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Veröffentlicht am 22.12.2018

Enttäuschend

Still Broken
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„Dieser Mann war alles für mich, er veränderte mein Leben, veränderte mich und es war ihm nicht mal bewusst.“

Es beginnt wie eine typische College-Romanze: Norah (aufgeschlossen, macht gern Party, lernt ...

„Dieser Mann war alles für mich, er veränderte mein Leben, veränderte mich und es war ihm nicht mal bewusst.“

Es beginnt wie eine typische College-Romanze: Norah (aufgeschlossen, macht gern Party, lernt aber auch engagiert) trifft auf Max (undurchschaubar, düster, sexy) und beide stellen fest, dass sie nie jemand anderen wollten als ihr Gegenüber. Zunächst läuft alles perfekt, sie führen eine leidenschaftliche Beziehung und fühlen sich einander so nah und verbunden, dass es schmerzt, ohne den anderen zu sein. Doch Max hat ein Geheimnis, was sie beide in Gefahr bringt, und ihre junge Liebe nicht nur belasten sondern komplett vernichten könnte.

Ich bin ein absoluter Cover-Käufer und dieses hat mich magisch angezogen. Es ist bildhübsch, irgendwie elegant und der Stil erinnert mich ein wenig an eine Parfüm-Werbung, alles in allem schlicht aber ein schicker Hingucker.
Der Klappentext klang auch interessant, im ersten Moment nicht außergewöhnlich sondern einfach nach normalem New Adult, und da es in einem meiner liebsten Verlage erschienen ist, war eigentlich klar, dass ich es lesen wollte, auch wenn die Autorin mir bis dato unbekannt war.

Geschrieben ist das Buch überwiegend aus der Ich-Perspektive von Norah, nicht unüblich für Liebesromane. So kann man sich mit der Heldin normalerweise besser identifizieren, auch wenn das bei mir in diesem Fall so gar nicht geklappt hat.
Sprachlich ist das Buch einfach gehalten und perfekt dafür geeignet, es innerhalb weniger Tage runterzulesen oder als kleine Abwechslung für zwischendurch.

Norah war mir anfangs noch sympathisch, aber irgendwie hat sich bei ihr im Laufe des Buches nicht viel getan, davon abgesehen, dass sie immer weniger fürs Studium gemacht hat, da sie überfordert war. Mir hat charakterlich einfach etwas gefehlt bei ihr, was, das kann ich leider auch nicht sagen. Aber trotz meiner Wischiwaschi-Argumentation mochte ich sie nun mal einfach nicht so sehr.
Max ist Marke „Bad Boy“, der alles mit ins Bett nimmt, was Beine hat. Er tauscht die Frauen täglich, bis er Norah trifft und natürlich feststellt, dass sie die einzig Wahre für ihn ist, aus dem bösen Jungen wird ein Schoßhündchen. Im Grunde genommen ist das total meins, denn solche Beziehungen sind der Stoff, aus dem Träume bestehen. Wer will schließlich nicht einen Mann wie ihn?

Nun kommen wir jedoch zu den Dingen, die mich an dieser Geschichte gestört haben. Zum einen wäre das die unfassbare Geschwindigkeit, in der die beiden Protagonisten sich näher kommen. Ich finde es absolut unrealistisch, wenn sich schon im ersten Drittel des Buches die ewige und unzerstörbare Liebe geschworen wird, und so ziemlich genau das passiert hier. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten finden Norah und Max sehr schnell zueinander und ab da wird es unfassbar kitschig. Norahs Gedanken und innere Monologe drehen sich unaufhörlich um Max, Max und Max, die schmalzigen Formulierungen stapeln sich förmlich und das Buch trieft vor Emotionen. Es war einfach viel zu viel.
Zum anderen war es Max' Geheimnis, was mich absolut verstört hat. Ich fand es zwar im ersten Moment spannend und faszinierend, aber irgendwie hat es so gar nicht in die Story gepasst. Es wirkte mühsam hineinkonstruiert, als wenn die Autorin auf Biegen und Brechen dieses Thema aufgreifen wollte, und gerade am Ende der Geschichte gab es wirklich eine Menge glücklicher Zufälle. Dazu kommen noch einige kleine Logikfehler.

