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Veröffentlicht am 14.09.2020

Erstaunlich

Maximilian Flügelschlag
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Die Geschichte von Maximilian Flügelschlag hat mich überrascht. Ich hatte anhand des Covers auf ein Buch geschlossen, was mich nur in Maßen ansprechen würde, der Klappentext jedoch war erstaunlich interessant ...

Die Geschichte von Maximilian Flügelschlag hat mich überrascht. Ich hatte anhand des Covers auf ein Buch geschlossen, was mich nur in Maßen ansprechen würde, der Klappentext jedoch war erstaunlich interessant und so wollte ich ihm eine Chance geben.
An diesem Buch ist vieles schräg und nicht, wie ich es gewohnt bin, aber das war erstaunlich erfrischend.

Angefangen damit, dass der Erzählstil uns Leser mit einschließt. Das Buch beginnt, indem Maximilian den Lesenden direkt anspricht und im Verlauf der Geschichte wird dieser Kontakt stets aufrecht erhalten. Wir stehen im ständigen Dialog mit Max, wenn er die berichtende Person ist, und das empfand ich einerseits als befremdlich, aber es hat mir andererseits auch gefallen.

Max ist allerdings nicht der Einzige, der zu Wort kommt. Auch die beiden Kinder, die im Klappentext erwähnt werden, sowie einige Nebenfiguren haben einzelne Erzähl-Abschnitte, die immer mit dem Anfangsbuchstaben des jeweiligen Sprechers gekennzeichnet sind. Gerade zu Beginn bin ich leider oft durcheinander gekommen, als die Namen noch nicht so fest saßen, da wäre es vielleicht leichter gewesen, die Namen auszuschreiben. Jedoch hätte das auch einige Geheimnisse, die erst im Laufe des Buches geklärt werden, sofort enthüllt, von daher habe ich die Vorgehensweise verstehen können.

Maximilian Flügelschlag ist ein durch und durch besonderer Protagonist. Ich habe sofort eine Beziehung zu dem zerbrechlich wirkenden, sensiblen Krabbler-Jungen aufbauen können und seine Charaktereigenschaften haben mich echt fasziniert. Er ist einerseits unglaublich treu und ergeben, wenn er jemanden ins Herz geschlossen hat oder sich jemandem verpflichtet fühlt. Andererseits ist er emotionaler, als man es ihm aufgrund deines Aussehens zutrauen würde, einer der großen Knackpunkte, die in der Geschichte immer wieder angesprochen werden. Aufgrund seiner Optik hat es die Schabe nämlich häufig schwer, den Menschen begreiflich zu machen, was er doch für ein gutes Herz hat, und das hat er weiß Gott tatsächlich.

Die düstere dystopische Stimmung war die ganze Zeit nahezu greifbar, wirklich ungemütlich und bedrohlich. Man sieht die meiste Zeit wenig Hoffnung, doch das war es nicht, was mich gestört hat. Mir hat es nicht so gut gefallen, dass man bis ins letzte Viertel des Buches relativ wenig über das große Ganze und die Ursachen dieser Düsternis erfährt. Man bekommt zwar erzählt, was mit der Stadt Trost passiert ist und grob, wie es dort momentan aussieht und von Statten geht, doch ich hatte bis zu finalen Auflösung für meinen Geschmack zu viele Fragezeichen im Kopf.

Mein Fazit:
Ich bin positiv überrascht, allerdings nicht komplett begeistert. Ein ungewöhnliches Buch mit einem einzigartigen Protagonisten, empfehlenswert für alle, die Abweichungen von der Jugendbuch-Norm nicht scheuen.
Ich vergebe 3,5 bzw. gerundet dann 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2020

Jetzt ist Schluss

Hopelessly in Love (Weston-High-Reihe 2)
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Nachdem ich etwas übereifrig war und mir Band 2 auch schon auf den Reader geladen hatte,
musste ich wohl oder übel durch den ersten Band durch. Meine Rezension dazu habe ich bereits zum Abbruch geschrieben, ...

Nachdem ich etwas übereifrig war und mir Band 2 auch schon auf den Reader geladen hatte,
musste ich wohl oder übel durch den ersten Band durch. Meine Rezension dazu habe ich bereits zum Abbruch geschrieben, an meiner Meinung dazu hat sich nach dem vollständigen Lesen des Buches leider nichts geändert, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte.

Auch dieser Teil konnte mich leider nicht begeistern, ich finde Ben nach wie vor furchtbar. Ich komme mit seiner Art nicht klar, nicht damit, wie er Sasha behandelt. Sasha dagegen ist mir nach wie vor zu naiv und etwas.. daneben. Ich habe echt versucht, eine Verbindung zu ihr aufzubauen, aber bei manchen Protagonistinnen scheitere ich trotz guten Willens einfach. So auch hier.

In die Geschichte konnte ich mich leider einfach nicht fallen lassen, einfach dadurch, dass ich mit den Hauptfiguren solche Probleme hatte. Ein Buch steht und fällt für mich mit den Figuren, was nützt mir ein noch so schöner Schreibstil, wenn ich mich nach jeder Seite aufs Neue ärgere?

