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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2018

Irre

Immer Ärger mit Ötzi
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Eigentlich bin ich ja ein Fan von Veilchen Mauser, erst recht von ihrem superklugen, dicken besten Freund Stolwerk, aber obwohl die beiden und noch weitere von mir geschätzte Akteure ihren Auftritt haben, ...

Eigentlich bin ich ja ein Fan von Veilchen Mauser, erst recht von ihrem superklugen, dicken besten Freund Stolwerk, aber obwohl die beiden und noch weitere von mir geschätzte Akteure ihren Auftritt haben, kann ich mit dieser Geschichte? Aufsatz? Satire? leider nichts anfangen. Die zwei Sterne gibts von mir, weils nix gekostet hat.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Liebe

Die Gegenwart des Glücks
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Es brauchte einige Seiten ehe ich mich in diesen Roman einlesen konnte, denn die Kapitel sind kurz und sprunghaft. 
Pearl ist ein Kind der Strasse, mit einer drogensüchtigen Mutter und einem kriminellen ...

Es brauchte einige Seiten ehe ich mich in diesen Roman einlesen konnte, denn die Kapitel sind kurz und sprunghaft. 
Pearl ist ein Kind der Strasse, mit einer drogensüchtigen Mutter und einem kriminellen Lebenswandel, einfach aus der Not heraus. Man findet sie sympathisch, obwohl sie eine Mord begeht, denn man spürt, dass sie auf der Suche nach Liebe ist. Liebe ist für sie das Größte im Leben, und es ist vor allem Liebe, was sie ihrem kleinen Sohn Leonard mit auf die Welt gibt. Sie ändert ihr Leben, rackert sich ab und muss ihr Kind dennoch allein zurücklassen. Bei dem Nachbarn findet Leonard eine andere Art von Liebe, ein Band, das ein ganzes Leben lang halten soll.
"Die Gegenwart des Glücks" ist ein Buch voller grosser Gefühle und Sentimentalitäten. Es liest sich zügig, denn wenn man sich einmal an den Stil der Autorin Catherine Ryan Hyde gewöhnt hat, möchte man den Lesefluss nicht mehr unterbrechen.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Drei Schicksale

Das Hexenzeichen
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Emma hat Glück im Unglück. Als sie als Findelkind im Kloster abgegeben wird, findet sich schnell eine adlige Ziehmutter, die sie an Kindes statt aufnimmt. Sie versteht sich gut mit ihrem jüngeren Bruder ...

Emma hat Glück im Unglück. Als sie als Findelkind im Kloster abgegeben wird, findet sich schnell eine adlige Ziehmutter, die sie an Kindes statt aufnimmt. Sie versteht sich gut mit ihrem jüngeren Bruder Ekart und verliebt sich als junges Mädchen in den Ritter Wolfram. 
Anhand dieser drei Schicksale beschreibt die Autorin Nora Berger das Leben im Mittelalter zur Zeit des Konzils zu Konstanz.
Aus Emmas Blickwinkel erfährt man viel über das Leben in einer Burg, die Pflichten einer Frau und nimmt Anteil an ihrem schweren Schicksal.
Mit Ekart begibt sich der Leser auf einen Kreuzzug ins Heilige Land, und Wolfram wird zum Anhänger von Jan Hus, aus damaliger Sicht einem Ketzer, aus heutiger einem Vorläufer der Reformation durch Martin Luther.
Das Buch verknüpft zwar die drei menschlichen Schicksale miteinander, liefert auch einiges an geschichtlichem Hintergrund (wobei ich nicht beurteilen kann, wie gut die Tatsachen dargestellt werden), aber es konnte mich nicht fesseln. Es waren für mich einfach zu viele Personen und Schauplätze, so dass ich mich nicht auf ein Geschehen konzentrieren konnte. Da half es auch nichts, dass zum Schluss alle Handlungsstränge schnell in einen münden. 

Veröffentlicht am 30.07.2018

Mutige Frauen

Töchter der Lüfte
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"Töchter der Lüfte" ist wieder mal ein Buch aus dem Aufbau Taschenbuch Verlag, dass sich mit menschlichen Schicksalen unter der Nazidiktatur befasst.
Da ist einmal die blutjunge Holländerin Isa, der eine ...