Mein Fazit:
Zu viel Kitsch, die Charaktere haben mich nicht nachhaltig begeistert und das große Geheimnis überzeugte mich auch nicht. Zwar eine nette Lektüre für zwischendurch, aber für Menschen, die an mit Ansprüchen an New Adult herangehen, nicht zu empfehlen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Honigsüßes Vergessen

Café Honeybee
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„Ich hatte im Grunde nie besonders nah am Wasser gebaut, aber in diesem Augenblick war ich nahe daran, in Tränen auszubrechen.“

Gretas Leben ist ein einziger Haufen Chaos. Sie muss ihrer Großmutter mit ...

„Ich hatte im Grunde nie besonders nah am Wasser gebaut, aber in diesem Augenblick war ich nahe daran, in Tränen auszubrechen.“

Gretas Leben ist ein einziger Haufen Chaos. Sie muss ihrer Großmutter mit ihrem Café helfen, auf ihre depressive Zwillingsschwester achtgeben, die seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr dieselbe ist, sich mit einem anhänglichen Freund herumärgern und all das lässt keinen Platz, mal einfach nur für sich zu sein. Als sie bei einem Autounfall ihr Gedächtnis verliert, gibt ihr das die Chance, alles in einem neuen Licht zu betrachten und sich ein unvoreingenommenes Bild ihrer Familie und Freunde zu machen. Doch auch das Vergessen schützt nicht vor den Verpflichtungen, die ihr alle Welt aufdrücken will, und so muss Greta entscheiden, was ihr wichtiger ist, das Café ihrer Großmutter Prudence oder ihr eigenes Glück.

Das Cover dieses Buches ist wirklich bildhübsch. Man sieht ein malerisches Café von außen, eine bunte Fassade, die aus dem Hintergrund von der Sonne angestrahlt wird. Es vermittelt einem ein unglaublich heimeliges Gefühl und auf der anderen Seite wirkt es auch irgendwie wie das perfekte, romantische Postkartenmotiv.

Ich hatte bisher weder von der Autorin noch von dem Buch etwas gehört und wurde neugierig, auch weil der Klappentext interessant klang. Da das Buch sich äußerlich von den bekannten und schon vielfach ausgeschlachteten „Das kleine XY hier oder dort“ oder dem „Hübschen AB an jedem Ort“ unterschied, gefiel mir zusätzlich und so beschloss ich, der Geschichte eine Chance zu geben, auch wenn klassische Liebesromane ohne New Adult oder Fantasy meist eigentlich gar nicht so sehr mein Ding sind.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Sicht von Greta aus der Ich-Perspektive und der Sicht auf Shawna, die Zwillingsschwester. Gerade das Erzählte von Greta kurz nach ihrem Gedächtnisverlust war wirklich spannend zu lesen, ebenso ihr Umgang mit all den für sie fremden Leuten.
In diesem Buch dominiert eine einfache Spache mit umgangssprachlichen Elementen, sehr leicht und locker lesbar ohne dass man viel grübeln muss, die perfekte Lektüre für zwischendurch also, auch für den Fall, dass man auf einer Fahrt oder in einer Arbeitspause mal abschalten möchte.

Die Charaktere in diesem Buch haben gemischte Gefühle in mir ausgelöst. Die beiden Schwestern haben es mir besonders angetan, sie machen jede für sich eine große Entwicklung durch. Der Vater von Greta und Shawna war mir zu sehr voller Resignation, er war eine unbestimmte Begleiterscheinung, die nie wirklich die Stimme erhoben hat oder sonst wie groß aufgefallen ist, was eigentlich schade ist. Fin jedoch, der Freund von Greta und ihre Großmutter Prudence, kurz Pru, haben mein Blut mit jedem ihrer Auftritte im Buch zum Kochen gebracht. Fin ist ein ignoranter, selbstsüchtiger Trottel, eine manipulative Klette der schlimmsten Sorte, Pru dagegen eine starrsinnige, rassistische, verbissene Alte, der man unbedingt mal kräftig die Meinung sagen sollte. Also wenn die Autorin eins drauf hat, dann ist es starke Charaktere zu formen.

