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Veröffentlicht am 20.11.2020

Zahn oder kein Zahn, das ist hier die Frage.

Luis und Lena - Die Zahnlücke des Grauens
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Von Luis und Lena erwartete ich zunächst nur ein lustiges, nettes Büchlein, gut für zwischendurch, ein bisschen Unterhaltung den Kopf zu entspannen. Dass ich jedoch so begeistert wäre, hätte ich nicht ...

Von Luis und Lena erwartete ich zunächst nur ein lustiges, nettes Büchlein, gut für zwischendurch, ein bisschen Unterhaltung den Kopf zu entspannen. Dass ich jedoch so begeistert wäre, hätte ich nicht erwartet. Das Buch hat mich tatsächlich unerwartet gut unterhalten!

Ich beginne mal mit dem Protagonisten Luis. Er erzählt die Geschichte aus seiner Ich-Perspektive und richtet seine Erzählungen häufig direkt an den Leser, was einem verstärkt das Gefühl gibt, unmittelbar am Geschehen teilzunehmen und bei allem aus erster Hand dabei zu sein. Ich habe wirklich intensiv mit Luis mitgefiebert, er war einfach eine super sympathische Figur. Lustig, einfallsreich und ein wenig schräg, er tapst häufig von einer peinlichen Situation in die nächste, die mich jedoch regelmäßig herzlich zum lachen gebracht haben.

Lena, Partner in Crime und Feenversteherin auf oberstem Level, gefiel mir allein schon deshalb, weil wir uns den Vornamen teilen. Sie wirkt ein wenig verschroben und wunderlich, hat jedoch das Herz am rechten Fleck und ist eine deutliche Bereicherung für Luis Freundeskreis, wenn ich das so sagen darf.

Was mir am Buch neben der Geschichte am besten gefallen hat, waren die Illustrationen. Sie haben besonders Luis und die Fee so treffend dargestellt, und das auch immer in den witzigsten Situationen, dass ich mich gar nicht einkriegen konnte vor Begeisterung. Es war einfach herrlich mit anzusehen, wie durch und durch passend die Bebilderung und der Text miteinander harmonieren, ich hatte glaube ich noch nie so viel Spaß an ein paar Illustrationen.

Die Story um Luis, Lena und die Fee hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte liest sich durch Luis' altersgerechte und umgangssprachliche Erzählweise quasi von selbst, man fliegt mühelos durch die Seiten und hat das Buch schneller durchgelesen, als einem lieb ist.

Mein Fazit:
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung, die am Ende des Buches schon fleißig angeteasert wird. Luis und Lena sind ein tolles Team und ich kann kaum erwarten, mich mit ihnen ins nächste ungewöhnliche Abenteuer zu stürzen!

Veröffentlicht am 19.11.2020

Fantastisch!

Herz und Totschlag
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Herz und Totschlag ist Teil einer Reihe um übernatürliche Kriminalfälle, die man aber auch guten Gewissens ohne Vorkenntnisse der jeweils anderen Bände lesen kann. Hier handelt es sich um den zweiten Band ...

Herz und Totschlag ist Teil einer Reihe um übernatürliche Kriminalfälle, die man aber auch guten Gewissens ohne Vorkenntnisse der jeweils anderen Bände lesen kann. Hier handelt es sich um den zweiten Band um das Medium Jon und seinen (Lebens-)Partner Donovan, und für mich hat es vollkommen ausgereicht, mir den Klappentext des ersten Bandes einmal durchzulesen und den kleinen Erklärungen und Rückblenden im Buch zu folgen, um komplett und lückenlos im Bilde zu sein über alles, was man eventuell verpasst haben könnte.

Ich habe problemlos in das Buch hineingefunden und mich direkt wohl mit den beiden Protagonisten gefühlt, insbesondere Jon hat so eine herzliche, offene Art, dass ich ihm direkt verfallen bin. Die Dynamik zwischen ihm und seinem Freund geht ans Herz, man sieht in jeder Situation wie nah sie sich stehen und wie blind sie sich aufeinander verlassen können, einfach ein Dream Team, sowohl privat als auch im Job. Dass beide Männer aus ihrer Ich-Perspektive berichten, stärkt die Bindung zum Leser zusätzlich, so konnte ich persönlich mich viel besser in die hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen.

