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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2020

Ungewöhnlich und bildgewaltig

Das sternenlose Meer
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Erin Morgenstern ist zweifellos eine außergewöhnliche Autorin. Sie schafft es in jedem Buch, was ich von ihr gelesen habe, eine fantastische Welt zu entwickeln, auf die man sich anfänglich zwar erst mal ...

Erin Morgenstern ist zweifellos eine außergewöhnliche Autorin. Sie schafft es in jedem Buch, was ich von ihr gelesen habe, eine fantastische Welt zu entwickeln, auf die man sich anfänglich zwar erst mal gedanklich neu einlassen muss, die einen im Laufe der Zeit aber immer mehr fasziniert und fesselt. So ging es mir auch bei diesem Buch. Das sternenlose Meer und ich hatten einige Anfangsschwierigkeiten, besonders durch die verschiedenen Erzählstränge, denen man zu Beginn noch nicht besonders viel abgewinnen kann, wie ich finde. Aber je länger man dranbleibt, desto mehr lohnt sich das Buch.

Wie schon erwähnt wird das Buch aus verschiedensten Perspektiven erzählt. Es sind immer wieder kleine Abschnitte mit Erzählungen eingestreut, die man zunächst inhaltlich nicht zuordnen kann, was es für mich und den Lesefluss sehr schwer gemacht hat, zueinander zu finden. Ich war jedes Mal förmlich erleichtert, wenn Zachary, der Protagonist, wieder im Fokus stand, denn seine Geschichte schien immer vergleichsweise normal und leicht verständlich. Mir hat es Spaß gemacht, ihm bei seiner Rätselei zuzuschauen, ich empfand ihn als eine sehr sympathische Figur. Seine Begeisterung für Bücher hat ihm natürlich von Anfang an viele Pluspunkte eingebracht, ebenso seine Zocker-Kenntnisse. Ich empfand ihn als einen Typen, mit dem ich selbst auch gern abhängen würde, er hat einfach einen entspannten, angenehm ruhigen Charakter.

Die Geschichte, die sich um ihn spinnt, ist wahrscheinlich nicht für jedermann was. Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist sehr abstrakt, das beschreibt es vermutlich am besten. Man muss sich auf das einlassen, was geschieht, und ich für meinen Teil habe auch irgendwann aufgehört, verwirrende Sachen zu hinterfragen und habe gemerkt, dass ich, besonders anfangs, wesentlich besser damit fahre, es einfach hinzunehmen und die Fantastik des Ganzen zu genießen.
Auch der Schreibstil ist außergewöhnlich, manchmal poetisch, manchmal kryptisch, sodass ich manchmal einige Stellen mehrfach lesen musste, hinterher aber immer noch nicht zu 100% wusste, was genau gerade passiert ist oder viel mehr wie es zu verstehen war.

Erin Morgensterns Schreibweise ist speziell, das kann man ganz klar sagen. Bildgewaltig und wundersam und viele, mich eingeschlossen, könnten da vielleicht nicht immer komplett durchdringen. Ich habe mich größtenteils damit abgefunden, aber andere können oder wollen das eventuell nicht. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass dies kein Buch ist, bei dem man einfach gedanklich abschalten und sich treiben lassen kann. Man muss ein wenig mitdenken, aufmerksam sein, die Geschichte mit all ihren verschiedenen Facetten gibt es nicht her, nur halbherzig zwischen Tür und Angel zu lesen.

Mein Fazit:
Das Buch und ich hatten einige Anfangsschwierigkeiten, aber im Laufe der Zeit wurden wir ein gutes Team. Der größte Pluspunkt war der Protagonist, ich habe Zachary echt geliebt. Das Buch ist eher nicht für Leute geeignet, die sich locker-leichte Fantasy oder dergleichen vorstellen, dafür ist es viel zu komplex.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Viel Info in kurzer Zeit

Das Universum – Was unsere Welt zusammenhält
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Die Aussicht auf Geschichten und Berichte über unser Universum, unsere Erde und deren Zukunft hat mich direkt beim Klappentext schon gecatcht. Ich finde solche Themen extrem spannend aber leider auch immer ...

