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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2022

Ein wichtiges Buch!

Die Wut, die bleibt
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Meinung: Helene springt. Gleich am Anfang des Buches springt sie aus dem zwölften Stock vom Balkon, nachdem ihr Mann Johannes beim Abendessen mit ihren drei Kindern in den Raum gefragt hat, ob es denn ...

Meinung: Helene springt. Gleich am Anfang des Buches springt sie aus dem zwölften Stock vom Balkon, nachdem ihr Mann Johannes beim Abendessen mit ihren drei Kindern in den Raum gefragt hat, ob es denn kein Salz gibt. Die Erwartungen an sie bzw an viele Frauen, vor allem während der Corona Pandemie, waren einfach zu viel. Johannes hat einfach weiterarbeitet und für das Geld gesorgt während Helene mit ihren beiden kleinen Söhnen und ihrer Teenager Tochter Lola zuhause war und den gesamten Haushalt und die Kindererziehung inklusive Lockdowns und Home-Schooling allein bewältigt hat. Ihre Familie und ihre beste Freundin Sarah sind schockiert. Natürlich. Und besonders, weil Helene doch nie etwas gesagt hat. Sie war immer glücklich. Höchstens mal in einem Witz, den sie gemacht hat, hätte man ihre Erschöpfung und Verzweiflung raushören können. Aber sie hat sich nie beschwert. Sie war nie wütend.
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und Lola geschrieben, die sich beide im Laufe des Buches weiterentwickeln.
Sarah schlüpft ganz selbstverständlich in die Rolle der Ersatzmutter, denn Johannes ist überfordert und geht arbeiten. Sie hat selber keine Kinder und führt eine Beziehung mit einem jüngeren Mann, mit dem sie gefühlt nur der Sex verbindet. Langsam aber sicher nimmt sie den Platz von Helene ein. Sie stören viele Dinge. In ihrem Leben, mit ihrem Freund, mit Johannes. Doch sie sagt nichts und funktioniert einfach. Muss funktionieren, sie ist doch eine Frau.
Lola stürzt durch den Selbstmord ihrer Mutter in selbstverletzendes Verhalten und Magersucht. Bis sie und ihre beste Freundin in eine brenzlige Situation geraten, denn danach besuchen sie einen Selbstverteidigungskurs für Frauen. Ihr Charakter ändert sich komplett. Sie wird schneller erwachsen als sie sollte. Und sie wird wütend.
Insgesamt ist es ein sehr radikales Buch. Es zeigt, was man nicht sehen will. Es legt einem die Missstände dar und man kann es nicht ignorieren. Ich selber konnte mich mit keiner der Protagonistinnen ganz identifizieren, aber ich konnte sie verstehen. Oft habe ich genickt und mich in manchen Gedanken von ihnen selbst erkannt. Feminismus ist nichts, was fertig ist. Auch wenn sich bereits einiges getan hat, ist es noch lange nicht gut. Nach wie vor spielen Frauen nach den Regeln, die Männer gemacht haben. Und sagen nichts. Werden nicht wütend. Denn dann wären sie ja zickig, oder würden überreagieren und nicht ernst genommen werden.
In der Geschichte von Lola kommt es im Laufe des Buches zu viel Gewalt. Ich verstehe, wieso die Autorin dieses drastische Mittel gewählt hat. Es soll aufschrecken. Das tut es. Es soll zeigen, dass man nichts ändern kann, wenn man in den Grenzen bleibt. Feminismus darf. Wir leben mit Regeln, mit denen wir schon aufgewachsen sind. Die tief in uns gefestigt sind. Das muss sich ändern und dazu braucht es etwas heftiges. Mir war es jedoch insgesamt zu gewaltverherrlichend.

Fazit: Insgesamt ein unglaublich wichtiges Buch. Ich kann es jeder und jedem empfehlen. Es rüttelt auf, es ist emotional, es tut weh. Das Buch vergisst man nicht - und das ist gut so.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Spannende Fantasygeschichte

Das Rabenmädchen von Norestir
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Meinung: Das Buch beginnt eher ruhig, wir lernen Moira und ihren Ziehvater kennen. Ich fand es sehr angenehm, dass man die beiden miteinander aber auch im Dorfleben erlebt hat und man so einen guten Einblick ...

