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Veröffentlicht am 09.03.2021

Porsche oder Pick-Up, das ist hier die Frage

Liebe, Eis und Schnee
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Liebe, Eis und Schnee versprach ein leichtes, fluffiges und extrem frösteliges Abenteuer, mit ein wenig Liebe, ein wenig Spannung und einem großen Geheimnis. Jedoch bin ich sehr überrascht gewesen von ...

Liebe, Eis und Schnee versprach ein leichtes, fluffiges und extrem frösteliges Abenteuer, mit ein wenig Liebe, ein wenig Spannung und einem großen Geheimnis. Jedoch bin ich sehr überrascht gewesen von dem, was man da am Ende präsentiert bekommen hat und bin noch unsicher, wie genau ich das fand. Im Grunde genommen echt gut, wenngleich etwas schräg. Aber ich mag schräg.

Die Protagonistin ist auf den ersten Blick ein verwöhntes Upperclass-Girl, auf den zweiten aber offenbart sich eine selbstständige, mutige und sture junge Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und unglaublich sympathische Essensvergleiche anstellt, die um Längen besser sind als meine.
Der Kerl, mit dem sie auf diesem eisigen Abenteuer unterwegs ist, hat in mir regelmäßig einen Brechreiz ausgelöst, der sich nur schwer unterdrücken ließ. Ich habe den Typen mit jeder Faser meines Seins gehasst, von der ersten bis zur letzten Seite und es wäre gelogen, würde ich sagen, das hat nicht zusätzlich dazu beigetragen, mit Jake zu sympathisieren.

Jake, der brummelige Höhlentroll mit Zottelfrisur und Augenklappe, der im ersten Moment so gar nicht nach Traumprinz klingt, war ein unfassbar guter Fang verglichen mit Chase, und je länger man mit ihm Zeit verbringt, desto größer wird sein Potenzial. Ich liebe seinen knochentrockenen Humor, seine bissigen Kommentare und seine sarkastische und unnachgiebige Art, einfach ein perfektes Rundumpaket, wenn man sich nicht an seinem rustikalen Lebensstil stört. Und dass der einen Grund hat, wird dem aufmerksamen Leser schnell klar, doch man rätselt schon noch eine ganze Weile, was denn nun Jakes mysteriöses Geheimnis sein kann.

Ich bin mit dem Ende nur so halb zufrieden. Dass da noch was unerwartetes auf den Leser wartet, war klar, aber mir war das Ganze etwas zu abgehoben. Ein wenig nüchterner, realistischer hätte ich mir die Auflösung am Ende gewünscht, dann wäre ich rundum glücklich gewesen. Aber so bin ich eher unbeholfen durch die letzten 15 Prozent des Buches geholpert und war froh, als alles wieder in ruhigere Bahnen geraten ist.

Mein Fazit:
Sympathische Protagonisten, perfekt hassenswerte Antagonisten, eine eisige, vorsichtige Liebesgeschichte und ein etwas schwieriges Ende, für mich verdient dieses Buch 4 von 5 Sternen. Ich wurde sehr gut unterhalten und kann es allen Liebesromanlesern empfehlen, die gern mal vom konventionellen Plot abweichen und etwas ungewöhnliches mit viel Herz, viel Sarkasmus und fantastischem Humor suchen.

Veröffentlicht am 09.03.2021

Wenn ein Schulbus vom Himmel fällt

Asphalthelden
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Unter den „Asphalthelden“ hatte ich im Vorfeld eine witzige aber wenig komplexe Sammlung von Geschichten den Nachhause-Weg verschiedener, voneinander unabhängiger Kinder betreffend vorgestellt. Bekommen ...

Unter den „Asphalthelden“ hatte ich im Vorfeld eine witzige aber wenig komplexe Sammlung von Geschichten den Nachhause-Weg verschiedener, voneinander unabhängiger Kinder betreffend vorgestellt. Bekommen habe ich etwas ganz anderes, etwas außergewöhnliches, etwas emotionales, etwas sehr tiefgehendes. Das kleine, feine Büchlein hat mich beeindruckt und ich bin unglaublich froh, dass ich dieses Leseerlebnis nicht missen muss.

