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Veröffentlicht am 09.08.2021

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Sanctuary – Flucht in die Freiheit
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Sanctuary hat mich mitgenommen. Mich deprimiert, mich aufgewühlt, mich wütend gemacht. Mich schockiert, angeekelt, mir Unbehagen bereitet und mich zutiefst niedergeschmettert. Aber mich zugleich auch aufgerüttelt, ...

Sanctuary hat mich mitgenommen. Mich deprimiert, mich aufgewühlt, mich wütend gemacht. Mich schockiert, angeekelt, mir Unbehagen bereitet und mich zutiefst niedergeschmettert. Aber mich zugleich auch aufgerüttelt, aufmerksamer gemacht, sensibilisiert. Mir die Augen weiter geöffnet.

Im Vorfeld hatte ich tatsächlich eher eine klassische Dystopie mit rebellischem Verlauf erwartet. Dass eine unterdrückte Menge sich aufbäumt, kämpft, gewinnt. Doch man bekommt etwas ganz anderes, etwas größeres, wichtigeres. Man bekommt etwas erschreckend lebensnahes, authentisches, realistisches. Und das hat mich beim Lesen schon so viel Energie gekostet, dass ich mir auch nach dem Lesen immer noch nicht ausmalen kann, wie es die Menschen in solchen Situationen wie denen, die Vali auf ihrer Reise durchmachen musste, schaffen, nicht die Hoffnung und den Lebenswillen verlieren.

Die Stimmung des Buches ist sehr düster. Stellenweise wird es sogar etwas brutaler und expliziter, womit ich für meinen Teil in dem Maße nicht gerechnet hatte. Ich bin allerdings auch ein Weichkeks, was das angeht, für andere war es vielleicht genau richtig oder gar noch zu wenig. Die ständige Flucht und das andauernde Gefühl, jemanden im Nacken sitzen zu haben, machten das Leseerlebnis nicht zu einem spaßig-unterhaltsamen, sondern einem gehetzten, bedrückenden, aber zugleich auch rasant-spannendem. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen, denn ich war trotz oder vielleicht gerade durch diese dunkle, hektische Atmosphäre dermaßen an die Geschichte gefesselt, dass ich mich kaum losreißen konnte.

Vali als Protagonistin wirkt jung und alt zugleich. Dass sie noch ein Kind ist, kommt besonders anfangs häufig durch, verliert sich allerdings im Verlauf des Buches immer mehr. Sie wächst so enorm an den Situationen, die sie mit ihrem Bruder durchmachen muss, es war gleichzeitig bewundernswert wie traurig mit anzusehen. Wie sie es meistert, in Anbetracht der Umstände im Blick zu behalten, was für sie und Ernie das Beste ist, und trotzdem im Großen und Ganzen nicht die Nerven verliert, zeugt von ungeheurer Stärke.

Der gesellschaftskritische, aufrüttelnde Aspekt der Geschichte ist allgegenwärtig. Die Autorinnen erläutern in einem Nachwort, was genau sie dazu bewegt hat, dieses Buch zu schreiben. Sie machen mithilfe von Vali und ihrer Flucht darauf aufmerksam, wie ausgeprägt die Privilegien der Weißen sind, wollen aufklären und zeigen, wie es weitergehen kann, wenn sich nichts ändert. Das erschreckende an der Geschichte war, wie realitätsnah das Geschriebene tatsächlich wirkt, wie direkt es auf das heutige Leben und die politischen Entwicklungen bezogen werden kann. Gefühlt sind wir nicht so weit von den Verläufen des Buches entfernt und das ist in höchstem Maße beunruhigend. Ich habe noch lange über Vali nachgedacht und ich weiß, dass mir „Sanctuary“ auch weiterhin lebendig im Gedächtnis bleiben wird.

Mein Fazit:
Ein schockierendes und wichtiges Buch, was allerdings nicht für Leser zu empfehlen ist, die nach lockerer Unterhaltung und oberflächlichen Themen suchen. Hier geht es in die Tiefe, es wird ernst, es wird aufrüttelnd. Wenn ihr euch nicht belehren und aufklären lassen und stattdessen weiterhin die Augen verschließen wollt, lasst die Finger von diesem Buch. Für alle anderen spreche ich eine große Leseempfehlung aus!
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2021

Spannend, süß und kurzweilig, einfach perfekt!

Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke 1: Ein Fall für alle Felle
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Bücher, die aus der Sicht von Tieren geschrieben sind, sind eine meiner Schwächen, muss ich ganz ehrlich zu stehen. Als ich dann die Lama-Gang sah, schlug mein Herz sofort höher und mir war klar, das muss ...

