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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2021

Für alle Tolkien-Fans

Die Erfindung von Mittelerde
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Herr der Ringe und der Hobbit sind wohl so ziemlich jedem ein Begriff, würde ich mal behaupten. Wer es nicht gelesen/gesehen/keks hat, der hat zumindest schon mal davon gehört oder wenigstens eine grobe ...

Herr der Ringe und der Hobbit sind wohl so ziemlich jedem ein Begriff, würde ich mal behaupten. Wer es nicht gelesen/gesehen/keks hat, der hat zumindest schon mal davon gehört oder wenigstens eine grobe Ahnung, dass diese Geschichten existieren. Lange Zeit gehörte ich auch zu denen, die Tolkien noch nicht in seinem Bann hatte, weil ich mich zum Beispiel weder an das meterdicke Buch, noch an die gefühlt Jahrzehnte langen Filme von Herr der Ringe herangewagt hatte. Der Umfang hat mich nicht nur abgeschreckt, sondern regelrecht vergrault, bis ich vor nicht allzu langer Zeit mehr oder weniger gezwungenermaßen in den Genuss der Filme von HdR kommen „durfte“. Ich fand sie mindestens 50% zu lang und unglaublich verwirrend, aber was sich festgesetzt hat, war die Begeisterung für den Schauplatz Mittelerde.

Die Welt, die Tolkien kreiert hat, diese unfassbar komplexe, umfassende, faszinierende Welt, hat irgendwo ihre Wurzeln. Und um diesen Wurzeln näher auf den Grund zu gehen, habe ich mich für dieses Werk von John Garth entschieden. Es hat was von einer Gedichtinterpretation damals in der Schule, wenn man den historischen Kontext des Geschriebenen und die damalige Situation des Autors mit dem Gedicht in Einklang gebracht und anhand dessen analysiert hat. Etwa so geht John Garth hier auch vor, er durchstreift Tolkiens Leben und bekannte Länder und Gegenden und setzt das mit Mittelerde in Bezug, die Entwicklung der fiktiven Welt direkt kombiniert mit und aufgebaut auf den Begebenheiten der realen.

Mir hat es, auch als erst kürzlich geschlüpfter Mittelerde-Fan, viel Spaß gemacht, den Ursprüngen dieses Universums mithilfe von John Garth auf den Grund zu gehen. Hier und da waren die geschichtlich Ausführungen etwas trocken, aber damit wäre vielleicht zu rechnen gewesen. Ich habe so viele Dinge gelernt, die ich mir nie hätte vorstellen können, Zusammenhänge entdeckt, die mir komplett neu waren.
All das gepaart mit unzähligen Fotografien, Karten und Illustrationen ergibt ein wunderschönes Gesamtwerk, an dem ich mich festgebissen und welches ich an einem Nachmittag durchgestöbert habe. Mir gefällt auch, dass das Buch nicht so überdimensioniert, sondern verhältnismäßig handlich ist, sodass man angenehm drin blättern kann.

Mein Fazit:
Wie gesagt hier und dort etwas dröge, aber im Großen und Ganzen wirklich interessant und eine Bereicherung jeder Bibliothek eines Mittelerde-Fans.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 13.07.2021

Hatte mir mehr erhofft

Der Zwillingscode
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Vom Zwillingscode hatte ich zuvor noch nichts gehört, das Buch war mir auch in den sozialen Medien nicht begegnet. Als ich dann den Klappentext las, war ich umso gespannter auf die Geschichte und freute ...

Vom Zwillingscode hatte ich zuvor noch nichts gehört, das Buch war mir auch in den sozialen Medien nicht begegnet. Als ich dann den Klappentext las, war ich umso gespannter auf die Geschichte und freute mich sehr, mich in einer gemütlichen Runde dazu austauschen zu können.

Der Einstieg wurde durch den einfachen Schreibstil unkompliziert gestaltet, allerdings mangelte es mir schon bald an Erklärungen zum Gesellschaftssystem der neuen Zukunft, in der die Geschichte spielt. So richtig vorstellen und problemlos ausmalen konnte ich mir das alles nicht, leider zog sich dieser Zustand bis zum Schluss des Buches durch und verstärkte sich am für mich sehr kryptischen Ende sogar noch mal. Es war frustrierend, wie wenig ich mich in die Welt von Vincent reindenken konnte, hatte ich es doch so sehr versucht.

