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Veröffentlicht am 27.05.2019

Liebe in allen Farben

In Love with Adam
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„'Man sagt zwar, Reden wäre Silber und Schweigen wäre Gold... […] Aber ich glaube, manchmal wiegt Gold schrecklich schwer.'“ (aus „In Love With Adam“ von Liam Erpenbach)

Sam ist ein Außenseiter, seit ...

„'Man sagt zwar, Reden wäre Silber und Schweigen wäre Gold... […] Aber ich glaube, manchmal wiegt Gold schrecklich schwer.'“ (aus „In Love With Adam“ von Liam Erpenbach)

Sam ist ein Außenseiter, seit sein bester Freund Tyler gestorben ist. Er verbirgt sich hinter einem Mantel aus Gleichgültigkeit und hält seine Gefühle verschlossen aus Angst, erneut verletzt zu werden. In der Schule gilt er als seltsam und wird gemobbt, weshalb er zurecht misstrauisch ist, als Adam, beliebter Mitschüler und obendrein Sportler, sich für ihn zu interessieren scheint. Adam hält sich hartnäckig an Sam und dieser beginnt, in Adams Gegenwart aufzutauen, und genießt es zunehmend, endlich mal wieder unbeschwert er selbst sein zu dürfen. Was allerdings unbedingt geheim bleiben sollte, ist das Gefühl, dass sich in seinem Magen ausbreitet, wenn er in Adams Augen schaut. Sein Herz sollte nicht so schnell schlagen, das weiß er genau. Doch als Sam schließlich die alten Tagebücher seines Großvaters findet, begreift er, wie wichtig es ist, auf sein Innerstes zu hören.

Nachdem ich mit den Ivy Years 3 mehr oder weniger unvorhergesehen in das Genre LGBTQ hineingeschlittert bin, muss ich gestehen, dass ich mich als ein absoluter Fan davon entpuppt habe. Es ist eine willkommene Abwechslung von all dem klischeebehafteten Drama zwischen Bad Boy und Good Girl, was ich zwar gern lese, jedoch auch nicht 7 Tage die Woche vertrage, und ermöglicht eine andere Sichtweise, die sich vielen von uns verschließt.
Entsprechend war ich unfassbar neugierig und gespannt, was mich bei 'In Love With Adam' erwartet.

Die Geschichte wird ausschließlich aus einer Perspektive erzählt, der Ich-Perspektive von Samuel, wobei die Erzählung gerade zum Ende mit vielen Tagebucheinträgen seines Großvaters durchsetzt ist, die Sam sich durchliest. Diese kleinen Ausflüge in die Jugend seines Opas haben mich ebenso gefesselt wie den Enkel und ich war jedes Mal kurzzeitig enttäuscht, wenn die 'normale' Geschichte weiterging.
Aber es mir erstaunlich viel Spaß gemacht, Sam und Adam zu begleiten, die jugendliche, einfache Sprache hat es dem Leser leicht gemacht, in das Geschehen einzutauchen und gerade mit Sam mitzufiebern, der sich langsam aber stetig auf den Weg in ungewohntes Terrain begibt, was seine Gefühle betrifft. Mich hat das Buch auch emotional voll im Griff gehabt, sodass mich nur der Umstand, dass ich in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, davon abgehalten hat, ein Tränchen zu verdrücken.

Sam ist nicht mehr der Selbe, seit er seinen besten Freund verloren hat. Seit diesem Tag lacht er kaum noch, zieht sich in sich selbst zurück und ist bei allen als seltsamer Außenseiter verschrien. Umso erstaunlicher und zugleich auch traurig finde ich, wie er da mehr oder weniger einfach drüber steht, und sich damit tröstet, es nur noch wenige Monate bis zum Abschluss durchhalten zu müssen. So gar keinen zu haben, der hinter einem steht, das verdient niemand und Sam hat einen starken Charakter bewiesen, den man nur bewundern kann.

Umso mehr hat es mein Leserherz erfreut, als Adam sich in sein Leben (man könnte schon fast sagen) drängte und Sam aus der Reserve lockte. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich sehr zögerlich und ist deshalb unglaublich überzeugend und realistisch dargestellt. Die Unsicherheiten, die Geheimnisse, all das wirkt, als könnte es dem Jungen von nebenan genauso passieren, und das bringt die Protagonisten dem Leser noch näher.

