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Veröffentlicht am 06.04.2023

Geht sehr tief

Julia und der Hai
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Julia und der Hai ist ein Buch, was mich mit dem Level seiner Intensität sehr überrascht hat. Ich hatte nicht angenommen, dass die Geschichte mich so berühren, so mitreißen würde, dass ich emotional so ...

Julia und der Hai ist ein Buch, was mich mit dem Level seiner Intensität sehr überrascht hat. Ich hatte nicht angenommen, dass die Geschichte mich so berühren, so mitreißen würde, dass ich emotional so involviert wäre. Da ahnt man nichts böses und wird direkt in einen Strudel aus Gefühlen gerissen, wird auf bittersüßeste Weise zermürbt und hinterher langsam wieder zusammengesetzt.

Julia ist ein beeindruckendes Mädchen. Naturverbunden und begeisterungsfähig wie keine zweite, manchmal aber auch etwas einsam. Sie ist (im besten Sinne) nicht wie die anderen Kinder, sondern sieht Dinge, die den meisten verborgen bleiben. Sie ist mutig, stark, eine Kämpferin. Sie ist einfach großartig. Ich habe jede Sekunde an ihrer Seite geliebt, hätte sie so oft gern in den Arm genommen, ihr Aufmunterungen zugeflüstert, aber das hatte das tapfere Mädchen alles gar nicht nötig.

Die Tierwelt spielt eine große Rolle im Laufe des Buches, allen voran natürlich der Hai. Aber die Umwelt, die Tierwelt, die Erforschung derer ist neben ihrem Baustein als eigenständiges Thema auch eine Verknüpfung zum für mich eigentlich entscheidenden Aspekt: Psychische Gesundheit. Auf eindringliche Weise wird hier Bewusstsein für Mental Health geschaffen, was die Menschen vielleicht ein Stückchen aufrüttelt und sie daran erinnert, dass man auf sich und andere achtgeben sollte. Man sieht den Verlauf der Krankheit, die in dem Buch thematisiert wird, den schleichenden Prozess, die Anzeichen, die Auswirkungen. Und das bittere Erwachen am Ende.

Mich hat die Geschichte sehr eingenommen, aber sie ist trotz ihrer schweren Themen keine von der hoffnungslosen Sorte. Die Lesenden werden auf eine Reise mitgenommen, die sie lehrt, zwar stets die Augen offen zu halten, aber nicht sofort die Flinte ins Korn zu werfen, sondern zu kämpfen. Das gibt Mut, gibt Hoffnung. Zudem ist der Anhang gespickt mit Anlaufstellen, sowohl für den Naturschutz als auch für Mental Health.

Inhaltlich ist das Buch also ein Volltreffer, aber auch optisch macht es einiges her. Die tiefgründige Geschichte wird gestützt von wunderschönen Illustrationen in schwarz und gelb, passend zum Einband. Man hat, ich finde so kann man es ruhig ausdrücken, ein wahres Kunstwerk in der Hand.

Mein Fazit:
Ich kann alle Lesenden nur ermutigen: Greift zu diesem Buch. Lest es, lasst euch einwickeln in Julias Geschichte, lasst euch mitnehmen auf eine Reise, die zwar nicht immer locker-leicht ist, sich am Ende aber umso mehr auszahlt.

Veröffentlicht am 06.04.2023

Hat mich leider enttäuscht

Infinity Son (Bd. 1)
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Adam Silvera kannte ich bisher als Schreibenden von süßer, queerer Romance, mal mit mehr, mal mit weniger Tiefgang. Auf seine Superhelden-Story war ich dann sehr gespannt, weil ich mich mit sowas immer ...

Adam Silvera kannte ich bisher als Schreibenden von süßer, queerer Romance, mal mit mehr, mal mit weniger Tiefgang. Auf seine Superhelden-Story war ich dann sehr gespannt, weil ich mich mit sowas immer extrem gern auseinandersetze. Renegades, Spring Storm, ich könnte stundenlang in solchen Büchern versinken und war mir daher sicher, dass auch dieses mich wird begeistern können.

Leider lag ich mit dieser Einschätzung etwas daneben. Es hing, wie immer, zu großen Teilen an den Figuren. Emil und Brighton sind Brüder und was zu Beginn noch wie ein inniges Geschwisterband mit Verständnis für den jeweils anderen scheint, entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer immer größer werdenden Katastrophe. Ich fand es so schade, dass die zwei mich nicht von sich überzeugen konnten, weder zusammen noch einzeln.

