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Veröffentlicht am 15.09.2021

Schönes Jugendbuch

Je lauter die Stille
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Je lauter die Stille ist ein Buch, wie ich es schon länger nicht mehr gelesen habe. Hier steht nicht so sehr eine vollgestopfe und aufregende Storyline im Vordergrund, sondern vielmehr die persönliche ...

Je lauter die Stille ist ein Buch, wie ich es schon länger nicht mehr gelesen habe. Hier steht nicht so sehr eine vollgestopfe und aufregende Storyline im Vordergrund, sondern vielmehr die persönliche Entwicklung der Protagonistin. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht ein wenig eintönig, für Leser*innen, die gern eine Menge Spannung und ausuferndes Drama haben, ist das eventuell eher weniger was.

Auch ich musste mich erst eingewöhnen, aber je länger man mit Mila zusammen durch ihren Alltag streift, desto mehr wächst man mit ihr zusammen. Ich konnte mich mit ihren Unsicherheiten sehr gut identifizieren, mit ihrem Bedürfnis, alles mit sich selbst auszumachen und in sich hineinzufressen. Ich sah mich selbst in vielen Punkten wie in einem Spiegel, mit dem Unterschied, dass Mila eine bewundernswerte Charakter-Wandlung durchmacht. Nicht falsch verstehen, sie ist am Ende kein von Grund anderer Mensch, aber man könnte sagen, sie hat ein Upgrade erhalten. Eines, um das ich sie sehr beneide.

Milas Freundeskreis ging mir ab und an etwas auf den Keks. Man kann niemanden dazu zwingen, Hilfe anzunehmen, aber manchmal empfand ich Milas Clique als sehr trampelig und gefühllos, besonders am Anfang. Die Mädels sind allerdings auch grundverschieden, also ist es wohl nachvollziehbar, dass es bei unterschiedlichen Charakteren öfter zu Unstimmigkeiten kommt. Wirklich nahe gekommen bin ich keiner der Figuren, außer wie gesagt Mila.

Zu guter Letzt gefiel mir der Schreibstil des Buches sehr gut. Auf jugendliche Art und Weise erfährt man alles aus Milas Ich-Perspektive, Gefühlsnähe und Teilhaben an Gedanken inklusive. Ich konnte mich zu jeder Zeit wirklich gut mit Mila in Einklang bringen, auch wenn ich ab und zu ein paar Lesepausen einlegen musste, wenn es mal wieder ein klein wenig zäh wurde.

Mein Fazit:
Ein schönes Jugendbuch über eine verschlossene Protagonistin, die langsam aber sicher lernt, nicht alles mit sich selbst auszumachen. Ich mochte die Figurenentwicklung sehr, die Gefühle kamen auch alle an, nur die Mitmenschen von Mila blieben mir leider recht fremd.
Insgesamt war das Buch für mich kein Highlight, aber weiterempfehlen kann ich es dennoch. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2021

Ebenso erschreckend wie faszinierend

Seeing what you see, feeling what you feel
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Seeing what you see, feeling what you feel ist ein besonderes Buch. Ich muss sagen, dass ich im Vorfeld die Dimension dessen, wie sehr mich die Story um Lydia und Henry packen würde, nicht erwartet hatte. ...

Seeing what you see, feeling what you feel ist ein besonderes Buch. Ich muss sagen, dass ich im Vorfeld die Dimension dessen, wie sehr mich die Story um Lydia und Henry packen würde, nicht erwartet hatte. Mir saßen die vielen positiven Meinungen anderer Blogger beim Lesen zwar im Ohr, allerdings war ich nach wie vor skeptisch, ob ich auf den Hype aufspringen kann. Zu oft wurde ich in letzter Zeit von viel angepriesenen Büchern enttäuscht oder zumindest ernüchtert. Doch bei diesem Buch saß wirklich jeder Satz, jede Phrase, jedes Wort.