Mich hat die Idee eines Mediums, das an Kriminalfällen arbeitet sofort an The Mentalist erinnert. Im Laufe der Geschichte hat sich dieser Vergleich allerdings zerstreut, denn das, was Jon und seine Kollegen da tun, ist tatsächlich eine ordentliche Spur außergewöhnlicher als das, was man von Patrick Jane im TV geliefert bekommt. Ich war fasziniert von der Arbeitsweise der Medien und konnte mich an den Lesungen von Auren (hab den Plural von Aura extra gegoogelt!) und Spuren gar nicht sattlesen, so sehr hat dieser für mich komplett neuartige Themenbereich mich gefesselt.

Ich finde zudem, dass dieses übernatürliche Thema angenehm selbstverständlich und natürlich in die Geschichte eingeflochten wurde, sodass zu keinem Zeitpunkt der Eindruck bei mir entstand, es passiere gerade etwas komplett unrealistisches oder etwas sei total an den Haaren herbeigezogen. Dadurch, dass in diesem Buch auch neue Figuren eingeführt werden, die mit den Fähigkeiten von Jon ebenfalls noch nicht vertraut sind, und entsprechend alles erklärt bekommen, fühlt man sich als Leser bestens geführt und an die Hand genommen.

Mich hat an einigen Stellen gestört, dass manche Dialoge gefühlt sehr oft durchgekaut werden. Einzelne Sachen wurden besprochen und einige Seiten später hatte ich ein Déjà-vu ud habe die gleichen Sachen noch mal gelesen, bloß ein bisschen anders umformuliert. Allerdings fällt das nicht groß ins Gewicht dafür hat mir die Geschichte an sich und die Umsetzung der Idee mit den Medien viel zu gut gefallen.

Eigentlich bin ich eher eine Fantasy- und New Adult-Leserin, doch in diesem Kriminalroman ist von allem etwas vereint. Man hat Übernatürliches, Liebe und Spannung durch die Ermittlungen von Jon und seinen Kollegen, ein ideales Gesamtpaket.

Mein Fazit:
Unglaublich sympathische Protagonisten, eine süße Liebesgeschichte, ein spannender Kriminalfall gepaart mit einem Haufen übernatürlicher Energie, eine fantastische Kombination!
Ich werde diese Reihe definitiv weiterverfolgen, Jon und Donovan haben mich wirklich begeistert. Hier und da hatte ich zwar das Gefühl, die Dialoge würden etwas feststecken, aber dennoch gibt es von mir 4,5 von 5 Sternen, denn die Idee hinter der Geschichte und die Umsetzung dieser waren für mich ein Volltreffer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2020

Elfen für Anfänger

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Lia Sturmgold war ein Buch, was beim Lesen eine absolute Wohltat für meine Seele war. Ich bin entspannt durch die Geschichte marschiert, das Geschehen flog nur so dahin und ich hatte Spaß in rauen Mengen. ...

Lia Sturmgold war ein Buch, was beim Lesen eine absolute Wohltat für meine Seele war. Ich bin entspannt durch die Geschichte marschiert, das Geschehen flog nur so dahin und ich hatte Spaß in rauen Mengen. Kinderbücher haben natürlich häufig diese Wirkung, aber besonders bei Lia habe ich mich gefreut wie ein Schnitzel.

Lia ist eine durch und durch sympathische Protagonistin. Sie ist lustig und mutig, doch was sie besonders macht, ist ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn. Wenn sie etwas als unfair empfindet, dann setzt sie sich mit vollem Herzen dafür ein, davon könnten sich einige andere Figuren eine gehörige Scheibe abschneiden.
Lias Clique in der Elfenschule könnte bunter zusammengewürfelt kaum sein, doch die Mädels harmonieren ganz hervorragend miteinander. Natürlich musste man sich gegenseitig erst an die Andersartigkeit und Eigenarten der anderen gewöhnen, keine Frage. Doch im Laufe der Geschichte wachsen die Mädels zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammen, die nichts zwischen sich kommen lassen.

