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Veröffentlicht am 17.06.2019

Rasant und fesselnd!

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Fortsetzung – Spoiler für Band 1 und 2 möglich!

„Wo Leben ist, ist Hoffnung Das Martialenimperium steht am Abgrund: Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen, während Blutgreif ...

Fortsetzung – Spoiler für Band 1 und 2 möglich!

„Wo Leben ist, ist Hoffnung Das Martialenimperium steht am Abgrund: Imperator Marcus überzieht das Land mit dem Blut der Unschuldigen, während Blutgreif Helena diese zu schützen versucht. Weit im Osten weiß Laia, dass sie den Nachtbringer aufhalten muss, und das ohne Elias. Denn Elias ist nun als Seelenfänger an die Zwischenstatt, das Geisterreich, gebunden. Dazu verdammt, einer uralten Macht bedingungslos zu dienen - auch wenn dies bedeutet, die Frau aufzugeben, die er liebt.“
(Um größere Spoiler meinerseits zu vermeiden, nutze ich den Klappentext des Verlags)

„Elias & Laia“ ist eine Reihe, die mich erst auf den zweiten Blick angesprochen hat. Der Inhalt klang mir zunächst irgendwie zu sehr nach historischem Roman mit fantastischen Elementen, doch nachdem ich die ersten Kapitel von Band 1 gelesen habe, gab es kein Halten mehr für mich.
Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist absolut einzigartig und die Geschichte hat definitiv Suchtpotenzial.

Wie schon in den vorigen Bänden wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, in diesem Fall sind es Laia, Elias und der Blutgreif. Stellenweise musste ich allerdings durch die ständigen Wechsel am Anfang eines neuen Kapitels kurz grübeln, was bei der Figur zuletzt passiert ist, mich haben die verschiedenen Handlungsstränge etwas durcheinander gebracht. Dennoch mag ich es grundsätzlich eigentlich, wenn Geschehen parallel laufen, das schafft Spannung und (ab und zu willkommene) Abwechslung, wenn man zum Beispiel mal hinter die feindlichen Linien schauen kann. Besonders die Zusammenführungen der Stränge waren raffiniert gemacht.

Abgesehen davon, dass ich an den Kapitelübergängen ins Stocken gekommen bin, war der Schreibstil angenehm und es ergab sich schnell ein steiger Lesefluss, wie schon in den vorigen Büchern. Die detaillierten, anschaulichen Beschreibungen der exotischen Welt haben es mir leicht gemacht, mir alles vorzustellen, jede der Grausamkeiten, die verübt werden, hat mich schaudern lassen, und die rasanten Reise- oder Schlachtszenen habe ich mit Spannung verfolgt.

Auch wenn die Welt, in der das Geschehen spielt, keine fortschrittliche ist, so hatte ich jedoch zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Sprache anstrengend altbacken wäre. Die Protagonisten liefern sich trotzdem scharfzüngige Wortgefechte, wie ich es so gern lese, auch ohne umgangssprachlich modern zu reden, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Autorin hat die Fähigkeit, ihren Figuren so viel Leben, Charakter und vor allem Gefühl einzuhauchen, dass man als Leser einfach mit ihren mitfiebern muss. Ich habe jeden Schritt mit Elias, Laia, Helena und auch dem Nachtbringer gern getan, vielleicht liegt das auch daran, dass man die Personen nun schon in zwei vorigen Bänden ausführlich kennengelernt hat. Man kennt sie, liebt sie, hasst sie und lernt doch immer noch neue Seiten kennen, sodass es nie langweilig wird.

Besonders Helena hat mir in diesem Teil imponiert, denn auf ihren Schultern lastet die enorme Last großer Verantwortung, der sie jedoch mit ihrer emotionalen und körperlichen Stärke und Entschlossenheit mehr als gerecht wurde.
Auch Elias macht eine Wandlung durch, die ich genau wie Laia als besorgniserregend empfinde. Ich erhoffe mir vom folgenden und hoffentlich auch letzten Band der Reihe, dass da einiges wieder gerichtet wird, auch wenn mir noch keine Lösung für seine Situation einfällt.

Generell nimmt das Fantastische einen sehr großen Teil dieser Geschichte ein. Die Protagonisten nehmen sich immer mehr ihrer Fähigkeiten an und spielen mit ihnen, lernen sie zu handhaben und nutzen sie so gut sie können. Bei Elias blicke ich zwar ehrlich gesagt manchmal nicht so ganz durch, aber vielleicht fehlt mir für seinen Zuständigkeitsbereich etwas die Fantasie.