Die Figuren blieben für mich zudem sehr blass. Vincent erzählt leider nicht aus seiner Ich-Perspektive, was die Distanz zu ihm zusätzlich schürt, anscheinend liegt der Fokus des Buches einfach nicht auf der Figurenentwicklung. Ich konnte mich nicht mit ihm identifizieren oder in ihn hineinversetzen, dafür war die Geschichte emotional nicht fesselnd genug.
Langweilig wurde es zwar nicht, die Story schreitet zügig voran und hält auch einige Wendungen für den Leser bereit. Aber so richtig mitfiebern konnte ich leider nicht.

Mein Fazit:
Das Buch hat mich leider nicht begeistern können. Die Figuren blieben platt und farblos, dadurch konnte mich auch die spannenden Handlung nicht aus den Socken hauen.
Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.07.2021

DAS ist Familie

Familie Flickenteppich 3. Wir machen Ferien
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Ich muss gestehen, ich kannte vorher kein Buch der Familie Flickenteppich. Vielleicht blöde, denkt man sich, aber ich hatte tatsächlich keine Probleme, mich in der Dynamik der Hausnummer 11 zurecht zu ...

Ich muss gestehen, ich kannte vorher kein Buch der Familie Flickenteppich. Vielleicht blöde, denkt man sich, aber ich hatte tatsächlich keine Probleme, mich in der Dynamik der Hausnummer 11 zurecht zu finden. Viele Dinge erklären sich mit der Zeit oder man kann sie sich selbst erschließen, doch um das Lesevergnügen zu 100% genießen zu können, empfiehlt es sich natürlich, die Bände in ihrer Reihenfolge zu lesen.

Die Familien in der Nummer 11 sind ein bunter Haufen. Ob direkt verwandt oder „nur“ befreundet, man steht füreinander ein, hilft den anderen, unterstützt sie. Ich war hin und weg von dieser engen Gemeinschaft, die sich dort gebildet hat, so etwas ist selten in diesen anonymen Zeiten, in denen viele nicht mal den Vornamen ihrer Nachbarn kennen, geschweige denn regelmäßig mit ihnen sprechen. Ich kann da als Bewohnerin eines Mietshauses ein Lied von singen und war daher umso mehr beeindruckt und fast schon berührt von dieser wohltuenden, kleinen, meist heilen Welt.

Natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Dass Mama wieder da ist, wirbelt vieles durcheinander und stellt selbst die engsten Bindungen auf die Probe. Es hat mich ein wenig wütend gemacht, wie arglos Mama in Emmas Leben spaziert, wie ein Elefant im Porzellanladen, und verantwortungslos ist sie oben drein.

Emma ist eine wirklich sympathische Protagonistin. Ab und zu hätte ich sie zwar gern daran erinnert, dass man trotz des Neuen, Spannenden das Altbewährte nicht aus den Augen verlieren sollte, aber sie schlägt sich dennoch sehr gut. Ihre Geschwister und Freunde ergänzen sich perfekt mit ihr, sie ergeben ein eingeschworenes Team. Ich hatte wirklich Spaß dabei, den Kiddies auf ihrem kleinen Abenteuer über die Schulter zu schauen.

Der Schreibstil und die Sprache sind gut an die Zielgruppe angepasst, über manche Abkürzungen bin ich gestolpert, aber das wird den jüngeren Lesern wahrscheinlich gar nicht auffallen. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, waren die Bilder! Die Illustrationen sind so liebevoll und detailliert, sie passen perfekt zum Text und ergänzen ihn an den richtigen Stellen.

Mein Fazit:
Ein wundervolles Kinderbuch, wenngleich leider kein Highlight. Dennoch leicht zu lesen, mit tollen Bildern, einer wundervollen Dynamik zwischen den Figuren und einem Bilderbuchende.
Ich vergebe wohlgesonnene 4,5 von 5 Sternen und freue mich auf (hoffentlich?) noch weitere Bände der Reihe!

Veröffentlicht am 12.07.2021

Bin positiv überrascht

Everything We Had (Love and Trust 1)
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An Everything we had hatte ich im Vorfeld keine allzu großen Erwartungen. Es wird immer mehr, dass Buchblogger umschwenken zum Autorendasein, und ich gestehe, dass mich das jedes Mal etwas skeptisch stimmt. ...