Die Geschichte um Greta und ihre Familie ist keine klassische Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinne. Zwar gibt es entsprechende Elemente, im Vordergrund steht jedoch, wie man sein Leben selbst in die Richtung lenken kann, die einem am liebsten ist. Man lernt, dass man sich nicht für andere aufopfern muss, dass man zu allererst auf sein Herz hören sollte, ebenso wird man angehalten, auch mal Hilfe anzunehmen und auf seine Liebsten zu hören. Es mag schwer sein, zwischen denen zu unterscheiden, die wirklich nur dein Bestes wollen, und denen, die aus dir einen Nutzen ziehen, doch mit etwas Beistand kann man alles durchstehen.

Mein Fazit:
Eine aufregende Geschichte mit einem Konzept, was mir neu war und wirklich gut gefallen hat. Spannende Idee, beiderlei sympathische und schreckliche, aber allesamt gut entwickelte Charaktere, ein detaillierter, malerisch beschriebener Schauplatz mit einem Hauch Magie.
Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 17.12.2018

Hauptgewinn

The One Best Man (Love and Order 1)
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„'Ich bin nicht deine Freundin.'
'Noch nicht.'
'Niemals.'“

Nach ihrer Scheidung schwört Victoria den Männern ab, beziehungsweise einer bestimmten Kategorie: Anwälten. Sie hat genug mit ihrer siebenjährigen ...

„'Ich bin nicht deine Freundin.'
'Noch nicht.'
'Niemals.'“

Nach ihrer Scheidung schwört Victoria den Männern ab, beziehungsweise einer bestimmten Kategorie: Anwälten. Sie hat genug mit ihrer siebenjährigen Tochter Jade zu tun und zieht extra zu ihrer Mutter in ihr Elternhaus nach Chicago zurück, um sie zu unterstützen. Was sie jedoch nicht erwartet, ist, dass sie eines Montagmorgens, als sie Jade zur Schule bringt, auf Reed Warner treffen würde. Reed, gutaussehend, charmant, reich... seinerzeit auf Victorias Hochzeit Trauzeuge ihres Ex-Mannes. Und noch dazu Anwalt. Warum also muss sie sich ausgerechnet zu ihm hingezogen fühlen?

Nach der San-Francisco-Hearts-Reihe des Autorinnen-Teams Piper Rayne ist dies die nächste Reihe aus ihrer Feder. Die Trilogie handelt von drei unterschiedliche Protagonistinnen, die alle bereits im ersten Band erscheinen, nämlich Victoria und ihren beiden Arbeitskolleginnen Chelsea und Hannah. Jede von ihnen ist geschieden, ein wichtiges Motiv, und bekommt ihre eigene Story, wobei Band 1 von Victoria handelt.

Anders als viele New Adult Geschichten wird diese hier ausschließlich aus der Sicht der weiblichen Hauptperson erzählt. Mir persönlich ist es immer lieber, wenn man auch mal einen Blick in den Kopf des Mannes werfen kann, aber in diesem Fall hat mir das gar nicht mal so sehr gefehlt, weil bei Victoria stets genug los war, um drei Köpfe zu füllen.
Die Schreibweise ist flüssig und unkompliziert, die Umgangssprache hat den lockeren Ton noch verstärkt, sodass man oft nicht den Eindruck hatte, dass die Mutter einer siebenjährigen Tochter spricht, sondern viel eher ein Student von Mitte Zwanzig. Das hat mir geholfen, mit Victoria warm zu werden, da ich New Adult mit älteren Protagonisten, insbesondere wenn sie bereits Kinder haben, sonst eher skeptisch gegenüberstehe.

