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Veröffentlicht am 09.05.2020

So viel mehr, als der Klappentext andeutet

Die Kleider der Frauen
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"Die Kleider der Frauen" hat mich echt überrascht, denn das Buch ist so viel mehr, als der Klappentext andeutet. Es fließen so viele Elemente zusammen: Familiengeschichte, Spannungsroman, Krimi, Liebe, ...

"Die Kleider der Frauen" hat mich echt überrascht, denn das Buch ist so viel mehr, als der Klappentext andeutet. Es fließen so viele Elemente zusammen: Familiengeschichte, Spannungsroman, Krimi, Liebe, Leid. Dadurch ist die Geschichte sehr vielseitig und der Leser wird mit immer wieder wechselnden Handlungsverläufen konfrontiert. Auch, weil das Buch auf zwei Zeitebenen spielt, was mich am meisten überrascht hat, da es im Klappentext nicht erwähnt wird.

Der Handlungsstrang, der zur Zeit des Zweiten Weltkrieges spielt, konnte mich mehr überzeugen als der Strang der Gegenwart, da mir die Gefühle der Figuren dort gelebter erschienen und ich somit mehr mit den Charakteren mitfühlen konnte. Und obwohl ich mich überhaupt nicht für Mode interessiere, hat die Autorin es geschafft, mich für diese Branche zu begeistern. Vor allem war es spannend, mitzuerleben, was sich hinter den Kulissen abspielt. Dafür war Estelle die perfekte Figur, denn sie hat ihren eigenen Kopf und ihren eigenen Willen, ist taff, neugierig und nicht aufzuhalten, wenn sie etwas erreichen möchte. Das hat mir sehr gefallen. Allerdings hatte das Buch für mich auch einige Längen. Manche Dialoge empfand ich als sehr gezwungen, teilweise wurden Handlungsverläufe hinausgezögert und die Spannung etwas zu sehr ausgedehnt. Wer gut erzählte Familiengeschichten mit tiefgründigen Facetten mag, der macht mit diesem Buch aber nichts falsch.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Humorvoll, bewegend und einfach schön

Pandatage
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Was mir von diesem Buch in Erinnerung bleiben wird, ist der feine Humor, der mich so oft zum Lachen gebracht hat. Die Charaktere sind wahre Unikate, hier und da vielleicht ein wenig überspitzt gezeichnet, ...

Was mir von diesem Buch in Erinnerung bleiben wird, ist der feine Humor, der mich so oft zum Lachen gebracht hat. Die Charaktere sind wahre Unikate, hier und da vielleicht ein wenig überspitzt gezeichnet, aber so liebenswert, dass man sie einfach mögen muss. Selbst die Antagonisten hatten allesamt etwas an sich, das mich mit einem Schmunzeln den Kopf über sie schütteln ließ, sodass sie gar nicht mehr so finster wirkten, wie sie es vorhatten. Der Autor erzählt sehr locker seine nicht immer ganz so lockere, sondern hier und da auch sehr bewegende und traurige Geschichte, garniert mit einem tollen Witz, viel Situationskomik und Anspielungen auf das aktuelle Zeitgeschehen. Teilweise rutscht die Handlung etwas in das Skurrile ab und verliert dadurch ein wenig an Glaubhaftigkeit, aber irgendwie geht es bei "Pandatage" auch nicht um eine authentische Handlung. Es geht vielmehr um das Zwischenmenschliche. Um Freundschaft, um eine ganz wundervolle Vater-Sohn-Beziehung, um Trauerbewältigung und die Hoffnung, die bis zum Schluss bleibt.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Wer bewacht die Wächter?

Das neunte Haus
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"Das neunte Haus" nimmt den Leser mit in eine elitäre Welt voller Macht, Magie, Verlangen und Schuld ... verbunden in einer Stadt, in der Uraltes, Ursprüngliches und Geheimes auf Moderne, Selbstzweifel ...