Magie ist bei mir immer ein äußerst effektiver Köder. Feen, Elfen, Zauber, das lockt mich an wie das Licht die Motten. Und gerade hier, wo die Protagonistin eigentlich ein „echter“ Mensch ist, hat man als Leser den bestmöglichen Zugang zu all den außergewöhnlichen Dingen. Man kann sie auf die gleiche Weise neu kennenlernen wie Lia, die ja auch keine Ahnung von all dem hat, mit dem sie konfrontiert wird. Die Erzählung aus Lias Ich-Perspektive hat das Erlebnis perfekt abgerundet.

Für mich war auch das Setting ein Highlight, man konnte sich durch die detaillierten Beschreibungen alles bestens vorstellen und in die wundersame Welt eintauchen. Ich war tatsächlich wie verzaubert.

Mein Fazit:
Ein wunderschönes Kinderbuch, mit dem ich ein paar zauberhafte Lesestunden hatte. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, das letzte Quäntchen zur Perfektion hat mir noch gefehlt.

Veröffentlicht am 16.11.2020

Informativ und spannend

Wonderlands
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Auf die Wonderlands habe ich bereits im Vorfeld unglaublich lange gehibbelt. Aus dem selben Verlag habe ich bereits ein Buch über Karten aus Büchern und auf die Beschreibungen der Welten, in denen Geschichten ...

Auf die Wonderlands habe ich bereits im Vorfeld unglaublich lange gehibbelt. Aus dem selben Verlag habe ich bereits ein Buch über Karten aus Büchern und auf die Beschreibungen der Welten, in denen Geschichten spielen, war ich noch um ein Vielfaches gespannter. Ich muss gestehen, dass das Buch kompakter ist, als ich es mir vorgestellt habe, nicht so großformatig. Aber dennoch kommen alle Bilder bestens zur Geltung.

Ich muss gleich am Anfang gestehen, dass ich nicht jeden Beitrag über jede Geschichte gelesen habe. Und auch chronologisch bin ich nicht an die Sache rangegangen, sondern habe mir gleich zu Beginn die Rosinen rausgepickt und mich recht unkonventionell von Welt zu Welt tragen lassen, je nach dem woran ich gerade Interesse hatte. Insbesondere die Berichte über moderne Geschichten fand ich spannend, einfach weil ich viele der Bücher kenne im Gegensatz zu den Klassikern, mit denen ich mich zu meiner Schande bisher eher weniger auseinandergesetzt habe.
Dennoch hatte ich auch an den Berichten zu den älteren Büchern Spaß. Ich mochte die Kombination aus kurzer Einführung in das Werk inklusive Zusammenfassung, Infos zum Autor, Beschreibungen der Welt und passender Bebilderung. Das hat einen perfekten Überblick über die jeweiligen Geschichten gegeben.

Oft musste ich beim Lesen Pausen einlegen, weil irgendwann das Limit an Input für mich erreicht war. Aber es handelt sich auch immer noch um ein Sachbuch, daher ist das nicht verwunderlich gewesen. Mich hat schlicht und einfach begeistert, was für einen umfassenden Überblick über diverse große Universen man in diesem Buch erhält, ohne jedoch dafür jedes Werk selbst lesen zu „müssen“. Man erfährt einen Rundumschlag durch die Geschichte von alt bis hin zu gefühlt erst kürzlich erschienen und diese Vielfalt mochte ich sehr.

Mein Fazit:
Das Buch hat mich durch viele Welten gefühlt und ich mochte die Aufbereitung der Informationen. Alles hat mich nicht interessiert, aber ein Großteil der ausgewählten Geschichten war nach meinem Geschmack. Natürlich fallen einem beim Lesen bestimmt hunderte Welten ein, die ebenfalls eine Erwähnung wert gewesen wären. Aber irgendwo müssen halt Abstriche gemacht werden.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 16.11.2020

Ich hatte viel dran zu knabbern

Play
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Von Play hatte ich im Vorfeld recht konkrete Erwartungen. Ich hatte mir anhand des Klappentextes einen Road Trip von zwei sympathischen Protagonisten vorgestellt, die gut miteinander harmonieren und zusammen ...

