Abenteuerliche Reise auf dem Amazonas
Die JangadaEine Fahrt auf dem Amazonas. verbunden mit einer spannenden Geschichte um spätes Recht: darum geht es in Jules Vernes Abenteuer-Roman "Die Jangada".
Die Jangada ist das, was man auf dem Cover sieht: ein ...
Eine Fahrt auf dem Amazonas. verbunden mit einer spannenden Geschichte um spätes Recht: darum geht es in Jules Vernes Abenteuer-Roman "Die Jangada".
Die Jangada ist das, was man auf dem Cover sieht: ein dicht bebautes Schiff, ein kleines Dorf auf einem riesen Floß, das auf dem Amazonas unterwegs ist. Auf diesem Boot befindet sich Joam Garral, der Brautvater, mit seiner Familie und Angestellten. Denn die Hochzeit soll bei den Schwiegereltern in Belem gefeiert werden - was eine Reise von 800 Meilen auf dem Amazonas bedeutet.
Doch Joam Garral will vor der Hochzeit noch altes Unrecht aufheben lassen - was außer ihm aber niemand weiß. Zumindest so lange, bis ein mysteriöser Mann namens Torres, ein Waldläufer, auf die Reisegesellschaft trifft, der im Besitze eines Kryptogramms ist, das die Unschuld Garrals beweisen könnte.
Wer spannungsarme Reisebeschreibungen nicht mag, wird am ersten Teil des Buches keine große Freude finden. Hier herrschen Beschreibungen der Natur vor, es regieren die kleinen Abenteuer einer Flussfloßfahrt die Handlung. Nur manchmal blitzt der feine Humor von Jules Verne beim Beschreiben der Personen oder bei der Darstellung der Umgebung hervor.
Mit dem zweiten Teil des Buches beginnt dann der spannungsgeladenere Teil. Als Torres auf dem Floß mitfährt, kommt Bewegung in die illustre Reisegruppe. Nicht nur, dass aus der Hochzeit eine Doppelhochzeit wird, auch Joam Garral muss unter Beweis stellen, dass er ein Ehrenmann ist.
Die Art, wie Jules Verne hier erzählt, empfand ich als sehr angenehm. Man wird als Leser an die Hand genommen, ohne dass man das Gefühl hat, belehrt zu werden. Dabei hat mir sowohl die Beschreibung des Amazonas gut gefallen wie auch die sich entwickelnde Handlung. Dank Vernes detailreichen Beschreibungen hätte ich auf die abgedruckten Bilder gut verzichten können. Auch wenn der Erzählfluss etwas langsam ist (was auf jeden Fall der langsamen Fließgeschwindigkeit des Amazonas entspricht!) und etwa das Dechiffrieren des Kryptogramms sehr langatmig erzählt wird, habe ich an "Die Jangada" doch großen Gefallen gefunden. Jules Verne gelingt es, dass einem die Personen bald schon vertraut wirken und man sich mit ihnen freut, wenn sie die große Stadt schließlich erreichen.