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Veröffentlicht am 01.03.2021

Gutes Buch aber leider nicht umwerfend

Effi Briest
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Meinung: Mit Effi Briest kann ich einen weiteren Klassiker von meiner Leseliste streichen. Ich bin sehr froh, dass ich das Buch in einem Buddyread gelesen habe, denn ansonsten hätte ich es vermutlich abgebrochen. ...

Meinung: Mit Effi Briest kann ich einen weiteren Klassiker von meiner Leseliste streichen. Ich bin sehr froh, dass ich das Buch in einem Buddyread gelesen habe, denn ansonsten hätte ich es vermutlich abgebrochen. Auch wenn mir die Geschichte insgesamt ganz gut gefallen hat, vor allem die Sprache (speziell in den Dialogen) hat es mir angetan, hatte ich so meine Schwierigkeiten beim Lesen. Vor allem mit den wirklich endlos langen Beschreibungen und verschachtelten Sätzen. Wenn ein einziger Satz eine halbe Seite einnimmt, ist es mir dann doch etwas zu viel.
Effi ist eine junge Frau, eigentlich noch ein Mädchen, als sie den fast doppelt so alten Geert von Innstetten heiratet. Sie ziehen in eine Kleinstadt und langsam aber sicher macht sich bemerkbar, dass die Ehe nicht so ideal läuft. Was sicher zum Teil daran liegt, dass Effi in vielerlei Hinsicht noch sehr kindlich ist aber auch an Innstetten, der sich auf seine Karriere konzentriert und seine Frau dabei relativ links liegen lässt. Mit dem Apotheker Gieshübler bekommt Effi einen wirklich netten Freund und Vertrauten, ich habe die Passagen mit ihm sehr genossen.
Als sie Major Crampas, einen von Innstettens Freunden, kennen lernt, bemerkt man auch eine Veränderung an Effi. Sie flirten miteinander und während dieser Zeit merkt man, wie sie vom Mädchen zur Frau wird.
Die Affäre zwischen den beiden wäre nie jemandem aufgefallen, vor allem auch weil Effi und Innstetten bald nach Berlin umziehen und sie damit auch beendet ist. Doch nachdem sechs Jahre vergangen sind, findet Innstetten mehr durch Zufall einige Briefe - von Crampas an Effi. Auch wenn es keine aktuellen Briefe sind, besteht er auf ein Duell mit Crampas. Angetrieben wird er dabei definitiv nicht von Liebe oder Eifersucht, sondern von seiner „es gehört sich einfach so“-Einstellung. Effi muss er natürlich auch verstoßen und ab dem Moment geht es mit ihr ziemlich bergab.
Fontane konnte eindeutig mit Worten umgehen. Scheinbare Kleinigkeiten werden irgendwann zu wichtigen Teilen der Geschichte.
Man merkt allerdings deutlich, dass Fontane das Buch zu einer Zeit schrieb, als Frauen noch eine sehr niedrige gesellschaftliche Stellung hatten. Das Frauenbild in dem Buch ist, einfach ausgedrückt, eine Katastrophe.

Fazit: Ein gesellschaftskritischer Roman, der die Moral- und Ehrauffassungen der oberen Gesellschaftsschichten Ende des 19. Jahrhunderts gut eingefangen hat. Mit vielen Dialogen lernt man die Charaktere sehr gut kennen und bekommt tiefe Einblicke in ihr Denken und Handeln. Es wird keiner meiner liebsten Klassiker, aber dennoch habe ich das Buch gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Leider nichts für mich

Zeit der Pfirsichblüte
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Meinung: In dem Buch geht es um Anna. Sie war als Studentin in einem kleinen Ort bei Barcelona und hat auf einer Pfirsichplantage gearbeitet. Jetzt möchte ihre Freundin Carina unbedingt Mädelsurlaub in ...