Die sich zuspitzenden Geschehnisse im Imperium sorgen für eine Spannung und Rasanz, die meiner Meinung nach den vorigen Band noch betrifft, hier gibt es mehr Action im großen Stil, mehr für mich Unvorhergesehenes, Überraschendes. Ich wusste nie so richtig, was mich auf der nächsten Seite erwartet, ob es ein erneuter Schachzug der Kommandantin ist, der Imperator wieder die Nerven verliert oder gar ein völlig neuer Feind auftaucht. Das hat das Lesen gleichermaßen spannend wie auch ermüdend gemacht, manchmal war ich von der Fülle an neuen Eindrücken erschlagen, sodass ich eine Pause brauchte.

Mein Fazit:
Insgesamt kleine Schwächen, aber spannender Plot, vertrautes Setting und man ist nah an den Charakteren, die allesamt eine gewaltige Entwicklung hinter sich haben, sei es nun eine ins Positive oder Negative. Endlich Band 3 zu lesen war ein wenig wie nach Hause zu kommen und ich freue ich auf den nächsten Band und damit hoffentlich endlich auf das große Finale! Es gibt noch so viele ungeklärte Fragen und unerwartete Entwicklungen, die weitergeführt werden müssen, spannt mich bitte nicht zu sehr auf die Folter.
4,5 bzw. gerundete 5 von 5 Sternen gibt es von mir!

Veröffentlicht am 14.06.2019

Bewährte Mischung aus Feuer und Eis

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
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„Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers ...

„Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers zu beherrschen, ist auch würdig das Land Iralia zu regieren. Für Avianna scheint dies aber zu einer unüberwindbaren Hürde zu werden, denn so sehr sie sich auch bemüht, die Flammen wollen ihr nicht gehorchen. Als ihr Vater, der König, davon erfährt, kommt es zum Unvermeidlichen. Avianna wird enterbt und dem kühlen Herrscher von Glacien versprochen, dem Land der alles durchdringenden Eismagie. Für die Prinzessin ein wahrgewordener Alptraum, auch wenn der Eiskönig einen merkwürdigen Sog auf sie ausübt…“
(Klappentext des Verlags)

Manchmal ist es Fluch und Segen zugleich, sich bei E-Books bedienen zu dürfen. Denn wie es am Buffet nun mal so ist, sind die Augen meistens größer als die Kapazitäten, die man zur Verfügung hat, sei es nun der Magen im Restaurant oder eben die Zeit zum Lesen bei automatisch bestätigten Büchern. „Die Wüstenprinzessin des Ewigen Eises“ ist so eine SuB-Leiche, die unverdient nun schon viele Wochen vor sich hin vegetierte.

Wenn die Protagonisten Magie wirken können, freue ich mich immer besonders auf die Geschichten. Es ist zwar mittlerweile nichts allzu besonderes mehr, aber spätestens seit Fire & Frost letztes Jahr verschlinge ich Bücher mit Magiebegabten mit besonders großer Begeisterung. Entsprechend neugierig war ich auf den auch hier herrschenden Kontrast von Feuer- und Eis-Magie und wurde zumindest im Bezug auf die Magie nicht enttäuscht.

Der Schreibstil der Geschichte ist angenehm leicht und sehr detailliert, sodass man sich das Geschehen und die Umgebung dessen gut ausmalen kann. Zudem fliegt man durch die einfache Sprache nur so durch die Seiten und hat das Buch relativ fix beendet, nichts also mit dem man sich lange aufhalten kann, wenn man Schnell- und Vielleser ist.

Mit den Figuren bin ich irgendwie nur langsam warm geworden. Zu Avianna habe ich keinen Draht gefunden und Glaciens Herrscher war mir zunächst auch unsympathisch, was sich dann aber im Laufe des Geschehens zumindest etwas gelegt hat. Dennoch habe ich nicht wirklich eine tiefere Verbindung zu den beiden aufbauen können und so blieb auch das Gefühl für mich ein wenig auf der Strecke.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich somit nicht wirklich vom Hocker gerissen. Sie war vorhersehbar, was mich normalerweise nicht stören würde, aber in diesem Fall, wo ich so gar nicht getoucht wurde, empfand ich das hin und her der beiden als etwas nervig.
Immerhin gab es zwischendurch hier und dort ein wenig Action, was Aviannas Palast-Alltag deutlich aufgewertet hat, sowohl für sie als auch für den Leser.