Mein Fazit:
Ein berührendes Buch, was dem Leser das Herz bricht und ganz langsam wieder zusammenklebt. Ich habe jede Seite genossen und hätte mir gewünscht, noch sehr viel mehr von Adam und Sam zu lesen, was zugleich auch mein einziger Kritikpunkt ist.
Meiner Meinung nach hätte die Geschichte noch Stoff für viele weitere Seiten geboten und endete stattdessen an einer Stelle, die für mich ein wenig unbefriedigend war, ich hätte nämlich unglaublich gern erfahren, wie das Umfeld auf Adam und Sam reagiert.
Dennoch gibt es 4,5 Sterne, beziehungsweise gerundet volle Sternzahl!

Veröffentlicht am 24.05.2019

Erotik mit einer Prise Crime

Golden Dynasty - Größer als Verlangen
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„Ein komischer Druck legte sich auf seine Brust, wanderte von dort in seinen Bauch und bildete einen ätzenden, wirren Knoten, von dem er nicht wusste, ob er ihn würde entwirren können.“ (aus „Golden Dynasty ...

„Ein komischer Druck legte sich auf seine Brust, wanderte von dort in seinen Bauch und bildete einen ätzenden, wirren Knoten, von dem er nicht wusste, ob er ihn würde entwirren können.“ (aus „Golden Dynasty – Größer als Verlangen“ von Jennifer L. Armtentrout)

Ihre Vergangenheit hinter sich lassen und aus alten Gewohnheiten ausbrechen, das hat Julia im Sinn, als sie einen neuen Job in Louisiana, weit weg von ihrer Heimat annimmt. Was sie zu dem Zeitpunkt nicht ahnt: Ihre Arbeitgeber sind die berühmt berüchtigte Familie de Vincent, deren drei Söhne einen mehr als zweifelhaften Ruf haben. Und einen dieser drei hat sie, ohne es zu wissen, vor ihrem Jobantritt bereits während einer Nacht sehr persönlich kennengelernt. Julia versucht, sich Lucian aus dem Kopf zu schlagen, doch sie ahnt schon, dass er ihr sehr viel mehr unter die Haut gehen könnte, als jeder Skandal oder schmutziges Geheimnis des gefährlichen Clans es vermag.

Von Jennifer L. Armentrout kenne ich bisher nur die Fantasy-Bücher der Lux-Reihe und war deshalb gespannt, auch mal etwas aus der Richtung New Adult von ihr zu lesen. Da ich von ihr nur meiner Meinung nach gute Bücher gewohnt bin, hatte ich auch entsprechend hohe Erwartungen, selbst bei einem anderen Genre, und war positiv überrascht, dass mir der Auftakt dieser Reihe auch ohne Fiction-Anteil gut gefallen hat.

Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht auf Lucian und Julia, ich hätte mir die Geschichte aber auch sehr gut aus verschiedenen Ich-Perspektiven vorstellen können, was vermutlich die Leser-Figuren-Beziehung verbessert hätte. So konnte ich mich nur bedingt gut in die beiden hineinversetzen und es ist auch einiges an Gefühl verloren gegangen, wie ich finde.
Der Schreibstil jedoch ist modern und anschaulich, umgangssprachlich und nicht sehr anspruchsvoll gehalten, sodass man einen problemlosen Einstieg in die Geschichte erhält und dem Geschehen von da an leicht folgen kann.

Die Charaktere der Protagonisten lassen sich in einem Satz zusammenfassen: Sie passen in das altbekannte Schema jedes New Adult Romans.
Wir haben den dreisten, von sich selbst überzeugten, aber scheinbar trotzdem oder gerade deswegen anziehenden Bad Boy, der feste Beziehungen meidet wie ein Vampir die Sonne, und die hübsche und dennoch zurückhaltende junge Frau, die eigentlich was Besseres verdient als den bösen Jungen, aber natürlich nichts anderes will als ihn, gibt er ihr doch das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Doch als überzeugter Leser dieses Genres ist man solche Klischees gewohnt und kann, wenn an es den möchte, auch mal großzügig drüber hinwegsehen.
Mir gefiel die Dynamik zwischen Julia und Lucian nämlich ziemlich gut, denn sie hat sich noch eine lange Zeit ihrer Professionalität im Job wegen am Riemen gerissen, bevor die der hartnäckigen Nervensäge verfiel.

Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen, angeführt von Gabe, einem der drei Brüder. Ich mochte seine sorglose, freche Art, die jedoch nicht so großkotzig wirkte wie bei Lucian, sondern eher mit einer Portion Humor und sympathischen Augenzwinkern serviert wurde. Umso mehr freue ich mich, dass der zweite Teil der Reihe über die de Vincents von ihm handeln wird.

Was dem Buch eine abweichende Richtung weg von allen College-Kleinstadt-Boss-Royal-Klischees gegeben hat, war die Prise Thrill und Crime, die mit eingestreut wurde. Mir als zartbesaitetem Romantasy-Leser lief bei den Geschichten über das Anwesen des Clans schon der ein oder andere Schauer über den Rücken und ich musste mich einmal echt zusammenreißen, um weiter zu lesen. Auch das Ende kam für mich unerwartet, man hat es vielleicht schon ahnen können, aber das ganze Ausmaß hatte ich im Vorfeld nicht begriffen.

Mein Fazit:
Etwas mehr Tiefe in der Beziehung zu den Figuren und ein paar weniger Klischees hätte ich mir gewünscht, aber ansonsten ein spannendes Buch, was vom Plot her von der New-Adult-Norm abweicht. Kann ich allen empfehlen, die mal eine Pause von College-Romanen brauchen und ein paar Schauer Unbehagen vertragen beim Lesen.
Gute 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Nett, aber nicht überragend

Die Villa an der Elbchaussee
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„Hamburg, 1919: Das Kontor Hannemann & Tietz handelt nicht nur mit Kakao, sondern betreibt auch eine eigene Schokoladenmanufaktur. Frieda, jüngster Spross der traditionsreichen Kaufmannsfamilie, würde ...

„Hamburg, 1919: Das Kontor Hannemann & Tietz handelt nicht nur mit Kakao, sondern betreibt auch eine eigene Schokoladenmanufaktur. Frieda, jüngster Spross der traditionsreichen Kaufmannsfamilie, würde am liebsten ihre Tage in der Speicherstadt oder in der Schokoladenküche verbringen. Als ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten will, um das Überleben der Firma zu sichern, bricht für Frieda eine Welt zusammen. Nicht nur, weil ihr Herz für einen andren schlägt. Wird es ihr gelingen, das Erbe der Familie zu retten, ohne ihre Liebe zu verraten?“
(Klappentext des Buches)

Ich bin ehrlich, normalerweise meide ich historische Liebesromane so gut ich kann. Doch da dieser sich nicht nur mit Schokolade beschäftigt, sondern auch noch in Hamburg spielt, wurde ich schwach und wollte ihm mal eine Chance geben, wobei ich auch nach dem Lesen immer noch nicht weiß, ob das nun eine gute oder schlechte Entscheidung war.

Was mir bei diesem Buch extrem gut gefallen hat, war, das Hamburg des frühen 20. Jahrhunderts näher kennenzulernen. Der Dialekt, der damals je nach Stand in der Gesellschaft unterschiedlich ausgeprägt war, die Einschränkungen durch den Krieg und generell die damaligen Verhältnisse, wie es mit den Rechten der Frauen aussieht, all das war total interessant, vor allem für jemanden, der gar nicht mal so weit weg davon aufgewachsen ist. Weil ich mich aber bei weitem nicht zu den Menschen zähle, die man als historisch begeistert bezeichnen könnte, habe ich mich am meisten gefreut, wenn mal ein Straßenname oder eine Bahnhaltestelle genannt wurde, mit der man auch zu heutiger Zeit noch etwas anfangen kann.

Es wird aus der Sicht der 3. Perspektive auf Frieda, die Tochter des Schokoladenherstellers Hannemann, erzählt. Frieda ist eine aufgeweckte, einfallsreiche junge Frau, die so gar nichts von den Aufgaben hält, die einer Dame zur damaligen Zeit eigentlich zugesprochen wurden. Sie will nicht nur stillsitzen und hübsch aussehen, sie möchte sich einbringen und selbst was erreichen, statt nur die Trophäe am Arm eines reichen Mannes zu werden, den sie nicht mal liebt. Und dieser fortschrittliche, fast schon rebellische Gedanke hat mich beeindruckt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich keine besonders tiefe Verbindung zu ihr aufbauen konnte, dafür war mir das Setting und die ganze Atmosphäre zu altbacken.

