Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2019

Auch was für Podcastmuffel!

Du bist der Liebe nicht egal
0

„Die Liebe zu seinem Kind ist das Größte und mit nichts zu vergleichen. Mit nichts, mein Schatz. Ich hoffe, Gott lässt dich diese Liebe erfahren.“ (aus „Du bist der Liebe nicht egal“ von Kasie West)

Kate ...

„Die Liebe zu seinem Kind ist das Größte und mit nichts zu vergleichen. Mit nichts, mein Schatz. Ich hoffe, Gott lässt dich diese Liebe erfahren.“ (aus „Du bist der Liebe nicht egal“ von Kasie West)

Kate hat ein großes Hobby, nämlich den See, an dem sie lebt. Menschen gehören da eher nicht dazu, vor allem nicht, mit ihnen zu sprechen. Leider blüht ihr genau das, als sie sich von ihrer besten Freundin zu einem Podcast-Kurs in der Schule überreden lässt, wider Willen hinter dem Mikro landet und den Anrufern Tipps fürs Leben gegen soll. Doch aus den harmlosen Ratschlägen für die anonymen Hilfesuchenden wird auch für Kate schnell ernst und ehe sie sich versehen kann, steckt sie mitten im tiefsten Liebeschaos, wo sie feststellen muss, dass dem Herzen zu folgen gar nicht mal so leicht ist.

Zum Einstieg sollte ich vielleicht sagen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, nachdem es auf Instagram von zahlreichen Bloggern hochgelobt wurde, und das obwohl ich mit dem Thema Podcasts so gar nichts am Hut habe. Bisher habe ich noch nie einen gehört und ich denke, dass ich das auch in Zukunft trotz dieses wunderschönen Buches nicht ändern werde, da „Radio hören“ sozusagen mich einfach höllisch langweilt. Wenn schon etwas hören, dann lieber Musik oder ein Hörbuch, aber ein Podcast käme mir nicht zwischen die Finger.

Umso erstaunter war ich, wie gut ich dieses Buch dennoch fand, auch wenn mich das hauptsächlich behandelte Medium eigentlich zu Tode langweilt. Angefangen mit diesem traumhaften Cover, an dem ich nicht vorbeigehen könnte, wenn es mich in der Buchhandlung bittend anschaut, sich doch mal seinen Inhalt durchzulesen. Man sieht Kates geliebten See im Hintergrund, ein wichtiges Motiv, was sich durchs ganze Buch zieht, und die Farbgebung ist einfach nur wunderschön!

Kate erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, sodass der Leser all ihre Gedanken und Gefühlen aus der ersten Reihe miterleben kann. Ich habe mich mit ihrer anfänglichen Haltung dem Podcast gegenüber zu 100% identifizieren können, mich hätte der Gedanke daran, eine Sendung zu moderieren, ebenfalls total verunsichert. Sie war einfach eine super sympathische Protagonistin, mit der man mitgefühlt hat, ob man wollte oder nicht.
Die jugendliche, moderne Sprache macht es dem Leser relativ einfach, ins Geschehen reinzukommen und der Story zu folgen, die detaillierten und anschaulichen Ausführungen lassen einen in einen stetigen Lesefluss fallen, aus dem man sich nur mühsam losreißen kann. Es machte wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen, besonders wenn man die Entwicklung von Kate anschaut.

Die Protagonistin ist zu Beginn nämlich alles andere als begeistert von dem Kurs, in den Alana, ihre Freundin, sie schleppen möchte. Mir persönlich läuft es beim Thema „Podcast“ auch kalt den Rücken runter, aber Kate meistert ihre Situation erstaunlich souverän. Sie macht einen erstaunlichen Wandel durch, von der zurückhaltenden Maus in der zweiten Reihe wandert sie langsam aber sicher immer weiter in den Vordergrund, ohne sich dessen auch nur bewusst zu sein. Dazu kommt noch ihr nüchterner Humor und die Selbstironie, die sie immer an den Tag legt, sodass man ihr als Leser einfach verfallen muss.

Wie jede Young Adult Geschichte bedient sich auch diese einiger beliebter Klischees, wie zum Beispiel der verworrenen Highschool-Liebesgeschichte. Als aufmerksamer Leser weiß man unter Garantie früher, wer sich hinter Mr. Looking-for-Love verbirgt, der hilfesuchend immer wieder beim Schulpodcast anruft, aber auch, was viel wichtiger ist, wen er eigentlich erobern will. Wie es aber nun mal immer so ist, sind die Figuren nicht annähernd so klug wie der Leser und brauchen für diese Erkenntnisse eine ganze Weile, in der sich auch das eine oder andere Drama verbirgt.
Aber nicht falsch verstehen, das soll kein Kritikpunkt sein. Denn was wäre ein Jugendbuch schon ohne ein paar Missverständnisse und ein bisschen unglückliche Liebe..? Lesenswert bestimmt nicht.