Die Geschichten befassen sich alle mehr oder weniger mit unterschiedlichen Kindern, zumindest die Hauptperson ist immer eine andere. Aber die Protagonisten der einen sind teils die Nebenfiguren einer anderen Erzählung, denn die Kinder sind keineswegs wie von mir angenommen alles Unbekannte, sondern sie gegen auf die selbe Schule. Zwischen den kleinen Storys findet man im Verlauf des Buches zunehmend mehr Parallelen und ich habe es geliebt, wenn eine Begebenheit aus Geschichte A plötzlich in Geschichte B wieder auftaucht und vielleicht sogar noch näher erklärt wird. Es gibt gemeinsame Motive, die in überall wieder auftauchen und ich habe mich ein wenig wie ein Detektiv gefühlt, wenn ich wieder eine Verbindung entdeckt habe.

Was mich ebenfalls überrascht hat, war, dass es sich nicht um banale, für die Zielgruppe extra auf witzig gemachte Geschichten handelt, sondern dass ausnahmslos in jeder Erzählung ein ernster Kern steckt, der sich im Laufe derer offenbart. Dass so wichtige, tiefgehende und emotionale Themen angesprochen werden, hätte ich nie vermutet und fand es perfekt. Das Buch wurde dadurch zu so viel mehr als einer bloßen Sammlung von Storys, es hat eine Botschaft transportiert.
Es zeigte, dass hinter jedem Menschen eine Geschichte steckt, die man vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht sieht, dass man vielen ihr Schicksal oder ihre Probleme oder ihre Unsicherheiten und Ängste nicht ansieht. Dass man tiefer graben muss, um einen Menschen wirklich so zur Gänze zu erfassen, wie er ist. Und dass all das ausgerechnet in einem Buch mit Geschichten über Nachhause-Wege verpackt wurde, damit hätte ich weiß Gott niemals gerechnet.

Bis auf eine Ausnahme haben mir die zehn Geschichten mindestens sehr gut, wenn nicht überragend gut gefallen. Ich habe einen persönlichen Favoriten, bei dem ich am Ende ganz schön schlucken musste vor Rührung, was man bei dem Titel „Call of Duty“ vermutlich anfangs gar nicht vermuten würde. Aber genau das liebe ich an dem Buch, jede Geschichte ist so, so viel mehr, als man eigentlich denkt.

Der Schreibstil passt zum Inhalt, er ist ungewöhnlich, aber mir persönlich hat er sehr gefallen. Jede Geschichte hat eine Besonderheit im Stil, entweder irgendwelche Listen und Aufzählungen, ein bestimmter Umgangston, eine Art und Weise, wie sie strukturiert ist, die sie von den anderen unterscheidet und einzigartig macht.

Mein Fazit:
Für mich war das Buch ein klarer Fall von „hält viel mehr, als es verspricht“. Ich bin mit konkreten, wenn auch geringen Erwartungen rangegangen und wurde enorm überrascht davon, ein kleines Highlight präsentiert zu bekommen.
Hier kommen sowohl die Zielgruppe als auch die Großen auf ihre Kosten, das kann ich versprechen.

Veröffentlicht am 05.03.2021

Fantastisch!

Ella Löwenstein - Eine Welt voller Wunder
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Ella Löwenstein kann etwas, von dem viele Kinder und vielleicht auch noch Erwachsene träumen. Fabelwesen zu sehen bringt viel Freude, aber auch mindestens genauso viele Schwierigkeiten mit sich, wie sich ...

