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Veröffentlicht am 31.10.2022

Anfangs zäh, durchhalten lohnt sich

The Atlas Six
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The Atlas Six und ich hatten schon vor dem Beginn der Lektüre eine Berg- und Talfahrt. Erst waren meine Erwartungen haushoch, dann fielen sie durch einige ernüchternde Rezensionen in den Keller. Mein Fazit ...

The Atlas Six und ich hatten schon vor dem Beginn der Lektüre eine Berg- und Talfahrt. Erst waren meine Erwartungen haushoch, dann fielen sie durch einige ernüchternde Rezensionen in den Keller. Mein Fazit ist irgendwo dazwischen, denke ich. Was für mich auf jeden Fall klar ist: Ich möchte wissen, wie es weitergeht.

Meine größte Schwierigkeit war tatsächlich, zu verstehen, wo das Ganze hingehen soll, in Kombi mit den Figuren. Sechs Auserwählte, deren Ziel es ist, in eine Gesellschaft aufgenommen zu werden, die Wissen hütet. Klingt eigentlich recht banal, wenn man es so formuliert. Dann die Protagonist:innen, sechs verschiedene Figuren, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Eine schräger als die nächste, trotzdem bin ich anfangs wirklich andauernd mit den Namen durcheinander gekommen. Die einzige, die ich direkt fehlerfrei zuordnen konnte, war Libby, der Rest entwirrte sich erst im Laufe der Zeit aus einem tüddeligen Knäuel aus Namen, Eigenarten und Fähigkeiten zu getrennten Individuen.

Eben jene Fähigkeiten haben mir ebenfalls Kopfzerbrechen bereitet. Einige davon waren so abstrakt, dass ich sie mir nur schwer vorstellen konnte. Generell war vieles in diesem Buch nur mühsam für mich vorstellbar, zu theoretisch, zu wissenschaftlich. Das ging alles zuungunsten der Nähe zu den Figuren, zuungunsten der Emotionen. Aber dennoch hat mich diese Geschichte fasziniert, so unwahrscheinlich das zu Anfang auch schien. Ich wurde in einen Strudel aus Abstrusitäten und theoretischen Konstrukten gesogen und wollte mich über weite Strecken nicht lösen, hatte zwischendurch dennoch immer wieder kleine Hänger, in denen ich mich erst einmal wieder sortieren und einen Fakten-Check machen musste, wo genau ich mich gerade in der Entwicklung der Geschichte befinde.

Dieses Buch zu lesen war mühsam und die Arbeit nicht an allen Stellen zu 100% wert, aber aufs große Ganze gesehen empfand ich The Atlas Six doch als so interessant, dass ich um die Fortsetzung auf jeden Fall nicht drum herum komme. Es gab Überraschungen, Plot Twists die ich nicht habe kommen sehen, undurchsichtige und damit spannende Figuren inklusive sympathischer Gegenstücke, ein cooles Setting. Man muss anfangs stark die Zähne zusammenbeißen, um an einen Punkt zu kommen, an dem sich ein besserer Lesefluss einstellt. Aber es hat sich in meinen Augen dennoch gelohnt durchzuhalten.

Mein Fazit:
Dieses Buch spaltet die Gemüter, daher empfehle ich sofern möglich des Stils wegen ein paar Kapitel probehalber zu lesen, bevor man sich für den Kauf entscheidet. Wer offen ist für ein stellenweise etwas mühsames Leseerlebnis, wird am Ende belohnt mit spannenden Wendungen und einer sehr abstrakten aber aufregenden Dynamik zwischen den Figuren, ihren Kräften und der Geheimgesellschaft, bei der man bis zuletzt nicht sicher sein kann, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört.
Von mir gibt es 3,5 und gerundet 4 von 5 Sternen mit viel Neugierde auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Das Marketing wurde der Story zum Verhängnis

Maple-Creek-Reihe, Band 2: Save Me in Maple Creek (SPIEGEL Bestseller, die langersehnte Fortsetzung des Wattpad-Erfolgs "Meet Me in Maple Creek")
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Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen hat, ahnt vielleicht schon, dass Band 2 nicht ganz so glimpflich davonkommen wird. Ich fasse meine ersten Eindrücke zur Optik des Buches noch einmal in einem Wort ...

