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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2019

Im Waisenhaus

Silent Scream
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Dieses Buch von Angela Marsons habe ich in der Hörbuch-Version gehört. Gelesen wird es von Andrea Sawatzki. Jeder Satz von ihr ist ein Genuss, weil sie allem das richtige Gewicht und den richtigen Tonfall ...

Dieses Buch von Angela Marsons habe ich in der Hörbuch-Version gehört. Gelesen wird es von Andrea Sawatzki. Jeder Satz von ihr ist ein Genuss, weil sie allem das richtige Gewicht und den richtigen Tonfall verleiht.
Leider reicht das diesmal nicht dafür aus, einen langweiligen Krimi in einen guten zu verwandeln.
Kim Stone ist die Ermittlerin. Sie hatte eine traumatische Kindheit mit einer psychotischen Mutter und wechselnden Pflegeeltern
und -heimen. Sie kennt also die Szene in und auswendig, als auf dem Gelände eines ehemaligen Waisenhauses menschliche Überreste entdeckt und zeitgleich frühere Beschäftigte ermordet werden.
Natürlich kann Kim alles aufklären, weil sie die absolut Beste in der ganzen Mordkommission ist. Jedenfalls ist das ihre Selbsteinschätzung. Doch leider finde ich Kim absolut unsympathisch. Sie widersetzt sich allen Anweisungen, ihre Mitarbeiter kommandiert sie herum, Alleingänge sind ihr Markenzeichen.
Insgesamt ein sehr enttäuschendes Buch, nur für Andrea Sawatzki Daumen hoch.

Veröffentlicht am 19.02.2019

kompliziert und trocken

Diskrete Zeugen
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Ich habe die Hörbuchversion gehört, leider kann ich diese nicht hier bei Lesejury finden:
Eigentlich sind die Krimis von Dorothy L.Sayers für mich immer ein Highlight, doch bei diesem habe ich mich etwas ...

Ich habe die Hörbuchversion gehört, leider kann ich diese nicht hier bei Lesejury finden:
Eigentlich sind die Krimis von Dorothy L.Sayers für mich immer ein Highlight, doch bei diesem habe ich mich etwas schwer getan. Vielleicht liegt es daran, dass ein Hörbuch doch mehr Konzentration einfordert als das geschriebene Wort. Es hat auch etwas gedauert, bis mir die Vorleserstimme gefiel. Anfangs klingt es etwas zu monoton und sachlich, bis Christian Brückner dann endlich in Fahrt kommt.
Lord Peter Wimseys ganzes Detektivgeschick ist hier gefordert, als der Verlobte seiner Schwester Mary erschossen wird. Hauptverdächtiger ist Peters Bruder Gerald, der verstockt schweigt und darauf vertraut, dass sein Adelstitel schon in Justitias Waagschale das richtige Gewicht legen wird. Doch auch seine Schwester Mary gesteht plötzlich die Tat.
Peter Wimsey kann natürlich in allerletzter Minute alles aufklären, keiner der Wimseys macht Bekanntschaft mit dem Henker und über so manchen Charakter wird Unangenehmes publik.
Der Fall ist durch und durch logisch und wird
in Sherlock-Holmes-Manier grundlegend aufgeklärt, doch leider köchelt der Spannungsbogen meistens nicht auf hohem Niveau. Mir haben andere Bücher der Autorin besser gefallen.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Der verschwundene Vater

Mord nach Strich und Faden
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Kate Shackleton hat sich mit ihren Nachforschungen nach ihrem im Krieg verschollenen Ehemann eine gewisse Routine als Detektivin aneignen können, die dazu führt, dass eine gute Bekannte sie mit der Suche ...

