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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2022

Fantastisch!

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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An Heartstopper kommt man quasi nirgendwo mehr vorbei und das ist gut so. Auf Social Media wird die Graphic Novel gehyped und hat durch die gleichnamige Serie noch einen zusätzlichen Boost bekommen, und ...

An Heartstopper kommt man quasi nirgendwo mehr vorbei und das ist gut so. Auf Social Media wird die Graphic Novel gehyped und hat durch die gleichnamige Serie noch einen zusätzlichen Boost bekommen, und das alles absolut zurecht. Ich habe selten so ein süßes, zugleich manchmal trauriges, kurzweiliges und vor allem auch wichtiges Buch gelesen.

Tatsächlich war dies meine erste Graphic Novel und ich kannte die Serie vorher bereits. Entsprechend war ich erstaunt, wie schnell ich durch die Seiten gerauscht bin. Klar war mir bewusst, dass man weniger zu lesen hat als bei einem „normalen“ Buch, aber dass ich so fix durch diese Geschichte rennen würde, überraschte mich. Wahrscheinlich spricht das auch für die Story, dass man sie so schnell wegatmen kann.

Charlie und Nick waren Zucker pur. Die beiden zusammen zu sehen war einfach nur unfassbar süß, man hat richtig gemerkt, wie gut sie einander tun und dass sie trotz anfänglicher Vorsicht das Beste aus dem jeweils anderen herausholen können.
Leider ist es für beide nicht immer leicht. Die Probleme von offener Queerness im Schulalltag inklusive Mobbing und blöder Sprüche sowie die Angst davor, sich zu outen, werden auch intensiv thematisiert, sodass die Lesenden nicht nur die rosige Seite der Beziehung sehen, sondern ebenso die Unsicherheiten, mit denen die beiden Jungs zu kämpfen haben.

Der Zeichenstil gefiel mir unheimlich gut. Die Figuren und ihre Emotionen kommen super rüber, ich habe mich wirklich wohl zwischen den Seiten gefühlt und hatte ein tolles Kopfkino ergänzend zu den Zeichnungen der Geschichte. Für mich ist es keine Frage, ob ich den nächsten Band lesen werde, sondern lediglich wann. Ich muss unbedingt wissen, wie es für Charlie und Nick weitergeht.

Mein Fazit:
Wer Heartstopper bis jetzt noch nicht kennt, sollte das dringend nachholen! Ich kann die Geschichte jedem uneingeschränkt nahelegen.

Veröffentlicht am 26.05.2022

Ich habe echt was verpasst!

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
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Die Zimt Reihe von Dagmar Bach hat mich schon lange angelächelt und wurde mir zudem vielfach empfohlen. Als ich dann sah, dass man die zweite Staffel auch ohne Wissen der ersten verstehen kann, war ich ...

Die Zimt Reihe von Dagmar Bach hat mich schon lange angelächelt und wurde mir zudem vielfach empfohlen. Als ich dann sah, dass man die zweite Staffel auch ohne Wissen der ersten verstehen kann, war ich sofort Feuer und Flamme, mich in dieses Abenteuer zu stürzen.
Parallelwelten finde ich unheimlich spannend und die Art und Weise, wie das Thema in dieser Reihe umgesetzt wird, ist echt cool. Einfach verständlich und auf jeden Fall unterhaltsam, wirklich klasse.

Vicky war mir sofort sympathisch. Sie ist liebenswürdig, mutig, keine Diva oder eingebildet. Einfach ein bodenständiges Mädchen, was mit Schule, Beziehung, Freunden und Familie eigentlich schon genug am Hut hätte, und dann kommen auch noch die Parallelweltsprünge dazu. Ich beneide sie wirklich kein Stück, weder um ihre Familie, noch um das Chaos, was bei den Sprüngen von ihren Parallel-Ichs ständig angerichtet wird. Einerseits ist es für Außenstehende total witzig mitzuerleben, andererseits kann man Vicky für ihr Nervenkostüm nur zutiefst bewundern.