Es gibt aber auch eine Menge Punkte, die dieses Buch besonders machen, angefangen damit dass Kates Familiensituation komplett durcheinander und chaotisch ist, was sie aber nur umso spannender macht. Auch der Nebenschauplatz 'See' hat mir gut gefallen, selbst wenn das Wasser bei weitem nicht mein bevorzugtes Element ist.
Das Thema Podcast ist natürlich der große Clou in dieser Geschichte und, wie ich finde, auch sehr überzeugend umgesetzt. Zwar bin ich bei weitem kein Experte, aber ich habe mich unterhalten gefühlt und war gefesselt vom Geschehen, wenn es um die Aufzeichnung der Sendungen ging, da muss die Autorin also was richtig gemacht haben.

Mein Fazit:
Ein süßes Jugendbuch mit ein bisschen Liebe, Erwachsenwerden, Freundschaft, Mut beweisen und den normalen Highschool-Problemen, mit denen Teenies sich nun mal herumschlagen müssen. Ein bisschen mehr Tiefe und etwas weniger Vorhersehbarkeit, dann hätte es volle Punktzahl gegeben. Aber nichtsdestotrotz eine kurzweilige, lesenswerte Geschichte, die ich jedem ans Herz legen kann, der gern Young Adult liest.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Was lange währt..

Up All Night
0

„Der Schmerz ist immer noch da, keine Frage. Aber was mich mehr ärgert, ist der Verrat an sich. Die Gefühle, die Sehnsucht sind nur ein schwacher Schein, während der Zorn lichterloh brennt.“ (aus „Up All ...

„Der Schmerz ist immer noch da, keine Frage. Aber was mich mehr ärgert, ist der Verrat an sich. Die Gefühle, die Sehnsucht sind nur ein schwacher Schein, während der Zorn lichterloh brennt.“ (aus „Up All Night“ von April Dawson)

Was für Taylor als ganz normaler Tag beginnt, endet in einem Desaster: Sie verliert nicht nur ihren Job und lässt sich das Auto direkt vor der Nase wegstehlen, sondern erwischt ihren Freund am selben Abend auch noch in flagranti mit ihrer Nachbarin. Plötzlich obdach-, job- und mutlos könnte es nicht gelegener kommen, dass Taylor ihren Schulfreund Daniel Grant wieder trifft, der ihr prompt einen Platz in seiner WG anbietet. Aber so süß und charmant Dan auch ist, von Männern hat Taylor erstmal die Nase voll und zum Glück ist Daniel ja schwul.
..Oder?

„Still Broken“ war das erste und bis vor kurzem einzige Buch, was ich von April Dawson gelesen habe. Leider war ich nicht besonders begeistert und daher skeptisch, was diese Reihe betrifft, doch die Leseprobe konnte mich überzeugen und so freute ich mich ungemein, dass ich im Rahmen einer Leserunde diesen Titel lesen durfte.
Das Cover ist natürlich an sich schon ein kleines Highlight. Die zarten Farben harmonieren wunderschön miteinander und die Dächer der Stadt im Hintergrund passen auch super dazu, sodass ich im Buchladen wohl kaum an diesem Buch vorbei gehen könnte, ohne neugierig auf den Inhalt zu werden.

Zu lesen ist die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Taylor und Daniel, welche beide aus ihrer Ich-Perspektive erzählen. Dadurch geben sie dem Geschehen eine persönliche Note und man fiebert mehr mit ihnen mit, als es bei einer neutralen Perspektive der Fall gewesen wäre. Dennoch war es teilweise auch ziemlich anstrengend, dass man die Gedanken der beiden zu jeder Zeit verfolgen konnte, besonders die von Taylor.
Der Schreibstil ist modern und umgangssprachlich, passend zur Leserzielgruppe, man kommt durch die lockere und leichte Sprachweise anfangs problemlos in das Buch rein und kann der Story gut folgen. Wenn man ein Schnellleser ist, kann man „Up All Night“ innerhalb weniger Tage beenden, also kein Werk mit dem man sich lange aufhält, was man von New Adult aber auch nicht unbedingt erwarten würde.

