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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2023

Potential leider nicht ausgeschöpft

Das Strahlen des Herrn Helios
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Cosy Fantasy-Krimi mit entzückenden Protagonisten und einem wunderbaren Setting.

Leider war mir der Krimi à la Agatha Christie viel zu durchschaubar und nur mit einer kurzer Spannungskurve versehen.

Aber ...

Cosy Fantasy-Krimi mit entzückenden Protagonisten und einem wunderbaren Setting.

Leider war mir der Krimi à la Agatha Christie viel zu durchschaubar und nur mit einer kurzer Spannungskurve versehen.

Aber ich habe mich gut amüsiert und viele der kleinen Details waren so ausgefallen und humorig, dass ich eine Verfilmung lieben würde. Dazu die Charaktere und das Worldbuilding die Potential für ein Highlight haben.

Schade, da war so viel mehr drin.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Von der Karriere einer Heimleiterin

Die karierten Mädchen (Heimkehr-Trilogie 1)
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Für mich ein wunderbares Hörbuch, mit angenehmer Stimme, variabel mit in den Personen und einfühlsam von Tessa Mittelstädt gelesen. Beindruckt und fasziniert hat mich die Heldin Klara, die die Autorin ...

Für mich ein wunderbares Hörbuch, mit angenehmer Stimme, variabel mit in den Personen und einfühlsam von Tessa Mittelstädt gelesen. Beindruckt und fasziniert hat mich die Heldin Klara, die die Autorin ihrer Großmutter nachempfunden hat und auf deren Leben das Buch basiert mit einer gewissen schriftstellerische Freiheit über die im Nachwort berichtet wird.

Klaras Charakterzüge, ihre bestimmende, etwas unnahbare und kontrollierte Art erinnern mich an meine eigene Großmutter, die kaum etwas von ihrer Vergangenheit erzählt hat und leider auch keine Aufzeichnungen hinterlassen hat. Eine Charaktereigenschaft, die denke ich, häufig bei den Menschen zu finden ist, die das Naziregime miterlebt haben.

Die Autorin hat sich für zwei Erzählstränge entschieden, Klara als 90-Jährige und als junge Frau zu Beginn ihrer beruflichen Karriere. Für mich hätte es das nicht gebraucht, sondern mit hätte gereicht, die 90-Jährige Klara in einem Pro- und Epilog zu Wort kommen lassen.

Nach dem Nachwort vermute ich aber, dass die Autorin die Großmutter, die sie kannte, und Klara in jungen Jahren stärker gegenüberstellen wollte, um ihre Entwicklung und Verarbeitung deutlicher zu zeigen.

Mich begeistert, wie in der Geschichte, das Leben der "Mitläufer", der "stummen Protestler" und ihr Wanken zwischen Sorge, Unglaube, Verleugnung und ihr Klammern an eine unrealistische Hoffnung, "dass alles bald vorbei ist", gezeigt wird. Die Schlinge um jeden einzelnen und damit auch um Klara zieht sich immer enger. Irgendwann ist ein Nein keine Option mehr. Was hätte ich getan, wenn die Bedrohung und die Angst vor persönlichen Folgen immer größer wird , bis "in Deckung gehen" und "unauffälliges Mitspielen" die einzige Lösung zu sein scheint?

Eine kleine Eintrübung des Hörgenusses bescherten mir die vielen teils langatmigen Beschreibungen von Umgebungen, Aussehen und Kleidung - und das abrupte und offene Ende. Für mich machte das den Unterschied zum Highlight.

Ich freue mich mega, dass Teil 2 schon verfügbar ist und kann es kaum abwarten in Klaras Leben zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Deutliche Triggerwarnung notwendig

I'm Glad My Mom Died
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Hörbuch Rezension:

Fesselnde und erschreckende Biographie über eine toxische Mutter-Tochter-Beziehung und das Erwachsen-werden eines Kinderstars in der Filmbranche.

Es werden erschütternde Themen wie ...

Hörbuch Rezension:

Fesselnde und erschreckende Biographie über eine toxische Mutter-Tochter-Beziehung und das Erwachsen-werden eines Kinderstars in der Filmbranche.

Es werden erschütternde Themen wie psychischer, körperlicher und sexueller Missbrauch, abhängige Persönlichkeitsstörung, Alkoholabhängigkeit, Anorexie und Bulimie mit drastischen Schilderungen erzählt. Die Triggerwarnung am Ende des Buches, war mir zu versteckt.

Bei allen schrecklichen Schilderungen hat das Buch einen ganz eigenen Spannungsbogen mit einer ironischen Erzählstimme und macht Hoffnung auf eine positive Entwicklung und Heilung. Am Ende gab es ein paar kleine Längen. Doch ich empfehle es allen die am Thema narzisstische Eltern und Fernseh-Kinderstars interessiert sind.

Gelesen wurde von Dagmar Bittner, die ihre Sache richtig gut gemacht hat und den verschiedenen Charaktere eine eigene Stimme verliehen hat.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Künstlich und brachial

12 Grad unter Null
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Trotz meiner Liebe zu Dystopien kam ich mit dem Buch gar nicht zurecht. Es lag weit außerhalb meiner Komfortzone und so sehr ich mühte und streckte bekam ich die Geschichte nicht zu fassen.

Eine schwer ...

Trotz meiner Liebe zu Dystopien kam ich mit dem Buch gar nicht zurecht. Es lag weit außerhalb meiner Komfortzone und so sehr ich mühte und streckte bekam ich die Geschichte nicht zu fassen.

Eine schwer zu ertragende Erzählung voller Gewalt, in der patriarchale Macht und misogynes Verhalten auf die Spitze getrieben werden. Die Sprache teils übertrieben bildhaft, sezierend, lässt kein Luftholen zu und dann wieder so verschleiernd, dass ich oftmals nach dem Sinn suchen musste.

Für mich zu brachial und künstlich.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Schöne Geschichte außerhalb von political correctness

Gute Geister
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Abwechslungsreiche Mischung aus Gesellschafts- und Entwicklungsroman in den 60igern in Mississippi, die leider die Kritik an der Rassentrennung immer wieder zu Gunsten familiären Geplänkels der weißen ...

Abwechslungsreiche Mischung aus Gesellschafts- und Entwicklungsroman in den 60igern in Mississippi, die leider die Kritik an der Rassentrennung immer wieder zu Gunsten familiären Geplänkels der weißen Oberschicht aus den Augen verliert.

Die liebenswerten Charaktere und die spannende Story um das Erscheinen eines Buches aus Sicht der farbigen Hausmädchen sind sehr unterhaltsam und die für damalige Verhältnisse typische Seperationsregelungen und Arbeitsbedingungen lassen immer wieder Wut aufschäumen. Aber der Autorin fehlte der Mut, den Finger tief genug in die Wunde zu legen und so verbleibt es bei einer schönen Geschichte ohne Durchschlagskraft.

Während des Lesens gab es einen bitteren Beigeschmack, als ich die Information bekam, dass eine Klage des ehemaligen Hausmädchens der Autorin gegen die Nutzung ihrer privaten Geschichte im Buch wegen Formalien abgelehnt wurde. Ohne diese Information hätte ich die Geschichte wohl mehr genießen können.

Für mich lässt sich die Idee einer Weißen, einen Roman aus der Sicht farbiger Hausmädchen zu schreiben, nicht mit Political Correctness in Einklang bringen und gleichzeitig mochte ich die Charaktere so gerne, dass ich das Buch beenden wollte. So bleibe ich zwiegespalten zurück.

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