Enttäuschend
The Story of a Love SongRockstars stehen ganz oben auf der Liste der Bookboyfriends, die ich im Normalfall ohne zu zögern heiraten würde. Entsprechend gefreut habe ich mich auch, als dieses Buch auf meinem Reader landete. Die ...
Rockstars stehen ganz oben auf der Liste der Bookboyfriends, die ich im Normalfall ohne zu zögern heiraten würde. Entsprechend gefreut habe ich mich auch, als dieses Buch auf meinem Reader landete. Die Geschichte von Luca und Griffin klang nicht nur romantisch und tragisch, sondern regelrecht herzzerreißend, rein vom Klappentext her ein Buch mit Highlight-Potenzial.
Recht schnell kehrte bei mir jedoch Ernüchterung ein. Lucas traurige Vergangenheit und ihre Ängste, welche für mich zunächst wirklich berührend und in meinen Augen gut nachvollziehbar dargestellt wurden, verfehlten bei mir zwar nicht ihre Wirkung, aber das Ganze wurde leider ausgerechnet durch die Konversationen mit Griffin zerstört.
Die Briefe, die sie sich schreiben, driften quasi von jetzt auf gleich ins Sexuelle ab, was ich persönlich bei gefühlt erst 10 Prozent des Buches recht absonderlich zu lesen fand. Es war vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich erst so kurz wiedergefunden haben, höchst befremdlich und unangenehm, zu sehen, wie Luca und Griffin sich schmuddelige Dinge schreiben, obwohl sie einander nach der ewigen Kontaktpause eigentlich in meinen Augen erst einmal sehr viel Grundlegenderes zu erzählen hätten, als die Fakten darüber wer wo wann durch wen wie viele Orgasmen hatte.
Jedes Mal, wenn ich mich über eine Szene mit Bezug zur Musik, Griffins bzw. Lucas Vergangenheit oder ihrem Job gefreut habe, bekam diese Freude durch unangenehmes Gesülze oder Bettgeflüster auf der nächsten Seite direkt einen ordentlichen Dämpfer.
Immerhin der Schreibstil ließ mich nicht im Stich, das Autor*innen-Duo hat es geschafft, dass ich über weite Strecken des Buches bei der Stange blieb, ohne gedanklich abzuschweifen. So richtig ins Geschehen eingetaucht bin ich zwar nicht, aber das liegt eher an der Dynamik der Protagonisten als am Stil.
Insgesamt fehlten mir auch einfach die Gefühle. Die Ansätze waren da, aber immer, wenn ich gerade hoffnungsvoll auf eine tiefgründigere Szene wartete, wurde es wieder stumpf, platt und schmuddelig. Das ist so schade, da ich enorm große Hoffnungen in dieses Buch gesetzt hatte, welche allesamt enttäuscht wurden. Griffin blieb für mich gänzlich unspannend und Luca verlor ihren Reiz dadurch, dass es überall viel zu viele Reize gab, auf die sie und Griffin nur zu gern ansprangen. Ihre Ängste rückten für mich zu weit in den Hintergrund.
Mein Fazit:
Für mich persönlich komplett an dem vorbei, was ich erwartet habe. Nicht gefühlvoll, nicht romantisch, nicht dramatisch, stattdessen eher plump und platt. Für Leser, die nicht allzu tiefsinnige Bücher brauchen, vermutlich genau richtig, aber wer gern etwas im Herzen und nicht nur in der Hose fühlen würde beim Lesen, ist hier in meinen Augen falsch, so leid es mir auch tut, das so direkt sagen zu müssen.
2 von 5 Sternen.