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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2018

Alaska

Ich töte dich
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Die Psychiaterin Evelyn Talbot konnte im tiefsten Alaska ihr berufliches Lebensziel verwirklichen. In einem Hochsicherheitsgefängnis sitzen die gefährlichsten Psychopathen Amerikas ein und werden analysiert ...

Die Psychiaterin Evelyn Talbot konnte im tiefsten Alaska ihr berufliches Lebensziel verwirklichen. In einem Hochsicherheitsgefängnis sitzen die gefährlichsten Psychopathen Amerikas ein und werden analysiert und therapiert, soweit das möglich ist. Evelyn ist insofern vorbelastet, als dass sie im Teenageralter von ihrem damaligen Freund fast zu Tode gefoltert wurde. Immer noch ist sie nicht vor seiner Nachstellung sicher.

Die einheimische Bevölkerung steht dem Gefängnis sehr ablehnend gegenüber. Als eine Reihe wirklich grässlicher Morde verübt werden, scheinen alle Befürchtungen und Alpträume wahr zu werden. Auch Evelyn muss befürchten, dass sie die Vergangenheit eingeholt hat.

Allein schon das geballte Aufeinandertreffen der unterschiedlichsten Psychopathen bewirkt beim Leser einen hohen Gruselfaktor. Die Insassen scheinen über mehr Informationen zu verfügen als das Personal und die Polizei. Für Evelyn kann die Gefahr buchstäblich an jeder Ecke lauern. Nur der Trooper Amarok genießt ihr vollstes Vertrauen. Tatsächlich bahnt sich zwischen den beiden eine romantische, wenn auch nicht unkomplizierte Beziehung an. Diese Liebesgeschichte hätte für meinen Geschmack in einem Thriller nicht so viel Gewicht bekommen müssen. Ich persönlich lege da mehr Wert auf Thrill und Action. Das ist aber auch das einzige Manko, das ich entdeckt habe und andere Leser mögen das anders empfinden. Insgesamt hat mich das Buch mit seinem gut lesbaren Schreibstil und der gut durchdachten Handlung mit der ständig präsenten Gefahr in seinen Bann gezogen. Wirklich faszinierend ist das Cover gelungen. Auf dem Foto ist nicht zu erkennen, wie plastisch es durch den Druck und die unterschiedliche Papierstruktur wirkt. Absolut phantastisch.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Solide und spannend

Galgenhügel
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Man merkt schnell, dass Tom Finnek sehr vertraut mit dem Münsterland ist. Seine Landschaftsbeschreibungen, seine Darstellung der westfälischen Sturheit, die Mundart....alles ist stimmig und gefällt mir ...

Man merkt schnell, dass Tom Finnek sehr vertraut mit dem Münsterland ist. Seine Landschaftsbeschreibungen, seine Darstellung der westfälischen Sturheit, die Mundart....alles ist stimmig und gefällt mir sehr, ebenso der flüssige Schreibstil des Autors.

Ziemlich abgefahren ist der Fundort der ersten Leiche. Eine bekannte Schauspielerin hängt an einem historischen Galgen. Die Oberstaatsanwältin drängt darauf,die Akten unter Selbstmord abzuschließen, aber der Leiter der Ermittlungen, Heinrich Tenbrink, hat da so ein Bauchgefühl....Sein Kollege Bertram unterstützt ihn nach Kräften, auch wenn er selbst eine eigene Meinung hat und buchstäblich mit der Frau Oberstaatsanwältin unter einer Decke steckt!

Es ist nicht einfach, Informationen aus dem näheren Umfeld der Toten zu erhalten. Häppchenweise kommt ein unsympathischer Charakter zu Tage. Auch scheint es einen Bezug zum weit zurück liegenden Tod ihrer Schwester zu geben. Für den Leser deuten manche Indizien schon früh eine bestimmte Richtung an, aber trotzdem wird es am Ende noch einmal richtig aufregend.

Das Buch hält, was das gelungene Cover verspricht: ein solider Regionalkrimi, der perfekt das Münsterland wiederspiegelt und dabei noch richtig spannend ist.

Veröffentlicht am 16.01.2018

Köder?

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Für den ersten Thriller von Daniel Cole "Ragdoll" habe ich begeisterte 5 Sterne vergeben. Das ist allerdings schon mehr als ein halbes Jahr her und ich lese sehr viel. Deswegen konnte ich mir nicht alles ...