Ella Löwenstein kann etwas, von dem viele Kinder und vielleicht auch noch Erwachsene träumen. Fabelwesen zu sehen bringt viel Freude, aber auch mindestens genauso viele Schwierigkeiten mit sich, wie sich schon früh im Buch zeigt. So oder so habe ich Ella liebend gern auf ihrer Reise begleitet, die Geschichte war zuckersüß, spannend, haarsträubend und voller Freundschaft und Abenteuer.

Die Protagonistin Ella ist ein Mädchen, mit dem ich von Anfang an sympathisiert habe. Ihre schräge Familie ist der Hammer, sie selbst ist liebenswert und clever, sie weiß die Situationen, in denen Fabelwesen ein Hindernis sein könnten, gut zu meistern. Das Einzige, was ihr das Leben wirklich schwer macht, ist ihre Nachbarin und Klassenkameradin, ein abscheuliches Mädel, wie es im Buche steht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gemein Kinder sein können, wie skrupellos und unbedacht. Zu mehreren auf einer einzigen, wehrlosen Person verbal herumzuhacken und sie auch körperlich in die Mangel zu nehmen, macht mich wütend und hat mich dem Nachbarsmädchen öfter mal Verstand und Respekt einbläuen lassen wollen.

Die Idee, dass ein Kind besondere Kräfte hat und damit Wesens sehen kann, die anderen verborgen bleiben, gefiel mir von Anfang an und wurde meiner Meinung nach toll umgesetzt. Ella und den Kobold Kasimir auf ihrer Reise zu beobachten, hat unheimlich Spaß gemacht, ich liebte die verschiedenen Wesen, denen sie begegnen, Gute wie auch Böse, sie haben mich allesamt fasziniert. Das Hörbuch war leider viel zu kurz und ich hätte noch ewig dabei zuhören und mitfiebern können, wie sie auf ihrer Mission Probleme bewältigen, schöne Momente erleben und dabei immer stärker als Team zusammenwachsen. Die Freundschaft der zwei ist eine ganz besondere.

Die Sprecherin hat einen tollen Job gemacht, besonders ihr Kasimir hat mir super gefallen. Auch die teils sehr trockene Sprüche der Figuren hat sie perfekt rübergebracht, ich musste sogar ab und zu laut auflachen.

Mein Fazit:
Ein wundervolles Hörbuch, bei dem mich einzig und allein die Grausamkeit von Ellas Nachbarin gestört hat. Ein bisschen weniger Skrupellosigkeit hätte mir gefallen, aber es gibt dennoch 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.03.2021

Erwartungen waren höher

Beastmode 1: Es beginnt
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Von Beastmode habe ich mir im Vorfeld enorm viel versprochen, der Klappentext hatte mich vom ersten Moment an. Eine Gruppe schräger und besonderer Kids, die gemeinsam eine Mission zu erledigen habe, das ...

Von Beastmode habe ich mir im Vorfeld enorm viel versprochen, der Klappentext hatte mich vom ersten Moment an. Eine Gruppe schräger und besonderer Kids, die gemeinsam eine Mission zu erledigen habe, das ist der Stoff, aus dem Highlights gemacht werden können. So weit sind das Buch und ich dann zwar nicht gekommen, auch wenn ich es mir ehrlich gesagt erhofft hatte. Doch gelesen habe ich es dennoch gern.

Ich muss der Geschichte zugutehalten, dass es nicht langweilig wurde. Als Leser wird man stets warm gehalten und es gibt Gott sei Dank keine anstrengend zähen Stellen. Mit einigen der Kids bin ich nicht ganz auf einen grünen Zweig gekommen, aber das haben die anderen dafür dann recht gut ausgeglichen. Insgesamt waren die fünf eine interessante Clique, ich habe sie gern auf ihrer Reise begleitet.

Allerdings hat mir der letzte Funken gefehlt. So ganz ist die Begeisterung nicht übergesprungen und das fand ich sehr schade, hatte ich mich doch schon so auf dieses Buch gefreut. Mich hatten die vielen positiven Bewertungen im Vorfeld auch so enorm angefixt, doch ich kann mich denen nicht uneingeschränkt anschließen.