"Töchter der Lüfte" ist wieder mal ein Buch aus dem Aufbau Taschenbuch Verlag, dass sich mit menschlichen Schicksalen unter der Nazidiktatur befasst.
Da ist einmal die blutjunge Holländerin Isa, der eine einzige unüberlegte Nacht mit einem deutschen Soldaten zum Verhängnis wird. Der Vater treibt sie aus dem Haus, das Neugeborene wird ihr in einer Lebensborn-Einrichtung entrissen. Sie hat von Tag zu Tag nur das Minimum zum Überleben, trotzdem rettet sie einen jüdischen Säugling vor der Vernichtung. Zusammen kommen sie im Zirkus Neudorf unter, wo sie in allerkürzester Zeit zur Trapezakrobatin angelernt wird. Sie arbeitet mit Astrid zusammen, die als jüdische Artistin ebenfalls den Schutz des Zirkusdirektors genießt. Astrid schikaniert sie, wo es nur möglich ist. Dennoch wachsen sie zu einem funktionierenden Team zusammen, werden schließlich so enge Freundinnen, dass eine für die andere ihr Leben geben würde.
Pam Jenoff hat eine Geschichte geschrieben, die das Herz berührt. Natürlich ist sie größtenteils Fiktion, aber es ist wichtig, immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass es auch in Zeiten der furchtbaren Nazidiktatur immer noch Menschen gab, die ihre Menschlichkeit nicht geopfert, sondern im Gegenteil, lieber ihr Leben für andere gegeben haben. Das gut zu lesende Romanformat verhindert auch, dass diese schlimmen Zeiten in Vergessenheit geraten. Jeder Tote ist ein Mensch mit einem Schicksal gewesen, und daran sollte man sich erinnern.
"Töchter der Lüfte" beruht teilweise auf Fakten, von denen mich zwei ganz besonders berührt haben:
-Isa rettet ihren Pflegesohn aus einem Güterwagon, in dem jüdische Säuglinge bei bitterster Kälte wie Müll gestapelt zu ihrer Vernichtung gefahren wurden. Dieser Transport soll tatsächlich existiert haben und das wird nicht nur meine eigeneVorstellungskraft überstiegen haben. Obwohl man von den Greueltaten weiß, macht einen diese Tatsache fassungslos.
-Als Vorbild für den Zirkus Neudorf gilt der Zirkus Althoff, der tatsächlich während der Nazizeit einigen Juden geholfen haben soll.
Mir hat das Buch gefallen und mich nachdenklich gemacht. Gerne werde ich weitere Bücher von Pam Jenoff lesen.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Farblos

In tödlicher Gesellschaft
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Felix Graf von Keitenburg ist spurlos verschwunden. Weil die Familie gute Kontakte zur Berliner Polizei hat, wird das Ermittlerduo Kathleen/Alexander undercover ins Familienschloss eingeschleust. Sie sollen ...

Felix Graf von Keitenburg ist spurlos verschwunden. Weil die Familie gute Kontakte zur Berliner Polizei hat, wird das Ermittlerduo Kathleen/Alexander undercover ins Familienschloss eingeschleust. Sie sollen dort getarnt als adliges Geschwisterpaar aus dem fernen Uruguay nach Anhaltspunkten suchen. Die Rolle fällt beiden recht schwer, denn diese vornehmen Kreise haben ihre eigenen Attitüden. So nebenbei werden diese "Von und Zu" von der Autorin ganz schön ins Auge gefasst, und nicht jeder kommt dabei gut weg. Strahlende Ausnahme ist der fesche Linus von Mahlensee, der das Herz der bis dato so spröden Kathleen im Sturm erobert. 
Weder Kathleen und Alexander können ihre ganze Energie in die Arbeit stecken, denn beide haben privat grosse Sorgen: Kathleen um ihren Sohn, der todunglücklich bei seinem Vater ist, und Alexander um seine kranke schwangere Freundin und sein ungeborenes Kind.
Diese privaten Abstecher machen die Geschichte natürlich noch interessanter, aber trotzdem bleiben mir die beiden fremd. Ich sehe sie nicht vor meinem inneren Auge. 
Die Darstellung der Adelskreise ist ganz amüsant, da ist es mir fast schon egal, wie nah das an der Realität ist. 
Doch der gesamten Story fehlt der gewisse Pfiff, raffinierte Wendungen, schlaue Schlussfolgerungen, elegante Formulierungen. Da hilft auch die Actionszene auf den letzten Seiten nicht mehr. Sie gibt einem nur das gute Gefühl, dass der Böse hinter Gitter kommt.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nur mit zu grossen Erwartungen an den Krimi herangetreten, weil die Aufmachung einfach sehr professionell wirkt und ich mir von einem Buch aus dem Piper Verlag mehr versprochen habe.