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Veröffentlicht am 29.06.2019

Nicht mein liebster Westmore

Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer
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„Das Spiel seines Lebens ... Als NHL-Star genießt Ben Westmore die Vorzüge seines Ruhms: wilde Partys und unverbindliche Affären. Doch als eine heiße Nacht in Vegas mit seiner Unterschrift auf einer Heiratsurkunde ...

„Das Spiel seines Lebens ... Als NHL-Star genießt Ben Westmore die Vorzüge seines Ruhms: wilde Partys und unverbindliche Affären. Doch als eine heiße Nacht in Vegas mit seiner Unterschrift auf einer Heiratsurkunde endet, werden ihm zwei Dinge klar: Zum einen sollte er eine Zeitlang die Finger von den Frauen lassen, und zweitens braucht er dringend rechtlichen Beistand. Ersteres ist jedoch schnell vergessen, als sein Blick auf die Anwältin der Gegenseite fällt. Jetzt hat Ben nur noch ein Ziel: Olivias Herz zu erobern ...“

Nach „Maybe this Time“ und der Kurzgeschichte „Maybe this Kiss“ ist dies der zweite vollwertige Band der Colorado-Ice-Reihe von Jennifer Snow, die nicht zwangsläufig in der richtigen Reihenfolge gelesen werden muss. Man kann, sofern man sich für andere Paare spoilern möchte, die Bücher auch durcheinander lesen, denn, ganz ehrlich, wer mit wem zusammenkommt, ist ja schon beim Lesen des Klappentextes klar. Also keine Bedenken haben, wenn ihr nicht bei Band eins anfangen könnt oder wollt.

Das Cover ist genau wie das des ersten Teils relativ unspektakulär, einfarbig mit zarten Mustern im Hintergrund des Titels. Einerseits also kein Eye-Catcher, dafür aber leicht mit seinem Vorgänger in Verbindung zu bringen. Mich würde es in der Buchhandlung nicht sofort ansprechen, da bin ich ehrlich, wenn überhaupt erst auf den zweiten oder dritten Blick.

Mir hat auch in diesem Buch der Schreibstil gut gefallen. Man konnte sich zwar nicht perfekt in die Figuren hineinversetzen, da nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde und die Abschnitte, durch wen wann erzählt wird, nicht klar gekennzeichnet sind, aber dennoch ließ sich das Geschehen leicht verständlich verfolgen. Durch die einfache, relativ anspruchslose Sprache eignet sich das Buch für ein paar freie Nachmittage auf der Couch, einfach was Nettes zum Entspannen, zum Lesen ohne nachdenken zu müssen.

Die Figuren gefielen mir in diesem Band allerdings nicht so gut wie in den anderen Teilen. Olivia war mir erst zu steif, dann zu unprofessionell und schließlich zu unentschlossen. Ich bin mit ihr auf keinen grünen Zeig gekommen, es hat einfach nicht gepasst.
Auch Ben konnte mich nicht überzeugen, ich mochte seine Art nicht. Die anderen Westmore-Brüder hatten mich sofort um den Finger gewickelt, doch bei unserem Protagonisten hat das nicht besonders gut geklappt. Was mich am meisten gestört hat, war, dass er im Klappentext erst als Partykönig in ständiger Feierlaune angepriesen wird und dann im Buch jedoch davon die Rede ist, er würde nie viel trinken, könne also nicht viel ab und hätte daher die Heirats-Panne, die ihm im Vollsuff passiert ist, an den Hacken. Passt in meinen Augen alles nicht zusammen, aber gut.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich auch nicht berühren können. Da war nicht so viel Gefühl wie bei Becky und Neil zum Beispiel, mich hat es relativ kalt gelassen. Auch Olivias Kinderwunsch-Drama hat mich nicht wirklich interessiert, es war voherzusehen, wie ich finde. Ich hätte mich gefreut, mehr übers Eishockey lesen zu können, das hätte die Story vielleicht ein bisschen spannender gemacht.

Mein Fazit:
Bisher der schwächste Band der Reihe, ich hoffe, dass Asher und Emma das im dritten Band wieder gutmachen können. Mir gefiel zwar das Setting, aber der Plot war nicht wirklich überzeugend, genau wie die Figuren.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Gruselig!

Dana Mallory
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Auf Mallory Manor soll Dana ihre Ferien verbringen - hat ihr Vater beschlossen. Bitten und Betteln, mit auf seine Dienstreise kommen zu dürfen, haben zu nichts geführt und so sieht die fast 13-jährige ...

