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Veröffentlicht am 20.02.2023

Zu hohe Erwartungen

Skandal & Vorurteil
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Skandal und Vorurteil sollte meine erste Berührung mit der Geschichte von Jane Austen sein, die gefühlt jede*r da draußen in unserer Buchbubble schon gelesen hat, außer mir. Ich kenne die groben Züge der ...

Skandal und Vorurteil sollte meine erste Berührung mit der Geschichte von Jane Austen sein, die gefühlt jede*r da draußen in unserer Buchbubble schon gelesen hat, außer mir. Ich kenne die groben Züge der Story, aber sie gelesen oder auch nur einen Film dazu gesehen habe ich tatsächlich bisher nicht. Daher war ich sowohl gespannt, ob ich dieses Buch werde ohne die Hintergründe genießen können, als auch ob ich vielleicht was über die ursprünglichen Frau Bennet und Mr. Darcy lernen kann.

Ich muss aber auch direkt einräumen, dass ich mich mit der Protagonistin Georgie leider etwas schwergetan habe. Sie ist nach dem, was mit ihrem Exfreund passiert ist, zum Hassobjekt der Schule geworden. Verständlicherweise versucht sie, das Geschehene wieder gutzumachen, obwohl das eigentlich nicht ihre Aufgabe wäre. Dazugehören ist in diesem Alter halt wichtig, besonders wenn man den Ruf der Darcys zu verteidigen hat. Allerdings versucht sie das auf so unsympathische, kurzsichtige Weise, dass ich mich manchmal gefragt habe, ob sie überhaupt eine Sekunde über die Folgen ihres Handels nachdenkt. Sie ist trotz ihrer schlechten Erfahrungen in einer unglaublich privilegierten Position, was sie ständig ausnutzt, aber nie bei ihrem Verhalten anderen gegenüber zu reflektieren scheint, bis sie damit gegen eine Wand rennt. Ich habe sie regelmäßig verflucht dafür, wie unsensibel und naiv sie sich teils verhält, und bin bis zum Schluss nicht mit ihr warm geworden.

Avery dagegen ist ein absolutes Goldstück. Der Junge hat ein Herz das größer ist als das Anwesen der Darcys und ich habe jede Szene mit ihm allein schon deshalb genossen, weil er dabei war. Seine Geduld mit Georgie ist bewundernswert, denn ich hätte an seiner Stelle nicht mal einen Bruchteil davon aufbringen können.

Das Setting und die dazugehörige Atmosphäre, in denen die Figuren sich bewegen, könnte man bestenfalls als angespannt, realistischerweise eher als feindselig bezeichnen. Alle hassen Georgie und niemand hört ihr richtig zu, was ich, selbst wenn ich sie ebenfalls nicht leiden konnte, sehr anstrengend fand. Ich hätte den Schulschauplatz gern mehr genossen, vor allem weil mit der in vielen Szenen auftauchenden schuleigenen Marching Band ein Aspekt aufgegriffen wurde, den ich so vorher noch nie im Detail irgendwo gelesen habe. Aber insgesamt bin ich dann leider wegen der miesen Stimmung eher lustlos durch die Geschichte geschlurft als begeistert durchgehopst.

Mein Fazit:
Ich finde dieses Retelling leider nicht besonders gelungen, so weh es auch tut das zuzugeben. Georgie war mir unsympathisch hoch zehn, die Atmosphäre drückend und feindselig und das Setting kam kaum zur Geltung, weil der Fokus fast nur auf Georgies Bemühungen lag. Mein Lichtblick war Avery und ich mochte, dass auch wichtige Themen wie toxische Beziehungen angerissen wurden. Aber für eine Leseempfehlung reicht es leider nicht.

Veröffentlicht am 20.02.2023

Faszinierend konstruiert

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Eigentlich lese ich keine Romane mit historischem Setting. Ich bin ehrlich: Geschichte war damals in der Schule mein Kryptonit. Daten, Ereignisse und Zusammenhänge fallen einfach aus meinem Hirn raus, ...

Eigentlich lese ich keine Romane mit historischem Setting. Ich bin ehrlich: Geschichte war damals in der Schule mein Kryptonit. Daten, Ereignisse und Zusammenhänge fallen einfach aus meinem Hirn raus, wenn ich versuche, sie mir zu merken. Daher tue ich mich auch mit Büchern, die Teile der (deutschen) Vergangenheit enthalten, im Normalfall sehr schwer, aber weil ich von Kai Meyer und seinen Jugendbüchern noch nie enttäuscht wurde, wollte ich auch der Lektüre für Erwachsene mal eine Chance geben.