Bücher, die aus der Sicht von Tieren geschrieben sind, sind eine meiner Schwächen, muss ich ganz ehrlich zu stehen. Als ich dann die Lama-Gang sah, schlug mein Herz sofort höher und mir war klar, das muss ich lesen. Ermittelnde Detektiv-Lamas können doch nur gut werden.. oder?

Die Antwort darauf ist ein klares und definitives, lautes JA! Ich war von Anfang an bezaubert von Einstein, Petersilie und Vokuhila. Die drei Flauschepopos haben mich wirklich herrlich unterhalten, denn sowohl die Dynamik zwischen ihnen als auch ihre Charaktere als einzelne fand ich wirklich super.
Petersilie ist eine klassische Diva, wenngleich mit viel Herz, was sie oft zu verbergen versucht. Sie steht gern im Mittelpunkt und hat selbstverständlich immer die besten Ideen, ist doch klar. Daher gerät sie mit Einstein ab und an aneinander und verstrickt sich dann in schlagfertige Diskussionen mit ihm, die mir höllischen Spaß bereitet haben. Einstein ist ein etwas ruhigerer Geselle, der sich (meistens) insgeheim für den Cleversten der Runde hält. Leider werden seine tollen Witze oft missverstanden, aber das passiert halt, wenn die Kollegen einem nicht ebenbürtig sind. Vokuhila ist der fröhliche Kleber, der die Truppe zusammenhält. Er ist immer super drauf, voller Energie, optimistisch und verteilt für sein Leben gern Küsschen, ganz zum Leidwesen seiner Mitlamas. Er ist einfach zum knuddeln!

Ich habe die Kombination der drei verschiedenen Lamatypen einfach geliebt. Ihnen bei den Ermittlungen zuzuschauen war amüsant und spannend zu gleichen Teilen, denn auch die Kinder der Hausmenschen der Lamas wollen den Kriminellen auf die Spur kommen. Die ganze Zeit habe ich den Lamas die Daumen gedrückt, dass die am Ende den Fall zuerst lösen können, denn auch wenn ich theoretisch auf der Menschenseite stehen sollte, sind die Vierbeiner einfach die cooleren Ermittler, das gebe ich neidlos zu.

Der Schreibstil der Geschichte hat es mir fast unmöglich gemacht, beim Lesen Geduld walten zu lassen. Ich habe das Buch mühelos beinahe in einem Stück weggeatmet, nur die verschiedenen Leseabschnitte, die ich mir gesteckt hatte, haben mich zu Pausen gezwungen. Es war einfach so unfassbar spannend und kurzweilig, ein wahres Vergnügen!

Mein Fazit:
Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten! Unfassbar sympathische Lamas wie sie verschiedener kaum sein können, ein spannender Fall und eine tolle Auflösung am Ende kombiniert mit einem flüssigen Erzählstil ergeben ein lesenswertes Kinderbuch, was ich zu 100% weiterempfehlen kann.
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.08.2021

Richtig große Hörbuch-Liebe!

Luis und Lena - Der Zwerg des Zorns
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Von Lena und Luis kenne ich bereits den ersten Band als Hörbuch. Als dann Teil zwei angekündigt wurde, war für mich zu 100% klar, den MUSS ich auch anhören, denn so viel Spaß, wie ich mit der Geschichte ...

Von Lena und Luis kenne ich bereits den ersten Band als Hörbuch. Als dann Teil zwei angekündigt wurde, war für mich zu 100% klar, den MUSS ich auch anhören, denn so viel Spaß, wie ich mit der Geschichte und vor allem auch dem Sprecher hatte, hatte ich davor lange nicht beim Anhören eines Buches.
Auch die Fortsetzung von Luis und Lena hat mich wieder vollends begeistert! Die Geschichte knüpft nach kurzer Einführung direkt dort an, wo sie nach Band 1 aufgehört hat. Es ist also ratsam, die Bände in ihrer vorgesehenen Reihenfolge anzugehen. Ich hatte keinerlei Probleme, ins Geschehen einzusteigen und habe mich direkt zurechtfinden können, sowas gefällt mir.

Dann falle ich noch mit der Tür ins Haus bevor ich zur Geschichte komme: Ich liebe den Sprecher einfach. Er hat erneut einen großartigen Job gemacht, auch wenn hier dank des launischen Zwergs gefühlt mehr geschrien wurde als noch bei der dicken Fee. Das hat es mühsam gemacht, die Lautstärkeregelung konstant zu halten, aber wahrscheinlich ist das auch Meckern auf hohem Niveau, denn die Art und Weise, wie die einzelnen Figuren und Wesen dargestellt wurden, wie der Sprecher ihnen Leben und Charakter eingehaucht hat, war schlichtweg wieder einzigartig und genial. Die trockene Erzählweise der Geschichte aus der Ich-Perspektive von Luis mit der häufig direkten Adressierung des Lesers bzw. Zuhörers hat so viel Spaß gemacht beim hören, dieses Gesamtpaket schaffte der Sprecher wirklich perfekt rüberzubringen. Einfach große Klasse!