Auf Mallory Manor soll Dana ihre Ferien verbringen - hat ihr Vater beschlossen. Bitten und Betteln, mit auf seine Dienstreise kommen zu dürfen, haben zu nichts geführt und so sieht die fast 13-jährige sich schon bald dem gruseligsten Schloss gegenüber, was sie je gesehen hat, gekrönt von einem schrägen Butler und einer noch schrägeren Tante. Als die Bilder und Statuen im Haus plötzlich anfangen, ein Eigenleben zu entwickeln und Dana nachts unheimliche Stimmen hört, macht sie sich mit dem geheimnisvollen Will auf die Suche nach der Ursache dieses Spuks und entdeckt, dass es auf Mallory Manor alles andere als mit rechten Dingen zugeht, und dass ausgerechnet sie die Einzige ist, die eine drohende Katastrophe abwenden kann..

Da ich manchmal leider etwas schlecht schätzen kann, wie viel man jüngeren Lesern zutrauen darf, bin ich an „Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten“ relativ unbesorgt rangegangen und nahm an, dass es schon nicht so dramatisch werden würde.
Großer Fehler. Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch eindeutig unterschätzt habe.. oder dass ich einfach feige und zartbesaitet bin, vermutlich eine Kombination aus all diesen Faktoren.

Der Schreibstil ist angemessen für die Zielgruppe, so viel sei auf jeden Fall schon mal gesagt. Man versteht alles problemlos, jüngere begeisterte Leser werden nur so durch die Seiten fliegen und ich für meinen Teil hatte auch riesigen Spaß dabei, Danas Alltag auf dem Anwesen zu verfolgen. Sie erzählt unglaublich unterhaltsam aus ihrer Ich-Perspektive und durch ihre authentischen, detaillierten Beschreibungen kann man sich Mallory Manor perfekt vorstellen, wie eine 13-jährige es nun mal sieht, nämlich im ersten Moment einschüchternd und gruselig, dann von Tag zu Tag jedoch spannender und interessanter.

Die Figuren sind alle mit viel Liebe gestaltet, besonders fasziniert hat mich neben der Protagonistin Dana ihr Freund Will. Er hat eine sehr einnehmende, sympathische Art für einen Jungen in seinem Alter, ist zugleich reifer und ernster, als man es erwarten würde, hat auf der anderen Seite jedoch auch unglaublich witzige Momente, mit denen er Dana und den Leser überrascht.
Dana nimmt ihren Zwangsurlaub anfangs nicht so gelassen, gewöhnt sich aber recht schnell an die neue Situation, vor allem wenn man bedenkt, was in ihrem Zuhause auf Zeit für schräge Sachen abgehen. Beeindruckend mutig stellt sie sich den Gefahren, die ihr auflauern, bis sie schließlich feststellt, dass von ihrem Mut so einiges abhängt.
Mir waren die Charaktere bis auf die „Tante“ alle sehr sympathisch und ich habe es genossen, ihre Geschichte mitzuerleben.

Was ich bei diesem Buch unterschätzt habe, ist der Gruselfaktor. Normalerweise meide ich alles, was im entferntesten mit Grusel, Thrill oder Horror zu tun hat, dafür bin ich einfach zu schissig und kann auch mit fast 22 Jahren mein Spiegelbild nachts nicht anschauen, wenn ich einen entsprechenden Film gesehen oder ein Buch in die Richtung gelesen habe. Peinlich, aber wahr. Jedoch nahm ich an, dass es bei einem Kinder-/Jugendbuch schon nicht so schlimm wäre, wenn ich meine Nase mal dort rein stecke.
Tja, wieder eines besseren belehrt, denn das ein oder andere fiese Hexengrinsen oder nächtliche, mysteriöse Stimmen ohne Quelle haben mir schon ein paar unbehagliche Schauer verpasst.

Was mich nicht zu 100% überzeugt hat, war die Auflösung von Danas Schicksal, beziehungsweise ihrer Suche nach der Lösung zur Rettung von Mallory Manor. Irgendwie war mir das Ergebnis nicht schlüssig, beziehungsweise ich hätte was anderes erwartet als den Helfer, der sich ihr später offenbart hat.