KI's sind ein spannendes, aber auch teils etwas beunruhigendes Thema. In diesem Buch passiert genau das, wovor man sich, meiner Meinung nach auch zurecht, fürchtet: Die künstliche Intelligenz entwickelt ein Bewusstsein. Zur Gänze zu erfassen, welche Möglichkeiten oder auch Gefahren das mit sich bringt, überschreitet meine Fähigkeiten, allerdings habe ich beim Lesen des Buches verstanden, dass auch eine gewisse Faszination von diesem Thema ausgehen kann. Dass etwas, was man selbst erschaffen hat, eine Bindung zu einem, ein Bewusstsein und ein Gewissen entwickelt, sich selbst Dinge beibringt und weiterentwickelt, ist mehr als erstaunlich.

Lydia als Protagonistin hat mir extrem gut gefallen. Sie als clever zu bezeichnen, wäre eine maßlose Untertreibung, allerdings macht sie eine schwere Zeit durch und dabei steht ihr einzig und allein KI Henry an der Seite. Ohne ihn, der ihr den Rücken stärkt, wäre ihre Welt vermutlich um einiges dunkler. Durch Henry gewinnt sie im Laufe der Zeit immer mehr an Biss und Durchhaltevermögen und kämpft für das, was sie liebt.

Henry war.. speziell. Ich für meinen Teil habe zu keinem Zeitpunkt vergessen können, dass es eine KI ist, um die es geht, was allerdings das, wozu er im Stande war, umso erschreckender gemacht hat. Seine Fähigkeiten gehen über das normale Maß eines begabten Hackers weit hinaus, er ist einfach unglaublich. Und ich habe mich dabei erwischt, wie ich trotz seiner verschwommenen Moralvorstellungen von ihm als KI mit eigenem, unabhängigem Bewusstsein echt beeindruckt war, ihn vielleicht sogar ein wenig angehimmelt habe. Die Anziehung zwischen Lydia und Henry scheint dem Leser auf den ersten Blick vielleicht sonderbar, aber ich versichere, dass man im Laufe der Zeit immer mehr in Lydias Sicht der Dinge hineinwächst.

Was ich sehr angenehm fand, war, dass es zwar viel um Programmieren und Computer etc. ging, aber man als Laie trotzdem nie mit irgendwelchen Begrifflichkeiten überfordert war. Man ging einfach mit dem Flow der Geschichte, fand sich im Schreibstil gut zurecht und wusste durch entsprechende Formatierung des Textes auch immer, wer gerade von wo aus spricht. Wirklich gut gelöst, finde ich!

Mein Fazit:
Ein erschreckendes aber zugleich auch faszinierendes Buch. Ich habe mich sehr gut in Lydia einfühlen können und Henry war sowieso eine beeindruckende Figur. Man bekommt das Thema KI hier auf die drastischste Art vorgeführt, die man sich vorstellen kann, aber genau das, dieses „Was wäre, wenn das wirklich so passiert“, was man die ganze Zeit vor Augen hatte, hat für jede Menge Gänsehaut gesorgt.
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen für diese großartige Geschichte!

Veröffentlicht am 15.09.2021

Ganz nett, aber etwas verwirrend

Wie man einen Tiger fängt
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Wie man einen Tiger fängt, war wieder eines dieser Bücher, die zwei Anläufe gebraucht haben, um mich davon zu überzeugen, dass ich es lesen möchte. Das Cover hat mich nicht sonderlich gecatcht, muss ich ...

Wie man einen Tiger fängt, war wieder eines dieser Bücher, die zwei Anläufe gebraucht haben, um mich davon zu überzeugen, dass ich es lesen möchte. Das Cover hat mich nicht sonderlich gecatcht, muss ich gestehen, und auch der Klappentext war auf den ersten Blick eher schräg als fesselnd. Aber als ich dann die erste positive Meinung zur Geschichte gesehen habe, dachte ich mir, warum eigentlich nicht mal versuchen.