Ich fand die Art, wie die Parallelweltspringerei aufgezogen wurde, einfach herrlich. Es klingt zwar im ersten Moment kompliziert, ist aber so intuitiv und leicht erklärt, dass man sich sofort etwas darunter vorstellen kann. Allein auf die Idee zu kommen, finde ich schon großartig.

Der Schreibstil von Dagmar Bach hat mich zuverlässig durch das Geschehen geführt. Ich habe auch als jemand, der die erste Staffel nicht kennt, problemlos in alles hineingefunden, der Einstieg gelang perfekt. Und von da an mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, so sehr war ich gefesselt. Gerade weil der Stil jugendlich-locker ist und nicht hoch anspruchsvoll, habe ich mich der Sogwirkung der Geschichte kaum entziehen können.

Das Setting war ebenfalls ein Traum. Durch detaillierte Beschreibungen entstand vor meinem inneren Auge ein Kopfkino, welches ich selbst zu gern im echten Leben mal besucht hätte. Es dauerte nicht lange, und ich fühlte mich mit Vicky zusammen schon wie zu Hause, am liebsten hätte ich sie nie wieder verlassen.
Zum Glück ist es bis zum zweiten Teil ja nicht mehr soo lange hin, denn gewisse, sehr spannende und sogar leicht bedrohlich klingende Entwicklungen bedürfen für mich schnellster Klärung!

Mein Fazit:
Eine geniale Protagonistin, eine faszinierende Grundidee, ein heimeliges Setting sowie ein lebendiger Schreibstil ergänzen sich zu einem kurzweiligen Lesevergnügen, was ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann, auch ohne Kenntnisse der ersten Staffel.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.05.2022

Intensiv und einnehmend

Als die Welt uns gehörte
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„Als die Welt uns gehörte“ ist ein gewaltiges Buch. Nicht äußerlich, dafür inhaltlich umso mehr, viel gewaltiger als ich es mir hätte ausmalen können. Es ist schonungslos und ehrlich, lehrreich und berührend, ...

„Als die Welt uns gehörte“ ist ein gewaltiges Buch. Nicht äußerlich, dafür inhaltlich umso mehr, viel gewaltiger als ich es mir hätte ausmalen können. Es ist schonungslos und ehrlich, lehrreich und berührend, aufrüttelnd und erschreckend. Ich hatte das Gefühl, mit den Figuren zusammen zu wachsen, zu leben, zu sterben, zu lieben, zu hoffen und zu resignieren. Es war, als wäre ich ein Teil von all dem gewesen.

Ich bin ganz ehrlich, ich habe die Intensität der Geschichte gnadenlos unterschätzt, das ist wohl das Privileg einer Unbetroffenen. Natürlich weiß ich um die Vergangenheit unseres Landes und das Schicksal der Juden unter Hitlers Herrschaft. Aber so schonungslos wie hier bin ich dem selten begegnet, auch in einer erzählenden Geschichte bisher nicht.

Elsa, Leo und Max sind beste Freunde. Die drei führen ein sorgloses Leben, bis sich ein Krieg anbahnt und die drei trennt. Man weiß eigentlich im Vorfeld schon, dass mindestens eines der Kinder jüdischer Abstammung ist, damit sollte ich nun niemanden spoilern, selbst wenn es im Klappentext nicht explizit erwähnt wird.
Wie die drei sich unabhängig voneinander entwickeln, was sie durchmachen, wie sich ihre Wege kreuzen, das alles zu sehen, hat mich sehr berührt. Besonders bei Max sind die Veränderung und der familiäre Einfluss so enorm greifbar, allerdings ist beides nicht unrealistisch dargestellt, sondern schleichend, überzeugend. Man kann sich denken, dass es mit 100%iger Wahrscheinlichkeit genauso in vielen Haushalten zugegangen ist.

Am meisten wurde ich durch Elsas Geschichte eingenommen. Was sie erlebt, was sie sieht, was sie spürt, ihr Durchhaltevermögen, ihr unerschütterlicher Optimismus, all das ist mehr als nur beeindruckend, es hat sich nachhaltig in mein Gedächtnis gebrannt. Ich hatte jederzeit das Bedürfnis, ihr noch mehr den Rücken zu stärken, sie zu unterstützen, ihr zu sagen, dass alles gut wird. Dabei schien sie mir auf ihre Art die Stärkste der drei.