Mein Fazit:
Nun ist für mich endgültig Schluss mit dieser Reihe. Ich hätte schon nach dem ersten Teil die Reißleine ziehen sollen.

Veröffentlicht am 09.09.2020

Fisch gesucht, Freund gefunden

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Für Fabelwesen hatte ich schon immer eine Schwäche, die sich in letzter Zeit besonders zu zeigen scheint. Erst Drachen, jetzt ein Malamander.. es nimmt kein Ende. Zwar ist dieses Buch ein wenig schräger ...

Für Fabelwesen hatte ich schon immer eine Schwäche, die sich in letzter Zeit besonders zu zeigen scheint. Erst Drachen, jetzt ein Malamander.. es nimmt kein Ende. Zwar ist dieses Buch ein wenig schräger und fantasievoller gewesen als erwartet, was mich jedoch nicht im Geringsten gestört hat, im Gegenteil, ich habe mich nach jedem Kapitel gefragt, was mich wohl jetzt wieder Überraschendes erwartet.

Herbie erzählt aus seiner Ich-Perspektive, dadurch ist man dem Jungen direkt auf den Fersen und erlebt alles aus nächster Nähe mit. Ich liebe seinen Humor, manchmal ist er sogar regelrecht frech, das war unglaublich lustig zu lesen. Er macht alles bedacht und sorgfältig, eigentlich scheint er mir nicht unbedingt der typische Abenteuer-Typ zu sein, bis Violet sein Sachenfinder-Kabäuschen (über dieses Wort habe ich mich jedes Mal gefreut wie ein kleines Kind!) ordentlich aufmischt und sich mit Herbie auf die Suche nach dem Malamander macht.

Violet war mir von Anfang an etwas zu undurchsichtig. Ich fand es wirklich schwer, sie einzuschätzen, schließlich kam sie aus dem Nichts, hatte nichts außer sich selbst und dem, was sie am Leib trug, und wollte ausgerechnet Herbies Hilfe. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, ob ihre Motive tatsächlich die sind, die sie vorgibt, und das hat die Spannung beim Lesen definitiv gesteigert.

Das kleine Örtchen Eerie-on-Sea hat einen Haufen schrulliger Bewohner. Ich habe die Figuren in diesem Buch so gefeiert, es war echt der Hammer. Alle haben irgendwie einen Knall, jeder besitzt so seine Eigenarten, die ihn in den meisten Fällen erstaunlich liebenswert machen, und fast jeden habe ich während der Lektüre verdächtigt, etwas mit dem dunklen Geheimnis des Malamander zu tun zu haben.

Man verfolgt beinahe wie in einem Detektivroman mit Herbie und Violet zusammen die verschiedensten Spuren auf der Suche nach dem sagenumwobenen Wesen, nicht selten landen sie dabei in einer Sackgasse. Ich fand es aber so unglaublich spannend, mit zu rätseln, dass mich das Buch fest im Griff hatte und ich es bis auf eine kleine Pause in einem Rutsch durchgelesen habe.
Der Schreibstil war so angenehm leicht und unkompliziert, halt typisch Kinderbuch, dass man mühelos von Kapitel zu Kapitel hüpft und gar nicht merkt, wie fix man vorankommt.

Mein Fazit:
Ich habe Herbie geliebt und war von der ersten Seite an gefesselt von der Geschichte um die beiden Kinder und den mysteriösen Fischmenschen. Definitiv ein spannendes, unterhaltsames Buch, lesenswert für Groß und Klein.
Volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.09.2020

Freue mich auf die Fortsetzung!

Drachentochter
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Momentan steht meine Leseliste im Zeichen der Drachen. So viele Bücher über diese faszinierenden Geschöpfe habe ich vermutlich noch nie in einer derart kurzen Zeit gelesen und ich liebe es einfach nur. ...

Momentan steht meine Leseliste im Zeichen der Drachen. So viele Bücher über diese faszinierenden Geschöpfe habe ich vermutlich noch nie in einer derart kurzen Zeit gelesen und ich liebe es einfach nur. Besonders die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist das, was mich an diesen Büchern beeindruckt, und hier ist sie besonders innig dargestellt.

Trotz dessen, dass man die Protagonistin Milla nicht aus ihrer Ich-Perspektive erzählen lässt, war ich überraschend vereinnahmt vom Geschehen und habe Seite um Seite gierig verschlungen. Zu dieser Hauptfigur hatte ich schnell einen Draht und sie wirkt erfreulich reif für ihr Alter, was dem Leser unnötige kindliche Dramen erspart. Ich habe direkt Sympathien für das junge, kluge Mädchen empfunden, was im Laufe der Geschichte Tapferkeit, Mut und ein unglaublich großes Herz beweist.