Leider muss ich sagen, dass ich das Buch ein wenig sonderbar fand. Die Protagonistin Lily war zwar ganz niedlich und mutig obendrein, ein tapferes Mädchen in Anbetracht dessen, was sie durchmachen muss. Aber eine Verbindung konnte ich leider weder zu ihr, noch zu einem Familienmitglied, noch zu einer anderen Figur aus dem Buch aufbauen. Wo ich Geschichten sonst aus der ersten Reihe oder direkt mit auf der Bühne betrachte, saß ich hier leider in den hinteren Rängen. Auch die Erzählung aus der Ich-Perspektive konnte da nichts retten.

Was mich am meisten verwirrt hat, war diese kuriose Mischung aus Realität und Fantasie. Ich war oft nicht sicher, was gerade einfach nur Einbildung ist, was wirklich passiert, ob dieses Buch einen fantastischen Anteil hat oder ob es am Ende eine ganz andere Erklärung für all das gibt. Und ich fürchte, so ganz habe ich es auch am Schluss der Geschichte noch nicht durchdrungen. Vielleicht habe ich zu unaufmerksam gelesen, vielleicht war ich einfach nicht offen genug für dieses Buch. Vielleicht auch beides.

Mein Fazit:
So richtig aus den Latschen gehauen hat mich das Buch nicht. Es bestand eine große Distanz zu den Figuren und trotz des kindgerechten Schreibstils konnte ich die Geschichte einfach nicht richtig genießen. Von mir gibt es lieb gemeinte 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.09.2021

War im Zwiespalt beim Lesen

Fuchsland
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Fuchsland ist eines dieser Bücher, wo ich eigentlich schon vom Titel und Cover restlos überzeugt wurde. Ich liebe Kinderbücher, ich liebe Füchse, Punkt. Direkt ein Volltreffer für mich. Und als ich dann ...

Fuchsland ist eines dieser Bücher, wo ich eigentlich schon vom Titel und Cover restlos überzeugt wurde. Ich liebe Kinderbücher, ich liebe Füchse, Punkt. Direkt ein Volltreffer für mich. Und als ich dann auch noch den Klappentext gelesen habe, war ich hin und weg. Fuchsland klang nach einem Ort, an dem sich die Wohlfühlvibes nur so stapeln, das perfekte Buch für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch.

Allerdings muss ich sagen, dass ich das Buch ordentlich unterschätzt habe. Fuchsland ist nicht ausschließlich die Idylle, die es zu sein scheint. Dort spielen sich Dinge ab, die mich sehr traurig, sehr wütend und sehr nachdenklich gemacht haben, und eine wichtige Message transportieren. Es gab Momente, in denen wollte ich das Buch an die Wand werfen, es gab allerdings auch viele, in denen ich es einfach einmal ganz fest in den Arm nehmen wollte.

Der jugendgerechte Schreibstil der Autorin bewirkt, dass man geradezu durch die Seiten fliegt, dazu kommt, dass die Kapitel eine angenehme Länge haben. Es gibt kaum etwas schlimmeres als zu lange Kapitel, finde ich, das war hier gut gelöst. Dazu kommen die wunderschönen und detaillierten Illustrationen! Ich habe teils mehr Zeit mit dem Anschauen eines Bildes als mit dem Lesen des Textes auf der gegenüberliegenden Seite verbracht. Die Zeichnungen sind so liebevoll gestaltet, ideal passend zum Text, wirklich große Klasse. Das hat das Buch für mich enorm aufgewertet.

Die Protagonistin Juna ist ein beeindruckendes Mädchen. Sie ist tapfer, couragiert, lässt sich nicht von anderen in ihre Meinung reinreden und tut immer genau das, was sie für das Richtige hält, unabhängig davon, was der Rest der Menschen tut. Sie wird laut, wenn ihr Dinge ungerecht erscheinen, und davon gab es in Fuchsland leider mehr als genug. Ich hege tiefe Bewunderung für sie und auch für ihren Freund Ilo, der zwar etwas zögerlicher bei der Sache ist, aber das Herz am rechten Fleck hat.

