Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2020

War okay

ON:OFF
0

Das Thema dieses Buches fand ich im Grunde sehr spannend. Die Vorstellung, jemand könnte sich mit deinem Bewusstsein synchronisieren, ist erschreckend und faszinierend zugleich. Allerdings fiel mir der ...

Das Thema dieses Buches fand ich im Grunde sehr spannend. Die Vorstellung, jemand könnte sich mit deinem Bewusstsein synchronisieren, ist erschreckend und faszinierend zugleich. Allerdings fiel mir der Einstieg ins Buch sehr schwer. Die ganzen Zusammenhänge zu verstehen, ist nicht einfach, da man relativ unvorbereitet einfach ins kalte Wasser bzw. die Geschichte hineingeworfen und gleich mit etwas konfrontiert wird, was man ohne Erklärung nicht verstehen kann. Mir gefallen solche arg kryptischen Einstiege in Büchern eher nicht, daher hatten die Story und ich leider keinen guten Start.

Der Schreibstil an sich gefiel mir, man konnte der Geschichte problemlos folgen durch die jugendliche Sprache, in der die Protagonisten erzählen. Für mich blieben besagte Protagonisten allerdings relativ blass, ich habe mich durch den etwas holprigen Einstieg nur schwer mit ihnen anfreunden können, so sehr ich es auch versucht habe.

Mein Fazit:
Ich mochte die Geschichte im Großen und Ganzen, aber sie war kein Highlight für mich. Die Startschwierigkeiten haben mein Leseerlebnis leider nachhaltig beeinflusst, daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Ungewöhnlich und bildgewaltig

Das sternenlose Meer
0

Erin Morgenstern ist zweifellos eine außergewöhnliche Autorin. Sie schafft es in jedem Buch, was ich von ihr gelesen habe, eine fantastische Welt zu entwickeln, auf die man sich anfänglich zwar erst mal ...

Erin Morgenstern ist zweifellos eine außergewöhnliche Autorin. Sie schafft es in jedem Buch, was ich von ihr gelesen habe, eine fantastische Welt zu entwickeln, auf die man sich anfänglich zwar erst mal gedanklich neu einlassen muss, die einen im Laufe der Zeit aber immer mehr fasziniert und fesselt. So ging es mir auch bei diesem Buch. Das sternenlose Meer und ich hatten einige Anfangsschwierigkeiten, besonders durch die verschiedenen Erzählstränge, denen man zu Beginn noch nicht besonders viel abgewinnen kann, wie ich finde. Aber je länger man dranbleibt, desto mehr lohnt sich das Buch.

Wie schon erwähnt wird das Buch aus verschiedensten Perspektiven erzählt. Es sind immer wieder kleine Abschnitte mit Erzählungen eingestreut, die man zunächst inhaltlich nicht zuordnen kann, was es für mich und den Lesefluss sehr schwer gemacht hat, zueinander zu finden. Ich war jedes Mal förmlich erleichtert, wenn Zachary, der Protagonist, wieder im Fokus stand, denn seine Geschichte schien immer vergleichsweise normal und leicht verständlich. Mir hat es Spaß gemacht, ihm bei seiner Rätselei zuzuschauen, ich empfand ihn als eine sehr sympathische Figur. Seine Begeisterung für Bücher hat ihm natürlich von Anfang an viele Pluspunkte eingebracht, ebenso seine Zocker-Kenntnisse. Ich empfand ihn als einen Typen, mit dem ich selbst auch gern abhängen würde, er hat einfach einen entspannten, angenehm ruhigen Charakter.

Die Geschichte, die sich um ihn spinnt, ist wahrscheinlich nicht für jedermann was. Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist sehr abstrakt, das beschreibt es vermutlich am besten. Man muss sich auf das einlassen, was geschieht, und ich für meinen Teil habe auch irgendwann aufgehört, verwirrende Sachen zu hinterfragen und habe gemerkt, dass ich, besonders anfangs, wesentlich besser damit fahre, es einfach hinzunehmen und die Fantastik des Ganzen zu genießen.
Auch der Schreibstil ist außergewöhnlich, manchmal poetisch, manchmal kryptisch, sodass ich manchmal einige Stellen mehrfach lesen musste, hinterher aber immer noch nicht zu 100% wusste, was genau gerade passiert ist oder viel mehr wie es zu verstehen war.