Mein Fazit:
Idee war gut, Umsetzung okay. Ein nettes, kurzweiliges Buch, was ich jedoch nicht noch mal lesen wollen würde. Gäbe es eine Fortsetzung, wäre ich auch auf die nicht sonderlich scharf, dennoch empfehlenswert für Liebhaber von kurzweiliger Romantasy in außergewöhnlichem Setting.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Dying to do this unread

Wenn du das hier liest
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„Jades Leben liegt in Scherben, seit ihre Schwester Iris mit 33 Jahren an Krebs starb. Auch Smith, Inhaber einer maroden New Yorker PR-Agentur, hat mit dem Verlust zu kämpfen. Noch immer schreibt er seiner ...

„Jades Leben liegt in Scherben, seit ihre Schwester Iris mit 33 Jahren an Krebs starb. Auch Smith, Inhaber einer maroden New Yorker PR-Agentur, hat mit dem Verlust zu kämpfen. Noch immer schreibt er seiner verstorbenen Assistentin Iris E-Mails, so sehr fehlt ihm ihre humorvolle Art. Als Smith herausfindet, dass Iris bis kurz vor ihrem Tod einen Blog über ihre Krankheit geschrieben hat, setzt er alles daran, ihn zu veröffentlichen und kontaktiert ihre Schwester - Jade jedoch vermutet, er wolle lediglich Geld machen, um seine Agentur zu retten. Kann es ein Happy End für zwei Menschen geben, die schon vor langer Zeit aufgehört haben, an ein Happy End zu glauben?“
(Klappentext des Verlags)

Mit diesem Buch habe ich trotz Leseprobe ins Klo gegriffen. Eingelullt vom niedlichen, rosafarbenen Cover mit der Skyline und dem zugleich traurigen wie hoffnungsvollen Klappentext empfand ich die LP zunächst auch als sehr unterhaltsam.
Das Buch ist ungewöhnlich aufgebaut, erzählt wird nämlich ausschließlich in Form von Blogeinträgen, SMS und einer unmenschlich großen Menge an E-Mails. Meine Annahme, dass zwischendurch auch „normal“ erzählt würde, musste ich dann leider ziemlich schnell begraben.

Diese Art von Erzählung wurde dann nach den ersten 100 Seiten einfach nur mühsam. Andauernd musste man sich darauf konzentrieren, wer nun an wen schreibt, und ich habe mich dabei erwischt, dass ich die Adresszeilen der Mails teilweise mehrmals kontrolliert habe, um nicht schon wieder durcheinander zu kommen. Es war anstrengend und hat mir bald keinen Spaß mehr gemacht, sodass ich das Buch mehr oder weniger abbrechen musste und ab Seite 150 nur noch überflogen habe.

Die Handlung an sich hätte bestimmt sehr tiefgründig und berührend sein können, wäre sie nicht in jeder Menge E-Mails dahergekommen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Iris' Blogeinträge teilweise nicht mal richtig verstanden habe, beziehungsweise die Bilder, die sie gepostet hat. Das hat meiner Motivation noch mal einen ordentlichen Dämpfer verpasst und mich in der Entscheidung, nicht weiterzulesen, sondern nur noch zu überfliegen, bestärkt.

Mein Fazit:
Für mich war das nix. Die Art und Weise, wie das Buch aufgebaut war, wäre vielleicht unterhaltsam gewesen, hätte es auch klassische Textpassagen dazwischen gegeben.
An und für sich war die Geschichte nämlich clever aufgebaut mit all den Mails von verschiedensten Absendern, die den Leser alles mögliche über die Protagonisten haben vermuten und kombinieren lassen, aber mir war es eindeutig zu mühselig, mich da durchzuackern.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Königlich

Prince of Passion – Nicholas
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„Mich kannte man schon, ehe ich geboren wurde, und mein Name wird noch in den Geschichtsbüchern stehen, wenn ich selbst schon längst zu Staub zerfallen bin.“ (aus „Prince of Passion – Nicholas“ von Emma ...