Mein Fazit:
Komplett überzeugt bin ich nicht, aber 4 von 5 Sternen gibt es dennoch. Ich freue mich auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 01.03.2021

Bin sehr zufrieden

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Matching Night zu lesen war bei mir ehrlich gesagt keine Entscheidung nach dem Inhalt, sondern einfach nach Cover und Autorin. Von Stefanie Hasse hatte ich bis dato noch nichts gelesen, wollte es aber ...

Matching Night zu lesen war bei mir ehrlich gesagt keine Entscheidung nach dem Inhalt, sondern einfach nach Cover und Autorin. Von Stefanie Hasse hatte ich bis dato noch nichts gelesen, wollte es aber ändern und habe daher zu dieser Neuerscheinung gegriffen. Das Buch lag dann etwas länger auf dem SuB, als es sollte, und vor allem auch als es verdient hat, wie ich nach dieser Lektüre für mich persönlich festgestellt habe. Denn auch, wenn ich Cara ab und an gern ein wenig mehr Verstand eingebläut hätte, so habe ich das Buch doch wirklich genossen beim Lesen.

Das Buch hat einen Sog auf mich ausgeübt, der es mir nur schwer möglich machte, es auch ab und an mal beiseite zu legen. Ich hätte im Vorfeld nicht gedacht, dass ich so viel Spaß haben und derart gefangen genommen werden würde.
Cara erzählt aus ihrer Ich-Perspektive und als Leser hat man dadurch direkten Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen, die ich allerdings nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Sie ist verzweifelt, es steht für sie so viel auf dem Spiel und dennoch ist sie andauernd bereit, ihre Zukunft stur für Kleinigkeiten aufs Spiel zu setzen, anstatt ihre Chance wirklich mit vollem Herzen zu nutzen. Sie spielt direkt neben ausgetrocknetem Stroh mit dem Feuer und erwartet naiv, dass dabei nichts zu brennen anfängt, das hat mich gestört.

Allerdings ist das auch der einzige Kritikpunkt, den ich vorzubringen habe, den Rest des Buches habe ich uneingeschränkt geliebt. Andauernd habe ich das Gefühl gehabt, ich übersehe irgendwas entscheidendes oder gehe gerade jemandem gewaltig auf den Leim. Das ganze Buch stand durchweg unter Spannung und habe das geliebt, man konnte nie sicher sein, ob man gerade getestet wird oder nicht, welche Reaktion die richtige sein würde, und vor allem woran man bei den anderen ist.

Von den anderen Figuren haben mich besonders Dione und Austin beeindruckt, Austin einfach weil er so eine fantastische, witzige Persönlichkeit hat und Dione, weil sie Cara eine gute Freundin ist und stets versucht, ihr zu helfen, wo es geht. Immer wenn die beiden in der Nähe waren, hatte ich das Gefühl, dass jetzt nichts schlimmes passieren kann, und wenn doch, dass sie einen darüber hinwegtrösten können.

Cara steht gefühlstechnisch zwischen den Stühlen und ich kann den Zwiespalt sogar ein Stück weit verstehen. Dennoch hatte ich die ganze Zeit über einen klaren Favoriten und wenngleich ich nicht spoilern möchte, kann ich sagen, dass ich mit meiner Vermutung, wem man trauen kann und wem nicht, goldrichtig gelegen habe. Nicht, dass das Ende jetzt groß vorhersehbar gewesen wäre, ich denke, ich habe einfach nur gut geraten.

Mein Fazit:
Wer was gegen Dreiecksbeziehungen und ein wenig Drama hat, sollte lieber schnell die Beine in die Hand nehmen, auch wenn die Spannung und die Intrigen das meiner Meinung nach wieder wettmachen. Nur die unbedarfte Art der Protagonistin hat mich ab und zu etwas genervt und daher vergebe ich keine vollen 5 Sterne, sondern nur 4,5 von 5.