Meinung: Das Buch beginnt eher ruhig, wir lernen Moira und ihren Ziehvater kennen. Ich fand es sehr angenehm, dass man die beiden miteinander aber auch im Dorfleben erlebt hat und man so einen guten Einblick bekommen hat. Doch dann wird ihr Ziehvater entführt und die sonst eher schüchterne Moira, die zum Glück kämpfen gelernt hat, beschließt ihn zu suchen. Dank einem sprechenden Raben weiß sie auch wo sie suchen muss.
Insgesamt hat mir der Einstieg gut gefallen, da man aber durch den Klappentext eigentlich schon weiß, was passiert, hat es mich dann gefreut als es im Wald actionreicher wurde. Neben einer spannenden Fantasygeschichte mit Vampiren, gibt es auch eine Liebesgeschichte, die sich durchs Buch zieht. Grundsätzlich eine gute Idee, ich fand die Umsetzung aber leider oft sehr gezwungen. Im Laufe der Geschichte redet Moira von ihrer Jugendliebe Taro immer von „der Schmied“, wenn sie an ihn denkt. Dadurch konnte ich da einfach keine Gefühle aufbauen und nicht wirklich mit der Liebesgeschichte mitfiebern.
Der Schreibstil insgesamt ist sehr detailliert und angenehm zu lesen. Die Autorin schafft es, dass ich zu fast allen Szenen genaue Bilder im Kopf hatte.
Das Ende fand ich dann leider viel zu plötzlich und auch irgendwie unpassend, außerdem hat es für mich nicht zu der Moira gepasst, die man das Buch über kennenlernt. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

Fazit: Eine schöne Fantasygeschichte, spannende Handlungsstränge, aber für mich eine nicht ganz passenden Liebesgeschichte. Insgesamt aber ein tolles Buch, kann ich durchaus empfehlen, wenn man Vampirgeschichten mag.

Vielen Dank an die Autorin für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Leider ein schwacher Teil der Reihe

Erlösung
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Meinung: Im dritten Band der Reihe landet eine alte Flaschenpost mit einem aus Blut geschriebenen Hilferuf mehr durch Zufall als durch Absicht auf dem Tisch von Carl Mørck. Er und sein Team beginnen natürlich ...

Meinung: Im dritten Band der Reihe landet eine alte Flaschenpost mit einem aus Blut geschriebenen Hilferuf mehr durch Zufall als durch Absicht auf dem Tisch von Carl Mørck. Er und sein Team beginnen natürlich zu ermitteln. Nach einiger Zeit finden sie heraus, dass religiöser Fanatismus eine große Rolle dabei spielt und die Jagd nach dem immer noch aktiven Täter geht los.
Der Anfang zieht sich. Sehr. Es wird in meinen Augen viel unnötige Information gegeben, bald hatte ich den Eindruck, der Autor wollte bloß viele Seiten füllen. Es gibt aber auch einige Fragen, die wirklich spannend sind. Doch die Auflösung lässt auf sich warten oder kommt erst gar nicht. Die zweite Hälfte wird dann etwas besser, die Geschichte nimmt an Tempo zu und es kommt eine spannende Szene nach der anderen. Auch die Kapitel, die man aus der Täterperspektive liest, fand ich sehr gut gemacht. Immer wieder hat es mich bei den Gedanken, die der Täter hat, gegruselt. Wie auch in den anderen Teilen liest man auch etwas über das Privatleben von Carl, Assad und Rose bzw Yrsa. Größtenteils ist es diesmal eher langweilig und vor allem der Teil mit Rose und Yrsa sehr verwirrend. Rose verschwindet nämlich recht bald aus der Geschichte und Yrsa, ihre Schwester, nimmt ihren Platz ein. Nur über Assads Hintergrundinfos habe ich mich immer gefreut.

Fazit: Leider ein eher mittelmäßiges Buch. Grundsätzlich eine spannende Idee aber leider gibt es viele langatmige Stellen, einige unnötige Informationen gefühlt als Platzhalter und dafür nur wenig Auflösung der spannenden Fragen und Situationen. Ich hoffe der nächste Band wird wieder besser, denn Potenzial haben die Geschichten rund ums Sonderdezernat Q auf jeden Fall alle.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Spannender und dennoch gemütlicher Thriller

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Meinung: Endlich. Endlich habe ich auch mit der Vanitas Reihe begonnen!
Die Protagonistin ist gestorben. Theoretisch. Sie war in Deutschland als Spitzel für die Polizei bei einer der gefährlichsten Banden ...

