Profilbild von gaensebluemche

gaensebluemche

Lesejury Star
offline

gaensebluemche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gaensebluemche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

Hat mir gut gefallen

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht
0

Man muss schon sagen, dass es auf dem Buchmarkt in letzter Zeit nur so von Neuerscheinungen im Bereich der Jugendbücher wimmelt, die von außergewöhnlichen Kreaturen wie Vampiren oder Werwölfen erzählen. ...

Man muss schon sagen, dass es auf dem Buchmarkt in letzter Zeit nur so von Neuerscheinungen im Bereich der Jugendbücher wimmelt, die von außergewöhnlichen Kreaturen wie Vampiren oder Werwölfen erzählen. Und viele dieser Bücher spielen zudem an einer Schule oder in einem Internat. In diese Liste reiht sich auch „Shadow Falls Camp 01. Geboren um Mitternacht“ ein. Aber: Das Buch hebt sich positiv aus der Masse hervor und während ich andere Bücher dieses Genres eher mittelmäßig fand (ohne an dieser Stelle irgendwelche Namen bzw. Titel nennen zu wollen :wink: ), hat mich dieses Buch doch enorm begeistert.

Zum Einen liegt das an dem überaus angenehmen Schreibstil der Autorin. C. C. Hunter versteht es, ihre Leser zu fesseln. Schon von der ersten Seite an war ich völlig in der Geschichte gefangen. Trotz seines Umfangs liest sich das Buch innerhalb kürzester Zeit, da der Stil der Autorin so leicht und flüssig ist, dass sich der Roman wie von selbst liest und man gar nicht merkt, wie die Seiten dahinfliegen. Ein leichter ironischer Unterton und ein feiner Humor lockern das Lesen auf, viele Dialoge erleichtern dazu den Lesefluss. Die Beschreibungen sowohl der Figuren als auch der Handlungsumgebung sind verständlich und nachvollziehbar und ergeben vor dem geistigen Auge des Lesers ein farbenfrohes Bild, sodass man sich im Camp schnell zurechtfindet.

Zum Anderen hat mich das Buch aber vor allem aufgrund seiner sympathischen Charaktere überzeugt. Mit Kylie habe ich mich auf Anhieb verstanden. Sie war mir von der ersten Seite an sympathisch und im Verlauf des Buches hat sich diese Sympathie noch weiter gesteigert. Sie ist einfach ein nettes Mädchen von nebenan, ein echter Kumpeltyp. Sie verhält sich wie ein waschechter Teenager und ich mochte ihre Art einfach sehr. Kylie ist sehr anschaulich und bildhaft gezeichnet und es ist mir total leicht gefallen, einen Zugang zu ihr zu finden und sie kennenzulernen.

Kylie, und somit auch der Leser, trifft natürlich noch auf jede Menge andere Teenager und auch diese sind allesamt ausführlich und greifbar gezeichnet. Kylie findet im Verlauf des Buches einige Freundinnen und Freunde, obwohl sie am Anfang sehr skeptisch ist, was dieses merkwürdige Camp angeht, und am liebsten sofort wieder nach Hause möchte. Für mich war es ein wahres Vergnügen, zu beobachten, wie sie sich aber immer mehr mit der Tatsache, dass es Wesen mit übernatürlichen Kräften gibt, anfreundet. Und letztlich auch mit dem Fakt, dass sie selbst über solche außernatürlichen Kräfte verfügt. Dadurch beginnt sie, sich im Camp wohlzufühlen, sich anderen Teenagern zu öffnen. Zusammen mit Derek, Miranda, Perry oder Della verbringt sie eine aufregende Zeit und lernt in diesen jungen Leuten neue Freunde kennen.

„Geboren um Mitternacht“ ist als erster Teil einer Reihe im Wesentlichen ein Buch, das sich vor allem mit den Charakteren beschäftigt. Die Handlung umfasst kaum mehr als den Alltag im Camp, die Beschreibung der verschiedenen Wesen und ihrer Eigenheiten. Eine wirklich spannende und fesselnde Handlung hat das Buch gar nicht. Zwar gibt es einige Kleinigkeiten, die Fragen aufwerfen, wie zum Beispiel ein Wasserfall, um den sich beängstigende und mysteriöse Geschichten ranken, oder ein Geist in Soldatenuniform, den Kylie immer wieder sieht. Aber im Großen und Ganzen konzentriert sich das Buch doch auf die Charakterentwicklung. Aber wie schon gesagt: Allein die sympathischen Figuren reichen völlig aus, um für großes Lesevergnügen zu sorgen. Dazu fehlt es natürlich nicht an Szenen typischer Teenagerprobleme: Ärger mit den Eltern, Probleme mit der besten Freundin oder dem Ex-Freund, Liebe, Eifersucht. Aber die Autorin beschäftigt sich mit diesen Themen auf einem gewissen Niveau, sodass sich das Buch nicht zu einem Beziehungsratgeber oder einer schon so oft dagewesenen Schnulze entwickelt. Es ist einfach interessant, zu beobachten, wie die jungen Leute miteinander umgehen, wie sie gemeinsam lachen oder weinen oder zusammen ihre Identität und Individualität entdecken. Vor allem die Freundschaft zwischen den weiblichen Charakteren hat mich begeistert. Diese sorgt für viele Lacher und ich konnte sehr gut verstehen, dass sich Kylie mit Miranda und Della angefreundet hat.