Wer meine Rezension zu Band 1 gelesen hat, ahnt vielleicht schon, dass Band 2 nicht ganz so glimpflich davonkommen wird. Ich fasse meine ersten Eindrücke zur Optik des Buches noch einmal in einem Wort zusammen: Wunderschön! Aber leider auch komplett am Thema vorbei. Angepriesen wird die Reihe als Wohlfühlromance, dazu passt das cozy Cover mit Herbstvibe eigentlich perfekt. Bei Teil eins könnte man das mit zwei zugekniffenen Augen auch noch durchgehen lassen, insbesondere in der ersten Hälfte. Teil zwei distanziert sich meines Empfindens nach jedoch komplett von diesem Label und fällt nicht mehr in die Wohlfühl-Kategorie, sondern weist einen nicht unerheblichen Teil Crime auf, da es vorwiegend um den Untergrund und Joshkas Machenschaften geht.

Wo in Band eins noch die Beziehung der Zwillinge im Vordergrund stand, wenngleich auch da nie so intensiv wie erhofft, geht es hier nur noch um die Love Story von Mira und Joshka, Joshs Aktivität in seinem Netzwerk, seine Intrigen, seine Pläne, seine Lügen.
Die Beziehung der zwei Turteltauben steht nach dem Cliffhanger des vorigen Bandes unter keinem guten Stern und genau darum dreht sich auch gefühlt das komplette erste Drittel des Bandes. Es wird getrauert, gejammert, sie wollen sich, aber sie können sich nicht haben, keiner von beiden kann mit gebrochenem Herzen weitermachen, oh welche Pein, welch ein Leid. Das empfand ich leider als zu aufgebauscht, die Trauerphase zu intensiv geschildert. Ich persönlich habe nicht mitgelitten, sondern mich nur gefragt, wie lange es wohl dauert, bis sie doch wieder gemeinsam in der Kiste landen. Tut mir aufrichtig leid, das so direkt zu sagen, aber mich hat es schlichtweg nicht berührt.

Dazu kommt, dass Joshka erneut keine Sympathiepunkte gesammelt hat, im Gegenteil, er hat alle, die er sich mühsam in Teil eins erkämpft hat, einen nach dem anderen verspielt mit seiner Überheblichkeit, seiner Dreistigkeit, seiner „Ich bin eh viel klüger als alle anderen und keiner kann mir was“-Art, seiner „Ich habe mich doppelt und dreifach abgesichert und bin allen zehn Schritte voraus“-Attitüde. Denn trotz all dem, trotz dieser vermeintlich bestialisch guten Vorbereitung unterschätzt er die Menschen um sich herum gnadenlos, schaut auf sie herab, traut ihnen nichts zu. Und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach, was ihn und seine Liebsten von einer gefährlichen Situation in die nächste treibt.

Mira verliert in diesem Buch auch an Farbe für mich. Für sie dreht sich alles nur noch um Joshka und sie wundert sich dann, wenn es im Studium bergab geht. Sie ist keine Protagonistin mehr, mit der ich gern mitfiebere, sondern ihre komplette Identität wirkte wie von ihrem Partner abhängig. Sie beweist zwar des öfteren (Wage-)Mut, und das rechne ich ihr hoch an. Aber die meiste Zeit hat sie einfach nur Glück, ganz genau wie Joshka.

Gegen Ende entlädt sich die ganze Spannung in einem aufregenden, aber für mich in eine komplett unrealistische Richtung abgedrifteten Finale. Ich konnte die Entwicklungen, die dorthin geführt haben, teils nicht nachvollziehen, manche Charaktere von Figuren haben sich nicht glaubwürdig um 360 Grad aus dem Nichts gewandelt, fast alles fällt den Protagonisten wie durch Zufall genau vor die Füße und selbst für die ausweglosesten Situationen gibt es noch Lösungen.
Ich mag Happy Ends, auch die richtig übertriebenen, wenn jede:r, der:die möchte, verkuppelt worden ist, alle zufrieden sind und unter einem Regenbogen gemeinsam Goldbarren picknicken. Wirklich, ich stehe auf sowas. Aber hier hat es einfach null Komma null ins Bild gepasst.

