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Veröffentlicht am 23.02.2021

Spannung, Freundschaft und eine Portion Grusel

Malvina Moorwood (Bd. 1)
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Wer sich gruseln möchte, Spannung erleben will und nichts gegen eine ordentliche Portion Humor einzuwenden hat, der ist bei Malvina Moorwood genau richtig. Ich hatte mir im Vorfeld zwar die ein oder andere ...

Wer sich gruseln möchte, Spannung erleben will und nichts gegen eine ordentliche Portion Humor einzuwenden hat, der ist bei Malvina Moorwood genau richtig. Ich hatte mir im Vorfeld zwar die ein oder andere Erwartung zurechtgelegt, war aber nicht darauf vorbereitet, so gut unterhalten zu werden.

Das Buch wird von Malvina aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, sodass man sich perfekt in ihrer Gedankenwelt einnisten und das Ganze aus erster Hand miterleben kann. Ich finde es immer spannend, den Figuren so nah über die Schulter schauen zu können, gerade in Kinderbüchern ist es oft interessant, was in den jungen Köpfen so abgeht.
Die Handlung schreitet zügig voran, aber nicht zu schnell, sie hat genau das richtige Tempo, um stets bei der Stange zu bleiben und immer sofort wissen zu wollen, wie es weitergeht, wenn sich gerade eine scheinbar unlösbare Situation auftat. Besonders im letzten Drittel war ich gefesselt von den spannenden und für mich unerwarteten Entwicklungen und habe das Geschehen aufgesaugt wie ein Schwamm.

Malvina als Figur war zunächst genau mein Geschmack. Forsch, aber nicht dreist. Mutig, aber nicht zu waghalsig, clever, aber nicht klugscheißerisch. Im Verlauf des Buches hat sie leider öfter ein paar Zicken-Ausbrüche, die mir nicht gefallen haben und sie einiges an Sympathie kosteten.
Mein Highlight war Tom, Malvinas bester Freund. Ein sanfter, nerdiger Riese mit knoblerischen Fähigkeiten eines kleinen Gottes und einem Herz aus Gold, der Malvina viel mehr gibt, als er zurückbekommt. Ich hätte ihm manchmal gern den Kopf getätschelt und ihm geraten, sich eine andere beste Freundin zu suchen, die ihn mehr wertschätzt.

Ich konnte das Buch bis zuletzt nicht richtig einschätzen. Ist der Gruselfaktor tatsächlich echt, gibt es Geister in dieser Geschichte? Oder wird das Ganze am Ende eine logische Erklärung bekommen? Es war wirklich spannend, mit Tom und Malvina zu rätseln und mitzufiebern, und nie genau zu wissen, woran man eigentlich gerade ist.

Nun zu meinen größten Pluspunkten des Buches. Zum einen habe ich die Illustrationen vergöttert! Ich hätte gern so viel mehr davon gehabt, sie haben die Geschichte großartig unterstützt und waren super süß anzusehen, haben die wichtigsten Situationen perfekt eingefangen.
Und zum anderen habe ich diesen Humor im Buch echt gefeiert. In vielen Kinderbüchern sind die Witze eher albern und etwas übertrieben, für die Zielgruppe vielleicht angemessen aber für Erwachsene manchmal mühsam zu lesen. Hier allerdings waren Malvinas Witze manchmal so trocken und urkomisch, dass ich anfangs echt positiv erstaunt war und es später einfach nur noch genoss.

Mein Fazit:
Malvinas Stimmungsschwankungen haben mir meine Laune etwas verhagelt, aber ansonsten ist dies eine wirklich lesenswerte Geschichte, die 4 von 5 Sternen von mir bekommt. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 22.02.2021

Enttäuschende Schuhkarton-Romanze

Celestial City - Akademie der Engel
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Engel, Dämonen, magische Kräfte, Liebe Spannung, all das versprach ich mir von Celestial City. Band 1 konnte sich durch seinen jugendlich-leichten Schreibstil, seine bestechende Sogwirkung, die mich als ...