Die Charaktere betreffend war dieses Buch.. schwierig. Taylor, kurz Tae, hat am Anfang der Geschichte gleich die volle Breitseite des Schicksals entgegen geschmettert bekommen , und zu diesem Zeitpunkt war ich noch voll und ganz bei ihr. Ich habe mit ihr gelitten, war mit ihr zerstört und habe mich mit ihr gefreut, als Daniel sie aus ihrer Misere befreit. Doch da hörte es dann auch auf mit der Sympathie, denn MEIN GOTT ist dieses Ding naiv. Taylor scheint bis kurz vor Ende des Buches blind für etwas zu sein, was außer ihr wirklich jeder, also absolut JEDER rafft. Jeder. In der Leserunde wurde darüber diskutiert und ich kann mich der Meinung anschließen, dass ihre ahnungslose Art ziemlich anstrengend war und es genervt hat, wie blind sie war.

Daniel hingegen, der knuffige, teddige (Ich liebe Neologismen!), umsichtige, gefriendzonede beste Freund von damals, der zudem, wie von Tae geschätzte zehntausend Mal betont wird, auch noch einen ansehnlichen Körper hat, macht sich anfangs beim Leser direkt unbeliebt, indem er Taylor gleich bei der ersten Begegnung ins Gesicht lügt und im Laufe des Geschehens sämtliche Familienmitglieder und Freunde in seine Scharade mit hineinzieht. Doch natürlich will er seine gebrochene Freundin, seine einzig wahre Kindergartenliebe damit nur schützen, wie sollte es auch anders sein. Schwer verdaulich und etwas gruselig, aber dennoch irgendwie verkraftbar und fast schon süß, sodass zumindest Dan aus dem Schneider ist, was meine schlechte Laune betrifft.

Wer Stimmung immer etwas gerettet hat, waren Addison, die rotzig freche Schwester von Daniel sowie deren beste Freundin Grace, ein kleiner Wirbelwind und wirklich süßer Schatz. Über die beiden würde ich noch mehr lesen wollen und wenn ich das richtig gesehen habe, ist tatsächlich schon ein Band über Addy angekündigt. (freu!)

Abgesehen davon, dass das Buch voller Klischees ist, was mich aber keinesfalls stört, entwickelt sich die Beziehung der beiden Protagonisten nicht in rasend schnellem Tempo, wie ich es gern kritisiere, sondern dieses Mal gefühlt fast rückwärts. Irgendwann wollte man sie nur noch packen und zusammen in einem Zimmer einsperren, bis sie endlich übereinander herfallen, damit die Geschichte ihren gewohnten Gang bis zum nächsten Drama weitergehen kann. Fast Dreiviertel des Buches schleichen Tae und Dan umeinander herum, bis dahin ist die Lesergeduld dann auch aufgebraucht.

Was mir ebenfalls ganz übel aufgestoßen ist, sind neben zahlreichen Phrasen- und Ausdruckswiederholungen, die hoffentlich in der finalen Version noch einmal überarbeitet wurden, einige platte bis schon geschmacklose oder teils auch sehr unglücklich gewählte Formulierungen, die der Geschichte einen miesen Beigeschmack geben, den sie eigentlich gar nicht verdient hätte.
Einige Dialoge wirken wie aus dem Drehbuch eines dubiosen Schmuddelfilms, andere Textstellen bezüglich behinderter Verwandten von Dan und Addy rücken Taylor in ein schlechtes Licht, und bei einem völlig sinnfreien Telefonat von den beiden Hauptpersonen wurde im 2-Sätze-Takt entweder gekeucht oder geschnurrt, sodass mir nichts anderes blieb, als innerlich resigniert mit dem Kopf zu schütteln.

Mein Fazit:
Anfangs noch vielversprechend, doch es geht stetig weiter bergab. Anstrengende Protagonisten, kaum Charakterentwicklung und viele Patzer in der Wortwahl.. da können auch die sympathischen Nebencharaktere und der im Grunde genommen eigentlich sehr angenehme Schreibstil es nicht mehr rausreißen.
Ich hatte mir definitiv einiges mehr von diesem Buch versprochen, doch nach „Still Broken“ hat mich auch „Up All Night“ von April Dawson nicht begeistern können. Dennoch werde ich die Reihe weiter verfolgen, für Addy. Nur für Addy.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 10.05.2019

Der Genpoolgewinner und die Fotografin

New York Pretty - Ein Bild von Dir
0

„Seit die junge New Yorker Fotografin Taylor zwei der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hat, versteckt sie sich am liebsten hinter der Kamera. Als dann auch noch ihr größter Auftrag platzt und ...