Die Eigenheiten der verschiedenen Kreaturen wie Vampire und Gestaltwandler hat die Autorin sehr gut heraus gearbeitet, wobei sie dabei auch ein wenig mit Klischees gespielt und aufgeräumt hat. Ein wenig hilflos zwischen all den Kreaturen steht Kylie, da sie zwar nach und nach realisiert, dass sie auch über spezielle Fähigkeiten verfügt. Aber diese lassen sich keiner konkreten Gattung zuordnen. So stellt sie sich eigentlich das ganze Buch hindurch die Frage, wer sie ist bzw. wo sie hingehört und die Antworten darauf nehmen einen Großteil der Handlung ein.

Allein der letzte Teil des Buches sorgt für einige Dramatik. Da er aber in einem so krassen Unterschied zum Rest der Handlung steht, die einfach viel ruhiger ist, hat er mir auch nicht so gut gefallen. Hier überschlagen sich die Ereignisse dann zu sehr und das Ende kommt etwas plötzlich. Dafür muss ich dann am Ende in meiner Bewertung auch leider einen Stern abziehen.

Ansonsten habe ich mich im Shadow Falls Camp aber sehr wohl gefühlt und freue mich schon sehr auf den zweiten Band!

Mein Fazit:

Ein größtenteils eher ruhiger erster Band, der aber aufgrund seiner sympathischen Charaktere problemlos zu überzeugen vermag.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Mittelmäßig

Dunkle Fluten
0

Von mir gibt es drei Sterne für dieses Buch. Die Ossi-Feindlichkeit des Protagonisten hat mit der Zeit wirklich genervt. Gut, das Buch spielt in den 90er Jahren und damals war diese Einstellung noch mehr ...

Von mir gibt es drei Sterne für dieses Buch. Die Ossi-Feindlichkeit des Protagonisten hat mit der Zeit wirklich genervt. Gut, das Buch spielt in den 90er Jahren und damals war diese Einstellung noch mehr in den Köpfen mancher Menschen als es wohl heute (leider) noch der Fall ist. Trotzdem hat mich Robert mit seiner ignoranten Art oft zum Aufregen gebracht. Überhaupt habe ich zu ihm kaum einen Zugang gefunden.

Dazu kam, dass sich meiner Meinung nach zu viele Szenen ständig wiederholt haben. Entweder ging Robert in den Keller und fiel dort auf einmal in Ohnmacht bzw. hatte eine Vision oder was auch immer. Oder er war mit dem Fahrrad im Wald unterwegs, wo er plötzlich Dinge gesehen hat, die (vielleicht) gar nicht da waren.

Gut gefallen haben mir einige der Szenen, in denen es gruselig und unheimlich wird. Hier hat der Autor wirklich eine fesselnde Stimmung aufbauen können.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Stellenweise sehr düster

Wolfszeit
0

Wölfe faszinieren mich schon seit längerem – sowohl in ihrer natürlichen Gestalt als Rudeltier als auch in ihrer übernatürlichen Gestalt als Werwolf. Daher hat mich der Klappentext von „Wolfszeit“ sofort ...

Wölfe faszinieren mich schon seit längerem – sowohl in ihrer natürlichen Gestalt als Rudeltier als auch in ihrer übernatürlichen Gestalt als Werwolf. Daher hat mich der Klappentext von „Wolfszeit“ sofort angesprochen. In diesem Buch bekommt es der Leser mit der natürlichen Gestalt des Wolfes zu tun, weshalb es sich hierbei auch nicht unbedingt um einen Fantasy-Roman handelt. Es sind zwar durchaus einige fantastische Elemente enthalten, diese haben aber nicht unbedingt etwas mit der Bestie zu tun, die ihr Unwesen treibt und die Bevölkerung von Frankreich in Angst und Schrecken versetzt.