Womit wir dann beim nächsten Punkt wären, es findet leider kaum Figurenentwicklung statt. Emil bleibt stets ein verschüchterter, passiver Typ trotz seiner Kräfte und Brighton bleibt der fanatische Superhelden-Enthusiast. Es ist so schade, da das Buch eigentlich eine Menge Raum geboten hat für Weiterentwicklung, Reflexion.
Dazu kam die meiner Meinung nach ungünstige Verteilung der Action und Infos. Beides kommt relativ geballt, sodass man kaum Verdauungszeit hat.

Natürlich war nicht alles nur schlecht. Das Setting war spannend, selbst wenn ich gern mehr davon mitbekommen hätte. Einige Nebenfiguren konnten mir das Herz wohlig erwärmen und haben damit den Lesefrust etwas gedämpft. Und ich bin natürlich nach wie vor ein Superhelden-Fan. Was ich bei den Büchern des Autors immer sehr schätze, ist, wie konsequent gegendert wird, ein riesiger Pluspunkt.

Mein Fazit:
Ich bin sehr unschlüssig, ob ich weiterlesen wollen würde. Meine Erwartungen waren extrem hoch und wurden leider an vielen Stellen enttäuscht. Atmosphärisch war das Buch leider völlig anders als erhofft, die Figuren haben mit das Leben schwer gemacht und ich bin einfach nicht so locker durchgehuscht wie ich es angenommen hatte.
Mit beiden Augen geschlossen runde ich wo nötig auf 3 Sterne auf, aber nur wegen der Superhelden.

Veröffentlicht am 30.03.2023

Besser als Teil 1

Love Songs in London – Here comes my Sun
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Here comes my Sun ist der zweite Band der Love Songs in London Reihe. Band 1 fand ich schon echt süß, bis auf einige Nebenfiguren. Und genau so ging es mir auch in diesem Buch wieder, nur dass ich einen ...

Here comes my Sun ist der zweite Band der Love Songs in London Reihe. Band 1 fand ich schon echt süß, bis auf einige Nebenfiguren. Und genau so ging es mir auch in diesem Buch wieder, nur dass ich einen noch engeren Draht zu den Protagonisten hatte. Jamie und Ryan hatten eine faszinierende Dynamik inne, ich war einfach sehr gern mit ihnen zusammen und habe es genossen zu sehen, wie ihre Beziehung wächst und gedeiht, nachdem sie es doch etwas langsamer angehen lassen. Ich begrüße es immer, wenn Figuren sich nicht Knall auf Fall in einander verlieben, sondern Zeit haben, sich kennenzulernen, und sei es nur wegen einer schwierigen Vergangenheit.

Die Geheimnisse, die insbesondere Ryan mit sich herumträgt, haben mich sehr überrascht. Ich mag es, wenn Liebesromane mich auch nach all der Zeit noch unerwartet erwischen können, das passiert nicht allzu oft. Und hier habe ich wirklich mit den beiden Hauptfiguren mitgefühlt, habe mitgefiebert, habe gehofft, dass sie zusammenfinden trotz Höhen und Tiefen.

Was mich auch hier wie schon gesagt ein bisschen genervt hat, waren einige fürchterliche Nebenfiguren, die auch schon im ersten Band ihren Auftritt hatten. Ich verstehe einfach nicht, wie man sich freiwillig mit so schrecklichen Menschen umgeben kann, allerdings wurde das zumindest teils dadurch aufgefangen, dass auch die beiden Hauptfiguren aus Band 1 einmal kurz aufblitzten.
Ich für meinen Teil habe das Buch bis auf die kleinen Einschränkungen genossen und auch sehr schnell beenden können, was am angenehmen, fluffig-leichten Schreibstil liegt. Man rauscht einfach ohne Probleme durch die Geschichte, echt super!

Mein Fazit:
Ich freue mich auf den dritten Band! Der zweite Teil war eine echt süße Love Story mit Tiefe, die mich überrascht hat. Wieder konnten einige Figuren mich nicht überzeugen, aber das waren zum Glück nur Randerscheinungen. Für ein Highlight hat es zwar auch hier nicht gereicht, aber auf jeden Fall für sehr gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.03.2023

Leider nicht überzeugend

Unsere Herzen auf Repeat
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Unsere Herzen auf Repeat klang nach DEM Buch für mich. Ich liebe Rockstar-Romance und lege obendrein Wert auf queere Repräsentation, daher konnte ich kaum erwarten, mich in die Geschichte zu stürzen. Der ...

Unsere Herzen auf Repeat klang nach DEM Buch für mich. Ich liebe Rockstar-Romance und lege obendrein Wert auf queere Repräsentation, daher konnte ich kaum erwarten, mich in die Geschichte zu stürzen. Der Klappentext hatte mich sofort überzeugt und auch der farbenfrohe Einband catchte mich, obwohl ich eigentlich kein Fan von Figuren auf Covern bin.