Meinung: In dem Buch geht es um Anna. Sie war als Studentin in einem kleinen Ort bei Barcelona und hat auf einer Pfirsichplantage gearbeitet. Jetzt möchte ihre Freundin Carina unbedingt Mädelsurlaub in Barcelona machen und Anna stimmt zu - obwohl sie nie wieder dorthin wollte. Warum? Das erfährt man im Laufe des Buches und der Grund ist tragischer, als ich von dem Buch erwartet hatte. Durch Cover und Klappentext dachte ich, die Geschichte ist eine lockere Liebesgeschichte. Definitiv nicht (nur). Teilweise sind das wirklich schockierende Ereignisse.
Die Spannung in dem Buch war aber leider nach einem kurzen Ausschlag am Anfang immer ganz unten. Fast alles konnte ich vorhersehen und so habe ich oft das Bedürfnis verspürt, einfach durchzublättern.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen, ich fand ihn allgemein sehr angenehm. Nur die Dialoge sind meistens sehr flach, und die Autorin liebt es anscheinend Essen ganz genau zu beschreiben – das war auf Dauer eher nervig. Auch die Charaktere sind flach geblieben, ich habe zu niemandem wirklich eine Verbindung aufbauen können. Ihre Beziehungen zueinandern haben auf mich sehr gewollt gewirkt und dadurch oft unrealistisch. Und das sowohl bei Freundschaften, als auch bei der Liebe. Es war, als hätte die Autorin unbedingt einen Liebesroman in Spanien mit schockierendem Drama schreiben wollen – es aber nicht ganz geschafft, eine runde Geschichte daraus zu machen.

Fazit: Die Geschichte ist sehr leicht zu lesen, doch Tiefgang gibt es keinen. Anfangs herrscht noch etwas Spannung, danach nicht mehr. Insgesamt war mir das Buch leider einfach zu flach und teilweise unrealistisch.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Toller Thriller

Todesfrist
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Meinung: In dem Buch geht es um Morde, die sich an dem Kinderbuch „der Struwwelpeter“ orientieren. Der Täter ruft Bekannte oder Verwandte der Opfer an und gibt ihnen 48 Stunden Zeit um herauszufinden, ...

Meinung: In dem Buch geht es um Morde, die sich an dem Kinderbuch „der Struwwelpeter“ orientieren. Der Täter ruft Bekannte oder Verwandte der Opfer an und gibt ihnen 48 Stunden Zeit um herauszufinden, wieso er das jeweilige Opfer entführt hat. Natürlich darf keine Polizei mit reingezogen werden, denn sonst stirbt das Opfer sofort. Ansonsten erst wenn die Frist abläuft und man die Frage nicht beantworten kann.
Sabine Nemez, Ermittlerin aus München ist an dem Fall dran, auch weil sie persönlich großes Interesse daran hat, den Mörder zu finden. Dabei wird ihr Maarten Sneijder, oder genauer gesagt Maarten S. Sneijder (!), ein niederländischer Profiler, helfen.
Die beiden Ermittler haben mich köstlich amüsiert. Ich liebe so schräge Vögel wie Maarten S. Sneijder. Seine Art ist wirklich was ganz besonderes und gibt dem Buch einen absoluten Wiedererkennungswert. Sabine fand ich sehr sympathisch, sie geht an Dinge sehr rational ran und hat eine angenehme Art.
Die Morde waren spannend aufgebaut. Vor allem den Bezug zu „der Struwwelpeter“ fand ich mal was anderes. Ich habe das Buch als Kind tatsächlich recht häuftig gelesen, darum war ich gespannt wie der Autor das hier umsetzen wird. Auch wenn vieles recht bald aufgedeckt wurde, so konnte ich immer noch total gepackt weiterlesen, da ich die Hintergründe von dem Mörder genau erfahren und verstehen wollte.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Nur eine Unstimmigkeit mit einer öfter erwähnten Ortschaft, die der Autor einfach mal in ein anderes Bundesland wandern lässt, hat mich gestört. Sowas finde ich sehr schade, da es eine, meiner Meinung nach, recht einfache Recherchesache gewesen wäre.

Fazit: Ein tolles Buch, spannend und interessant von Anfang bis zum Ende. Vor allem der doch sehr eigene (und oft nervige) Maarten S. Sneijder hat einen Platz in meinem Herzen gefunden und ich freue mich schon, weitere Bücher der Reihe zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Interessantes Buch mit Schwächen

Die Flüsse von London
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Meinung: In dem Buch geht es um Peter, der Polizist ist und entdeckt, dass es Magie nicht nur gibt, sondern er sie sogar anwenden kann. Er bekommt einen Ausbilder an die Seite gestellt und neben seinem ...