Das Buch spielt im 18. Jahrhundert und der Autorin ist es gelungen, den Leser in diese Zeit zurückzuversetzen und ihren Stil der damaligen Zeit anzupassen. Nichtsdestotrotz liest sich das Buch leicht und flüssig und ist auch für jugendliche Leser leicht verständlich. Ihr solltet eben nur darauf gefasst sein, auf Kutschen und Pferde zu treffen sowie auf eine Mätresse des Königs, diverse Grafen oder einen Schüler der königlichen Zeichenakademie.

„Wolfszeit“ umfasst mehrere Handlungsstränge, die teilweise parallel verlaufen, sich dann berühren oder vermischen. Zunächst wird man als Leser noch sehr stark im Dunkeln darüber gelassen, wie die einzelnen Stränge in das Gesamtbild passen – spätestens am Ende des Buches wird aber alles verständlich und ergibt ein einheitliches Bild. Dazu ist die Handlung sehr abwechslungsreich und bleibt dadurch durchweg spannend. Im Vordergrund steht natürlich die Suche nach der Bestie, aber auch zwischenmenschliche Beziehungen kommen nicht zu kurz. Dazu kommen Intrigen, Verrat und jede Menge Geheimnisse. Und keine Angst: Es gibt zwar einige wenige Tote in diesem Buch, aber trotzdem bleibt es relativ unblutig. Natürlich beschreibt die Autorin schon mal das Aussehen einer Wunde oder erwähnt rasiermesserscharfe Szenen, aber das wirklich nur mit ein oder zwei Sätzen und dann ist auch schon wieder gut. Also Alpträume habe ich von dem Buch nicht bekommen.

Obwohl Nina Blazon doch stellenweise eine sehr unheimliche und auch gruselige Stimmung heraufbeschwört. Das Buch ist zu einem gewissen Teil wirklich sehr düster und undurchsichtig und das waren auch meist die Szenen, die mir sehr, sehr gut gefallen haben. Die Autorin versteht es, ihre Leser gerade in solchen Momenten an das Buch zu fesseln, sie gefangen zu nehmen und nicht wieder loszulassen.

Der Großteil der Figuren ist sehr lebendig und greifbar gezeichnet. Vor allem die Hauptcharaktere werden lebendig, werden die zahlreichen Nebendarsteller eher blass bleiben. Es tauchen wirklich einige Figuren in diesem Buch auf – damit man den Überblick behält, findet sich am Anfang des Buches übrigens ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis. Ich bin vor allem mit Thomas und Isabelle, die beide auch im Klappentext erwähnt werden, schnell warm geworden. Und es gab einige Figuren, denen ich manchmal am liebsten den Hals umgedreht hätte...

Ich muss sagen, dass ich mit der Auflösung des Buches überhaupt nicht gerechnet hatte. Das liegt aber auch daran, dass sie meiner Meinung nach etwas weit hergeholt ist bzw. im Buch zu wenige Andeutungen darauf verstreut werden. Die Auflösung ist zwar nachvollziehbar, aber ich hätte mir gewünscht, dass sie im ganzen Verlauf des Buches umfangreicher aufgebaut wird. So bleibt sie zwar logisch, aber die Erklärungen blieben mir zu knapp.

Mein Fazit:

Ein sehr abwechslungsreicher und stellenweise düsterer Roman, der sich mit einer faszinierenden Tierart beschäftigt und für enorme Spannung sorgt.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Ein tolles Buch!

Die Hummerschwestern
0

„Die Hummerschwestern“ ist ein Buch mit einer ganz besonderen und eigenwilligen Grundstimmung. Es scheint etwas in der Luft zu liegen, das aber nicht greifbar wird. Als Leser meint man, am Horizont ein ...

„Die Hummerschwestern“ ist ein Buch mit einer ganz besonderen und eigenwilligen Grundstimmung. Es scheint etwas in der Luft zu liegen, das aber nicht greifbar wird. Als Leser meint man, am Horizont ein Gewitter aufziehen zu sehen. Und tatsächlich: Mit feiner Regelmäßigkeit kommt ein stürmischer Wind auf, prasselt Regen hernieder, schlägt ein Blitz ein. Der Roman ist bestimmt von einer unterschwelligen Spannung, einer an die Oberfläche dringenden Dramatik. Doch dabei lässt sich Vieles nur erahnen, die Autorin beschränkt sich sehr oft auf Andeutungen und lässt Manches ungesagt. Und gerade das macht dieses Buch so besonders.