An Everything we had hatte ich im Vorfeld keine allzu großen Erwartungen. Es wird immer mehr, dass Buchblogger umschwenken zum Autorendasein, und ich gestehe, dass mich das jedes Mal etwas skeptisch stimmt. Wahrscheinlich tue ich den meisten damit vollkommen unrecht, aber bisher konnte ich diese Denkweise noch nicht ablenken.
Umso mehr freut es mich, dass Jennifer alias wortgetreu es geschafft hat, mich mit ihrer Geschichte zu begeistern!

Zugegeben, die Figuren und ich standen zu Beginn noch arg auf Kriegsfuß. Kate war ein Schatz, ich war so enorm gespannt auf ihre Hintergrundgeschichte, ihre Vergangenheit, ihren Charakter. Doch Aidan hat meine Geduld ordentlich gefordert. Ich habe mal wieder gemerkt, dass ich Enemies to lovers nicht allzu viel abgewinnen kann, bzw. es mich einfach viel zu sehr nervt, wenn eine Partei immer, also wirklich IMMER unausstehlich und vor allem rotz dreist ist.
Aidan schoss regelmäßig den Vogel ab, sein Verhalten war untragbar und ich hätte ihm an Kates Stelle mehr als nur einmal eine gescheuert. Er war einfach ein Arschloch vor dem Herrn, fürchterlich! Erst ab ca. der Hälfte der Geschichte wurde ich im Schneckentempo mit ihm warm.

Was mich allerdings unabhängig von meiner Abneigung Aidan gegenüber unglaublich gefesselt hat, war Kates Vergangenheit und die Auswirkungen derer auf die Gegenwart und Kates Gesundheitszustand. Ich empfand ihre Ängste als wirklich authentisch und nachvollziehbar dargestellt, auch wenn ich selbst keine Erfahrungen einbringen kann. In jeder brenzligen Szene habe ich mit Kate mit gelitten, hätte sie am liebsten in den Arm genommen, habe sie aber auch zugleich für ihre Stärke bewundert.

Besonders das letzte Drittel des Buches hatte es emotional in sich. Ich hing förmlich an den Seiten und habe die ganze Nacht durchgelesen und die Geschichte schließlich unter Tränen beendet. Dass ich tatsächlich bis weit in den Morgen hinein gelesen habe, weil ich mich nicht vom Buch lösen konnte, ist schon sehr lange her. Und allein das ist schon ein Indiz dafür, dass hier mindestens 4 Sterne verteilt werden müssen.

Mein Fazit:
Ich wünschte, der Titel könnte von mir volle 5 von 5 Sternen bekommen, aber dafür habe ich mich einfach zu sehr über Aidan geärgert. Daher werden es nur 4,5, aber die kommen dafür von ganzem Herzen!
Für alle, die eine tiefgründige, emotionale Enemies to lovers Geschichte suchen, ist dieses Buch ein Volltreffer und ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 05.07.2021

Erwartungen leider nicht erfüllt

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Der Klappentext zu Partem hatte mich, als ich ihn las, nicht direkt überzeugt. Mich hat diese Verbindung von Geräuschen und Gefühlen irgendwie verwirrt, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Aber ich ...

Der Klappentext zu Partem hatte mich, als ich ihn las, nicht direkt überzeugt. Mich hat diese Verbindung von Geräuschen und Gefühlen irgendwie verwirrt, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Aber ich wollte dem Buch eine Chance geben, zumal alle anderen in meiner Buchbubble recht angetan schienen.

So richtig ist der Funke jedoch auch im Verlauf nicht übergesprungen. Die vielen verschiedenen Perspektiven haben es mir schwer gemacht, mich mit den einzelnen Figuren anzufreunden und mich besser mit ihnen zu identifizieren, dazu kommt, dass nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Das schafft in den meisten Fällen leider zusätzliche Distanz.

Das Buch an sich war nicht schlecht, mir gefiel der Schreibstil. Allerdings hat es die fehlende Bindung zu den Figuren mühsam gestaltet, mich tatsächlich auch auf die Handlung konzentrieren zu können. Ich habe lange an diesem Buch gelesen und das war schade. Ich hätte mir sehr gewünscht, die Geschichte besser finden zu können, aber ich stand dem Ganzen eher distanziert gegenüber.

Mein Fazit:
Leider bin ich recht ernüchtert, auch wenn das Buch nicht übel war. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.