Mein Fazit:
Band zwei hat den Status Wohlfühlromance meiner Meinung nach nicht verdient. Das hübsche, herbstliche Cover täuscht nicht über den düsteren Inhalt hinweg, sondern weckt lediglich falsche Erwartungen. Das Finale des Buches wirkt leider einfach nur unglaubwürdig und auch wenn mir die Story von Lilac, Mira und Joshka im Groben eigentlich gefallen hat, so haperte es doch an vielen Stellen für mich an der Umsetzung. Ich kann und möchte dem Buch leider nur 2 von 5 Sternen geben.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Guter Auftakt, aber keine Wohlfühlromance

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Man nehme ein verträumtes Vorzeigedörfchen, ein Zwillingspärchen, was erst nach vielen Jahren des Aufwachsens allein vom jeweils anderen erfährt, einen geheimnisvollen, gefährlichen besten Freund, einen ...

Man nehme ein verträumtes Vorzeigedörfchen, ein Zwillingspärchen, was erst nach vielen Jahren des Aufwachsens allein vom jeweils anderen erfährt, einen geheimnisvollen, gefährlichen besten Freund, einen gnadenlos überforderten Vater, eine Menge Intrigen und Geheimnisse und schon ergibt sich die Story von Maple Creek.

Ich muss vorweg einige Dinge betonen, die zwar nichts mit der Geschichte an sich zu tun haben, mir aber dennoch sehr gut gefielen. Zum einen ist das das Erscheinungsdatum der Dilogie. Beide Bände zusammen zu veröffentlichen finde ich eine wirklich gute Sache, denn wer kennt das Problem nicht, wenn ein halbes bis viele Jahre zwischen den Veröffentlichungen einer Reihe liegen? Daher mochte ich das Vorgehen hier sehr.
Das andere ist die Gestaltung der Reihe. Ich bin ein gnadenloser Fan von Farbschnitten und dass hier sowohl die Buchrücken als auch die Farbschnitte zusammen ein Muster ergeben, finde ich wunderschön.

Dann aber muss ich zum ersten negativen Punkt übergehen, den Covern. Unabhängig vom Inhalt finde ich sie sehr gut gelungen, sie strahlen herrliche cozy Herbstvibes aus. Dass das jedoch nicht zum Inhalt passt, besonders bei Teil 2 nicht, hat mich überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass die Story teils so ins düstere, gefährliche abdriftet, das spiegelt die Gestaltung einfach nicht wider und das finde ich sehr schade. Ich wäre mit anderen Erwartungen an die Bücher herangegangen, wären sie nicht optisch auf Wohlfühlromance getrimmt und noch damit beworben worden.

Die Protagonisten Mira, Lilac und Joshka waren ein interessantes Gespann. Was ich an diesem Band besonders mochte, war die Entwicklung der Zwillinge zueinander hin. Natürlich ist die Stimmung unglaublich seltsam, wenn man auf einmal erfährt, dass man nicht nur ein Geschwisterkind, sondern einen Zwilling hat. Und gerade deshalb fand ich es so spannend zu sehen, wie Mira und Lilac sich langsam aber sicher einander annähern, wie sie Gemeinsamkeiten finden, Freunde und dann schließlich Familie werden. Genau dafür habe ich dieses Buch gelesen, für eine solche Atmosphäre, für diesen Plot, auf den ich so unheimlich gespannt war.