Der Leser wird Zeuge einer siebzig Jahre langen Familiengeschichte. Er erlebt so manches Glück, aber auch Momente der Trauer und Enttäuschung. Es gilt, Schicksalsschläge zu verkraften und zu lernen, aufzustehen, nachdem man gefallen ist. Idella und Avis, die beiden Schwestern, die im Vordergrund des Buches stehen, führen kein leichtes Leben. Die Mutter verstorben, die kleine Schwester weggegeben, der Vater ein Trinker, der Bruder ein Einzelgänger. Jede Figur in diesem Roman ist eigen und besonders. Aber jeden schließt man sofort in sein Herz. Und erst hinterher merkt man, dass man lieber etwas vorsichtiger hätte sein sollen. Denn vor allem das junge Hausmädchen Maddie, das so liebenswert wirkt, birgt große Geheimnisse in sich und sorgt für so manchen Ärger.

Die Handlung des Romans ist sehr abwechslungsreich, aber nicht außergewöhnlich. Beverly Jensen ist mit der Entwicklung der Ereignisse sehr bodenständig geblieben. Jedes Geschehen ist realistisch, nachvollziehbar und vor allem glaubhaft. Als Leser wird man in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurückversetzt und in den damaligen Lebensstil einbezogen. Man wird zusammen mit Avis und Idella erwachsen, verfolgt ihre Lebenswege, die sich trennen, aber auch wieder verbinden. Die Schwestern sind sehr unterschiedlich, aber doch irgendwie auch gleich. „Die Hummerschwestern“ ist ein Familienroman, wie er sprichwörtlich im Buche steht.

Der Schreibstil der Autorin ist feinfühlig und überaus lebendig. Sie schafft es problemlos, den Leser direkt in ihre Geschichte einzubeziehen und ihn an sie zu fesseln. Beverly Jensen beschränkt sich dabei aber eindeutig auf das Beschreiben von Ereignissen und Handlungen, Darstellungen der Handlungsumgebung bleiben eher im Hintergrund. Was aber überhaupt nichts macht – ist das Buch dadurch doch viel lebendiger.

„Die Hummerschwestern“ ist ein sehr bewegendes und berührendes Buch. Avis sorgt mit ihrem Auftreten zwar für so manche Schmunzler und es gibt sicherlich auch einige humorvolle oder leichtherzige Szenen. Aber doch bleibt durchweg dieser schon erwähnte Hauch von Dramatik, der für ungemeine Spannung sorgt.

Mein Fazit:

Ein tolles Buch! Schade, dass es keine weiteren Romane von Beverly Jensen geben wird – jedes davon wäre mit Sicherheit lesenswert gewesen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Ein tolles Buch!

Amy on the Summer Road
0

Die Charaktere sind sooo toll! Amy mochte ich ja sofort - sie ist einfach ein sehr sympathisches Mädchen, das man einfach nur liebhaben muss. Und Roger habe ich mit der Zeit ebenfalls lieben gelernt. Ein ...

Die Charaktere sind sooo toll! Amy mochte ich ja sofort - sie ist einfach ein sehr sympathisches Mädchen, das man einfach nur liebhaben muss. Und Roger habe ich mit der Zeit ebenfalls lieben gelernt. Ein toller Typ!

Was mich besonders überzeugt hat, ist die Tiefsinnigkeit des Buches. Es werden einige Probleme erörtert, die ich auch nicht unbedingt als typische Teenager-Probleme bezeichnen würde. Und das wirklich mit einer Tiefgründigkeit, die einfach nur klasse ist. Hier wird nichts auf die leichte Schulter genommen oder oberflächlich abgehandelt. Die Autorin hat sich wirklich viel Zeit für ihre Figuren genommen und ihnen dabei geholfen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Einfach klasse, wie sie die Ereignisse ihren Lauf hat nehmen lassen und dabei immer wieder mit kleinen Überraschungen aufwartet.

Das Buch hat mir ein wahres Gefühls-Auf-und-Ab beschert. Ich habe mit Amy und Roger gelacht und geweint und war unglaublich glücklich darüber, Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen und von ihnen die USA gezeigt zu bekommen. Die ganzen Extras in diesem Buch sind einfach nur toll und machen es zu etwas ganz Besonderem. Ich habe richtig Lust bekommen, selbst einmal einen Roadtrip durch die USA zu veranstalten.

Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls einfach nur herrlich. Ich hatte die meiste Zeit ein dickes Grinsen im Gesicht, weil so viel Humor in diesem Buch steckt, dass es einfach nur Spaß macht. Oftmals sind es nur Wortspielereien oder Andeutungen, die ich einfach nur klasse fand.

Amy und Roger machen eine tolle Entwicklung durch, das Buch beinhaltet sehr viele Ereignisse, die aber weder konsturiert noch unglaubwürdig wirken, sondern ein tolles Gesamtbild ergeben.