Von Play hatte ich im Vorfeld recht konkrete Erwartungen. Ich hatte mir anhand des Klappentextes einen Road Trip von zwei sympathischen Protagonisten vorgestellt, die gut miteinander harmonieren und zusammen der App, die Jonas Zukunft vorausgesagt hat, eins auswischen wollen. Ein wenig Technik, viel Spannung, vielleicht ein wenig Romantik. Allerdings schlug das Buch schnell eine Richtung ein, die ich nur schwer greifen konnte und die so gar nicht der entsprach, die ich mir ausgemalt hatte.

Zunächst einmal hatte ich meine Probleme mit der Hauptfigur Jonas. Ich konnte mich schlecht mit ihm und seinem verzweifelten Streben danach, unbedingt etwas besonderes zu sein und unvorhergesehene Dinge zu tun, identifizieren, und je weiter die Handlung fortschritt, desto drastischer und man könnte fast sagen dümmer wurden auch seine Taten, und desto mehr habe ich mich von ihm entfernt. Ich konnte seine Mühen, sich von der Masse abheben und der App, die ihm seine Zukunft vorhergesagt hat, ein Schnippchen zu schlagen, wenn überhaupt nur in ganz kleinen Teilen nachvollziehen, was dazu geführt hat, dass ich seine Taten stets mit einem missbilligenden Kopfschütteln beobachtet habe.
Auch seine Begleiterin Sun war nicht so hatte einen anderen Charakter als vermutet, sie war extrem schwer greifbar und launisch, sodass ich sie zwar spannend fand, jedoch nicht sympathisch.

Ich mochte den Schreibstil, die Sprache war jugendlich und locker, passend zum erzählenden Protagonisten, sodass man schnell durch die Geschichte kommt, wenn man sich einmal auf das Buch eingelassen hat.
Und mir gefiel auch die Idee der App, die einem anhand von Spuren, die man im Internet und sozialen Netzwerken hinterlässt, eine Zukunft prognostiziert. Das war erschreckend realitätsnah, viele, mich eingeschlossen, machen sich meistens vermutlich gar nicht so große Gedanken darüber, wie durchschaubar sie für die großen Datensammler eigentlich sind.
Doch ich habe eine gewisse Leserführung vermisst. Es wirkte so, als hätte man sich beim Schreiben der Geschichte von Situation zu Situation treiben lassen, anstatt konkret durchzuplanen, was denn am Ende das Ergebnis des Buches sein soll. Der rote Faden, den ich anfangs noch ausmachen konnte, zerfaserte zusehends und war irgendwann nur noch schwer zu fassen.

Mit dem Ende bin ich auch nicht wirklich zufrieden. Es kam alles anders als vermutet, was an und für sich auf keinen Fall schlecht ist. Aber jede der Figuren hat einen unerwarteten oder gar abstrusen Weg eingeschlagen, den ich nicht nachvollziehen konnte, was ich sehr schade finde, da ich gerade in Sun große Hoffnungen gesetzt hatte.

Was mir an der Geschichte als Gesamtkonstrukt jedoch gut gefiel, war das Setting. Es wechselt recht häufig, wenn auch nicht so oft wie gedacht, und ich konnte mir alles bildlich genau vorstellen. Teils habe ich mich in der Umgebung regelrecht wohl gefühlt, selbst wenn die Dynamik zwischen Sun und Jonas oft sehr angespannt war und dadurch die allgemeine Stimmung drückte.

Mein Fazit:
Leider nicht mein Fall, ich hatte wohl einfach andere Erwartungen, als ich an die Geschichte rangegangen bin. Ich mochte das Setting und den Schreibstil, keine Frage. Auch die Idee war spannend, jedoch habe ich keinen Draht zu den Protagonisten finden können und auch die Umsetzung der Idee war an einigen Stellen einfach nicht meins.
Ich vergebe gerundete 2,5 von 5 Sternen, gerundet landen wir dann bei 3.

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