Mein Fazit:
Ein gruseliges, spannendes, süchtig machendes Kinderbuch, was ich wirklich gern gelesen und im Vorfeld tatsächlich unterschätzt habe. Nur das Ende hat mich nicht komplett überzeugt, daher einen Stern Abzug. Aber dennoch empfehlenswert für Groß und Klein, ein richtiger Lesespaß!

Veröffentlicht am 27.06.2019

Luft ist raus

The Lost Prophecy - Von Wellen getragen
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Auch zehn Jahre nachdem Drakor in die Versenkung verschwunden ist, ist das Volk von Andurion noch nicht zur Ruhe gekommen. In der Stadt aller fünf Völker wurde alles darauf ausgerichtet, im Ernstfall bereit ...

Auch zehn Jahre nachdem Drakor in die Versenkung verschwunden ist, ist das Volk von Andurion noch nicht zur Ruhe gekommen. In der Stadt aller fünf Völker wurde alles darauf ausgerichtet, im Ernstfall bereit zur Schlacht zu sein.
Nura, die Ziehtochter von Lorena, ist mittlerweile ein 10 Jahre altes, aufgewecktes Mädchen, das nur Unsinn im Kopf hat und am liebsten von einem Abenteuer ins nächste schlittern würde. Als sich allerdings herausstellt, dass die junge Wasserdame eine bedeutende Rolle für das Fortbestehen ihrer Welt spielt, hebt das das Leben des Kindes komplett aus den Angeln..

Dieses Buch ist der vierte Band der „The Lost Prophecy“-Reihe und kann, bzw. sollte nicht ohne Vorkenntnis der anderen Teile gelesen werden, da die Geschichte auf das vorher Geschehene aufbaut. Jemand, der dennoch so mutig ist, mittendrin anzufangen, der tut mir dann auch nicht leid, wenn er keinen Schimmer hat, was da gerade passiert.

Wie die anderen Büchern wird auch „Von Wellen getragen“ aus verschiedensten Perspektiven erzählt, mit dem Unterschied, dass in diesem Fall auch Nura, die nun größere Ziehtochter von Lorena, ihre eigene Sicht erhält. Diese Erzählweise hat wie auch in den vorigen drei Bänden wieder für eine Menge Abwechslung gesorgt, ohne dass ich mit den verschiedenen Handlungssträngen durcheinander gekommen wäre. Mir persönlich hätte aber auch eine Passage aus Drakors Sicht gefallen, die Gegenseite finde ich immer sehr viel spannender als nur „die Guten“ zu beobachten.

Ich muss jedoch gestehen, dass für mich, auch wenn die einzelnen Teile immer sehr kurz sind, so langsam die Luft raus ist bei dieser Geschichte. Band 5 wird der nächste und letzte der Reihe sein, der erscheint, und das finde ich auch ganz gut so. Statt fünf kleiner E-Book-Onlys hätte ich mir auch gut eine Trilogie mit vernünftig langen Büchern vorstellen können, die ich mir dann auch als Print zugelegt hätte, so jedoch reicht es mir dann nach einmal Lesen auch. Es geht mir einfach zu kleinschrittig voran, beziehungsweise ich persönlich hatte auch das Gefühl, dass sich an Kleinigkeiten aufgehalten wird, um noch ein oder zwei Kapitel zu füllen, nur um dann einen großen inhaltlichen Sprung zu vollziehen, den ich gern näher ausgeführt gesehen hätte.

Der angenehme, unkomplizierte Schreibstil schafft es noch, mich zu besänftigen, allerdings freue ich mich auch, die Reihe um Lorena, Nura und die anderen bald endlich abschließen und ruhen lassen zu können.

Mein Fazit:
Es gab zwar Action-technisch einen echten Höhepunkt in diesem Band, leider war mir das Drumherum zu wenig aussagekräftig und spannend. Die Reihe wird nicht besser mit der Zeit, im Gegenteil, sie verliert langsam an Luft. Das große Finale lese ich aber selbstverständlich noch!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Klappentext führt auf falsche Fährte

With or Without You - Mein Herz gehört dir
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Wenn man schon mal einem Lehrer in freier Wildbahn begegnet, dann ist es meistens in den unpassendsten Momenten. Das muss auch Jessica feststellen, als sie sich nach einem Wet-Shirt-Missgeschick am Flughafen ...