Die Aussicht auf Geschichten und Berichte über unser Universum, unsere Erde und deren Zukunft hat mich direkt beim Klappentext schon gecatcht. Ich finde solche Themen extrem spannend aber leider auch immer sehr abstrakt und schwer zu verstehen, sodass ich mich über die Aufbereitung für jüngere Hörende enorm gefreut habe, weil ich annahm, dass ich dann endlich mal einen Durchblick bekomme.

Teils hat das auch recht gut funktioniert. Dass das Ganze aber wie gesagt nur teils der Fall war, hat nicht daran gelegen, dass die Fakten nicht kindgerecht geschildert werden würden, denn das wurden sie ohne Zweifel. Zur Not gibt es auch noch ein Booklet, welches den CD's beiliegt, in dem sich ein Glossar befindet, wo die schwierigsten Begriffe noch einmal erklärt werden. Mir hat einfach die schiere Menge an Fakten erschlagen. Es beginnt mit den kleinsten, ursprünglichsten Teilchen des Universums, mit den Anfängen unserer Galaxie, man hangelt sich an sämtlichen Planeten entlang durch das ganze Sonnensystem bis man irgendwann endlich bei der Erde ankommt.

Ich empfand die Berichte zwar als verständlich für die jüngeren Hörer, allerdings kann ich mir vorstellen, dass man schnell abschweift, wenn man mit dieser extremen Ladung Informationen bombardiert wird. Mir persönlich ist das, muss ich gestehen, auch oft passiert, aber das liegt auch daran, dass ich mir die Erläuterungen nicht derart kleinschrittig vorgestellt hätte. Wenn man das Hörbuch wirklich genießen und vor allem in seinen Details verstehen und sich merken möchte, sollte man es nur in kleinen Dosen hören, um den Input zu verdauen.

Mich haben am meisten die CD's über Zeitreisen, außerirdisches Leben und moderne Technik wie Roboter am besten gefallen, das war zwar teils auch recht abstrakt, aber ich konnte mich in diese Themenbereiche einfach besser reindenken und mich entsprechend auch mehr dafür begeistern.

Rufus Beck als Sprecher war für mich auch ein entscheidender Faktor, das Hörbuch zu hören, er macht seinen Job großartig, kann man gar nicht anders sagen. Und ich denke, dass er maßgeblich dazu beigetragen hat, dass ich nicht vollends abgeschweift bin. Auch Jo Kern war eine angenehme Sprecherin, wobei ich gestehen muss, dass ich mich immer mehr über die Passagen mit Rufus Beck gefreut habe.

Mein Fazit:
Aus dem Print kann man, denke ich, trotz ausführlichem und hilfreichem Booklet mehr mitnehmen als aus dem Hörbuch. All die Fakten und Erläuterungen prasseln nur so auf einen ein, das kann schnell überfordern. Ich bin öfter abgschweift, aber es gab auch Themen, die mir sehr gefallen haben.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.09.2020

War okay

Lessons from a One-Night-Stand
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Nach ihrer Saving Chicago/Blue Collar Brothers-Reihe hatten Piper Rayne mich ein wenig abgehängt. Ich mochte die Bücher zwar, aber absolute Highlights waren sie nicht, weshalb ich mich ein wenig um „Lessons ...

Nach ihrer Saving Chicago/Blue Collar Brothers-Reihe hatten Piper Rayne mich ein wenig abgehängt. Ich mochte die Bücher zwar, aber absolute Highlights waren sie nicht, weshalb ich mich ein wenig um „Lessons from a One-Night-Stand“ herumgedrückt habe.

Nun habe ich es beendet und muss sagen, dass es mich positiv überrascht hat. Ich hatte befürchtet, dass die Bücher nun vollends abstürzen würden, aber so schlecht wie erwartet wurde das Buch bei weitem nicht. Der Schreibstil der Autorinnen hat sich nicht verändert und ist gewohnt leicht und locker, wenig anspruchsvoll und macht es dadurch möglich, mühelos durch die Seiten zu huschen.