Und siehe da, das Buch und ich entpuppten uns als gar kein so übles Team.
Was mich am meisten an der Geschichte faszinierte und sie ausmachte, war zugleich auch das, was mich oft durcheinander brachte. Das Geschehen hat zwei verschiedene Stränge zu unterschiedlichen Zeiten in der Vergangenheit. Ich habe lange gebraucht, um mich vernünftig auf beide einstellen zu können und Figuren und Geschehnisse nicht ständig zu vermischen, aber nach einem Drittel hatte ich es dann endlich raus und konnte die Geschichte in vollen Zügen genießen.

Wie die zwei Zeitebenen verwoben sind, fand ich sehr beeindruckend gemacht. Aspekte, die in der einen ihren Anfang finden, werden 40 Jahre später wieder aufgegriffen, es werden Geheimnisse gehütet, gelüftet, Gefahren überstanden, Freunde wiedergetroffen, vieles wird, wie ich mit meinem Laien-Wissen finde, authentisch wiedergegeben. Ich wurde eingesogen in eine Zeit, die zwar noch nicht ewig lange her ist, aber dennoch so völlig anders war als das, was man heute gewohnt ist. Gerade für jemanden wie mich, der nicht so viele Berührungspunkte zu geschichtlichen Ereignissen hat, war dieses Buch wie ein wundersamer Schrank, der nicht nach Narnia führte, sondern mich in der Zeit um fast 100 Jahre zurückwarf und dort auf die beste Weise erzählerisch fesselte.

Mein Fazit:
Ich kann dieses Buch nicht nur geschichtlich Begeisterten ans Herz legen, sondern auch Anfänger:innen wie mir. Eine wunderbare Geschichte, die mit ihren verschiedenen Ebenen auf ganz besondere Weise zu unterhalten und zu lehren weiß. Aufgrund meiner anfänglichen Stolperei vergebe ich „nur“ 4,5 von 5 Sternen, aber runde wo nötig auf.

Veröffentlicht am 03.02.2023

Bitte das Finale!

Zimt − Zwischen den Welten geküsst
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Als unwissender Newbie bin ich mit der Zimt Reihe erst in Staffel zwei gestartet und war direkt verliebt in die Welt, die Parallelweltsprünge, die Figuren, einfach alles. Mir tat sich so eine coole Wohlfühlreihe ...

Als unwissender Newbie bin ich mit der Zimt Reihe erst in Staffel zwei gestartet und war direkt verliebt in die Welt, die Parallelweltsprünge, die Figuren, einfach alles. Mir tat sich so eine coole Wohlfühlreihe auf, dass mir klar war, hier muss ich am Ball bleiben. Auch Band zwei war lesenswert, wenngleich er für mich nicht an den vorigen Band anknüpfen kann, was die Stärke angeht.

Obwohl es auf manchen Buchseiten vermerkt ist, würde ich auf jeden Fall nicht empfehlen, die Bücher unabhängig voneinander zu lesen. Die Staffeln je für sich mag gehen, aber wenn man mit dem zweiten Band von Staffel zwei beginnt, fehlt einem meiner Meinung nach eine ganze Menge, selbst wenn das Gröbste noch erklärt wird.

Es war super spannend zu sehen, wie Vicky und Konstantin in diesem Band wieder eine neue Welt entdecken. Dass Vicky plötzlich eine Schwester hat, ist ein großer Schock, den ich als Einzelkind sehr gut nachvollziehen kann, ebenso wie die Faszination, die davon ausgeht. Ich finde es immer wieder cool gemacht, dass die Sprünge in den fiesesten Momenten kommen, wenn es eigentlich so gar nicht passend ist. Auf der anderen Seite bewundere ich aber auch die Gelassenheit, mit der das Pärchen diese Umstände hinnimmt, ihre eingeweihten Freunde eingeschlossen.

Mir persönlich lag der Fokus leider die meiste Zeit zu wenig auf dem eigentlichen Feind in dieser Geschichte, sondern zu sehr auf dem zwischenmenschlichen Gesäusel zwischen Konstantin, Vicky, Pauline und deren Freund. Natürlich ist es in dem Alter normal, wenn man sich Gedanken über die Beziehung macht, das kann ich auch voll und ganz nachvollziehen, aber ich hätte es einfach spannender gefunden, wenn es früher gefährlich geworden wäre. Mich interessiert die Weltenspringerei, wie das funktioniert, welche Geheimnisse es gibt einfach viel mehr, als die Gedanken, die Pauline sich über den Körper ihres Freundes macht, aber das ist nur mein persönliches Empfinden und mag anderen Lesenden nicht so gehen.

Gegen Ende wird es dann einmal richtig haarsträubend, allerdings für meinen Geschmack etwas zu spät und zu kurz, ich hätte mir noch mehr Action gewünscht, noch mehr Spannung, mehr Ausweglosigkeit, die nur mit einer genialen Idee aus der Welt geschafft werden kann. Ich setze all meine Hoffnungen jetzt in den dritten Band, dessen Klappentext Großes verspricht.