„Mich kannte man schon, ehe ich geboren wurde, und mein Name wird noch in den Geschichtsbüchern stehen, wenn ich selbst schon längst zu Staub zerfallen bin.“ (aus „Prince of Passion – Nicholas“ von Emma Chase)

Besondere Dinge passieren immer an Tagen, an denen man sie am wenigsten erwartet. So ergeht es auch Olivia, als auf einmal der Kronprinz von Wessco, Nicholas Pembrook, in ihrem hochverschuldeten Café auftaucht. Als zukünftiger Herrscher über sein kleines Königreich sollte Nicholas sich auf Drängen seiner Großmutter, der Königin von Wessco, eigentlich darum bemühen, eine geeignete Frau zum heiraten und Thronfolger kriegen zu finden, doch die Frist, die dem royalen Schürzenjäger genehmigt wurde, will er voll und ganz auskosten. Bevorzugt mit Olivia, selbst wenn sie sich in seiner Welt mehr als nur ein wenig fehl am Platz fühlt..

Seit 'Redwood Love' warte ich mehr als gespannt auf jedes Buch, was Kyss (Rowohlt Polaris) zu bieten hat. Und auch wenn royale Geschichten zwischen Prinz und Bürgerlicher nichts neues sind, war ich nach der Leseprobe doch sehr gespannt auf Nick und Liv.
Das Cover macht einen eleganten, aber auch kalten Eindruck, als hätte man versucht, den sprichwörtlichen goldenen Käfig mit den Mustern darzustellen. Die der Folgebände gefallen mir da wesentlich besser, da sie verspielter wirken.

Erzählt wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Olivia und Nicholas, sodass man die Gefühle und Gedanken beider nachvollziehen kann. Ich kann es nicht leiden, wenn man über die Motive eines Protagonisten mutmaßen muss und finde die Lösung, beide Sichten zu schildern, deshalb immer am anschaulichsten und leserfreundlichsten.
Sprachlich strotzt das Buch, wie es bei New Adult nun mal so ist, vor Umgangssprache und hier und da auch vulgären Ausdrücken, unser Prinz nimmt kein Blatt vor den Mund und an der ein oder anderen Stelle waren Nicholas' Sprüche selbst für meinen Geschmack zu billig und platt, sodass ich ihn manchmal gern am Kragen gepackt und geschüttelt hätte. Was jedoch witzig zu verfolgen war, waren die Wortgefechte, die Olivia und er sich geliefert haben.

Bei den männlichen Protagonisten finde ich es schwierig, die Grenze zwischen flotten Sprüchen und geschmacklosen Anzüglichkeiten zu definieren, Nicholas war für meinen Geschmack jedoch ab und zu etwas drüber. Ich mochte ihn, wie im vorigen Absatz jedoch bereits erwähnt wäre etwas weniger mehr gewesen.
Vor Olivia dagegen hatte ich Respekt, sie gefiel mir als Hauptfigur richtig gut. Sie arbeitet hart und steht für die ein, die sie liebt, bewundernswerte Eigenschaften. Auch dass sie sich von dem ganzen royalen Glamour nicht hat verändern lassen, mochte ich sehr an ihr, sie ist sich selbst stets treu geblieben und hat sich taff durch die Arroganz der vermeintlichen Oberschicht durchgebissen.
Wer mir ebenfalls im Gedächtnis geblieben ist, ist Franny, die Frau eines Freundes von Nicholas. Sie war einfach zum schreien komisch und so herzlich, dass man sie einfach lieben muss, über sie und Simon, ihren Mann, hätte ich auch gern mehr gelesen.

Natürlich gab es auch prickelnde Bettszenen, die allerdings nicht so furchtbar überhand genommen haben, wie bei einigen anderen Büchern. Dennoch hätte ich gern mehr über die königlichen Verhältnisse in Wessco und über das Volk gelesen, mehr geschichtlichen Hintergrund gehabt.

Mein Fazit:
Mir hat die Geschichte um Nicholas und Olivia gut gefallen, allerdings auch nicht komplett aus den Socken gehauen. Nick war mir stellenweise zu schleimig und großmäulig und so wurde ich mit ihm nur schleppend warm. Dazu hätten mir mehr Hintergrundinfos über das Königreich Wessco gefallen.
Angenehm zu lesendes Buch mit kleinen Schwächen, 3,5 bzw. vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Na ja.

Gelobtes Land
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„Lore hat es mit ihrem Bruder Jame, ihrem Freund Jul und Sim ins Gelobte Land geschafft – der Neuen Welt, wie sie hier genannt wird. Und die bietet alles, was nötig ist: Nahrung, Kleidung; selbst technische ...