Wenn man schon mal einem Lehrer in freier Wildbahn begegnet, dann ist es meistens in den unpassendsten Momenten. Das muss auch Jessica feststellen, als sie sich nach einem Wet-Shirt-Missgeschick am Flughafen plötzlich ihrem ehemaligen Tutor Roman gegenübersieht. Roman, für den sie schon seit Ewigkeiten schwärmt, dem Mann ihrer heimlichen Träume..
Alles, was Jessica geplant hatte, war, mit ihrer Freundin eine Auszeit von der Uni und von Männern in Mexiko zu genießen. Doch gegen Urlaubsflirts ist ja für gewöhnlich nichts einzuwenden.. auch wenn es sich bei dem Objekt der Begierde um etwas Verbotenes handelt. Denn was in Mexiko geschieht, bleibt auch in Mexiko.. oder?

Von Geneva Lee kannte ich bisher nur die Royals-Reihe, der erste Teil von ihrer neuen Reihe, „Girls in Love“ (nicht sehr kreativ, wenn man mich fragt) SuBt noch bei mir herum. Dennoch wollte ich diesen zweiten Teil zuerst lesen, da mir das Thema einfach spannender erschien. Danke an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar!

Erzählt wird ganz klassisch aus der Ich-Perspektive von Jess, mich hätte in diesem Fall aber viel mehr Romans Sicht des Ganzen interessiert, schließlich ist er derjenige, der mit einem Verhältnis zu einer Studentin seine noch nicht mal richtig begonnene Karriere in den Sand setzen könnte.
Der Schreibstil war nicht besonders anspruchsvoll, typisch New Adult umgangssprachlich und modern, etwas zum schnell runterlesen, wenn man mal einen freien Nachmittag oder Abend hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war fast schon geschockt, wie schnell das Ende erreicht war, auch im Hinblick auf die Tatsache, dass die Autorin gefühlt zwei Jahre normale Beziehung in ein halbes gesteckt hat.

Womit wir auch schon bei meinem größten Kritikpunkt wären: Das Tempo in dem die Geschichte durchgezogen wurde. Ich kann leider nicht zu viel verraten, ohne groß zu spoilern, aber es war einfach zu viel für die wenige Zeit, die Roman und Jess effektiv miteinander verbracht haben. Nach Mexiko passiert gefühlt drei Monate nichts außer betretenem Schweigen und dafür finde ich das Ende einfach zu weit hergeholt. Auch dass die beiden ja scheinbar schon ewig ineinander verliebt sind und dann gleich im Urlaub ohne große Vorrede übereinander herfallen, fand ich an den Haaren herbeigezogen und zu viel de Zufalls.

Spannend wurde es erst im letzten Drittel des Buches, wo die Konsequenzen des Ganzen zu Tage treten, und auch das hat sich für meinen Geschmack zu leicht aufgeklärt. Aber ich nahm im Vorfeld auch an, dass das Verhältnis von Roman und Jess durch berufliche Verbindungen wesentlich kontroverser und der Altersunterschied größer wäre, in der Hinsicht wurde man sogar vom Klappentext auf eine falsche Fährte geführt, was ich persönlich als ganz und gar nicht okay empfinde. Man bekommt als Leser nicht das, was man erwartet, beziehungsweise nur in extrem abgeschwächter Form.

Mit den Charakteren wurde ich auch nicht richtig warm. Zunächst dachte ich, ich könnte mich mit Jess gut identifizieren, ich habe ihren Mut Brett gegenüber bewundert. Doch je weiter sie sich in die Sache mit Roman verstrickte, desto mehr entglitt mir die Sympathie zu ihr. Der Tutor dagegen war mir von Anfang an nicht geheuer, zu schleimig und offensiv. Ebenso wenig mochte ich Cassie, die ständig entweder randalierende, feiernde und/oder trinkende Freundin von Jess, mit der sie unterwegs ist.

Die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten konnte mich nicht überzeugen. Wie oben bereits genannt, war alles zu schnell abgehandelt, es ging los von null auf hundert, hing dann eine ganze Weile wieder bei null, war am Ende dann aber auch fix bei zehntausend angelangt. Das gefiel mir nicht, war nicht realistisch in meinen Augen.

Mein Fazit:
Davon abgesehen, dass im Klappentext falsche Tatsachen dargestellt werden, gefiel mir die Geschichte nicht so sehr, wie ich gehofft hatte. Die fehlenden Sympathien und das rasante Tempo werden nur durch den angenehmen Schreibstil wieder wettgemacht.
Es reicht so gerade eben für 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Das war vieles, aber nicht alles.