Erin Morgensterns Schreibweise ist speziell, das kann man ganz klar sagen. Bildgewaltig und wundersam und viele, mich eingeschlossen, könnten da vielleicht nicht immer komplett durchdringen. Ich habe mich größtenteils damit abgefunden, aber andere können oder wollen das eventuell nicht. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass dies kein Buch ist, bei dem man einfach gedanklich abschalten und sich treiben lassen kann. Man muss ein wenig mitdenken, aufmerksam sein, die Geschichte mit all ihren verschiedenen Facetten gibt es nicht her, nur halbherzig zwischen Tür und Angel zu lesen.

Mein Fazit:
Das Buch und ich hatten einige Anfangsschwierigkeiten, aber im Laufe der Zeit wurden wir ein gutes Team. Der größte Pluspunkt war der Protagonist, ich habe Zachary echt geliebt. Das Buch ist eher nicht für Leute geeignet, die sich locker-leichte Fantasy oder dergleichen vorstellen, dafür ist es viel zu komplex.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Großartig!

Vicious - Das Böse in uns
0

Vicious ist eigentlich ein Buch, was nicht direkt meinem Beuteschema entspricht, zumindest, wenn man rein nach dem Genre und dem Klappentext geht. Es ist düsterer und brutaler als das, was ich normalerweise ...

Vicious ist eigentlich ein Buch, was nicht direkt meinem Beuteschema entspricht, zumindest, wenn man rein nach dem Genre und dem Klappentext geht. Es ist düsterer und brutaler als das, was ich normalerweise gern lese, ein wenig erinnert es mich an das Neunte Haus von Leigh Bardugo, was ich seinerzeit abgebrochen habe. Das Buch ist auf die gleiche Weise schonungslos und dunkel, allerdings gefiel mir bei diesem hier die Einführung in die Geschichte wesentlich besser, sodass ich langsam aber sicher in den Sog des Geschehens gerutscht bin, bis ich vollends gefesselt war und das Buch trotz für meinen Geschmack untypische Atmosphäre nicht mehr aus der Hand legen mochte.

Nach Monsters of Verity musste ich der Autorin einfach vertrauen, dass auch Vicious mich begeistern würde, Band 1 der Verity-Dilogie war nämlich ein Jahreshighlight für mich. Und so kam es dann Gott sei Dank tatsächlich. Ich konnte mich trotz der düsteren, blutigen Stimmung auf die Geschichte einlassen und werde auch in Zukunft weiterhin die Werke dieser Autorin verfolgen.

Wie schon häufig erwähnt ist dieses Buch nichts für allzu schwache Nerven. Die Beschreibungen von Gewalt sind für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle doch schon recht explizit und den Tod als einen der Protagonisten zu bezeichnen wäre nicht übertrieben. Die meisten der Menschen, die diese Geschichte als Leiche verlassen, sind zwar größtenteils gesichtslos oder nur kurz beschrieben, sodass einem der Tod nicht nah geht, und dennoch musste ich bei jedem Sterbenden erneut schlucken.

Die Protagonisten Eli und Viktor sind beide auf unterschiedliche Art und Weise vollkommen kranke Typen. Beide möchte man weiß Gott nicht zum Feind haben und doch sind sie unglaublich faszinierende Figuren. Abgesehen davon, dass alles, was sie getan haben oder geplant haben zu tun, furchtbar ist, waren die Motive, die dahinter stecken, doch irgendwie interessant, wenn auch für den normalen, nicht extraordinären Menschen oft nur schwer nachzuvollziehen.
Viktor hat es irgendwie geschafft, sich sogar meine Sympathien zu erschleichen, wohingegen Eli einfach nur abscheulich ist. Faszinierend, aber abscheulich. Er ist einfach fanatischer, weltfremder als Viktor, der zwar ebenso brutal und skrupellos vorgeht, dabei aber noch einen Funken Menschlichkeit zu besitzen scheint.