Teilweise haben mich nämlich die Verhältnisse und Ansichten der vergangenen Zeit, so spannend und fremdartig sie für mich als Leser auch gewesen sein mögen, echt genervt. Immer dieses Untergraben und Kleinmachen der Frauen, das hat mich höllisch aufgeregt, auch wenn es vielleicht mal so Gang und Gebe war. Für mich ein eindeutiges Zeichen, in Zukunft wieder die Finger von historischen Romanen zu lassen.
Wer mich ebenfalls furchtbar aufgeregt hat, war Friedas Mutter. Eine schreckliche Figur mit ekelhaftem, selbstsüchtigen Charakter, der man guten Gewissens unterstellen könnte, sich nur für sich selbst und ihren guten Ruf zu interessieren.

Trotz des angenehmen Schreibstils musste ich beim Lesen viele Pausen einlegen, um mal wieder runterzukommen, und hab zur Verdaulichkeit der Geschichte immer wieder mein „New Adult“-Currently Reading eingeschoben, um einen Genrewechsel zu haben.

Mein Fazit:
Schuster, bleib' bei deinen Leisten. Ich sollte in Zukunft wieder an meinen Romantasy-Jugendbüchern und College-Romanzen festhalten, statt Genreausflüge zu wagen, das tut meiner Gelassenheit eindeutig nicht gut. ^^
So interessant die Reise ins Hamburg der 20er-Jahre auch gewesen sein mag, so frustrierend war sie auch, besonders was die Hexe von Mutter und die allgemeine Sicht des Frauenbildes angeht.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Gute Idee, schwache Umsetzung

True Tales 1: Tochter des Schnees
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„Seit Jahrhunderten umschließt ein magischer Bann das Winterreich und hält die junge Holle darin gefangen. Erst als Marie, ein Menschenmädchen, durch einen Zauber zu ihr gelangt, scheinen die Gesetze ihrer ...

„Seit Jahrhunderten umschließt ein magischer Bann das Winterreich und hält die junge Holle darin gefangen. Erst als Marie, ein Menschenmädchen, durch einen Zauber zu ihr gelangt, scheinen die Gesetze ihrer Welt nicht mehr zu gelten. Doch Marie ist alles andere als begeistert, von ihrem Verlobten getrennt worden zu sein. Um ihr Heimweh zu lindern, gewährt Holle ihr einen Blick auf ihre Liebsten. Womit Holle nicht rechnet, ist die Sehnsucht, die Maries unglaublich attraktiver Bruder bei ihr selbst auslöst. Sie weiß nicht, dass er bereits nach einem Weg in ihr Reich sucht – und dass er Holle für das Verschwinden seiner Schwester verantwortlich macht...“
(Klappentext vom Verlag)

Neuaufgelegte Märchen haben auf mich schon immer einen Sog ausgeübt. Ich finde es höllisch interessant, was die Schriftsteller aus klassischen Märchen und Sagen alles machen können, sei es nun die Geschichte aus der Sicht eines Bösewichts, ein komplett modernisiertes Märchen im 21. Jahrhundert oder einfach ein paar Dinge in der Handlung geändert, das Ergebnis ist fast immer faszinierend.
Aber leider eben auch nur fast immer.

Was ich bei diesem Buch problematisch finde, ist die Länge. Natürlich ist die Story auf eine Reihe ausgelegt, dennoch finde ich, dass man mehr hätte in die Tiefe gehen müssen. Stattdessen wird die Handlung in Windeseile durchrannt und ehe man sich versieht, ist man auch schon fertig und denkt sich: „Wie, das war's jetzt schon?“
Man kommt zwar sehr gut in die Geschichte rein, der Schreibstil ist leicht und angenehm, sodass man schnell voran kommt, aber ich hätte mir einen größeren Fokus auf die Figuren und ihre charakterliche Entwicklung gewünscht. Es geht alles viel zu schnell, das gefällt mir leider nicht und wirkt ein bisschen als wäre es die gekürzte Version dessen, was das Buch eigentlich hätte werden sollen oder können.

Durch die hastige Erzählweise war es auch nur schwer möglich, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, und besonders Marie, die zudem auch keinen besonders langen Auftritt hat, ist mir nur schemenhaft im Gedächtnis geblieben. Ihren Verlobten Hannes lernt man so gut wie gar nicht kennen, der größte Fokus liegt auf Holle und Maries Bruder Karl, wobei ich letzteren total unsympathisch und Holle zu farblos finde, und das nicht nur, weil an ihr alles weiß zu sein scheint. Sie erzählen zwar beide aus ihrer Ich-Perspektive, aber mir hat es nicht wirklich Freude bereitet, in ihre Köpfe schauen zu können. Karl ist hin und her gerissen zwischen unzähmbarer Wut wegen Maries Verschwinden und Verwirrung, weil Holle nicht die hassenswerte Hexe ist, die er sich ausgemalt und erhofft hatte. Holle dagegen scheint generell total überfordert mit allem zu sein, die beiden ergeben eine anfangs sehr anstrengende Kombination.