Auch in dieser Story geht es nun für Luis und Lena wieder darum, einem magischen Wesen zu helfen. Die Fee aus Band 1 war zwar schon ein harter Brocken, aber der Zwerg hat es ihnen wie ich finde noch eine Spur schwerer gemacht. Daher war es unheimlich unterhaltsam, sie auf ihrer Mission zu begleiten, auch wenn ich das kleine Zwergenbürschchen manchmal gern ordentlich zurechtgewiesen hätte.
Die Freundschaft von L & L wächst finde ich noch enger zusammen, allerdings gefiel mir noch viel mehr, dass im Laufe der Geschichte unerwartete Hilfe auftaucht. An der Stelle hat mein Herz einen kleinen Hüpfer gemacht, das war echt fantastisch! Das hat zudem dafür gesorgt, dass ich mich nun umso mehr auf den 3. Band der Reihe freue, von dem ich sehr hoffe, dass es ihn noch geben wird.

Mein Fazit:
Fantastischer Humor, sympathische Figuren, grandioser Sprecher! Ich liebe alles an dieser Geschichte. Wieder ein Hörbuch-Highlight, bitte mehr davon!
Von mir gibt es natürlich volle 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2021

Mochte ich

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
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Den Clans von Tokito konnte man rund um den Erscheinungstermin auf Social Media kaum entkommen. Und mit gehypten Büchern habe ich in vielen Fällen keine guten oder zumindest keine überragenden Erfahrungen ...

Den Clans von Tokito konnte man rund um den Erscheinungstermin auf Social Media kaum entkommen. Und mit gehypten Büchern habe ich in vielen Fällen keine guten oder zumindest keine überragenden Erfahrungen gemacht. Daher habe ich mir meine Zeit gelassen und dem Buch eine spätere Chance abseits des Hypes gegeben, und ich habe es auch nicht bereut. Zwar hatte ich nicht das Highlight bekommen, was ich mir erhofft hatte, aber wurde dennoch sehr gut unterhalten.

Interessantes Worldbuilding trifft auf authentische Figuren, die mir weitestgehend sehr sympathisch waren, ergänzt von einem spannenden Plot. Ich hing fast durchweg gebannt an den Seiten und auch wenn ich ein wenig länger gelesen habe (oder vielleicht auch gerade deshalb), hatte ich erstaunlich viel Spaß mit dem Buch.

Mein Fazit:
Solide Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat, aber kein Highlight. 4 von 5 Sternen gibt’s von mir!

Veröffentlicht am 04.08.2021

Eher mäh

Something Pure
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Von Kylie Scott hatte ich bisher alles, von Highlights bis Flops. Das letzte Buch war unteres Mittelmaß, daher hatte ich dann all meine Hoffnungen in Something Pure gesetzt. Und ich fand es nicht so richtig ...

Von Kylie Scott hatte ich bisher alles, von Highlights bis Flops. Das letzte Buch war unteres Mittelmaß, daher hatte ich dann all meine Hoffnungen in Something Pure gesetzt. Und ich fand es nicht so richtig mies, aber auch bei weitem nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte.

Der Klappentext hatte mich schon freudig gestimmt und neugierig gemacht, aber abgeholt hat mich das Ganze dann schlussendlich nicht. Ich hatte nur einen schwachen Draht zu den Protagonisten, aber immerhin waren sie mir nicht komplett unsympathisch. Wären die beiden auch noch ungenießbare Doofköppe gewesen, hätte die Bewertung wahrscheinlich nicht so rosig ausgesehen.

Was mir immerhin wieder zuverlässig durch die Geschichte geholfen hat, war der leichtgängige Schreibstil der Autorin. Ich hatte kaum Probleme, ins Geschehen hineinzufinden und mich dort zu orientieren, ein weiterer kleiner Pluspunkt.

Insgesamt hat mich das Buch allerdings nicht langfristig gefesselt, sodass ich relativ lange zum Lesen gebraucht habe. Das hat mich dann zwischendurch so sehr geärgert, dass ich meinen Reader frustriert beiseite gelegt habe, und sich damit die Zeit, die ich insgesamt gelesen habe, nur noch mehr streckte. Ein Teufelskreis, der dem Buch zum Verhängnis wurde.

Mein Fazit:
Ganz okay, aber ich habe schon besseres von Kylie Scott gelesen. Mittelmaß, denke ich. Also gibt es von mir 3 von 5 Sternen.