„Seit die junge New Yorker Fotografin Taylor zwei der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hat, versteckt sie sich am liebsten hinter der Kamera. Als dann auch noch ihr größter Auftrag platzt und sie aus ihrer WG fliegt, scheint Taylors Leben komplett aus den Fugen – wäre da nicht ihre Halbschwester Rebecca. Diese verschafft ihr Unterschlupf im Luxusapartment der prominenten Frey-Zwillinge, wo ausgerechnet Herzensbrecher Jeremy Taylors Interesse weckt. Nach und nach glaubt sie, an dem coolen Celebrity eine Seite zu entdecken, die anderen verborgen bleibt. Doch Taylor zögert, Jeremy zu vertrauen, und muss sich schon bald fragen, ob es für ihn überhaupt so etwas Liebe gibt. Erst ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das sie auf eine indonesische Insel führt, bringt Antworten...“ (Klappentext vom Verlag)

Was mir an diesem Buch zuerst positiv aufgefallen ist, ist das hübsche bunte Cover, was mich irgendwie ein wenig an einen Reiseführer von außen erinnert wegen der zahlreichen Bilder. In der Buchhandlung würde ich definitiv neugierig werden, um was für eine Geschichte es sich hier handelt.

Geschrieben ist abwechselnd aus der Sicht auf Jeremy und Taylor, leider nicht aus ihrer Ich-Perspektive, womit die Geschichte einiges an Emotionen und Tiefe eingebüßt hat, meiner Meinung nach. So konnte ich mich zu Anfang nur mühsam mit den beiden anfreunden und mich schlecht in sie hineinversetzen, auch wenn ich es gern gewollt hätte.
Wenigstens war der Schreibstil leicht und angenehm, man flog über die Seiten und kam entsprechend schnell voran. Die moderne Umgangssprache hat ebenfalls zum flüssigen, unkomplizierten Lesen beigetragen und eindeutig die jungen Erwachsenen der Zielgruppe angesprochenen.

Die Charaktere waren mir allesamt etwas zu austauschbar. In keinen habe ich mich so richtig verliebt, keiner ist mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben, hat mich besonders beeindruckt oder ist sonst wie hervorgestochen. Teilweise ist das sicherlich auch der etwas unpersönlichen Schreibweise zu „verdanken“, allerdings empfand ich sie generell allesamt als durchschnittlichen Einheitsbrei. Nette Protagonisten und Nebenfiguren, keine Frage, aber halt nicht besonders in meinen Augen.
Was mich allerdings fasziniert hat und worüber ich gern mehr Details erfahren hätte, war die Firma von Jeremy und seinem Bruder.

Die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten entwickelt sich sehr zögerlich, was mir immer gut gefällt. Ich hasse es, wenn sich schon im ersten Drittel des Buches gleich die ewige Liebe geschworen wird, sowas finde ich affig und unrealistisch, wie es hier ablief dagegen, ist mir am liebsten. Langsame Annäherungen tun der Entwicklung der Geschichte gut und sind obendrein spannend zu verfolgen, wenn man sich als Leser immer wieder fragt: „Wer macht denn nun den ersten Schritt?“
Auch das Setting gefiel mir, große Städte haben es mir ja angetan. So schön eine Kleinstadt-Romanze auch zu lesen sein mag, in richtigen Städten ist einfach immer irgendwas los, das Geschehen schläft nie.
Den Ausflug nach Indonesien und den damit verbundenen Hintergrund fand ich dagegen etwas weit hergeholt und daher ziemlich gekünstelt und gewollt. Man hätte das Ganze sicherlich auch etwas realitätsnäher gestalten können, dann wäre ich durchaus damit zufrieden gewesen.

Mein Fazit:
Nichts Halbes und nichts Ganzes, nett für zwischendurch, hat mich aber nicht von den Socken gerissen. Empfehlenswert für alle, die eine kleine Ablenkung für den erholsamen Nachmittag auf der Couch suchen und nichts tiefgründiges erwarten, für die anspruchsvollen Leser jedoch nicht geeignet.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Hätte mehr erwartet

Broken Beautiful Hearts
0

„Im Grunde spielt es keine Rolle, schließlich habe ich nicht die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Verlust.
Ich bin mit beidem geschlagen.“ (aus „Beautiful Broken Hearts“ von Kami Garcia)

Für Peyton ...