Du bist alles
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„Seit dem Zusammentreffen mit ihr bin ich dieser temperamentvollen Frau verfallen. Nie zuvor habe ich so empfunden. Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen. Aber wir können nicht zusammen sein. Auch wenn ...

„Seit dem Zusammentreffen mit ihr bin ich dieser temperamentvollen Frau verfallen. Nie zuvor habe ich so empfunden. Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen. Aber wir können nicht zusammen sein. Auch wenn ich in Karas Augen dasselbe verzehrende Feuer entdecke, das auch in mir lodert. Egal, wie sehr ich mich danach sehne, sie zu berühren – ich muss mich von Kara fernhalten. Denn es gibt Dinge aus meiner Vergangenheit, die sie nicht über mich weiß, die sie nie erfahren soll. Dinge, vor denen ich sie schützen muss. Und wenn ich erneut schwach werde, ist alles um uns herum verloren.“

So lautet der Klappentext zur Vorgeschichte des Buches „Du bist mein Feuer“ von Isabelle Ronin. Da ich jenes Buch bereits gefühlt seit Urzeiten im Regal stehen habe, dachte ich, es sei eine gute Idee, mit dem hinterher erschienenen Prequel „Du bist alles“ zu starten und dann meine SuB-Leiche aus dem Regal anzuschließen.
Dieses Vorhaben hat sich jetzt erledigt.

Es ist ein äußerst selten auftretendes Phänomen, aber ich breche auch ab und zu ein Buch ab. Ungern und wirklich äußerst selten, aber dennoch kommt es vor. Dies ist eines dieser Bücher.
Das E-Book befand sich schon lange auf meinem Reader und ich habe verschiedenste Versuche gewagt, es weiterzulesen, aber jeden habe ich begraben müssen.

Es ist nicht mal so, dass mir der Schreibstil nicht gefällt. Das Buch lässt sich flüssig lesen, alles gar kein Problem. Mein Problem sind die Protagonisten und ihre Dialoge, und wenn man diese beiden Aspekte nicht mag, ist eigentlich die ganze Lektüre schon zum Scheitern verurteilt.
Cameron war mir auf Anhieb unsympathisch und seine plötzliche Fixierung auf Kara, nur weil er sie aus der Ferne gesehen hat, zu unrealistisch. Nicht, dass die Frauen nicht reihenweise davon träumen würden, so eine gruslige Reaktion bei einem Kerl zu verursachen, aber für mich war es einfach nur komisch.

Die Ähnlichkeit der Namen von Kara und ihrer Freundin Tala hat meine Gedanken direkt auf der zweiten Seite in einen Buchstabensalat des Todes gestürzt, sodass ich nach einer ungeplanten kurzen Unterbrechung bereits nachlesen musste, wer wer war, und wie die Namen denn nun richtig gehörten. Mein Gedächtnis hätte auf Tara und Lala schwören können, aber Fehlanzeige.

Was mich aber so richtig gekillt hat, war eine Szene Ende Kapitel 3. Ich weiß, ich hab es nicht weit geschafft, doch diese Stelle war wirklich tödlich für meine Lesemotivation. Für viele war das wahrscheinlich witzig ohne Ende, aber ich fand es einfach nur verstörend und furchtbar unangemessen. Ich bin durch die Menschen, die mir bei meinem Hobby begegnen, weiß Gott einiges gewöhnt, aber da konnte ich echt nur noch den Kopf schütteln. Was mich besonders aufregt, ist, dass Kara/Tara/die Protagonistin sich nicht mal erklärt hat. Das wäre wohl das Erste gewesen, was ein normaler Mensch in ihrer Situation getan hätte, nehme ich stark an, aber vielleicht sehe ich das einfach zu unlocker.
Die folgenden 5 Kapitel habe ich überflogen in der Hoffnung, dass ich wieder in die Geschichte reinkomme, aber die Motivation hat sich nicht wieder einstellen wollen. Auch nach mehreren Versuchen über einen Monat verteilt wollte es nicht werden.

Mein Fazit:
So leicht kann man die Leselust einer Buchbegeisterten killen, es reicht eine Szene auf der Schultoilette.
Gott weiß, dass ich es versucht habe, aber ich musste dieses Buch wegen der fehlenden Sympathie zu den Charakteren und eines sehr entscheidenden Kapitels abbrechen.
Vielleicht gebe ich ihm noch mal eine Chance, aber sicher nicht vor einem Monat Bedenkpause.