Die Idee, Frau Holle in ein jüngeres Gewand zu stecken, gefällt mir an sich total gut. Auch Marie als Anlehnung an Gold- und Pechmarie aus dem richtigen Märchen mochte ich, ebenso wie es genau zu ihrem Aufenthalt bei Holle kam und wie der abzulaufen hat. Der Ausbruch aus dieser Regelmäßigkeit war dann natürlich der Anfang eines noch viel größeren Unglücks und hätte eine spannende Geschichte einläuten können, wäre da nicht die bereits angesprochene fehlende Tiefe und Ruhe des Ganzen gewesen.

Mein Fazit:
Alles ging zu schnell, die Figuren waren mir zu oberflächlich und es hat an Sympathie für die Handelnden gemangelt. So bekommt das Buch trotz guter Ansätze und spannender Idee leider nur die Hälfte der möglichen Punkte von mir. Leser, die eine tiefgehende, packende Story erwarten, werden wahrscheinlich enttäuscht, solche, die nur ein bisschen kurzweilige Zugfahrt- oder Einschlaf-Lektüre suchen, dürften auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Regenbogenliebe

#ichwillihnberühren
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OJ hat ein Problem. Sein bester Freund ER liegt nur mit Boxershorts bekleidet neben ihm im Bett, was an und für sich nicht schlimm wäre, wenn OJ nicht in ER verliebt wäre. Heimlich versteht sich, denn ...

OJ hat ein Problem. Sein bester Freund ER liegt nur mit Boxershorts bekleidet neben ihm im Bett, was an und für sich nicht schlimm wäre, wenn OJ nicht in ER verliebt wäre. Heimlich versteht sich, denn wie soll man jemandem seine Liebe gestehen, wenn man nicht mal weiß, ob derjenige die Liebe erwidert, geschweige denn ob er überhaupt auf Männer steht? Ein Online-Community steht OJ zur Seite und gibt (mehr oder weniger) hilfreiche Ratschläge, wie er möglichst geschickt vorgehen soll. Sollte er offen aussprechen, was er fühlt? Unauffällig die sexuelle Orientierung seines Kumpels abchecken? Sich langsam herantasten? Die vertrackte Situation lockt von Tag zu Tag mehr Leser vor die Bildschirme und alle fiebern mit OJ & ER mit, eine wunderschöne Geschichte, wie sie nur das 21. Jahrhundert schreiben kann.

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch vorablesen. Durch den außergewöhnlichen Titel allein schon sticht es aus der Masse hervor und wenn man es dann näher betrachtet, tanzen auch die Autoren und der Verlag aus der Reihe, beziehungsweise bringen den Leser zum Schmunzeln. Was ich erst am Ende des Buches festgestellt habe, ist, dass das Geschehene tatsächlich genau so passiert ist, wie es beschrieben wurde. Dieser Hintergrund macht das Ganze nur noch schöner, sorgt dafür, dass man wirklich mit OJ und ER mitfiebert und man kann den Jodel, den OJ zu seinem Problem verfasst hat, auch jetzt im Nachhinein noch nachlesen.

Innerhalb des Buches sind immer wieder Ausschnitte und Kommentare der Jodel-Nutzer zu OJ und der Whatsapp-Kommunikation zwischen ER und seiner besten Freundin abgedruckt, die die Geschichte noch greifbarer machen. Die beiden erzählen abwechselnd, wie sie die Situationen miteinander erlebt haben und es war so schön zu lesen, da hätte ich mir wirklich mehr von den Protagonisten gewünscht. Mit knapp 200 Seiten ist dieses Buch leider extrem kurz, wenn auch total süß und herzzerreißend, und dank des modernen, umgangssprachlichen Erzählstils fliegt man nur durch die Seiten.
Das Ende ist nach der Hälfte des Buches auch vorhersehbar, aber das macht es nicht weniger schön!

Mein Fazit:
Ich habe jede Sekunde mit den beiden Protagonisten genossen und ihre Geschichte gespannt verfolgt. Eine wundervolle Liebesgeschichte, die man einfach lieben muss!