Für den ersten Thriller von Daniel Cole "Ragdoll" habe ich begeisterte 5 Sterne vergeben. Das ist allerdings schon mehr als ein halbes Jahr her und ich lese sehr viel. Deswegen konnte ich mir nicht alles merken, was damals geschah. Leider wird in diesem Folgethriller "Hangman" sehr viel Bezug darauf genommen und ich kann mir vorstellen, dass Neueinsteiger sich noch schwerer tun, um sich in der Handlung zurecht zu finden. Natürlich habe ich die trinkfeste Ermittlerin Emily Baxter sofort wieder in der Erinnerung und ebenfalls ihren im Geheimen wirkenden Gehilfen Alex Emunds, dem Computergenie mit den anstrengenden Familienverhältnissen. Neu ist Special Agent Rouche von der CIA, auf dem sein eigenes Geheimnis lastet.
Die Handlung: Um mehr Aufmerksamkeit zu erregen, bezieht sich ein irrer Serienmörder auf die Ragdoll-Morde, doch er tötet grausam und im großen Stil auf zwei Kontinenten. In Amerika und in Großbritannien haben seine Opfer entweder das Wort KÖDER oder PUPPE in ihrer Brust geritzt, und die Anschläge überbieten sich an Grausamkeit. In gewohnter Manier erschafft Cole auf den meisten Seiten atemlose Spannung, deswegen vergebe ich ohne zu Zögern meine Lesesterne, aber im Vergleich zum Vorgängerband konnte mich das Motiv des Killers nicht überzeugen und manchmal fand ich es schwierig, dem Handlungsverlauf zu folgen. Jetzt lass ich mich überraschen, welche Richtung der nächste Thriller aus Coles Feder einschlagen wird. Das Ende ist ja mehr ein Anfang.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Sündenbock

Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt
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Obwohl sie eine Bestseller-Autorin ist, habe ich von Mhairi McFarlane noch nichts gelesen. Mit "Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt" habe ich mich also wirklich überraschen lassen. Es ist ein ...

Obwohl sie eine Bestseller-Autorin ist, habe ich von Mhairi McFarlane noch nichts gelesen. Mit "Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt" habe ich mich also wirklich überraschen lassen. Es ist ein leicht zu lesender Unterhaltungsroman über eine junge Frau,die durch eine oberflächliche SMS-Tändelei in eine tiefe Lebenskrise gestürzt wird und erst als sie im tiefsten Tal der Tränen angekommen ist, sieht sie klar und kann ihr Leben aktiv gestalten. Der Schreibstil ist locker und mitreißend. Mit der Hauptperson Edie wird man schnell warm. Nicht nur durch ihre naive, herzliche Art, sondern auch durch ihr schweres Schicksal, dass sich dem Leser nach und nach offenbart. Eigentlich ist sie vor ihrer Vergangenheit in die Anonymität Londons geflüchtet. Als das massive Mobbing durch ihre Kolleginnen über sie hereinbricht, rettet sie sich zurück in ihr Elternhaus und erkennt dort die wahren Werte im Zusammenleben: Man braucht wirklich gute Freunde und man darf sich nicht zum Spielball anderer Leute degradieren lassen. Es ist wichtig, aktiv zu sein, Verantwortung zu tragen, aber deshalb ist man noch nicht für alle und alles der Sündenbock.

Ich finde, das sind gute Botschaften in einem Roman, der vordergründig doch der reinen Unterhaltung dient und sich einem Rutsch weg liest.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Maxios

My New Big Greek Family
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Das Cover trifft es ganz gut: wer einmal in Griechenland war, erkennt das typische Türkis wieder, das einem in diesem sonnigen Land stets begegnet. Auch der spröde Max aus Hamburg macht diese Erfahrung, ...

Das Cover trifft es ganz gut: wer einmal in Griechenland war, erkennt das typische Türkis wieder, das einem in diesem sonnigen Land stets begegnet. Auch der spröde Max aus Hamburg macht diese Erfahrung, denn durch eine Verwechslung mit seinem WG-Mitbewohner taucht er auf einer idyllischen griechischen Insel ein in eine herzliche Grossfamilie. Dort erlebt er haarsträubende Abenteuer und verliert sein Herz.

Zuerst tat ich mich etwas schwer mit Yannis (dem Kumpel von Max). Er ist nicht das dargestellte Schlitzohr, sondern genau genommen ein Kleinganove, und auch in der griechischen Grossfamilie geht nicht alles ganz koscher zu, auch beziehungsmäßig nicht. Aber die turbulente Handlung hat mich dann doch schnell mitgerissen. Es ist einfach schön, die Entwicklung vom Muttersöhnchen Max zum herzlichen Neugriechen Maxios zu verfolgen. Immer hat sich Max nach Vater und Familie gesehnt. Die Familie von "Onkel" Christos ist die Erfüllung seiner Wünsche und Cousine Anastasia lässt sein Herz schneller klopfen.

Ich fand diese kleine Liebeskomödie nett und kann sie wärmstens als leichte Urlaubslektüre empfehlen.