Meinung: In dem Buch geht es um Peter, der Polizist ist und entdeckt, dass es Magie nicht nur gibt, sondern er sie sogar anwenden kann. Er bekommt einen Ausbilder an die Seite gestellt und neben seinem Alltag als Polizist, muss er nun auch noch die Herausforderung meistern, zaubern zu lernen.
Die Geschichte hat mir insgesamt ganz gut gefallen, auch der zweite Band ist mal auf meine Wunschliste gewandert. Was ich ganz besonders an dem Buch mochte, ist der Humor. Ich habe wirklich oft laut auflachen müssen. Die Idee einen Krimi mit Fantasy zu verbinden, finde ich sehr spannend und auch relativ gut gelungen.
Jedoch gab es für mich auch einige Schwächen. Ich fand es sehr schade, dass manche Themen nur oberflächlich mit viel blabla rundherum angeschnitten wurden und keine weitere Erklärung geliefert wurde. Vor allem weil das sehr oft vorkommt. Überhaupt gab es in dem Buch gefühlt hundert Handlungsstränge, die wohl irgendwie zusammenhängen bzw Sinn ergeben sollten – was meiner Meinung nach leider nicht ganz flüssig gelungen ist. Gegen Ende wird dann alles rausgeballert, was irgendwie noch ein Thema halbwegs abschließen könnte, im Endeffekt bleiben trotzdem sehr viele Fragen offen.
Der Schreibstil war leicht zu lesen und ich bin flüssig durch das Buch gekommen. Einige Phrasen werden aber immer und immer wieder verwendet, was nach der Hälfte vom Buch dann wirklich angefangen hat zu nerven.

Fazit: Ein interessanter Versuch, Krimi und Fantasy miteinander zu kombinieren. Vieles hat mir gefallen, vor allem dem Humor. Ein paar Kritikpunkte gibt es aber leider auch. Allen voran die vielen verschiedenen Handlungsstränge und die wenigen tiefergehenden Erklärungen.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Leider nichts für mich

Die Bäckerei der Wunder
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Meinung: In dem Buch geht es um Alba, die 1926 in Barcelona geboren wird. Ihr größter Wunsch ist es, Konditorin zu werden, was zu der Zeit gar nicht so einfach war, denn eine Frau sollte ja nur Ehefrau ...

Meinung: In dem Buch geht es um Alba, die 1926 in Barcelona geboren wird. Ihr größter Wunsch ist es, Konditorin zu werden, was zu der Zeit gar nicht so einfach war, denn eine Frau sollte ja nur Ehefrau und Mutter sein - und bestimmt keinen Beruf erlernen. Man kann hier ihre Lebensgeschichte mitverfolgen. Ab und zu gibt es auch Kapitel über andere Personen aus anderen Zeiten, die mit der Bäckerei zu tun haben, in der Alba schließlich ihr Handwerk lernen darf.
Die Bäckerei Escriba gibt es anscheinend wirklich, in dem Buch wird die wahre Geschichte der Bäckerei mit einer fiktiven rund um Alba gemischt. Das fand ich leider nicht ganz gelungen, die Zeit- und Perspektivensprünge haben mich einfach nur aus dem Lesefluss geworfen.
Der Schreibstil ist sehr wirr und abgehakt, oft habe ich ganze Seiten nochmal lesen müssen weil sie beim ersten Mal kaum Sinn ergeben haben. Doch auch dann war ich oft einfach nur verwirrt und wusste nicht ganz, was für einen Sinn das Geschriebene gerade hatte. Bei vielen Absätzen hatte ich den Eindruck, es soll einfach nur Werbung für die Bäckerei sein (der Besitzer hat an dem Buch auch mitgewirkt). Außerdem wird wirklich verdammt oft erwähnt, dass irgendwas ein Wunder ist und alles wird als magisch bezeichnet. So hat es gewirkt als wollte man einer relativ langweiligen Geschichte unbedingt ein gewisses Extra verleihen.
Einzig die Szenen, in denen Alba übers Backen redet, waren wirklich schön zu lesen. Und das Rezept am Ende vom Buch klingt toll, das werde ich sicher mal ausprobieren.

Fazit: Das Cover und der Klappentext haben mich bei dem Buch sofort angelacht, doch ich wurde von der Geschichte leider enttäuscht. Der Schreibstil und die Charaktere haben meinen Geschmack nicht getroffen und bis auf manche Stellen fand ich das Buch sehr langatmig.

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