Man kann sowohl Austin als auch Holly besser kennenlernen, dadurch dass beide abwechselnd aus ihren Ich-Perspektiven berichten. Ich fand sie zwar sympathisch, aber einen richtigen Draht konnte ich zu ihnen nicht aufbauen. Dafür empfand ich die Familie Bailey als Gesamtpaket als echt lustig und wirklich herzlich. Wie die Geschwister sich um einander kümmern und miteinander umgehen hat dazu geführt, dass man selbst gern Teil der kleinen Gemeinschaft wäre, auch wenn es trotzdem häufig bei ihnen kracht.

Die Geschichte zwischen dem Coach und der Rektorin war süß, aber hat mich jetzt nicht gerade zum Schmelzen gebracht. Ich musste an vielen Stellen die Augen über die beiden verdrehen und habe mich auch nicht selten über sie geärgert. Aber im Großen und Ganzen gefiel mir das Buch.

Mein Fazit:
Nett für zwischendurch, Fans von Piper Rayne werden es mögen.
3,5 von 5 Sternen vergebe ich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2020

Erstaunlich

Maximilian Flügelschlag
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Die Geschichte von Maximilian Flügelschlag hat mich überrascht. Ich hatte anhand des Covers auf ein Buch geschlossen, was mich nur in Maßen ansprechen würde, der Klappentext jedoch war erstaunlich interessant ...

Die Geschichte von Maximilian Flügelschlag hat mich überrascht. Ich hatte anhand des Covers auf ein Buch geschlossen, was mich nur in Maßen ansprechen würde, der Klappentext jedoch war erstaunlich interessant und so wollte ich ihm eine Chance geben.
An diesem Buch ist vieles schräg und nicht, wie ich es gewohnt bin, aber das war erstaunlich erfrischend.

Angefangen damit, dass der Erzählstil uns Leser mit einschließt. Das Buch beginnt, indem Maximilian den Lesenden direkt anspricht und im Verlauf der Geschichte wird dieser Kontakt stets aufrecht erhalten. Wir stehen im ständigen Dialog mit Max, wenn er die berichtende Person ist, und das empfand ich einerseits als befremdlich, aber es hat mir andererseits auch gefallen.

Max ist allerdings nicht der Einzige, der zu Wort kommt. Auch die beiden Kinder, die im Klappentext erwähnt werden, sowie einige Nebenfiguren haben einzelne Erzähl-Abschnitte, die immer mit dem Anfangsbuchstaben des jeweiligen Sprechers gekennzeichnet sind. Gerade zu Beginn bin ich leider oft durcheinander gekommen, als die Namen noch nicht so fest saßen, da wäre es vielleicht leichter gewesen, die Namen auszuschreiben. Jedoch hätte das auch einige Geheimnisse, die erst im Laufe des Buches geklärt werden, sofort enthüllt, von daher habe ich die Vorgehensweise verstehen können.

Maximilian Flügelschlag ist ein durch und durch besonderer Protagonist. Ich habe sofort eine Beziehung zu dem zerbrechlich wirkenden, sensiblen Krabbler-Jungen aufbauen können und seine Charaktereigenschaften haben mich echt fasziniert. Er ist einerseits unglaublich treu und ergeben, wenn er jemanden ins Herz geschlossen hat oder sich jemandem verpflichtet fühlt. Andererseits ist er emotionaler, als man es ihm aufgrund deines Aussehens zutrauen würde, einer der großen Knackpunkte, die in der Geschichte immer wieder angesprochen werden. Aufgrund seiner Optik hat es die Schabe nämlich häufig schwer, den Menschen begreiflich zu machen, was er doch für ein gutes Herz hat, und das hat er weiß Gott tatsächlich.