Dass das Buch aus verschiedensten Perspektiven und vor allem zu unterschiedlichen Zeiten erzählt wird, verlangsamte bei mir manchmal den Lesefluss etwas, dafür war ich dann aber umso gespannter, wenn ich gerade in einer bestimmten Zeit wissen wollte, wie es weiter geht. Am besten gefiel mir die Erzählung aus der Vergangenheit aus Elis und Viktors College-Zeit, als die beiden gerade erst anfingen, sich ernsthafte Gedanken über Menschen mit Superkräften zu machen. Zu sehen, wie aus zwei bis dato relativ normalen Studenten zwei so unberechenbare Erwachsene werden, war erschreckend und aufregend zugleich.

Die Idee hinter der Geschichte fand ich total interessant. Es geht nicht um klassische Superhelden, sondern erinnert mich eher ein wenig an Renegades von Marissa Meyer also die Anti-Helden, nur noch gefährlicher und dunkler, einfach wegen der Entstehungsart der hier beschriebenen „Helden“. Ich mochte die Kräfte der verschiedenen Menschen, die waren, wie ich finde, einfallsreich ausgewählt.

Nur selten ist das Geschehen etwas zum Erliegen gekommen, die meiste Zeit herrscht eine unterschwellige Anspannung, die mich stets dazu gebracht hat, hinter jeder Ecke eine Gefahr zu erwarten. Ich konnte oft nicht einschätzen, wie das Buch verlaufen oder gar ausgehen könnte, und tatsächlich hat das Ende mich sehr überrascht. Zwar bin ich mehr als zufrieden damit, aber ich hätte mir einfach was anderes vorgestellt.

Mein Fazit:
Ein großartiges Buch, was zwar so gar nicht meinem Beuteschema entspricht, mich aber von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Ich bin super gespannt auf die Fortsetzung und fühle mich mal wieder darin bestätigt, dass Victoria Schwab zu den Autorinnen gehört, deren Geschichten ich blind vertraue.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Viel Info in kurzer Zeit

Das Universum – Was unsere Welt zusammenhält
0

Die Aussicht auf Geschichten und Berichte über unser Universum, unsere Erde und deren Zukunft hat mich direkt beim Klappentext schon gecatcht. Ich finde solche Themen extrem spannend aber leider auch immer ...

Die Aussicht auf Geschichten und Berichte über unser Universum, unsere Erde und deren Zukunft hat mich direkt beim Klappentext schon gecatcht. Ich finde solche Themen extrem spannend aber leider auch immer sehr abstrakt und schwer zu verstehen, sodass ich mich über die Aufbereitung für jüngere Hörende enorm gefreut habe, weil ich annahm, dass ich dann endlich mal einen Durchblick bekomme.

Teils hat das auch recht gut funktioniert. Dass das Ganze aber wie gesagt nur teils der Fall war, hat nicht daran gelegen, dass die Fakten nicht kindgerecht geschildert werden würden, denn das wurden sie ohne Zweifel. Zur Not gibt es auch noch ein Booklet, welches den CD's beiliegt, in dem sich ein Glossar befindet, wo die schwierigsten Begriffe noch einmal erklärt werden. Mir hat einfach die schiere Menge an Fakten erschlagen. Es beginnt mit den kleinsten, ursprünglichsten Teilchen des Universums, mit den Anfängen unserer Galaxie, man hangelt sich an sämtlichen Planeten entlang durch das ganze Sonnensystem bis man irgendwann endlich bei der Erde ankommt.

Ich empfand die Berichte zwar als verständlich für die jüngeren Hörer, allerdings kann ich mir vorstellen, dass man schnell abschweift, wenn man mit dieser extremen Ladung Informationen bombardiert wird. Mir persönlich ist das, muss ich gestehen, auch oft passiert, aber das liegt auch daran, dass ich mir die Erläuterungen nicht derart kleinschrittig vorgestellt hätte. Wenn man das Hörbuch wirklich genießen und vor allem in seinen Details verstehen und sich merken möchte, sollte man es nur in kleinen Dosen hören, um den Input zu verdauen.

Mich haben am meisten die CD's über Zeitreisen, außerirdisches Leben und moderne Technik wie Roboter am besten gefallen, das war zwar teils auch recht abstrakt, aber ich konnte mich in diese Themenbereiche einfach besser reindenken und mich entsprechend auch mehr dafür begeistern.