Dass aus den Perspektiven auf alle drei Kinder geschrieben wird, ermöglicht es einem, die verschiedensten Schicksale mitzuerleben. Die Leben aller drei verlaufen von der gemeinsamen Kindheit an unterschiedlicher wie sie kaum könnten, und das ist nicht nur spannend und abwechslungsreich gewesen, sondern verdeutlichte nur noch einmal mehr die Ungerechtigkeit, die damals herrschte, einfach nur, weil jemand jüdischer Herkunft war.

Die europäische Geschichte rund um Deutschland noch einmal so intensiv aufbereitet zu bekommen, hat mir als einer Person, die lange danach erst geboren ist und keine persönlichen Bezüge dazu hat, auch noch mal verdeutlicht, wie brutal die Verhältnisse waren. Wie gefährlich. Wie viele unnötige Tode es gab. Den manchmal trockenen Geschichtsstoff so lebendig vorgetragen zu bekommen, das rüttelt auf und sensibilisiert hoffentlich auch.
Besonders der Epilog, in dem deutlich wird, wie das Buch entstanden ist, hat mich noch einmal zu Tränen gerührt. Auch im Vorwort der Autorin erfährt man schon viel über die Entstehungsgeschichte und die Hintergründe der Personen, auf denen die Figuren basieren, aber das sozusagen innerhalb der Story noch mal zu lesen, hat mir den Rest gegeben.

Mein Fazit:
Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall uneingeschränkt weiter. Wer ein Stück Geschichte auf intensivste Weise erleben möchte, ist hiermit ideal bedient.
Nach so einer begeisterten Rezension sollte es nicht verwundern, dass ich 5 von 5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 22.05.2022

Einfach nur Liebe für dieses Buch

Amelia. Alle Seiten des Lebens
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„Amelia“ ist eine Hommage. Eine Hommage an das Leben, die Liebe zu Büchern, an die Sprache. Ich habe mich auf eine Reise begeben, von der ich wollte, dass sie nie endet, die mich durch Höhen und Tiefen ...

„Amelia“ ist eine Hommage. Eine Hommage an das Leben, die Liebe zu Büchern, an die Sprache. Ich habe mich auf eine Reise begeben, von der ich wollte, dass sie nie endet, die mich durch Höhen und Tiefen geführt, zum Weinen und zum Lachen gebracht hat, und ich habe, genau wie der Untertitel es verspricht, alle Seiten des Lebens kennengelernt.

Dieses Buch zu lesen war intensiv und erforderte die richtige Stimmung. Für mich war „Amelia“ kein Buch, was ich nebenbei zwischen Tür und Angel lesen kann, sondern eines, für das ich mir alle Zeit der Welt nehmen wollte, eines, von dem ich jede Seite, jede Zeile, jeden einzelnen Buchstaben genießen wollte. Daher habe ich mich oft bewusst gegen diese Geschichte entschieden, wenn ich gemerkt habe, dass meine Laune nicht on point war. Und das war genau richtig, denn so konnte ich mir selbst das bestmögliche Leseerlebnis verschaffen.

Wie ich bereits schrieb, war „Amelia“ zu lesen wirklich tiefgehend. Die Autorin hat eine unnachahmliche Art, Metaphern zu erschaffen, bildhafte Vergleiche zu ziehen und die Gefühle und Gedanken von Amelia so lebendig und poetisch zu beschreiben, dass man sie für ihr Sprachgefühl einfach nur bedingungslos bewundern kann. Ihr Schreibstil schafft eine fesselnde Atmosphäre, ohne jedoch laut und aufregend zu sein, sondern einfach durch tief berührende Intensität. Für ein Jugendbuch, in dem man sonst oft eher einfacher Sprache begegnet, wird man hier außergewöhnlich gekonnt durch das Geschehen geführt und regelrecht bezaubert von der heimeligen und zugleich magischen Atmosphäre, die Ashley Schumacher so gekonnt kreiert.