Die düstere dystopische Stimmung war die ganze Zeit nahezu greifbar, wirklich ungemütlich und bedrohlich. Man sieht die meiste Zeit wenig Hoffnung, doch das war es nicht, was mich gestört hat. Mir hat es nicht so gut gefallen, dass man bis ins letzte Viertel des Buches relativ wenig über das große Ganze und die Ursachen dieser Düsternis erfährt. Man bekommt zwar erzählt, was mit der Stadt Trost passiert ist und grob, wie es dort momentan aussieht und von Statten geht, doch ich hatte bis zu finalen Auflösung für meinen Geschmack zu viele Fragezeichen im Kopf.

Mein Fazit:
Ich bin positiv überrascht, allerdings nicht komplett begeistert. Ein ungewöhnliches Buch mit einem einzigartigen Protagonisten, empfehlenswert für alle, die Abweichungen von der Jugendbuch-Norm nicht scheuen.
Ich vergebe 3,5 bzw. gerundet dann 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2020

Nicht so gut wie der Vorgänger

Madison & Sam – A San Francisco College Romance (College-WG-Reihe 4)
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Madison und Sam sind das zweite Paar, über das ich aus dieser Reihe gelesen habe. Lennon und Zane waren ein traumhaftes Duo, aber ich hatte gehofft, dass der vierte Teil an den vorigen heranreichen würde. ...

Madison und Sam sind das zweite Paar, über das ich aus dieser Reihe gelesen habe. Lennon und Zane waren ein traumhaftes Duo, aber ich hatte gehofft, dass der vierte Teil an den vorigen heranreichen würde. Das war leider nicht der Fall, aber nett zu lesen war es dennoch.

Das Buch ist in zwei Teile geteilt, einmal vor und einmal nach dem gemeinsamen Sommer von Maddie und Sam. Ich mag solche Teilungen in den Geschichten, da man dort meist einen intensiveren Wandel der Figuren und ihrer Charaktere beobachten kann.

Maddie ist eine unglaublich starke Persönlichkeit. Sie hat in der Vergangenheit schlimme Schicksalsschläge erleiden müssen und ist dennoch nicht daran zerbrochen, ihre Freunde haben ihr den Rücken gestärkt, wann immer es nötig war. Die WG ist einfach eine so unglaublich sympathische Gruppe, ein Haufen liebenswerter Chaoten, in den Madison perfekt reinpasst.
Sam hingegen ist ein Freigeist, für den seine Familie jedoch an erster Stelle steht, das wird in vielen Situationen im Buch mehr als deutlich. Zu lesen, wie er mit seiner Großmutter umgeht, war wirklich berührend, oft musste ich aber auch schwer schlucken, wenn es um seine Gram und ihren Zustand ging.

Madison und Sam sind ein großartiges Paar, spätestens im zweiten Teil des Buches kann man das nicht mehr leugnen. Sie stützen sich beide und nehmen den anderen genau wie er ist, sie halten zusammen und ergänzen sich wie zwei Puzzleteile. Dass ihre Beziehung nicht körperlich bleibt, sondern sehr schnell eine emotionale Komponente bekommen würde, ist dem Leser von vornherein klar, und dennoch habe ich es sehr genossen, zu sehen, wie sie sich einander annähern, Gefühle entwickeln und feststellen, dass ein Sommerflirt nicht alles ist, was sie sich wünschen.

In diesem Buch werden so viele ernste Themen angesprochen, dass die Stimmung beim Lesen oft sehr bedrückend war und nicht so sorglos, wie man es von New Adult mit einer Sommerromanze erwarten würde. Ich hatte an vielen Stellen Mitleid sowohl mit Sam, als auch natürlich mit Madison, beide haben für ihre Liebsten eine Menge aufgegeben, einschließlich Teile ihrer Selbst.

Mein Fazit:
Meiner Meinung nach nicht so stark wie der Vorgänger, stellenweise nicht so leicht und locker wie erwartet, aber dennoch lesenswert.
Ich vergebe gute 3,5 bzw. gerundet 4 von 5 Sternen.