Umso mehr tut es weh, zuzugeben, dass das Buch mich leider nicht so begeistern konnte, wie ich es mir erhofft hatte, und das lag unter anderem an den Figuren. Für mich steht und fällt eine Geschichte mit ihren Figuren und hier hatte ich mit einigen so meine Verständnisprobleme. Ich konnte mich nur schwerlich in ihre Handlungsweisen hineinversetzen, mich nicht mit ihnen identifizieren und daher litten auch die Sympathien zu ihnen, die ich wirklich versucht habe aufzubauen. Es ist so schade, wahrscheinlich hätte es bei einer Erzählung aus der Ich-Perspektive der einzelnen Hauptfiguren schon viel rosiger ausgesehen, aber durch die etwas unpersönliche Draufsicht fühlte ich mich nicht so eingebunden in das Geschehen, wie ich es gern gewesen wäre.

Auch die ständigen Perspektivwechsel nicht nur zwischen den Erzählenden sondern auch den Zeiten waren besonders anfangs recht mühsam und es brauchte etwas, bis ich mich dran gewöhnt hatte. Das tat dem Buch nicht gut, sodass ich immer nur kleine Häppchen lesen konnte, ehe mich wieder die Motivation verließ. Entsprechend lange dauerte es leider, bis ich es ans Ende geschafft hatte.
Was mir aber sehr gefiel, war, dass zwischendurch ab und an Chats oder Nachrichten eingeflochten waren, die meinen Lesefluss direkt um ein Vielfaches verbesserten und die Laune hoben. So etwas mag ich einfach sehr und es passte auch gut zur Geschichte und den Hauptfiguren.

Mein Fazit:
Die Messages, die das Buch verbirgt, sind richtig und wichtig, aber die Verpackung und Umsetzung der Geschichte haben mich leider nicht überzeugt, so weh es auch tut, das so ehrlich zu sagen. Der Schreibstil war in Ordnung, mein Highlight waren Chatauszüge oder andere Nachrichten, die das Buch auflockerten. Mit beiden Augen zugekniffen werden es noch 3 Sterne bei den Plattformen, die keine halben Sterne anbieten, aber im Grunde vergebe ich 2,5 von 5.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Sehr oberflächlich

Waidling 1.
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Auf Waidling habe ich mich extrem gefreut, weil mir die „Drachentochter“ der Autorin als ein Highlight im Gedächtnis geblieben ist. Die erste Enttäuschung kam dann prompt, als das Buch nur knapp 150 Seiten ...

Auf Waidling habe ich mich extrem gefreut, weil mir die „Drachentochter“ der Autorin als ein Highlight im Gedächtnis geblieben ist. Die erste Enttäuschung kam dann prompt, als das Buch nur knapp 150 Seiten hatte, noch mal eine ganze Ecke weniger als auf den Produktseiten zum Titel angegeben war. Dennoch hoffte ich, das würde sich in der Qualität der Geschichte nicht niederschlagen.

Leider muss ich sagen, dass die Story wegen ihrer Kürze sehr oberflächlich blieb und eher hastig erzählt wurde. Es gab kaum Details, quasi keine Hintergrundgeschichte zu den Ereignissen, die den Plot überhaupt in Gang setzten, nur sehr dürftiges Worldbuilding.
Natürlich muss man auch die Zielgruppe im Blick behalten, laut Verlagswebsite die 9- bis 11-Jährigen. Für die ist so eine kurzweilige und schnell erzählte Geschichte vermutlich nicht übel. Dennoch finde ich, dass auch diesen Lesenden mehr zu getraut werden könnte und etwas Background nicht geschadet hätte.

Einige Aspekte der Geschichte gehen im Laufe komplett unter, was ich extrem schade finde, da sie ursprünglich als sehr wichtig beschrieben wurden. Ich denke, ich muss das Buch einfach durch jüngere Augen sehen, auch wenn es das nur geringfügig besser macht.

Mir gefielen die magischen Wesen sehr und auch die Idee hinter der Geschichte. Außerdem lässt sich nicht leugnen, dass dieses Buch sich in einem Rutsch und problemlos lesen lässt, ohne auch nur einmal Luft zu holen.

Mein Fazit:
Es hätte so ein schöner Reihenauftakt werden können, aber für meinen Geschmack fehlte da einiges. Die Wesen und das Grundgerüst der Story waren super, allerdings hätten es auch gut 100 Seiten mehr sein können. Selbst für die genannte Zielgruppe. Mit beiden Augen zugekniffen schafft es das Buch für mich auf 3 von 5 Sternen und ich hoffe so sehr, dass ein zweiter Teil es rausreißen kann.