Rufus Beck als Sprecher war für mich auch ein entscheidender Faktor, das Hörbuch zu hören, er macht seinen Job großartig, kann man gar nicht anders sagen. Und ich denke, dass er maßgeblich dazu beigetragen hat, dass ich nicht vollends abgeschweift bin. Auch Jo Kern war eine angenehme Sprecherin, wobei ich gestehen muss, dass ich mich immer mehr über die Passagen mit Rufus Beck gefreut habe.

Mein Fazit:
Aus dem Print kann man, denke ich, trotz ausführlichem und hilfreichem Booklet mehr mitnehmen als aus dem Hörbuch. All die Fakten und Erläuterungen prasseln nur so auf einen ein, das kann schnell überfordern. Ich bin öfter abgschweift, aber es gab auch Themen, die mir sehr gefallen haben.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Einen Boogelbie zum Mitnehmen, bitte

Das flüsternde Glas (Glas-Trilogie Band 2)
0

Das flüsternde Glas ist der zweite Band einer Trilogie, den man allerdings auch ohne Vorwissen des ersten Bandes gut verstehen und genießen kann. Natürlich ist es wie immer so, dass man mehr von der Geschichte ...

Das flüsternde Glas ist der zweite Band einer Trilogie, den man allerdings auch ohne Vorwissen des ersten Bandes gut verstehen und genießen kann. Natürlich ist es wie immer so, dass man mehr von der Geschichte hat, wenn man ihren Vorgänger kennt, aber es fehlt nichts entscheidendes, was zum Verständnis der Zusammenhänge essentiell gewesen wäre.

Was mich an dem Buch am meisten fasziniert hat, waren natürlich die Monster. Große, kleine, flauschig niedliche, schleimig eklige, mit Kopf, mit ohne Kopf, diverse Anzahlen an Augen und Gliedmaßen, einfach herrlich! Und die detaillierten Beschreibungen machen das Kopfkino perfekt. Ich muss gestehen, dass ich einige bisweilen etwas gruselig fand und mich die Vorstellung derer ein wenig abgeschreckt hat, aber es sind nun mal Monster und keine süßen Schoßhunde, was soll man da erwarten.

Moritz ist ein fantastischer Protagonist. Er ist mutig, abenteuerlustig und ungeheuer loyal seinen Freuden gegenüber, leider hat er auch die Angewohnheit, stur Dinge auf eigene Faust erledigen zu wollen. Um seinen Liebsten zu helfen, nimmt er viel auf sich, vielleicht manchmal etwas mehr als für ihn gesund ist. Dennoch hat er mit seinem Einfallsreichtum die Geschichte ordentlich auf Trab gehalten und ich habe seinen Mut von der ersten Seite an bewundert.
Meine heimlichen Helden sind jedoch ein kleiner sogenannter Boogelbie, ein Monster, und Rita, eine resolute, harsch auftretende Frau mit einem gut verborgenen Herzen. Die beiden mochte ich mit Abstand am liebsten und habe mich stets gefreut, wenn sie einen Auftritt im Buch hatten.

Auch die andere Figuren waren glaubhaft und realistisch ausgearbeitet, manche mehr, manche weniger sympathisch. Einige hätte ich am liebsten in ein Fass gestopft und ins Meer geworden, andere wollte ich knuddeln und nie wieder loslassen, so wie Moritz' kleine Schwester Konstanze.

Die Geschichte war nahezu durchweg spannend und aufregend, die kleine Gruppe um Moritz schlittert von einer Gefahr zur nächsten und als Leser hat man keine Wahl als mitzufiebern. Der Schreibstil ist angenehm locker, gut für die jüngeren Leser geeignet, aber nicht flapsig oder zu kindlich oder gar umgangssprachlich. Das ganze Buch hat eine leicht ernste, düstere Atmosphäre, wenn man es so nennen kann, ohne jedoch altbacken und unmodern zu wirken, selbst wenn die Zeit, zu der die Geschichte spielt, dies zweifellos ist.

Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse förmlich und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Man wird förmlich ans Geschehen gefesselt und erst nach dem großen Finale wieder losgelassen.

Mein Fazit:
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und hatte eine Menge Spaß mit der Geschichte. Es war zwar kein Highlight, darum „nur“ 4 Sterne, aber ich freue mich schon auf die Fortsetzung!