Engel, Dämonen, magische Kräfte, Liebe Spannung, all das versprach ich mir von Celestial City. Band 1 konnte sich durch seinen jugendlich-leichten Schreibstil, seine bestechende Sogwirkung, die mich als Leser ständig bei der Stange hielt, und seine Leichtigkeit davon überzeugen, über seine Schwächen hinwegzusehen. Band 2 hatte es da leider schon bedeutend schwerer und hat mich ziemlich enttäuscht.

Im Grunde genommen hat sich alles, was mich im ersten Teil gestört hat, in der Fortsetzung erneut festgebissen und vervielfältigt. Ich habe mich an so vielen Ecken und Kanten gestoßen, es war fast, wie in einem proppenvollen Geschäft für besonders kantige Schreibtische Slalom laufen zu müssen. Was die Rempeleien ein wenig gelindert hat, war der flauschige Teppichboden des Schreibtischgeschäftes, genau wie in Teil eins. Mit dem Unterschied, dass die blauen Flecken der Ecken und Kanten dieses Mal stärker waren, als der weiche Teppich trösten konnte.

Positiv anzurechnen ist dem Buch, dass man mühelos wieder rein findet, sofern es keine Jahrzehnte her ist, dass man den ersten Teil gelesen hat. Die Geschichte knüpft ohne allzu großes Geplänkel an das Geschehen aus dem ersten Band an, man trifft sofort auf bekannte Gesichter und damit verbundene bekannte Dynamiken, in denen sich die Figuren bewegen. Es ist ein wenig, als wäre man nie weg gewesen, und für solche Anfänge habe ich definitiv eine Schwäche.

Allerdings geht es dann ganz fix bergab. Der allergrößte Kritikpunkt ist, neben offensichtlich schwerwiegenden Augenschäden der ständig zwinkernden männlichen Wesen in diesem Buch, die unkoordinierte und auffällig starke Zeitraffung. Hier mal ein paar Monate, dort ein ganzer Sommer, jedes Mal wird zwischen wichtigen Ereignissen gekürzt was das Zeug hält. Großer Knall, Zeitraffung, spannendes Vorkommnis, wieder eine Raffung. Das Geschehen wirkte wie eine einzige große Kette von nur mäßig gut zusammenhängenden Szenen, ein löchriges Hemd, was man Bri nur mit Ziehen und Zerren auf den Leib gepfuscht bekommen hat.

Die Figuren, die mich im ersten Teil noch aufmuntern konnten wie Shea oder Bris Clique, mausern sich zusehends zu Nervensägen, denen ich genau wie der Protagonistin gern mal kräftig in den Hintern treten würde.
Bri ist einfach unverbesserlich und ich werde nicht müde, mich über ihre egoistische, rücksichtslose „Ich mache sowieso, was ich will, und ihr könnt mich alle mal“-Art aufzuregen. Sie ist ignorant, setzt sich über alles und jeden hinweg und am Ende ist die Welt so verdreht, dass sich sogar Erzengel bei ihr ausheulen. An diesem Punkt bin ich wirklich nicht mehr klargekommen.

Lincoln ist vom schneidigen Soldaten zum überbehütenden Pantoffelhelden mutiert. Er lässt Bri machen, klopft ihr ab und zu auf die Finger, aber so richtig Ärger kassiert sie selbst von ihm, ihrem Vorgesetzten, nicht annähernd so wie verdient. Zwischen den beiden sprüht es nur so vor Pseudo-Romantik, ausgelöst durch Schuhkartons und stets begleitet schnelle Nummern in Lincolns Wohnwagen.