Lilac hatte eine extrem schwere Kindheit und mitzuerleben, wie ihn seine Traumata ständig einholen, war schmerzhaft. Mira ist das komplette Gegenteil, behütet und umsorgt aufgewachsen, privilegiert. Ich fand die zwei einen interessanten Kontrast, so richtig identifizieren konnte ich mich jedoch weder mit Lil noch mit Mira.
Joshka, der beste Freund und Bruderersatz von Lilac, ist der Love Interest von Mira. Er ist düster, geheimnisvoll, der klassische Bad Boy und mit ihm konnte ich am wenigsten von den dreien sympathisieren. Er tut immer unheimlich überlegen und kalkuliert, ist jedem immer zwei oder besser gleich fünf Schritte voraus, und dennoch verliert er sein Herz an die unschuldige, süße Mira. Soweit eine altbekannte und bewährte Plotidee, die mich nicht vom Hocker gerissen hat, aber doch ganz gut umgesetzt war. Natürlich verlieben sie sich und natürlich kommt es kurz vor dem Ende zum großen Drama inklusive Cliffhanger. Aber auch das fand ich gut gemacht, wenngleich nicht überraschend.

Der Schreibstil der Autorin hat mich zuverlässig durch das ganze Buch getragen, ohne dass ich irgendwelche Lücken im Fluss bemängeln könnte. Im Großen und Ganzen hat Alexandra Flint mir ein angenehmes Leserlebnis beschert.

Mein Fazit:
Mir hat die Nähe zu den Figuren gefehlt, leider. Die Emotionen waren da, aber ich habe sie nicht immer so gefühlt, wie ich es gern getan hätte. Dazu ist das Buch in eine Richtung abgedriftet, die ich nicht habe kommen sehen, was nicht schlecht sein muss, es in diesem Fall aber leider war. Ich sehe das Buch nicht als Wohlfühl-Romance, wenngleich es so beworben wurde. Dennoch konnte die Geschichte mich vorerst überzeugen und ich möchte gern wissen wie es weitergeht, daher gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.10.2022

Nicht mein Fall

Feather & Rose, Band 1: Ein Sturm zieht auf (geheime Elemente-Magie an einer Eliteschule ab 10 Jahren)
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Feather und Rose war eines dieser Jugendbücher, was mich mit spannendem Klappentext und einer vielversprechenden Leseprobe gelockt hat, sich dann allerdings als nur mäßiger Erfolg für mich entpuppte. Ich ...

Feather und Rose war eines dieser Jugendbücher, was mich mit spannendem Klappentext und einer vielversprechenden Leseprobe gelockt hat, sich dann allerdings als nur mäßiger Erfolg für mich entpuppte. Ich mag Bücher mit Element-Magie sehr gern und finde das Konzept super, das war hier auch nicht das Problem, sondern leider die Protagonistin, womit ein Buch bei mir generell schon einen sehr schlechten Stand hat.

Rose wirkte zu Beginn noch sehr sympathisch auf mich. Mit ihr zusammen zu entdecken, was sie besonders macht und wie ihre Kräfte funktionieren, fand ich eine sehr coole Sache und es hat auch Spaß gemacht. Ich mag auch dieses Internatsfeeling extrem, dafür bin ich wirklich immer zu haben.
Aber spätestens als dann Silver ins Spiel kam, war für Roses rationales Denkvermögen aus die Maus. Sie verhielt sich teilweise so kindisch und schräg Silver gegenüber, dass es schon regelrecht peinlich zu lesen war und den Punkt des Amüsanten für mich leider überschritten hatte. Wenn die Dinge dann nicht so liefen, wie geplant, wurde sie zickig und ich immer genervter.

Die eigentliche Story neben dem Liebesgedöns fand ich ganz gut zu verfolgen. Der Schreibstil ist passend für die jugendliche Zielgruppe einfach gehalten und ermöglichte mir einen stetigen Lesefluss. Auch der Plot an sich war interessant, selbst wenn ich immer wieder über Roses Art gestolpert bin. Ein Twist am Ende konnte mich tatsächlich noch überraschen, damit hätte ich auch nicht mehr gerechnet.

Mein Fazit:
Ich denke, die Fortsetzung werde ich nicht lesen. Insgesamt war das Buch okay, aber wenn mir die Protagonist*innen auf den Keks gegen, wird das gesamte Leseerlebnis maximal mittelmäßig, so auch hier. Mit beiden Augen zugedrückt vergebe ich noch 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.10.2022

Ein weiteres Arctis-Highlight

Mehr als wahrscheinlich
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Viele kennen sie bestimmt, die Rankings in der Schule in Jahrbüchern oder beim Abschluss. Bei wem ist es am wahrscheinlichsten, dass er:sie irgendwann ein Rockstar, CEO oder Elternteil von einer Fußballmannschaft ...