Auch die Nebenfiguren sind detailliert und liebevoll ausgearbeitet, besonders an Herz gewachsen sind mir Tayra, eine Freundin von Milla, und Vigo, der Sohn des Herzogs von Arcosi. Beide unterstützen Milla uneingeschränkt bei ihrer Mission um die Drachen und entpuppen sich als wertvolle Stütze für die Protagonistin.
Auf der anderen Seite gibt es auch Figuren, bei denen sich mir vor Unbehagen und Wut die Fußnägel hochgerollt haben. Sie sind zwar der Hass eines jeden Lesers, aber wichtig für die Geschichte sind sie leider auch und es ist schon eine Kunst für sich, als Autor solche abscheulichen Figuren mit derart schlechten Charakterzügen zu produzieren.

Was für mich noch hervorzuheben ist, ist das Setting. Die Beschreibungen der Schauplätze sind so detailliert, dass man sich alles perfekt vorstellen kann, und dennoch dominieren solche Landschaftsbeschreibungen nicht das Buch, wie es schnell mal passieren kann. Ich habe mich von Anfang an wohl in Arcosi gefühlt und mich jedes Mal gefreut wie ein Schneekönig, wenn wir mit Milla durch die Gassen und Straßen streifen und neue Orte kennenlernen konnten.

Die Drachen waren eine Klasse für sich. Ich fand sie echt beeindruckend und es hat mir riesigen Spaß gemacht, ihnen beim Aufwachsen zuzusehen. Auch ihre Beschreibungen haben dafür gesorgt, dass ich sie mir perfekt vorstellen konnte, doch hier waren manchmal die Größenverhältnisse der Tiere etwas verwirrend und nicht ganz stimmig über den Verlauf der Geschichte hinweg. Aber das hat mich nicht allzu sehr gestört.

Das Buch ist nicht perfekt. Es ist recht oft Gewalt im Spiel für ein Kinderbuch und hier und dort lief mir die Story etwas zu rund. Aber das sind für meine persönliche Bewertung Dinge, die nicht den Hauptausschlag geben, denn mir ist wichtiger, dass ich mich während des Lesens gut unterhalten fühle und mich auf das Buch und die Geschichte einlassen kann. Ich möchte gefesselt werden und mit den Figuren mitfiebern können, möchte in der Welt versinken und einfach abschalten, und genau das konnte ich.

Mein Fazit:
Ein Buch mit Ecken und Kanten, aber unglaublich liebevoll gestaltet, spannend geschrieben und mit einer großartigen Protagonistin, die man sofort ins Herz schließen muss.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2020

Steht im Schatten des ersten Teils

Noras Welten
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Nach „Durch den Nimbus“ war ich eine Zeit lang größter Madeleine Puljic Fan. Mich hat an Band eins einfach alles fasziniert, die Figuren, die Welt(en), die Liebesgeschichte, die ich von Beginn an in der ...

Nach „Durch den Nimbus“ war ich eine Zeit lang größter Madeleine Puljic Fan. Mich hat an Band eins einfach alles fasziniert, die Figuren, die Welt(en), die Liebesgeschichte, die ich von Beginn an in der Form mal so gar nicht hatte kommen sehen, einfach alles.
Doch so sehr ich den ersten Teil auch vergöttert habe, so sehr hatte ich vor dem zweiten, als der dann da war, Angst, er könne meinen Erwartungen vielleicht nicht gerecht werden. Gerade falls einem ein Buch gut gefällt, ist es für die Fortsetzung meist schwer, dort heranzukommen, selbst wenn das Buch an sich meist wirklich nicht schlecht ist. Es ist halt nur nicht so überragend wie der Vorgänger und genau das ist mir bei dieser Reihe passiert.

Eldinor als Welt hatte es mir besonders angetan und das war auch einer der Gründe, weshalb mir der zweite Teil nicht ganz so gut gefallen hat, wie der erste. Ein großer Teil der Handlung hat nämlich nur noch indirekt mit der Welt zu tun, in der ich mich im ersten Band so wohl gefühlt und die ich sehr liebgewonnen habe. Zwar mochte ich die Ausflüge, die Nora gezwungenermaßen unternimmt, aber ich habe mich stets nach Eldinor zurückgewünscht.

Zudem hat mich das Buch einfach nicht so überrascht und gefesselt wie der Vorgänger. Die Geschichte an sich mochte ich, die Verfolgungsjagd des Wächters war wirklich spannend, doch die Stimmung war eine andere. Gehetzter, irgendwie unruhiger. Und ich habe mich einfach nicht so heimisch gefühlt, wie ich gehofft hatte, dass es der Fall sein würde.

Abgesehen davon, dass meine sehr hohen Erwartungen nur in Teilen erfüllt worden sind, war das Buch aber wirklich lesenswert. Es war rasant, wir lernen viele neue Figuren kennen, die das Geschehen ordentlich aufmischen, und treffen alte Bekannte, die zumindest ich für meinen Teil gern weiterhin verdrängt hätte, und bekommen natürlich wieder diverse Arten von Magie präsentiert.

Mein Fazit:
Kommt nicht an Teil eins heran, aber das macht das Buch nicht weniger lesenswert. Ich freue mich schon sehr auf Band drei und kann es nach diesem fiesen Ende kaum erwarten!
Vier von fünf Sternen gibt es von mir.