„Im Grunde spielt es keine Rolle, schließlich habe ich nicht die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Verlust.
Ich bin mit beidem geschlagen.“ (aus „Beautiful Broken Hearts“ von Kami Garcia)

Für Peyton könnte es kaum besser laufen. Sie hat die perfekte beste Freundin, den perfekten Freund und bereits eine Zusage für ihre Traum-Uni, bis eines Abends auf einer Party etwas Unvorstellbares passiert. Das Schlimmste: Keiner glaubt Peyton. Von da an misstraut sie ihrem eigenen Urteilsvermögen und schließlich bleibt ihr nichts anderes mehr als die Flucht in eine andere Stadt, um die schrecklichen Erinnerungen hinter sich zu lassen. Den Männern will sie fern bleiben, bis sie Owen trifft. Doch ob es sich lohnt, für ihn ihr Vorhaben über Bord zu werfen, wo er doch offensichtlich ein Geheimnis vor ihr verbirgt?

Mit Kami Garcia verbinde ich bisher nur die „Sixteen Moons“-Reihe, die ich nach wenigen Kapiteln des ersten Bandes gelangweilt und enttäuscht abgebrochen habe. Seitdem habe ich alle Bücher von ihr erfolgreich gemieden, bin jedoch mehr als neugierig geworden, als ich den Klappentext von „Beautiful Broken Hearts“ gelesen habe. Dann sieht auch das Cover noch so hübsch aus.. und ich wurde schwach, was sich im Nachhinein als kleiner Fehler herausstellte.

Die Protagonistin Peyton erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, was von Anfang an eine gewissen Nähe und Verbundenheit zu ihr schafft. Ihre Gedanken und Gefühle waren spannend mitzuverfolgen, vor allem nach dem „Unfall“, der sie dazu veranlasst, aus ihrem gewohnten Umfeld zu fliehen.
Zu Owen konnte ich dagegen keine richtige Beziehung aufbauen, er war mir zu austauschbar. An ihm hat mich irgendwie nichts fasziniert, vielleicht davon abgesehen, dass er Boxer ist. Aber ansonsten fand ich die Nebencharaktere wesentlich interessanter als ihn, beispielsweise Peytons Cousins, ein nerviges aber liebenswertes Powerduo.
Auch Owens „kleines“ Geheimnis wirkte übertrieben konstruiert und gewollt, irgendwie übertrieben dramatisch für so eine kleine Liebesgeschichte.

Ehrlich gesagt, kann ich nur schlecht beschreiben, was bei mir während des Lesens passiert ist, dass das Buch mir nicht positiv in Erinnerung geblieben ist, fängt es doch so vielversprechend an. Der Vorfall, den Peyton flüchten lässt, sorgte bei mir tatsächlich für Überraschung, mit so etwas hätte ich bei Weitem nicht gerechnet. Auch ist dem aufmerksamen Leser an dieser Stelle schon klar, dass das noch nicht alles gewesen sein wird und noch Böses folgen wird. Diesen Zweig der Geschichte fand ich sehr spannend und gut gemacht, allerdings war der Rest der Story mir zu 08/15.
Die beiden Cousins und deren Freundin Grace haben eine eigenartige Dynamik untereinander, die irgendwie was von einer Dreiecksbeziehung hat, allerdings ohne mich wirklich berührt zu haben. Zudem bin ich an der einen oder anderen Stelle durcheinander gekommen, wer denn nun wen will, was vielleicht dadurch hätte behoben werden können, dass die beiden Zwillinge nicht auch noch ähnliche Namen erhalten.

Alles in allem fand ich das Buch trotz interessantem Beginn und immer wieder aufkommender Problematik „Ex-Freund“ nicht wirklich packend. Der Schreibstil war zwar anschaulich und leicht verständlich, sodass sich das Geschriebene angenehm flüssig und damit schnell lesen lässt, allerdings verlor mich ab und an der Mut, nämlich immer dann, wenn es um Owen ging. Er war für mich der Stimmungskiller, den ich am liebsten gestrichen oder ersetzt hätte, ungünstig bei einem Protagonisten.
Die Liebesszenen zwischen unseren beiden Hauptcharakteren waren auch noch ausbaufähig, besonders als angefangen wurde, hingebungsvoll an den Ohren des anderen zu lecken, dachte ich mir: „So, danke, das war's jetzt erst mal.“

Mein Fazit:
Nicht noch einmal Kami Garcia für mich. Die Idee hinter der Geschichte war wirklich spannend und zu Beginn auch noch gut umgesetzt, an sich ist das hier ein gutes Buch. Doch der männliche Protagonist war mir zu langweilig und der Funke ist einfach nicht zu mir übergesprungen.
Ich würde begeisterten New-Adult-Lesern diese Geschichte durchaus ans Herz legen können, doch für mich war sie nicht das nonplusultra.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Nichts halbes, nichts ganzes

Faith in Love
0

„Die 19-jährige Elli liebt es zu flirten und zu feiern und hält nicht viel von festen Bindungen. Für ihr Studium in York zieht sie in eine WG, in der sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Nur einer ihrer neuen ...