„Lore hat es mit ihrem Bruder Jame, ihrem Freund Jul und Sim ins Gelobte Land geschafft – der Neuen Welt, wie sie hier genannt wird. Und die bietet alles, was nötig ist: Nahrung, Kleidung; selbst technische Errungenschaften haben hier den Vorfall überstanden. Fasziniert begibt sich Lore in die Hände von Flüchtlingshelfern und Therapeuten, während der nun fast dreizehnjährige Jame durch die einheimische Yuna Anschluss an eine Gruppe Gleichaltriger findet und sich zum ersten Mal verliebt. So wie Lore brennt er darauf, sich schnellstmöglich zu integrieren, während Sim und Jul den Fremden skeptisch gegenüberstehen.
Außerhalb des Camps zeichnet sich ein Umbruch in der Neuen Welt ab, in der das geistige Oberhaupt Maklaren Gewaltfreiheit, Polyamorie und gemeinschaftliches Erziehen der Kinder propagiert. Jul erkennt instinktiv die Gefahr, die von dem charismatischen Führer ausgeht und lässt sich von Sisdal für das Oppositions-Lager anwerben. Lore gerät zunehmend zwischen die Fronten. Als Jame durch Yuna in Schwierigkeiten gerät, erfahren die vier, was es in der Neuen Welt heißt, gegen die Regeln zu verstoßen.“

So lautet der für meinen Geschmack zu ausführliche Klappentext des zweiten Teils der Trilogie um das 'Gelobte Land' von Christine Heimannsberg, der eigentlich die Geschichte auch schon so perfekt umschreibt, sodass ein Lesen dieser kaum noch notwendig ist.

Zudem möchte ich anmerken, dass ich es für Schwachsinn halte, die Bücher ohne Kenntnis der zuvor erschienenen zu lesen, auch wenn ich diese Einstellung jetzt schon an vielen Stellen gesehen habe. Es ist und bleibt eine Fortsetzung mit starkem Bezug zum vorigen Band, und wenn man die Leser, die brav bei Buch eins angefangen haben, nicht zu Tode langweilen will, kann man es gar nicht so ausführlich machen, dass Neueinsteiger alles verstehen.
Also Leute, bei New Adult könnt ihr meinetwegen die Reihen durcheinandergewürfelt lesen, aber doch nicht bei Dystopien mit fortlaufender Handlung! Gleich wieder aus dem Kopf schlagen!

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, wobei die Ich-Erzählung aus der Sicht von Lore den größten Teil einnimmt. Man kann ihre Gedanken und Gefühle aus der ersten Reihe mitverfolgen, ein heilloses Auf und Ab, Hin und Her, kein Wunder bei all den neuen Eindrücken in der scheinbar gut organisierten Welt hinter der Mauer.
An und für sich ist dies kein anspruchsvolles Buch, mit dem man sich allzu lange aufhalten muss, denn der Schreibstil animiert zum dranbleiben und ermöglicht einen stetigen Lesefluss, wenn man nicht gerade vom Inhalt genervt ist, wie es bei mir öfter der Fall war.

Die neue Welt hat meines Empfindens nach nämlich eine eigenartige Dynamik, die mich immer öfter an eine Sekte oder einen gläubigen Clan hat denken lassen. Die Leute sind verblendet und verfolgen Ideale, die, wie zumindest 50% der Hauptpersonen verstanden haben, mehr als fragwürdig und einfach nur Käse sind. Ich habe mich einfach nicht wohl in der Geschichte gefühlt, was mehr als Schade ist, da ich die Flucht in Band eins wirklich in mich aufgesaugt habe.

Selten passiert es, dass ich keinen Lieblingscharakter habe, doch in diesem Fall war es so. Leider nicht aus dem Grund, dass ich alle liebe, sondern weil ich sie alle so lala fand. Keiner hat mich wirklich beeindruckt, zum Lachen gebracht oder sonstige Emotionen ausgelöst außer einer Menge Unverständnis und den ein oder anderen Wutanfall.

Mein Fazit:
Die Geschichte an sich war gut durchdacht, keine Frage. Aber ich bin mit dem Gelobten Land auf keinen grünen Zweig gekommen, genau so wenig wie mit deren hirnrissiger Vorstellung von Liebe. Nach dem gelungenen ersten Band meiner Meinung nach leider keine starke Fortsetzung, ob ich Band drei lesen werde, steht noch in den Sternen.
Irgendwo zwischen den ganzen neuen Regeln und Eindrücken bin ich wohl verloren gegangen.