der Elbe beschäftigt die Polizei. Doch bei diesem ...

Der Einstieg in diesen Küstenkrimi verläuft etwas schleppend, doch nach einigen Seiten nimmt einen das Geschehen gefangen.
Ein Doppelmord auf einem Boot auf der Elbe beschäftigt die Polizei. Doch bei diesem einen Mord soll es nicht bleiben. Immer werden die Taten auf Booten verübt und jedes Mal findet sich an den Leichen ein Mikrochip mit einem Kurzvideo, in dem sich das Opfer schuldig bekennt. Die Ermittlungen werden massiv durch eine Noroviren-Darmgrippen-Epidemie behindert, die die Reihen der Beamten durchschlagend dezimiert.
Die Idee, die hinter diesem Krimi steckt, gefällt mir sehr gut, ebenso das Setting. Leider kann mich die Umsetzung nicht so begeistern. Manche Passagen sind mir persönlich zu ausführlich, die unter Umständen jedoch Wassersportler mit Fachkenntnissen sehr interessieren könnten. Das kann ich nicht beurteilen, weil ich eine Landratte bin. Die Kollegen von der Polizei pflegen sehr gereizt untereinander zu kommunizieren und auch unbeteiligte Zivilisten werden ungehörig angeraunzt. In der heißen Phase dann, kurz vor Ergreifung des Mörders, unterlaufen den Kommissaren grundlegende Fehler. Für mich ist Handlung völlig unrealistisch, aber dennoch gab es einen kleinen Spannungsbogen, der aber nicht dazu ausreichte, mehr als sehr knappe 4 Sterne zu vergeben.




Veröffentlicht am 11.11.2019

Nach all den Jahren...

Wisting und der Tag der Vermissten
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William Wisting ist ein erfahrener norwegischer Ermittler aus der Feder von Jørn Lier Horst. Es gibt wohl schon einige Bände mit ihm als Hauptperson, aber "Wisting und der Tag der Vermissten" ist der Auftakt ...

William Wisting ist ein erfahrener norwegischer Ermittler aus der Feder von Jørn Lier Horst. Es gibt wohl schon einige Bände mit ihm als Hauptperson, aber "Wisting und der Tag der Vermissten" ist der Auftakt einer neue Reihe mit alten Fällen.

Jedes Jahr am Tag ihres Verschwindens trifft sich Wisting mit dem Ehemann von Katharina Haugen. Der Fall läßt ihn nicht los, die Akten hat er -verbotenerweise- bei sich zu Hause. Immer wieder schaut er hinein, ohne jedoch einen neuen Ermittlungsansatz zu entdecken. Dieses Jahr tritt aus Oslo ein Kommissar Stiller auf ihn zu. Auch er befasst sich mit ungelösten Fällen und hat Beweise, dass sein Fall einer verschwundenen Frau eng mit dem von Katharina Haugen verknüpft ist. Stiller ist ein Karrieretyp, der sich von keinem in die Karten schauen lässt. Er benutzt die Menschen nach Gutdünken, so wie es seinen Plänen zu Gute kommt. Auch Wistings Tochter Line wird zu seiner Schachfigur.

Dieser Krimi ist sehr ruhig gestaltet. Er lebt von den Taktiken und Gedankengängen der Ermittler. Als Leser versucht man erfolglos sich einen Reim aus den Aktivitäten des Verdächtigen zu machen. Langsam kommen neue Indizien an den Tag. Selbst als sich das Netz um den Täter zuzieht, kommt die Spannung mehr vom psychologischen Faktor her als von tatsächlicher Action.

Mir gefällt diese Art von Krimi, die man häufig bei den skandinavischen Krimiautoren findet. Man blickt in die Seele der Menschen, anstatt dass es wilde Verfolgungen und blutige Gemetzel gibt. Wem es genauso geht, der liegt mit diesem Buch richtig.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Humorvoller Bayernkrimi

Tote Hand
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Alle sieben Vorgängerbände habe ich noch nicht gelesen, aber es ist gut, dass diese Folge nicht mein erstes Zusammentreffen mit dem dauerfrierenden Kommissar Clemens Wallner und dem tollkühnen, leicht ...

Alle sieben Vorgängerbände habe ich noch nicht gelesen, aber es ist gut, dass diese Folge nicht mein erstes Zusammentreffen mit dem dauerfrierenden Kommissar Clemens Wallner und dem tollkühnen, leicht verrückten Polizisten Kreuthner war, denn der Humor und Schreibstil von Autor Andreas Föhr entwickelt sich stetig weiter, und fängt an manchen Stellen an grenzwertig skurril zu werden. Besonders die Passagen um Wallers Großvater fallen immer wieder aus dem Rahmen. So auch diesmal, als dieser sich nebenberuflich  als Schamane betätigt. Noch kann ich darüber schmunzeln, aber schräger darfs bitteschön nicht mehr werden.
In diesem Fall geht es um Gewalt gegen Frauen, eigentlich ein ernstes Thema. Der Nebenschauplatz der toten Hand dient eigentlich mehr der Effekthascherei für den Titel und natürlich dem Auffinden der Leiche. Die Handlung ist nicht so leicht durchschaubar, wie man es bei einem normalen Regionalkrimi erwartet, und ganz besonders der Schluss zeigt noch mal besondere Raffinesse.
Trotz meiner obigen Kritikpunkte ist Andreas Föhr wieder ein spannend/komischer Krimi gelungen, der einen zu fesseln weiß.