Meinung: Endlich. Endlich habe ich auch mit der Vanitas Reihe begonnen!
Die Protagonistin ist gestorben. Theoretisch. Sie war in Deutschland als Spitzel für die Polizei bei einer der gefährlichsten Banden eingeschleust. Ihr Tod wurde vorgetäuscht und nun lebt sie als Caro in Wien und arbeitet als Blumenhändlerin beim Zentralfriedhof. Mit ihrem Kontaktmann bei der Polizei tauscht sie sich mittels Blumen aus, denn verschiedene Blumensorten haben verschiedene Bedeutungen. Und dann erhält sie eine Blumenlieferung, die sie zu einem Fall in Deutschland führt.
Also insgesamt mochte ich Caro. Allerdings hat sie manchmal in meinen Augen absolut unlogisch gehandelt und sich dabei unnötig in Gefahr begeben. Trotzdem habe ich mit ihr mitgefiebert und versucht herauszufinden, wie sich alles aufklären wird. Über ihre Vergangenheit erfährt man nur kleine Bruchstücke aber ich vermute das wird sich in den nächsten Teilen der Reihe weiter aufklären.
Das Buch erzählt aus Caros Sicht, wodurch man viel Einblick in ihre Gedanken bekommt. Auch ihre Ängste werden detailreich und recht düster beschrieben.
Spannung war auf jeden Fall gegeben, allerdings zieht sich die Handlung in der Mitte vom Buch dann doch etwas (unnötig) in die Länge. Das Ende wurde dann aber wieder dramatisch und spannend beschrieben und hat das Buch meiner Meinung nach gut abgerundet.

Fazit: Spannung ja, Nervenkitzel ja, aber alles in gemütlichem Tempo. Dazu eine Protagonistin, die zwar sympathisch ist aber manchmal sehr unlogisch handelt. Ein paar offene Fragen bleiben, die hoffentlich in den nächsten beiden Teilen aufgeklärt werden. Alles in allem kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen!

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Schöne Liebesgeschichte

Kein Tag ohne dich
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Meinung: Vor ein paar Jahren habe ich den ersten Teil der Lost in Love Reihe gelesen und geliebt, und mir dann gleich weitere Teile gekauft. Bis vor kurzem mussten sie allerdings auf meinem SuB verweilen, ...

Meinung: Vor ein paar Jahren habe ich den ersten Teil der Lost in Love Reihe gelesen und geliebt, und mir dann gleich weitere Teile gekauft. Bis vor kurzem mussten sie allerdings auf meinem SuB verweilen, jetzt habe ich aber endlich den zweiten Teil gelesen.
Hannah hat vor sieben Jahren ihren Ehemann verloren. Seitdem trauert sie und auch wenn sie tapfer ihr Leben weiterlebt, was die Liebe betrifft, traut sie sich nicht, sich auf etwas neues einzulassen. Bis zu dem Abend an dem sie Nolan küsst. Dieser kann sein Glück kaum fassen, denn er ist schon lange in Hannah verliebt.
Die beiden Protagonisten sind wahnsinnig sympathisch, beide haben ihre Ecken und Kanten, sind aber herzensgute Menschen. Auch Hannahs Familie bekommt wieder viel Raum in der Geschichte, was einem beim Lesen ein ganz heimeliges Gefühl gibt.
Der Schreibstil ist locker, man kann leicht in das Buch abtauchen. Es gibt viel Humor aber auch tiefe Gefühle.
Die Handlung fließt angenehm vor sich hin, ab und zu wird es spannender, dann wieder ruhiger. Es wechselt von schön zu tragisch nur um dann wieder schön zu werden. Es geht natürlich größtenteils um die Entwicklung der Beziehung zwischen Hannah und Nolan aber auch um die Probleme im Leben der beiden einzeln.

Fazit: Ein schöner Liebesroman mit viel Tiefe und perfekt ausgedrückten Gefühlen. Die Charaktere machen es einem leicht sie zu mögen und sich in sie hineinzuversetzen. Ich kann das Buch absolut empfehlen, wenn man eine herzzerreißende Liebesgeschichte sucht.

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