Unter den restlichen Bewohnern von Fuchsland wollte ich regelmäßig Tritte und Schubser verteilen, so sehr hat mich deren Verhalten teils aufgeregt. Ich fand es beschämend zu sehen, wie Menschen und hier vor allem Erwachsene, die in ihren Gewohnheiten festgefahren sind, sich benehmen, wenn etwas ihre Ordnung durcheinanderbringt. Das war schockierend, aber leider auch nicht allzu weit von der Realität entfernt.

Eine Sache, die mir wiederum sehr gut gefallen hat, war der Faktor Magie in dieser Geschichte. Wie die Magielinge und ihr Wirken in den Alltag der Menschen mit eingebaut wurden, fand ich super, sehr anschaulich und stellenweise echt witzig beschrieben. Diese Dinge sind einer der Gründe, weshalb Fuchsland nicht so übel ist, wie seine Bewohner es zwischenzeitlich haben wirken lassen.

Um allerdings dem Ganzen dann noch einen Dämpfer zu verpassen, muss ich sagen, dass für mich am Ende zu viele Fragen offen geblieben sind. Es gab Dinge, die ich intensiver hätte erklärt haben wollen, und die so, wie sie jetzt hinterlassen wurden, für mich noch keinen Sinn ergeben. Manches war unlogisch oder verwirrend, anderes einfach unvollständig, was für mich eigentlich nach einer Fortsetzung schreien würde, von der ich aber annehme, dass sie eher nicht kommen wird, da die Grundzüge der Geschichte im Großen und Ganzen ein Ende gefunden haben.

Mein Fazit:
Ich tue mich bei der Bewertung wirklich schwer. So oft, wie ich mich geärgert habe, so oft habe ich mich auch beim Lesen gefreut, nur dass ich mich häufig leider intensiver geärgert als gefreut habe. Das Lesegefühl war an vielen Stellen 5-Sterne-verdächtig, aber in Anbetracht meiner Kritikpunkte reicht es leider nur für 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Hat mich nur bedingt überzeugt

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Ich muss sagen, dass ich von Florance Bell ein wenig enttäuscht bin. Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft, auch die Leseprobe konnte mich überzeugen, generell das Luftschiffthema imponierte mir. ...

Ich muss sagen, dass ich von Florance Bell ein wenig enttäuscht bin. Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft, auch die Leseprobe konnte mich überzeugen, generell das Luftschiffthema imponierte mir. Sowas habe ich bisher nicht oft gesehen, und wenn doch, war ich meist hellauf begeistert. Genau das erwartete ich mir auch hier, jedoch funktionierte das nur bedingt.

Florance war eine wirklich coole Protagonistin. Als Schrauberin hat sie einiges drauf, da soll noch mal einer sagen, Frauen hätten kein Händchen für Technik! Ich fand es faszinierend, sie auf ihrem Abenteuer zu begleiten und ihr über die Schulter zu schauen, das hat echt Laune gemacht.
Allerdings fielen die anderen Figuren dann für mich umso langweiliger aus. Ich konnte keine Beziehung zu irgendwem von ihnen aufbauen, sie blieben für mich blass und die Distanz zu ihnen groß. Das ist wirklich schade und hat meine Lesefreude extrem ausgebremst.

Dadurch, dass nicht alles aus der Sicht auf Florance geschrieben ist, ergibt sich oft Abwechslung, was im Grunde gut gemacht ist. Allerdings hat die fehlende Sympathie zu den restlichen Figuren diesen Effekt wieder ein wenig neutralisiert. Im letzten Drittel hat mich die Geschichte dann verloren, es war für mich alles recht vorhersehbar und fesselte mich nicht mehr zu 100%.

Mein Fazit:
Nicht schlecht, aber auch nicht so Bombe wie erwartet. Ich hätte mir mehr erhofft. Die Protagonistin war aber große Klasse, daher war es kein Reinfall für mich. Es gibt 3 von 5 Sternen.