Wer mir in Anbetracht der nervigen Figuren und des schrecklich zerrupften Zeitstrahls des Buches gut gefallen hat, war Luzifer. Für den Kerl habe ich definitiv Sympathien übrig. Und ich wiederhole meine Worte vom Anfang, das Buch lässt sich einfach unheimlich gut runterlesen mit seinen knapp 300 Seiten und dem fluffigen Schreibstil, da kann man nichts gegen sagen.

Mein Fazit:
Ich bin leider unfassbar neugierig, wie es weitergeht, aber habe zugleich auch Angst, dass der dritte Teil den zweiten noch unterbietet. Die Schreibweise ist super, der Rest hat aber stark abgenommen im Vergleich zum ersten Teil. Von mir gibt es leider mit einem weinenden Auge nur 3 von 5 Sternen, es wäre Potenzial für so viel mehr da gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2021

War in Ordnung

Kisses from the Guy next Door (Baileys-Serie 2)
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Leider musste ich bei diesem Buch einsehen, dass Piper Rayne für mich ihren Reiz verloren haben. Die vorigen Reihen habe ich wirklich gern gelesen, geradezu verschlungen, aber mittlerweile habe ich das ...

Leider musste ich bei diesem Buch einsehen, dass Piper Rayne für mich ihren Reiz verloren haben. Die vorigen Reihen habe ich wirklich gern gelesen, geradezu verschlungen, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, es ist immer ähnlicher Kram, insbesondere in dieser Art in Reihe, in der Protagonisten und Nebenfiguren aus diversen Bänden sich in den anderen Teilen wiederfinden. Ich bekommen Dinge durcheinander und verwechsle Namen, was mir bei der riesigen Bailey-Familie allerdings auch echt keiner vorwerfen kann.

Die Figuren hatten für mich keinen unverwechselbaren Charakter, das fand ich schade. Klar, nach hunderten gelesenen Büchern aus diesem Genre ist es schwer, noch mit etwas besonderem aufzuwarten, aber die Protagonisten hatten in meinen Augen leider so gar keinen Wiedererkennungswert. Ich habe mich beim Lesen oft gelangweilt, selbst wenn man schnell voran kommt. Der unkomplizierte Schreibstil kommt dem Buch zugute, aber wenn einen die Geschichte an sich nicht fesselt, ist es dennoch schwierig, immer gespannt bei der Stange zu bleiben.

Dass die Geschichte vorhersehbar war, muss ich wahrscheinlich nicht erwähnen, aber das ist auch nicht allzu dramatisch gewesen. In Reihen, bei denen in jedem Band ein neues Paar behandelt wird, ist es nun mal offensichtlich, dass irgendwo ein Drama auftaucht, gefolgt von einem Happy End.

Mein Fazit:
Hat mich nicht umgerissen und ich werde die Reihe wohl erst einmal pausieren. Im Grunde war es kein schlechtes Buch, aber langsam habe ich Piper Rayne einfach über.
3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.02.2021

Nicht so schlecht wie befürchtet

Finding us - Verfallen
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Audrey Carlan und ich waren eigentlich spätestens nach ihrer Dream Maker Reihe durch. Ich habe festgestellt, dass wir einfach nicht zusammen passen, aber weil ich unverbesserlich und leider neugierig bin, ...

Audrey Carlan und ich waren eigentlich spätestens nach ihrer Dream Maker Reihe durch. Ich habe festgestellt, dass wir einfach nicht zusammen passen, aber weil ich unverbesserlich und leider neugierig bin, habe ich mich doch noch an ihre neuste Reihe gewagt. Neuer Verlag, neue Glück, dachte ich mir, und ich kann vorweg schon mal sagen: Es war Gott sei Dank keine Vollkatastrophe.

Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Hank und Aspen erzählt, den Männer-Perspektiven von Audrey Carlan kann ich persönlich allerdings nie etwas abgewinnen. Ich weiß nicht, wie sie es immer schafft, alle männlichen Figuren wie schleimige Möchtegern-Aufreißer rüberkommen zu lassen, aber ihre Figuren schießen sich mit ihren sexistischen Gedanken und Kommentaren oft selbst ins Aus. Ich muss zugeben, dass Hank bei weitem nicht der schlimmste Typ ist, den die Autorin produziert hat, aber er war auch niemand, dem ich mein Höschen hinterhergeworfen hätte. Danke, aber nein, danke.

Aspen dagegen war gut erträglich, wir sind keine besten Freunde geworden, aber ich wollte ihr nicht so oft einen Klaps auf den mühsam frisierten Hinterkopf verpassen wie im Vorfeld befürchtet. Ich würde sie auf einer Skala von Dream Maker (urgs) bis Trinity (Die Reihe hat sie nämlich für meinen Geschmack gut hingekriegt!) im soliden Mittelfeld der Protagonistinnen platzieren.

Was mir negativ aufgestoßen ist, sind die Bettszenen. Ich erwische mich jedes Mal wieder dabei, wie ich die Augen verdrehe und ein paar Seiten weiter blättere auf der Suche nach dem Ende der überzogenen, beinahe pornografischen Verschriftlichung. Es ist Fakt: Audrey Carlan und ich kommen bei den intimen Szene nicht auf eine Wellenlänge, wenn ich allerdings an andere Reihen zurückdenke, ist das für mich auch zu mindestens 1000% okay.

Ich muss sagen, dass das Buch nicht so übel war wie erwartet. Dadurch dass es nicht allzu übertrieben lang ist, war ich auch recht schnell durch damit und alles in allem war es ein vergleichsweise kurzweiliges Leseerlebnis. Ich schreibe bewusst nicht -vergnügen, denn so weit wollen wir mal nicht gehen. Die Autorin hat mich mit diesem Buch insofern positiv überrascht, dass ich es nicht bereut habe, ihr eine weitere Chance gegeben zu haben, aber ob ich die Reihe weiter verfolge, muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen.

Mein Fazit:
Hab schon schlechteres gelesen, aber Audrey Carlans Typen und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr und auch im nächsten nicht. Der wohlwollend leichte Schreibstil bringt einen wenigstens flott voran und vorbei an den Szenen, bei denen ich Acht geben muss, dass meinen Augen nicht irgendwann vor lauter Verdrehen schwindelig wird.
Wenn ich beide besagten Augen jedoch zudrücke, sind es 3 von 5 Sternen, die ich für dieses Buch vergeben kann.

Veröffentlicht am 18.02.2021

Konnte der Erwartung nicht gerecht werden

Four Dead Queens
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Was mir an diesem Buch wirklich super gefiel, war das Worldbuilding, allerdings habe ich daran im selben Atemzug auch Grund zur Kritik. Die Idee der verschiedenen Gebiete mit unterschiedlichen Qualifikationen ...

Was mir an diesem Buch wirklich super gefiel, war das Worldbuilding, allerdings habe ich daran im selben Atemzug auch Grund zur Kritik. Die Idee der verschiedenen Gebiete mit unterschiedlichen Qualifikationen und Aufgaben war faszinierend und erinnerte mich ein wenig an „Die Bestimmung“ mit den Fraktionen. Allerdings hätte ich mir noch eine etwas detaillierte Ausarbeitung dessen gewünscht.

Die Königinnen blieben für mich leider alle etwas farblos, ich bin generell mit den Figuren nur sehr langsam warm geworden. Das fand ich wirklich schade, denn mit sympathischen und authentischen Figuren steht und fällt die ganze Geschichte. Dadurch, dass ich mich nicht richtig in alles hineinversetzen konnte, habe ich mich mehr schlecht als recht durch alles durchbemühen müssen, auch wenn das Buch mich dann stellenweise immer mal wieder im Griff hatte.

Mein Fazit:
Ich hatte mir mehr erhofft und bin leider etwas enttäuscht. Von mir gibt es daher 3 von 5 Sternen.