Kate Shackleton hat sich mit ihren Nachforschungen nach ihrem im Krieg verschollenen Ehemann eine gewisse Routine als Detektivin aneignen können, die dazu führt, dass eine gute Bekannte sie mit der Suche nach deren seit fünf Jahren vermissten Vater beauftragt. Weil die Recherche bezahlt wird, kann sie sogar einen arbeitslosen Polizisten als Gehilfen engagieren. Der Fall ist recht verzwickt, ausserdem scheint Kate mit ihrer Fragerei jemanden empfindlich zu stören, so dass es für sie selbst brenzlig wird.
"Mord nach Strich und Faden" ist insgesamt ein recht ruhiger und betulicher Krimi, etwas altmodisch gestrickt, aber mit einem raffinierten Plot, der jedoch bei der Aufklärung zum Schluss durchaus plausibel klingt. Der Schreibstil ist flüssig und das Szenario der Zwanziger Jahre in England scheint mir authentisch. Leider bin ich mit den Hauptpersonen nicht recht warm geworden. Dennoch ist es ein ganz angenehmes Buch, das ohne blutrünstige Action auskommt.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Maltherapie

Die Farben des Mörders
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"Die Farben des Mörder" ist die gelungene Fortsetzung von "Der Tanz des Mörders", den ich kürzlich mit grosser Begeisterung gelesen habe. Zugegebenermaßen muss man schon ein Freund des Genres Cosy-Krimi ...

"Die Farben des Mörder" ist die gelungene Fortsetzung von "Der Tanz des Mörders", den ich kürzlich mit grosser Begeisterung gelesen habe. Zugegebenermaßen muss man schon ein Freund des Genres Cosy-Krimi sein, und auch die Kauzigkeit einzelner Briten in sein Herz schliessen, denn dann wird man mit dem eingespielten Detektivteam rund um den pensionierten Tanzlehrer Colin viel Lesespass haben. Der arme Kerl hat mal wieder gegen den Pfarrer beim Dart verloren und ist von ihm zu Tanzstunden in einer Seniorenresidenz verdonnert worden. Prompt finden sich dort Leichen und die Hobby-Detektive können wieder lustig drauf los ermitteln. Alles ist very, very british. Das Mitraten macht Spass und die Spannung wird auch ohne schlimme Gewaltszenen aufgebaut. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Leipzigs dunkle Unterwelt

Eisige Tage
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Der Thriller "Eisige Tage" spielt in der Heimatstadt des Autors Alex Pohls.
Hier beschäftigt ein erschossener schmieriger Anwalt das Ermittlerduo Hanna Seiler und Milo Novic. Novic reagiert äusserst sensibel ...

Der Thriller "Eisige Tage" spielt in der Heimatstadt des Autors Alex Pohls.
Hier beschäftigt ein erschossener schmieriger Anwalt das Ermittlerduo Hanna Seiler und Milo Novic. Novic reagiert äusserst sensibel auf alle Sinneseindrücke, die er oft als Farben wahrnehmen kann (eine sehr interessante Eigenschaft, wie ich finde).
Der Tote hatte in der Vergangenheit Geschäftsbeziehungen zu einem russischen Gangsterboss, der aber glaubhaft jede Verstrickung in den Fall von sich weist. Der Fall entwickelt sich zu einer richtig harten Nuss. Geschickt wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass der Leser über deutlich mehr Hintergrundwissen verfügt als die Kommissare und dadurch mitfiebert, ob das nächste Verbrechen rechtzeitig verhindert werden kann. Man möchte die liebesblinden Mädchen am liebsten persönlich warnen, dass sie in ihr Verderben rennen. Seiler und Novic sind ein erfolgreiches Team, aber sie müssen dafür auch auf unsaubere Methoden zurückgreifen. Falls es weitere Folgen mit den beiden gibt, was ich sehr hoffe, wird sich mit Sicherheit noch zeigen, dass alles im Leben seinen Preis hat.
Alex Pohl hat dem Debüt unter seinem Klarnamen und der Wahl des Verlages den richtigen Schritt getan. Bücher auf diesem Niveau müssen die breite Öffentlichkeit erreichen.