"Das neunte Haus" nimmt den Leser mit in eine elitäre Welt voller Macht, Magie, Verlangen und Schuld ... verbunden in einer Stadt, in der Uraltes, Ursprüngliches und Geheimes auf Moderne, Selbstzweifel und den Drang nach Stärke trifft. Über diesem Gemenge schwebt ein ebenso altes wie allgegenwärtiges Prinzip: Macht! Die Protagonistin ist als Außenseiterin aufgerufen, als Wächterin zu wirken, darauf bedacht, dass die Kräfte im Gleichgewicht bleiben und kein Spieler zu viel Macht erhält. Dabei muss sie erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint, und sie sich nur auf sich selbst verlassen kann, um herauszufinden, was ihre Bestimmung ist: Ist sie bloßes Rädchen im Getriebe der Macht oder kann sie tatsächlich Veränderungen herbeiführen und dabei sich selbst treu bleiben?

Das Buch hat mir von der erzählerischen Aufmachung her sehr gut gefallen. Das Buch hat etwas Mystisches und Fremdes, ohne abzuschrecken. Die Protagonistin ist nahbar und die Autorin versteht es, die Gefühle sehr plastisch zu beschreiben und erlebbar zu machen. Dennoch hätte das Buch mehr Details vertragen können, es ging mir trotz 535 Seiten dann doch zu schnell. Die Auflösung ist durchaus interessant, aber irgendwie holprig.

Fazit: Als Fantasy-Einblick in die Ivy-League sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Über das Erwachsenen-Dasein

Was wir sind
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Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, aber als ich das Buch begonnen habe, dachte ich, dass es sich bei den drei Frauen, deren Leben Anna Hope beleuchtet, um Schwestern handelt. Ich habe daher ziemlich lange ...

Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, aber als ich das Buch begonnen habe, dachte ich, dass es sich bei den drei Frauen, deren Leben Anna Hope beleuchtet, um Schwestern handelt. Ich habe daher ziemlich lange gebraucht, um zu verstehen, dass die drei Engländerinnen Freundinnen sind. In Rückblenden wird dem Leser beschrieben, wie sie sich kennengelernt haben und was sie miteinander verbindet. Und voneinander trennt. Die Atmosphäre empfand ich als etwas deprimierend, vielleicht auch melancholisch. Mir hat ein wenig die Leichtigkeit gefehlt, zumindest im Erzählton, denn die Handlung selbst gibt dafür nicht viel her. Es sind schon die ernsteren Themen des Erwachsenendaseins, mit dem die drei Protagonistinnen zu hadern haben. Es ist interessant, welche unterschiedlichen Rollen die drei Frauen einnehmen, je nachdem, in welchem Umfeld sie sich bewegen. Prägungen kommen zum Vorschein, Entscheidungen werden getroffen und infrage gestellt. Doch letztlich sind die Bande der Freundschaft stark genug, um nicht zu zerreißen. Ganz wundervoll fand ich, wie sich am Ende der Kreis schließt. Das hat mich sehr berührt und so konnte ich das Buch zufrieden zuklappen.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Kurzweilig

Die Galerie am Potsdamer Platz
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"Die Galerie am Potsdamer Platz" bietet kurzweilige Unterhaltung und enthält alles, was ein gutes Buch braucht, das in den Dreißigerjahren in Deutschland spielt. Politische Ereignisse werden ebenso aufgegriffen ...

"Die Galerie am Potsdamer Platz" bietet kurzweilige Unterhaltung und enthält alles, was ein gutes Buch braucht, das in den Dreißigerjahren in Deutschland spielt. Politische Ereignisse werden ebenso aufgegriffen wie das Lebensgefühl der damaligen Zeit, auch wenn ich mich in den Künstlerkreisen, in denen sich die Hauptfigur zu einem großen Teil bewegt, nicht viel abgewinnen konnte. Stellenweise war die Handlung so kurzweilig, dass ich das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Ich konnte keine enge Beziehung zu den Figuren aufbauen, weil ihr Verhalten teils sehr skurril und überspitzt wirkt. Dennoch liest sich das Buch sehr angenehm. Es konnte mich allerdings nicht vollkommen überzeugen, sodass ich die Reihe wohl nicht fortsetzen werde.

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