„Die 19-jährige Elli liebt es zu flirten und zu feiern und hält nicht viel von festen Bindungen. Für ihr Studium in York zieht sie in eine WG, in der sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Nur einer ihrer neuen Mitbewohner, der Medizinstudent Yasin, kommt mit Ellis lockerem Lebensstil nicht klar. Er sieht mit seinen tiefgründigen braunen Augen und den definierten Muskeln unglaublich gut aus, seine reiche Familie, die zu Englands High Society gehört, legt aber viel Wert auf Moral und religiöse Werte. Elli dagegen glaubt nicht mehr an Gott, seit sie vor Jahren einen schweren Verlust erlitten hat. Trotz der Gegensätze führen die beiden immer wieder tiefgründige Gespräche, und Elli fühlt sich mehr und mehr zu Yasin hingezogen. Doch eine Beziehung scheint undenkbar – denn Elli will nie wieder jemanden so nah an sich heranlassen. “

Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch unsicher bin, wie ich dazu stehen soll. Ich bin weder richtig begeistert, noch komplett enttäuscht, sondern schwimme irgendwo dazwischen in diesem „Joa, war ganz okay“-See aus Büchern, die man nach drei weiteren schon wieder vergessen hat.
Von Katrin Frank habe ich bisher noch nichts gelesen, bin aber auch im Nachhinein nicht besonders traurig darüber.

Sowohl Yasin als auch Elli erzählen die Geschichte abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive, was ich persönlich immer am besten finde. Auf diese Weise kann man sowohl die Gedanken des einen, als auch des anderen verfolgen, gerade bei den Kerlen frage ich mich oft, was zur Hölle die sich bei ihrem Handeln gedacht haben.
Der Schreibstil ist locker und leicht, passend zu den Protagonisten umgangssprachlich und nicht zu ausgefallen. Man kommt am Anfang gut rein und kann dem Geschehen von da an leicht folgen, manchmal war ich allerdings etwas gelangweilt zwischendurch, sodass ich mehrere Pausen machen musste. An und für sich lässt sich das Buch aber schnell beenden, eine angenehme Lektüre für die entspannte, abendliche Lesezeit.

Mit Elli konnte ich mich nicht wirklich identifizieren. Für die Kerle mag sie mit ihrer sehr offenen und selbstbewussten, fast schon freizügigen Art interessant und faszinierend sein, ich dagegen konnte nicht viel mit ihr anfangen, auch wenn mir ihr Verlust in der Vergangenheit leid tut.
Yasin ist anfangs der typische brummige, unfreundliche Typ, der erst einmal auftauen muss, bis er sympathisch wird. Ab dann kämpft er verbissen gegen seine Gefühle für Elli an, die vermutlich zu Beginn auch nichts anderes als bloße Faszination waren, aber dennoch war er mir mit seiner Zurückhaltung und seiner religiösen Seite wesentlich lieber als Elli, auch wenn er die Regeln seiner Familie später für eben jene Frau über Bord wirft (Wie sollte es auch anders sein).

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden fängt wie bei vielen mit einer Hass-Liebe an, die bald in Lust und dann in echte Zuneigung umschwenkt. Typischerweise müssen auch Elli und Yasin dabei etliche Hürden überwinden, die in diesem Fall nicht nur persönlicher, sondern auch familiärer und religiöser Art sind. Zu allem Überfluss hütet Yasin auch noch ein Geheimnis, was ein bisschen Schwung in die Story bringt, so richtig berührt hat mich das ganze jedoch nicht wirklich, leider. Vielleicht bin ich auch New-Adult-übersättigt derzeit, aber im Vergleich mit anderen Büchern hat mich dieses nicht gepackt.

Mein Fazit:
Ich habe schon aufregendere Bücher gelesen, es war an sich ganz nett, aber nichts besonderes. Lesenswert, aber kein Muss.