Mein Fazit:
Für mich mutete dieser Band jugendlicher an als der vorige, ich hätte mir mehr Fokus auf den Geheimnissen der Weltenspringerei gewünscht, da in Teil eins schon viel in diese Richtung geteasert wurde. Aber trotz der oft eher romantischen Stimmung mochte ich auch diesen Band und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.02.2023

Genialer Abschluss

Signs of Magic 3 – Die Spur des Hounds
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Für mich war Signs of Magic Band 3 ein gelungener Abschluss der Reihe. Ich war nach dem ersten Teil unsterblich verliebt in Albert und seine Truppe, die man auch in diesem Band wieder auf einer haarsträubenden ...

Für mich war Signs of Magic Band 3 ein gelungener Abschluss der Reihe. Ich war nach dem ersten Teil unsterblich verliebt in Albert und seine Truppe, die man auch in diesem Band wieder auf einer haarsträubenden Mission begleiten darf. Es war wie nach Hause zu kommen, zudem kann Mikkel Robrahn wieder mit einem anderen und nicht weniger aufregenden Setting glänzen.

Nachdem die Welt im vorigen Band für mich nicht ganz an die Jagd aus dem ersten Teil heranreichen konnte, war ich in diesem Buch wieder voll und ganz dabei, was aber auch nicht zuletzt daran lag, dass mein Liebling Botzki wieder mit von der Partie war.
Ich will nicht zu viel verraten, aber wo die Freunde sich dieses Mal hin begeben, ist kein Platz für Ängste oder Zweifel. Es geht hoch her, sie liefern sich eine Verfolgung nach der anderen, dabei stets das Ziel im Blick, endlich ihre Feindin zu besiegen. Ich habe mich so sehr gefreut, die Gruppe wieder in ihrer vollen Besetzung erleben zu dürfen, das Setting war genial gewählt und die Spannung reißt wirklich nie ab.

Die Geheimnisse und Hintergründe, die zum Ende des Buches enthüllt werden, waren für mich nachvollziehbar dargestellt. Mir ist immer wichtig, dass keine wichtigen Fragen offen bleiben, und das war hier zum Glück auch nicht der Fall, sodass ich sehr zufrieden die Reihe beenden konnte. Ein lachendes und ein weinendes Auge haben mich begleitet, denn so schön ich das Ende auch finde, so sehr hätte ich mir gewünscht, dass es für die Freunde noch weiter geht. Ich liebe ihre Gruppendynamik einfach, sie ergänzen sich so herrlich!

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Abschluss, den ich allen Fans der Reihe nur ans Herz legen kann. Für mich ein tolles Finale einer genialen Trilogie!

Veröffentlicht am 03.02.2023

Tolle Fortsetzung

Daresh – Im Tal des Kalten Feuers
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Daresh Band 2 hat mich fast genauso sehr in seinen Bann gezogen wie der erste Teil. Die Faszination war im Endeffekt nicht ganz so groß wie noch beim ersten Teil, als noch alles neu und unbekannt war. ...

Daresh Band 2 hat mich fast genauso sehr in seinen Bann gezogen wie der erste Teil. Die Faszination war im Endeffekt nicht ganz so groß wie noch beim ersten Teil, als noch alles neu und unbekannt war. Aber auch dieses Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall nicht, diesen Band ohne Vorwissen zu lesen. Ich brauchte die ersten paar Kapitel, um mich wieder einzugewöhnen und mich zu erinnern, wie Band 1 endete, aber dann war ich wieder drin im Geschehen und konnte mich dank des angenehmen Schreibstils problemlos vom Anfang bis zum Ende der Story treiben lassen.

Es war total schön, die bekannten Gesichter wiederzusehen, auch wenn Rena mich nicht ganz von sich überzeugen konnte. Die Verbindung zu ihr war nicht mehr so stark wie im vorigen Teil, was auch an dem Mangel an Alix liegen kann. Ich liebe die bissige Feuerkämpferin einfach und sie fehlte mir hier, um Renas manchmal etwas weniger forsche Art auszugleichen. Die Nähe zu den Figuren war also leider nicht mehr so stark ausgeprägt, aber dennoch hatte ich Spaß, sie alle auf ihrer Reise zu begleiten.

Die Geschichte entwickelt sich in eine Richtung, die mich durchaus überraschen konnte. Nachdem am Ende von Band 1 alles happy und rosarot schien, war ich sehr gespannt auf diese neue Bedrohung und habe es genossen, alles über den Feind zu erfahren. Es wurde besonders im letzten Drittel sehr aufregend, sodass ich zum Ende hin nur noch durch die Seiten geflogen bin.

Mein Fazit:
Ein spannendes Buch, welches für mich wegen der hier und da fehlenden Figurenbindung leider nicht ganz so sehr überzeugen konnte wie sein Vorgänger. Dennoch gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen und ich freue mich auf den letzten Band der Trilogie!