Victoria wurde in ihrer ersten Ehe übel mitgespielt, das einzig Gute, was daraus hervorging, war ihre kleine Tochter. Jade ist ihr Ein und Alles, aber wenn Vic eines gelernt hat, dann sich selbst und ihr Kind an erste Stelle zu setzen und nicht mehr blind hinter einem Mann zu stehen, der sie nicht unterstützt. Sie ist die typische starke aber gebeutelte Frau, die wegen einer gescheiterten Beziehung den Glauben in die Liebe verloren hat, mir war sie aber sehr sympathisch. Ich habe gern ihre Gedanken verfolgt und mit ihr gefühlt und mich mit ihr zusammen in Reed verliebt.

Dieser hingegen ist nicht der typische Bad Boy, sondern ein Mann, der mitten im Leben steht und sich nicht ausschließlich durch die Betten der Frauenwelt schläft, wie es sonst der Fall ist. Mir war er aber etwas zu perfekt. Er hat sich in jeder Hinsicht ideal an Victoria angepasst und ihr die Welt zu Füßen gelegt, abgesehen von Vics anfänglichem Misstrauen, das es für ihn zu überwinden galt, gab es kaum Querelen in der Geschichte. Im Grunde genommen war das aber auch mal erholsam, dass sich nicht auf jeder Seite gezofft und angepöbelt und anschließend im Bett wieder versöhnt wurde.

Was mir an der Geschichte besonders gut gefallen hat, waren einerseits Jade und Henry, die Kids, die zu Victoria und Reed gehören, die teilweise echt anbetungswürdig süß waren und die Stimmung an vielen Stellen aufgelockert und ihr Witz verliehen haben, andererseits waren es die beiden Kolleginnen von Vic, die in den beiden nächsten Teilen ihren großen Auftritt haben. Die beiden sind grundverschieden aber haben mich oft zum lachen gebracht beim Lesen. Chelsea nimmt kein Blatt vor den Mund, geht gern aus und hat eine Männerbekanntschaft nach der anderen, Hannah, die Chefin der anderen beiden, fällt dagegen in die Kategorie „Elegante Businesswoman“ und besticht mit ihrem trockenem Humor. Das Trio hatte eine powervolle Energie zusammen, sodass man selbst als Leser das Gefühl hatte, zu ihnen dazuzugehören.

Mein Fazit:
Wenn es ein Makel ist, dass ein Mann zu perfekt ist, dann habe ich diesen Kritikpunkt hier vorzubringen. Ansonsten gibt’s nichts zu beanstanden, ein wirklich lesenswertes Buch, auf dessen Fortsetzung ich mich unglaublich freue, mit Chelsea geht es weiter!

Veröffentlicht am 14.12.2018

Musikalisches Finale

Der letzte erste Song
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„Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da.“ (aus 'Der letzte erste Song' von Bianca Iosivoni aus dem Lyx-Verlag)

Nie ...

„Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da.“ (aus 'Der letzte erste Song' von Bianca Iosivoni aus dem Lyx-Verlag)

Nie wieder singen, das hatte Grace sich selbst geschworen. Nach einem Desaster von früher hat sie einfach zu viel Angst, bis sie sich selbst und ihrer Freundin beweisen will, dass sie mittlerweile stark genug ist und ihre Furcht überwinden kann. Sie singt bei Mason, ihrem Lieblingsfeind aus ihrem Freundeskreis, vor, denn seine Band sucht eine neue Frontsängerin, doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie sich in seiner Nähe auf einmal so anders fühlen würde. Sie sieht eine Seite an ihm, die ihr bisher verborgen blieb, doch sie wird Mason niemals haben können, denn er ist schon vergeben.. Es sei denn, er fühlt das gleiche vielleicht auch für Grace.

Von dieser Reihe kenne ich bisher nur den ersten Band, hatte jedoch schon so viel Gutes gehört, dass ich den vierten und letzten Band vorziehen musste. Ich hatte zwar einige Lücken was Vorkenntnisse betrifft, aber dennoch war es gut lesbar, selbst wenn ich im Nachhinein unbedingt empfehlen würde, sich die Reihe chronologisch vorzunehmen.

Das Cover ist wirklich hübsch, sehr romantisch. Eigentlich mag ich Menschen auf Covern nicht so gern, aber in diesem Fall ist es nicht übertrieben anzüglich sondern süß gestaltet und entsprechend nett anzuschauen. Man erkennt durch die Ähnlichkeit zu den vorigen Bänden natürlich auch gleich die Zugehörigkeit zur Reihe.

Mason und Grace erzählen abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive und mittlerweile sollte jeder wissen, dass ich ein absoluter Befürworter dieser Erzählweise bin. Man rätselt nicht immer herum, warum der Kerl dieses oder jenes tut, sondern bekommt es einfach serviert, ohne wegen irgendwelcher unlogischen Handlungen die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen.
Der Schreibstil ist locker und leicht, man kann angenehm entspannt lesen und merkt gar nicht, wie die Seiten nur so dahinfliegen.

Die Charaktere in diesem Buch sind eine ziemlich bunte Truppe. Grace wirkt auf den ersten Blick etwas hochnäsig und wie die typische Misswahl-Kandidatin, kühl, bestimmend und immer perfekt gestylt. So falsch liegt man damit auch nicht, aber sie verbirgt weit mehr, als es den Anschein hat. Ihr großes Talent ist das Singen, jedoch steht sie seit jeher unter dem drohend erhobenen Pantoffel ihrer rücksichtslosen Mutter, die Grace wie auch schon ihre große Schwester nach ihren Vorstellungen formen will. Ein wenig hat mich das an Jennifer aus Winton Brothers 3 von Penny Reid erinnert, die ebenfalls unter einer übereifrigen Mutter litt. Man findet diese Bücher in vielen Romanen und jedes Mal erwecken sie in mir das Bedürfnis, sie zu packen und fest zu schütteln, bis sie ihre armen Mädchen endlich mal sie selbst sein lassen.

Mason gefiel mir richtig gut. Er ist einerseits witzig und charmant, andererseits nimmt er seine Musik sehr ernst und brennt für das, was er tut. Darum weiß er auch, dass Grace die ideale Besetzung für seine Band ist, jedoch hat er mit ihr eine echt harte Nuss vor sich. Was für die beiden zunächst nur ein Verhältnis aus gegenseitigem Nutzen darstellt, entwickelt sich sehr bald zu mehr und mehr, leider gibt es dabei ein Problem: Masons Freundin. Ich muss ja sagen, dass dieses Mädchen mich mehr als einmal in den Wahnsinn getrieben hat, einen derart sprunghaften und unentschlossenen Menschen konnte ich einfach nicht verstehen.
Der Rest der Clique hat in den verschiedenen anderen Bänden seinen jeweiligen Auftritt, nur wird leider der Rest der Band von Mason dabei übergangen. Seine drei anderen Jungs waren mir ebenfalls unglaublich sympathisch und ich hätte wirklich gern mehr über sie gelesen.

Da ich sehr viel New Adult lese, hat mich die Geschichte jetzt nicht wirklich überrascht und mir ist das Konzept Heißer-Typ-trifft-Good-Girl keinesfalls unbekannt, dennoch lese ich immer wieder gern solche Storys. Mason und Grace sind ein süßes Paar und nur darauf kommt es an. Ihre Liebe entwickelt sich langsam, schließlich hat Mason ja noch seine Freundin, aber ich finde sowieso, dass es zu unrealistisch wirkt, wenn sich die Protagonisten gleich im ersten Drittel des Buches die ewige Liebe schwören. Zumal freue ich mich jedes Mal, wenn auch die Musik eine entscheidende Rolle im Buch spielt.

Mein Fazit:
New Adult, das man gelesen haben muss! Ein großartiger Abschluss, ich freue mich, wenn die Autorin wieder mal was aus diesem Genre herausbringt.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Mein erster Krimi

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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„Würde ich einen Krimi über unseren aktuellen Fall schreiben, müsste ich wohl mindestens vier Opfer und drei Tatverdächtige rausstreichen, damit die Leser nicht den Überblick verlieren.“

Zuerst ist es ...