Amelia und Jenna sind beste Freundinnen, man lernt sie beiden kennen, lernst sie lieben. Und auch wenn Jennas Tod im Klappentext bereits thematisiert wird, hat er mich unerwartet hart getroffen und bereits im ersten Drittel des Buches so emotional mitgenommen, dass ich Angst hatte vor dem, was mich noch erwartet. Amelias Reise steckt voller Momente, in denen ein paar Tränen gekullert sind, vor Rührung, vor Liebe, vor Angst, vor Trauer. Aber auch lächeln musste ich häufig, habe mich gefreut, habe mich sicher gefühlt. Ich konnte mich von den Gefühlen der Protagonistin einlullen lassen, habe sie gespürt, als seien es meine eigenen. Es war fantastisch! Selten habe ich mich in einer Geschichte so stark mit den Figuren identifizieren können.

Für Bücherwürmer ist „Amelia“ DAS Buch. Jede*r Lesende wird sich entweder in Amelia oder in Jenna, und wenn schon nicht in den beiden, dann in einer der anderen buchverrückten Figuren im Laufe der Geschichte wiederfinden. Man fühlt sich verstanden und versteht seinerseits die Faszination für Bücher, die Amelia mit jedem Atemzug verströmt, erlebt man sie doch beim Lesen genau in dem Moment. Und ein Stück weit war ich neidisch, dass ich nur als Zuschauer Teil der Geschehnisse sein durfte. Das Setting, der Handlungsverlauf, die Figuren, alles an diesem Buch war außergewöhnlich, liebenswürdig, spannend und entspannend zugleich.

Ich glaube, ich habe meine Liebe zu diesem Buch mehr als deutlich gemacht. Selbst wenn ich es drauf anlegen würde, ich könnte kein Haar in der Suppe finden, keinen Stein im Schuh, keine Erbse unter der Matratze, die mir dieses Leseerlebnis trüben könnte. „Amelia“ war für mich einfach rundum perfekt.

Lest es. Bitte, lest es einfach.

Veröffentlicht am 08.05.2022

Wundervoll

Das Glashaus-Geheimnis
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Das Glashaus-Geheimnis und ich hatten einen schwierigen Start. Nicht etwa, weil ich nicht gut in das Buch reingekommen wäre, sondern weil mich nach anfänglicher Begeisterung aufgrund des Klappentextes ...

Das Glashaus-Geheimnis und ich hatten einen schwierigen Start. Nicht etwa, weil ich nicht gut in das Buch reingekommen wäre, sondern weil mich nach anfänglicher Begeisterung aufgrund des Klappentextes nicht dazu aufraffen konnte, nach dem Erhalt nach der Geschichte zu greifen. Das war unheimlich schade, denn nachdem ich das Buch erst einmal angefangen hatte, habe ich es innerhalb kürzester Zeit fertig gelesen.

Rosa, Sami und Uma bei der Jagd nach Rätseln, Hinweisen und Geheimnissen zu begleiten, hat enorm Spaß gemacht. Rosas verstorbene Großmutter hat sich wirklich alle Mühe gegeben, ihre Enkelin auf Trapp zu halten und es war wunderbar unterhaltsam, mit der kleinen Truppe zu grübeln und zu kombinieren, wie die teils kryptischen und mysteriösen Botschaften gemeint sein könnten.

Wie es sich gehört, gibt es auch Gegenspieler, die Rosa und ihren Gefährten die Suche erschweren. Neben der Spannung und einem Funken Abenteuer schleicht sich also auch ein leichtes Krimi-Gefühl ein. Der Schreibstil führt den Leser zuverlässig durch die Geschichte, man gerät sehr schnell in einen angenehmen Lesefluss und kann sich das Geschriebene durch erwähnte Details sehr schön vorstellen. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren und ich habe es geliebt!

Diese Mischung aus Freundschaft, Geheimnissen und ein wenig Abenteuer hat mir sehr gut gefallen und ich werde das Buch von Herzen gern für kleine und große Bücherwürmer weiterempfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen.