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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2024

Wieder ein Treffer

Bücher und Barbaren
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Bücher und Barbaren und ich hatten einen semi-guten Start, der rein auf Äußerlichkeiten beruht. Wer kommt denn bitte auf die Idee, mitten in der Reihe von den schönen Covern zu den blöden zu wechseln? ...

Bücher und Barbaren und ich hatten einen semi-guten Start, der rein auf Äußerlichkeiten beruht. Wer kommt denn bitte auf die Idee, mitten in der Reihe von den schönen Covern zu den blöden zu wechseln? Sorry, aber die Café-Tafel auf Band 1 empfand ich als weitaus ästhetischer als die Figuren, die jetzt abgebildet sind. Nicht dass Viv nicht schön wäre, aber nee. Nicht meins.
Der Inhalt jedoch hat mich wieder sehr gut unterhalten, ähnlich wie Band 1. Ich hatte im Vorfeld Bedenken, dass mich die jüngere Viv nicht so abholen könnte wie die Kaffee-Viv, aber das war (meist) eine unbegründete Sorge. Ich hätte mir dennoch gewünscht, Vivs Entwicklung in der „richtigen“ Reihenfolge betrachten zu können, also in Form einer chronologisch aufgebauten Reihe, nicht als Buch mit folgendem Prequel.
Ab und zu gab es Stellen, an denen meine Begeisterung kleine Dämpfer bekam, die Geschichte wurde teils recht gemächlich erzählt. Aber ich mochte auch in diesem Band die Vibes, die Dynamik zwischen den Figuren, die gesamte Stimmung zwischen den Seiten.
Für mich war dieses Buch wieder ein Fantasy-Wohlfühlbuch, was mir ein paar herrliche Lesestunden geschenkt hat. Ich mochte den ersten Teil (bzw. das Sequel, gar nicht verwirrend oder so) noch ein bisschen mehr, aber ich glaube, in Travis Baldree jemanden gefunden zu haben, der es auf meine Auto-buy Liste schaffen könnte. Ich hoffe sehr auf weitere Bücher aus Vivs Welt!

Veröffentlicht am 12.07.2024

Ich bin unterwältigt

Bloom
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Bloom fing super vielversprechend an. Eine queere Graphic Novel, deren Cover mir starke Heartstopper Vibes gibt, mit Backen und Musik als Themen gepaart mit natürlich ganz vielen Gefühlen? Count me in! ...

Bloom fing super vielversprechend an. Eine queere Graphic Novel, deren Cover mir starke Heartstopper Vibes gibt, mit Backen und Musik als Themen gepaart mit natürlich ganz vielen Gefühlen? Count me in!
Die erste Hälfte des Buches konnte mich auch schnell in ihren Bann ziehen. Ich liebe den Zeichenstil, die Figuren haben ausdrucksstarke Gesichter und die Gefühle werden deutlich für die Lesenden transportiert. Auch wenn es mal über eine oder zwei Doppelseiten keinen Text gibt, wird dennoch nur mittels der Bilder eine lebendige Geschichte erzählt, genauso soll eine gute Graphic Novel sein. Die Farben, die Ausdrücke, all die Details, ganz große Klasse.

In der zweiten Hälfte hat mich das Buch inhaltlich allerdings verloren. Bis zur Mitte verlief alles recht gemächlich und langsam, dann jedoch wurde das Tempo angezogen und ein Twist jagte den nächsten. Es ging mir viel zu schnell, einige Entwicklungen schienen mir auch nicht ganz logisch und sehr konstruiert, was besonders im Hinblick darauf schade war, dass mir der erste Teil so gut gefallen hat. Irgendwie ging es dann nur noch bergab.

Besonders aufgestoßen hat mir das Verhalten von unserem Protagonisten Ari. Ich werfe ihm nicht vor, dass er unschlüssig ist, was er mit seiner Zukunft anfangen möchte. Aber besonders in der letzten Hälfte verhält er sich extrem egoistisch, jammert nur und lässt andere seine Fehler ausbaden, die ihm dann auch noch ohne jegliche Charakterentwicklung seinerseits verziehen werden.

Anfangs empfand ich die Chemie zwischen Ari und Hector noch als wirklich packend, habe ihnen gern zugesehen wie sie zusammen Zeit verbringen. Später jedoch habe ich jedes Mal gehofft, dass Hector mehr für sich selbst einsteht und Ari sieht, was er falsch gemacht hat.
Auch die Freundesgruppe um Ari und Hector war (bis auf ein paar Ausnahmen) Zucker pur, sodass ich mich besonders geärgert habe, diese Dynamik nicht richtig genießen zu können.

Mein Fazit:
Fing stark an und ließ stark nach. Ich habe mich sehr über den Protagonisten und einige inhaltliche Twists geärgert, dem stehen ein super sympathischer Love Interest und genialer Zeichenstil gegenüber. Für mehr als 3 Sterne reicht es leider nicht, auch wenn ich die erste Hälfte des Buches sehr genossen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.06.2024

Beeindruckend, aber nicht so stark wie Teil 1

Vardari - Silberkehle (Bd. 2)
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Als das Erscheinen von Silberkehle kurz bevor stand, wusste ich über den Vorgänger nur noch eines, nämlich dass ich ihn großartig fand. Kein besonders günstiger Ausgangspunkt für ein High Fantasy Epos, ...

Als das Erscheinen von Silberkehle kurz bevor stand, wusste ich über den Vorgänger nur noch eines, nämlich dass ich ihn großartig fand. Kein besonders günstiger Ausgangspunkt für ein High Fantasy Epos, daher bereitete ich mich (wie ich hoffte) angemessen vor, indem ich den ersten Teil noch einmal schnell hörte, während der zweite schon anklagend auf dem Tisch lag und auf mich wartete. Es stellte sich dann heraus, dass ich ohne den recap wahrscheinlich gnadenlos verloren gewesen wäre. Juvas Welt, ihre Gefährten, die ganzen Namen und Beziehungen zu einander, die Stadt und ihre Bräuche und Eigenheiten, all das wäre mir dann wohl vollkommen fremd gewesen.

Doch auch mit der Auffrischung für mein Gedächtnis (oder gerade deswegen) musste ich mir zunächst eingestehen, dass die Stimmung irgendwie eine andere war als noch in Band eins. Ganz am Anfang wurde ich schon von der ungeschönten Brutalität der Wolfskrankheit überrumpelt, die ich so vom ersten Band nicht in Erinnerung hatte. Nicht dass der Vorgänger ein gemütliches Feeling verströmt hätte, aber hier hatte ich das Gefühl, innerlich noch rastloser beim Lesen zu werden, noch mehr in die Düsternis der Welt hineingezogen zu werden ohne Hoffnung und Licht am Ende des Tunnels.

Das klingt negativ, spiegelt für ich aber einfach den Charakter der Geschichte wider, auf die ich mich guten Gewissens immer wieder einlassen würde. Nach einer Eingewöhnungsphase in dieses Buch war ich gefangen zwischen den Seiten und wurde vom Geschehen mitgerissen. Ich liebe die Spannung, ich liebe, dass Juva auch mal zweifelt und nicht immer nur die Starke sein muss, ich liebe den Schreibstil der Autorin und ich bewundere sie immer noch für ihr Worldbuilding. Ja, der Anfang hat mich nicht so eingesogen wie erwartet, aber im Großen und Ganzen hat das Buch mich zufrieden zurückgelassen, auch wenn das Ende einen hoffen lässt, dass der nächste Band im Gegensatz zu diesem möglichst schnell kommt.

Mein Fazit:
Düster, brutal, fesselnd, allerdings einen Ticken schwächer als der Vorgängerband. Teil zwei konnte nicht mit der gleichen faszinierenden Stimmung bestechen, was ihn daher zwar nicht zu einem Highlight machte, jedoch zu einem würdigen Nachfolger, der sehr viel Lust auf den nächsten Band weckt, welcher hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft auf uns wartet.

Veröffentlicht am 20.06.2024

Ohne sie ist alles dunkel

Wohin das Licht entflieht
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Wohin das Licht entflieht ist eines dieser Highlights, für die ich den Arctis Verlag so sehr schätze. Schon das erste Blättern zeigt den Lesenden, dass das Buch nicht nur inhaltlich sondern auch optisch ...

Wohin das Licht entflieht ist eines dieser Highlights, für die ich den Arctis Verlag so sehr schätze. Schon das erste Blättern zeigt den Lesenden, dass das Buch nicht nur inhaltlich sondern auch optisch ein absoluter Glücksgriff ist, den ich allen eindringlich ans Herz legen möchte. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, was mit einer Kombination aus dem Text und einem einzigartigen Buchsatz so viele Emotionen bei mir ausgelöst hat wie dieses und ich liebe alles daran, auch wenn es mein Herz in hunderte und tausende (und abertausende) Scherben zerbröselt hat.