Viele kennen sie bestimmt, die Rankings in der Schule in Jahrbüchern oder beim Abschluss. Bei wem ist es am wahrscheinlichsten, dass er:sie irgendwann ein Rockstar, CEO oder Elternteil von einer Fußballmannschaft an Kids wird? Wer ist der:die Bestangezogene, Beliebteste, Witzigste? Und beim wem ist es mehr als wahrscheinlich, dass er:sie irgendwann das Oberhaupt der Vereinigten Staaten von Amerika wird?

In diesem Fall haben wir die Wahl zwischen vier jungen Frauen, Ava, CJ, Jordan und Martha. Eine von ihnen ist es, die in dreißig Jahren Präsidentin wird, aber welche der vier? Ich finde diese Art der Erzählung unglaublich spannend, wenn man das Ergebnis in seinen Grundzügen kennt, aber weder die Details noch den Weg dahin. In diesem Fall wird durch einen Teaser die Spannung noch mehr erhöht, denn im Prolog bekommen die Lesenden einen kleinen Hinweis vor die Füße geworfen, an dem man sich dann während der Lektüre entlangzuhangeln versucht.

Die vier Protagonistinnen haben es mir zu Beginn nicht ganz so leicht gemacht. Ich habe besonders die selbstbewussten, zielstrebigen unter ihnen anfangs oft verwechselt, Jordan und CJ.
Jordan legt den Fokus auf eine journalistische Karriere und versucht, durch Recherche Missstände aufzudecken, wohingegen CJ sich den Hintern wund lernt und an eine renommierte Universität möchte, um im späteren Leben ernstgenommen zu werden. Martha ist ein Computergenie mit Geldproblemen und einer schwierigen Familiensituation, Ava lebt bei ihrer alleinerziehenden Mutter und ist durch ihre stille Art diejenige, mit der ich mich am besten identifizieren konnte. Alle vier sind grundverschieden, wenn man sich die Zeit nimmt, sie kennenzulernen, und spätestens nach einem Drittel war ich dann auch drin in der Geschichte der Mädchen mit allen Beziehungen, Verbindungen und Problemen.

Ich fand die Art, wie das Buch geschrieben war, einfach großartig. Man bekommt Einblicke in das Leben aller vier Mädels, immer im Wechsel. Mal steht die eine mehr im Vordergrund, mal die andere. Aber sie alle ergänzen sich fantastisch und ihre beständige, bedingungslose Freundschaft, die Höhen und Tiefen verträgt, hat mich sehr berührt.
Man rätselt von Anfang an intensiv, welche am besten für das Amt der Präsidentin in Frage kommt, wer welchen Weg einschlagen könnte, welche Eigenschaften für und welche gegen die Kandidatur sprechen. Man glaubt Hinweise zu sehen, wo keine sind, wird vielfach aufs Glatteis geführt und besonders gegen Ende wird das Tempo angezogen, die Finten verdichten sich zu einem Netz aus Stolperfallen, in dem die Lesenden hoffnungslos verloren gehen, bis sich das Rätsel nach einem großen Plot Twist schließlich auflöst.

Nach den kleinen Verwechslungen zu Beginn habe ich mich intensiv in die Geschichte eingebunden gefühlt, habe mit den jungen Frauen mitgefiebert, habe mit ihnen gelacht, getrauert, habe geliebt und auch geweint. Wenn ein Buch es schafft, mich nicht nur einmal sondern gleich vielfach zu Tränen zu rühren, dann ist das ein eindeutiges Zeichen für ein Highlight. Ich habe jede Seite dieses Buches schlichtweg vergöttert.

Mein Fazit:
Lest es! Bitte lest es und sagt mir dann, dass ihr es genauso liebt wie ich. Jugendbuch-Begeisterte werden hier zu 100% auf ihre Kosten kommen und ich kann gar nicht anders als eine eindringliche Empfehlung auszusprechen.