„Würde ich einen Krimi über unseren aktuellen Fall schreiben, müsste ich wohl mindestens vier Opfer und drei Tatverdächtige rausstreichen, damit die Leser nicht den Überblick verlieren.“

Zuerst ist es nur ein einzelner toter Mann, dann ist es auf einmal der Auftakt einer Ermittlung im Fall eines Serienkillers: Der alte Theodor Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden, sein Ableben schon einige Zeit her. Durch Zufall können im Zwinger seines Hundes Menschenknochen sichergestellt werden und es tauchen noch weitere Leichen auf, alles Frauen. War der alte, mürrische Mann der Mörder oder steckt mehr dahinter, als die Ermittler auf den ersten Blick vermuten? Eines ist klar: Die Frauen mussten ein Geheimnis haben, was mit dem Muttertag, ihrer aller Todestag, zu tun hat.

Wie man anhand meiner Rezensionen schließen kann, bin ich kein großer Krimileser. So gar nicht. Also wirklich nie, es sei denn ich muss oder zwinge mich. Von Nele Neuhaus habe ich natürlich schon gehört und die restlichen Frauen in meiner Familie sind hellauf begeistert von ihr, hörten/lasen bisher jeden Teil der Reihe, und so dachte ich mir, dass ich mal einen Versuch wage, um mitreden zu können. Außerdem wäre es wirklich schwer gewesen, dem Hype um dieses Buch zu entgehen, das ja nun wirklich an allen Ecken und Ende gepusht wird bis zum Gehtnichtmehr. Gut finde ich allerdings den Hashtag „#ohneFolie“, denn die braucht man tatsächlich in vielen Fällen nicht.

Das Cover finde ich gut gelungen, der Storch steht als Symbol für die Geburt und damit auch die Mutterschaft, die in diesem Buch eine große Rolle spielt (Überraschung, bei dem Titel... nicht). Es entbehrt auch irgendwie nicht einer gewissen Komik, bzw. Ironie, wie ich finde. An sich passt es gut zu den anderen Covern der Reihe, die ich zwar kenne, deren Inhalt ich aber bisher höchstens in Filmform begegnet bin.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und die Zeit variiert ebenfalls in den unterschiedlichen Erzählsträngen. Mal erfährt man was aus der Sicht Pia Sander oder Oliver von Bodenstein, aber auch aus der Sicht des Mörders oder der Opfer liest man was. Mir wurde im Vorfeld schon gesagt, dass die Zeitsprünge etwas verwirren können, allerdings hatte ich damit keine großen Probleme, sondern vielmehr mit all den Namen der Personen, die eine Rolle in diesem Buch spielen.

Neben den eigentlichen Mordermittlungen gibt es natürlich auch Passagen, die sich um das Privatleben der Ermittler drehen, diese empfand ich persönlich als nicht ganz so interessant. Die Entwicklung des Falls wiederum war wirklich aufregend, denn immer wenn ich dachte, der Polizei einen Schritt voraus zu sein, wurde ich auf den kommenden Seiten eines besseres belehrt. Bis zum letzten Viertel des Buches etwa erschloss sich mir noch nicht, was die einzelnen Handlungsstränge für eine Verbindung zueinander haben könnten, bis dann mit einer riesigen Überraschung die Erkenntnis für mich kam. Das fand ich sehr gut gelungen und ab da hing ich förmlich zwischen den Seiten, weil ich nicht erwarten konnte, was als nächstes passiert.

Mein Fazit:
Mein erster Krimi und gleich ein Volltreffer. Zwar gab es etwas zu viele Personen für meinen Geschmack, aber die Spannung war immer greifbar und man wurde als Leser oft hinters Licht geführt, um erst ganz am Ende eine Auflösung zu erfahren, mit der ich persönlich nicht gerechnet habe. Auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände der Reihe gut lesbar! Vielleicht dürfen wir uns ja auch bald über eine Verfilmung dieses Buches freuen, das würde mich persönlich sehr interessieren.