Um das genauer zu erklären, würde ich euch am liebsten jede einzelne Seite zeigen, denn ich kann mich nicht entscheiden, was mir am besten gefallen hat. Neben dem altbekannten Fließtext gibt es nämlich nicht nur Textnachrichten und Chatverläufe, sondern auch Zeitungsausschnitte, Listen, Social Media Posts, Briefe, Mails und so vieles mehr, was das Buch in meinen Augen besonders macht.

Doch es ist nicht nur das Format, in dem erzählt wird, sondern natürlich auch der Inhalt, der einen mitnimmt. Emmys Verlust ihrer Schwester wird so ergreifend und authentisch beschrieben, dass man nicht anders kann als mit ihr zu fühlen und ihren Schmerz zu spüren. Ich konnte mich viel besser in ihre Gefühlswelt hineinversetzen, als meinem Herzen lieb gewesen wäre, aber dadurch wurde das Leseerlebnis nur noch intensiver. Die Kombination aus der cleveren Gestaltung und den aufwühlenden Themen ging mir unter die Haut und hallte lange nach. Man muss nicht kürzlich selbst jemanden verloren haben, um an Emmys Seite stehen und sich mit ihr identifizieren zu können, das geschieht schneller als eine Träne fließen kann.

Zu sehen, wie Emmy versucht, ihren Weg ins Leben zurückzufinden und zu verstehen, wer sie ohne ihre große Schwester überhaupt ist, war schmerzhaft und zugleich unglaublich heilsam. Ich habe eine Menge Taschentücher verbraucht, aber würde dieses Leseerlebnis niemals missen wollen, denn genauso gründlich, wie mein Herz zertrümmert wurde, wurde es auch wieder geflickt.

Mein Fazit:
Ich liebe es! Und ich möchte, dass alle anderen da draußen es auch lieben. Emmys Geschichte verdient gehört zu werden, Sara Barnard hat etwas ganz Großartiges geschaffen, was ich allen Jugendbuch-Lesenden ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 10.06.2024

Überzeugt mich

Vierundzwanzigsieben kochen
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Kochbücher gibt es wie Sand am Meer und da ich relativ picky bin beim Essen, bevorzuge ich es, wenn die Rezepte möglichst breit gestreut sind, einfach weil dann die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, ...

Kochbücher gibt es wie Sand am Meer und da ich relativ picky bin beim Essen, bevorzuge ich es, wenn die Rezepte möglichst breit gestreut sind, einfach weil dann die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass für mich auch etwas dabei ist. Dass ich ausgerechnet zu diesem hier gegriffen habe, haben sowohl der bekannte Name auf dem Cover sowie das Versprechen, es seien einfache Rezepte, zu verantworten. Ich kenne Tim Mälzer wie so viele natürlich aus dem Fernsehen, auch wenn ich gestehen muss, dass ich persönlich kein großer Fan von ihm bin. Dennoch überzeugt mich seine Herangehensweise, dass Gerichte nicht immer viel Schnickschnack brauchen.

Ich muss sagen, dass neben der inhaltlichen Verlockung auch das Cover einfach überzeugt hat, wer hätte gedacht, dass der Fluch des Cover-Opfers auch bei Kochbüchern zuschlagen würde. So oder so fand ich schon nach dem ersten Blättern Rezepte, die ich genau so oder mit kleinen Weglassungen gern zubereiten würde, was schon mal eine Erleichterung war. Es gab auch schon Fälle, wo ich am Ende dumm aus der Wäsche geschaut habe, weil in jedem Rezept mindestens eine Zutat oder ein Gerät verwendet wurde, die ich entweder nicht mochte oder das ich nicht hatte.

Die Zubereitung meiner ausgewählten Speisen ging wie versprochen recht einfach von der Hand, ich konnte mit den Beschreibungen gut was anfangen, die Mengenangaben passten auch soweit und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Dass ich etwas länger gebraucht habe als geplant, liegt wahrscheinlich daran, dass ich lieber dreimal als zweimal nachlese, ob ich auch wirklich alles richtig mache, und abseits meiner drei Standard-Gerichte einfach keine geübte Köchin bin.

Das Kochbuch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen, die Vielfalt der Gerichte überzeugt mich ebenso wie die Aufbereitung der einzelnen Rezepte. Es kann tatsächlich einfach sein, man muss es nur wollen!